Hallo
Gut Druck ist natürlich jetzt wieder das, was man garnicht brauchen kann. Aber ich muss sagen, wenn man dem Tanzsport verbunden ist, dann ist da einfach (soweit ich das bei einer Freundin mitbekommen habe zumindest) auch ein gewisses Augenmerk auf deinen Körper gelegt. Natürlich will man da nicht dick sein, aber wie lange kann man den Sport gut machen, wenn man erbricht oder zu wenig isst? Den Gedanken sollte man sich ab und zu in Erinnerung rufen...
Ich möchte von mir behaupten, dass ich ebenfalls sehr viel reflektiere, nachdenke, mir viele Gedanken mache, die manchmal auch nicht notwendig sind und dennoch gehen sie nicht aus dem Kopf. Manchmal hat es mir da geholfen mir wirklich zu verbieten noch mehr über ein Thema Gedanken zu machen, wenn es sinnlos war. Also wenn ich eh nichts beeinflussen konnte, so war es einfach nicht sinnhaft sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Manchmal hat das funktioniert und wenn ich zurückschaue, dann ist doch immer alles recht gut gegangen, egal ob ich mir wenig oder viele Gedanken davor gemacht hatte.
Was auch helfen kann ist die Dinge aufzuschreiben... irgendwie war ich die Gedanken dann los und sie waren festgehalten und fertig. Ab und zu hab ich mir das dann durchgelesen, teilweise habe ich auch Ängste aufgeschrieben und als ich die dann las ist mir erst bewusst geworden wie lächerlich die eigentlich sind

Hat auch manchmal geholfen.
Und neben dem Schreiben habe ich gelernt ganz viel über meine Gefühle zu reden. Und das jetzt nicht mit dem Psychotherapeuten oder so, sondern in der Situation. Wenn ich mich geärgert habe, gestresst war, Ängste hatte,... ich hab darüber geredet und die Gefühle rausgelassen und dann sind oft kurze Gespräche entstanden und dann ging es mir besser. Dadurch hat sich auch nicht so ein seelischer Druck aufgebaut. Einfach mal rauslassen, auch weinen, wenn man traurig ist. Gefühle gehören zum Leben dazu und sich fürchten, sich ärgern, peinlich sein darf man auch mal
Also die Alternativhandlungen bei Stress, die mir helfen sind wie oben schon erwähnt schreiben und mit Menschen darüber zu reden. Oft hat das selbe eh schon jemand erlebt, das einen stresst und kann dann mit Erfahrungen dienen oder einfach das Gefühl geben, dass man verstanden wird und nicht allein mit dem Problem ist.
Wenn ich gemerkt habe, dass ich körperlich total unruhig war und um die Küche gekreist bin hat mir immer die Flucht nach draußen geholfen

Ich bin viel spazieren gewesen, unter Leute gegangen, Bahn gefahren, war shoppen, aber Hauptsache raus aus der Wohnung. Meistens hatte sich das dann ziemlich schnell erledigt... ich bin einfach so lange gegangen bis diese Unruhe weg war.
Und wenn ich nicht hinaus konnte dann war ich manchmal einfach duschen, hab mir was gutes getan, mich frisch gemacht und das will man dann irgendwie nicht "anpatzen". Also bei mir war das zumindest so, dass für mich dann das Erbrechen absolut ausgeschieden ist.
Andere legen sich in die Badewanne, malen, stricken, spielen PC-Spiele, hören Musik, räumen auf, putzen... aber für mich war das nicht der Weg. Da musst du einfach probieren was für dich gut passt!
Natürlich muss man an schwierigeren Tagen auch etwas essen und um da nicht im Essanfall zu landen habe ich nach dem Essen immer irgendetwas Bestimmtes gegessen oder getrunken. Entweder einen Kaffee oder z.B. Kaugummi, ein Zuckerl, Schlecker,... irgendetwas als "Abschluss". Und ich hatte das Gefühl, dass das Gehirn dann irgendwann begreift, dass das Essen dann beendet ist, wenn man das oft macht. So als Art Ritual. Und wenn gar nichts ging, bin ich nach dem Abendessen gleich unter die Dusche und hab mich dann aufs Bett geschmissen.
Das geht natürlich zu Mittag nicht so, aber ich war abends mehr gefährdet als untertags

daher hat das gut gepasst.
Das sind alles nur so Übergangshandlungen. Die wirst du wieder los, aber ich habe mich da nicht drängen lassen. Ich hab mir immer nur gedacht: "Alles ist besser als erbrechen" und wenn ich meine dass mir das Ritual hilft, dass ich nach dem Essen fünf Mal im Kreis hüpfe, das geht niemanden etwas an
Und ja du hast schon Recht, es wird dein Leben lang Herausforderungen geben, Dinge die einem zum Nachdenken bringen, Menschen die einen verletzen, Sachen vor denen man Angst hat, Schicksalsschläge,... die Frage ist nicht welche Gedanken den Fressanfall auslösen, man sollte eher darüber nachdenken was man tut wenn man meint unbedingt die Gefühle mit Essen betäuben zu müssen.
Ich hab da wohl eher der Verhaltenstherapie folgegeleistet und versucht durch Handlungen den Teufelskreis zu unterbrechen.
Irgendwann gibt es dann keine Gedanken mehr die Fressanfälle auslösen... weil du es anders lösen kannst.
Da bin ich mir ganz sicher
Liebe Grüße,
Cooky