Wohnprojekt

#1
Hi Leudeeeee

Hab da mal ne Frage.....
Wie lebt ihr am besten alleine oder mit anderen zusammen WG ?

Ich wohne jetzt schon seit 6 Jahren alleine und ich merke schon das es auch Nachteile hat das "ALLEIN WOHNEN"
Klar man hat seine Ruhe, seine Privatsphäre, kann tun und lassen was man will.........

Ich verspüre irgendwie schon länger den Wunsch mit jemanden zusammen zu leben aber irgendwie trau ich mich nicht so recht.
Ich habe noch nie in einer WG gewohnt, nur im Elternhaus aber das ist auch was anderes.

Ka. ich könnte mir auch vorstellen mit einer anderen ES Person zusammen zu wohnen, ich denke das das vlt. ganz gut wäre für beide Partein. Wenn man heim kommt und man weiß eij da ist jemand der einen voll und ganz versteht dem ich mal sämtlich Frust erzählen kann. Das es sicher nicht einfach ist, mir schon klar aber wer versteht uns ES-Gestörte besser als wir selbst? Vlt. wäre das eine neue Form der Therapie...............

Ich habe in den letzten Jahren hunderte von Euros in Therapien investiert und gebracht hat es mir naja sagen wir mal so ich bin alleine besser dran.
bspl. Wenn es mir jetzt in diesem Moment scheisse geht will ich jetzt reden oder das mir jetzt jemand hilft und nicht das ich da ne Woche warten muss bis ich zur Therapiesitzung antanzten kann, was bringt das, nichts, außer das ich noch mehr Frust habe FA's deprie usw...

Ich finde es voll Schade das es solche Projekte oder Wohngemeinschaften nicht gibt für ES-Menschen. "Zusammen wohnen-Zusammen gesunde werden! quasi.

Bei uns gibt es ka. wie viele Projekte für Jugendliche, Erwachsene, Senioren die gefördert werden aber keiner interessiert sich für uns ES Menschen. Es ist so als ob die Menschen und gar nicht haben wollen, bzw. wenn man die Wahrheit sagt dann reagieren sie eh nur mit Ablehnung, oh Gott die/der ist krank mit dem will man besser nichts zu tun haben, als ob man eine hoch ansteckende Krankheit hätte.

Ich schreibe das soooo extrem weil ich das selber am eigenen Körper erlebt habe, sobald ich meine 4 Wände verlasse, setze ich meine Fassade des gesunden glücklichen Mädchens, auf .
Im Grund es interessiert keinen wenn man weinend durch die Straßen geht, wenn man kaputt, müde, erschöpft ist, wenn man kurz vorm zusammen klappen ist, die Menschen heutzutage interessieren sich nur mehr für sich selbst. Ist auf der einen Seite auch vollkommen OK und richtig aber man sollte ein bisschen auf seine Mitmenschen achten bzw. Rücksicht nehmen oder nicht?


In einer normalen WG mit "gesunden" Menschen würde dies wahrscheinlich auf Dauer eh nicht gut gehen, bzw. ich müsste mich voll verstellen. Da kann ich gleich in meiner Wohnung bleiben und vereinsamen.

Ka. vlt. habst ihr Ideen oder Vorschläge bin mmentan voll verwirrt auf der einen Seite ist es super sein eigenes Reich zu haben haben aber auf der anderen Seite halte ich das Alleinsein nicht mehr aus............ snief

Re: Wohnprojekt

#2
es gibt wohngruppen für essgestörte, vielleicht wäre das was für dich. ich hab mir mal verschiedene angesehen und da gab es echt unterschiede. von wohngruppen, wo man zu mehreren wohnt, über wohngemeinschaften, wo man zu dritt oder auch nur zweit wohnt, bis hin zu einzelappartements.

ups, ich sprach für deutschland und sehe erst jetzt, dass du aus österreich kommst. da weiß ich nicht, ob es sowas gibt, aber vielleicht kann jemand anders helfen, wenn dein interesse geweckt ist.
Zuletzt geändert von ImLikeABird am So Jun 07, 2015 22:49, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Wohnprojekt

#3
Pain_Angel hat geschrieben:Hi Leudeeeee


Im Grund es interessiert keinen wenn man weinend durch die Straßen geht, wenn man kaputt, müde, erschöpft ist, wenn man kurz vorm zusammen klappen ist, die Menschen heutzutage interessieren sich nur mehr für sich selbst. Ist auf der einen Seite auch vollkommen OK und richtig aber man sollte ein bisschen auf seine Mitmenschen achten bzw. Rücksicht nehmen oder nicht?
Glaubst du, das war vor 100 oder 200 Jahren anders?
Das ist so ein bisschen wie dieses "Die Jugend von heutzutage ist schrecklich!", was schon Sokrates vor 2400 Jahren gesagt hat.
Ich glaube nicht, dass dein Problem die "furchtbare Gesellschaft von heutzutage" ist, sondern dass du Aufmerksamkeit möchtest, für dich als Person und für dein Problem, die Essstörung.
Und genau das bringt mich auch zu dem Punkt, warum ich es bedenklich finde, eine WG aus Essgestörten (abgesehen von den therapeutischen) zu gründen: Klar, man versteht sich, man kann sich unterstützen, nachvollziehen.
Aber man kreist auch ganz viel um das Thema ES, wo's manchmal besser wär, die Nase in die Luft der "realen, normalen" Welt zu halten und durch den Umgang mit "Normalos" ein normales Verhalten zu lernen.
Außerdem besteht natürlich die massive Gefahr des Triggerns: stell dir vor, deine Mitbewohnerin nimmt ab... sitzt in der Küche und hat einen massiven Essanfall...

Kommt eine WG mit Nicht-Essgestörten denn nicht in Frage?

Re: Wohnprojekt

#4
Also ich wohne in einer "normalen" WG, meine Miwos wissen nichts von der ES. Wobei ich nicht weiß ob sie was ahnen oder ihnen manche Verhaltensweisen komisch vorkommen. Ich schäme mich vor meinen MitbewohnerInnen für die ES und deshalb sind sie oft Ansporn mich zusammenzureißen. Das hat dann nichts mit Verstellen zu tun, eher sehe ich durch sie mein eigenes Verhalten wie durch einen Spiegel, der mir zeigt, wie krank das alles ist.