nicht loslassen - können

#1
hallo ihr lieben...

ich muss mich dringend zu wort melden...

bulimie seit mehr als 12 Jahren...seit 3 Jahren kämpf ich zusätzlich mit Anorexie...war wegen dieser beiden schon 2x stationär..... bin in regelmäßiger Thera...

jetzt verändere ich grad mein komplettes leben...habe mich vom mann getrennt, und ziehe bald in meinen erste eigenen Wohnung, mit den Kinder....
und obwohl dies ein schritt in Richtung MICH ist, bin ich nicht bereit/kann ich einfach nicht loslassen ->von der krankheit...

ich fühl ich schon sehr mies, weil ich jetzt schon 2x stationär war und immer noch in Therapie bin und ich es einfach nicht schaffe...
WARUM???
wer hat rat?
Zuletzt geändert von schwester am Do Mai 21, 2015 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Ich hasse meine Tränen - denn sie verraten meine Gefühle!

Re: nicht loslassen - können

#2
Hi Schwester,

ich habe das so gemacht als ich ernsthaft erste Schritte in Richtung Aufhören gemacht habe: Ich habe mir gesagt: Ich probiere das jetzt mal eine Zeitlang (kannst Dir eine beliebige Zeit setzen: Einen Tag, eine Woche, einen Monat). Wenn das Leben ohne Bulimie schlechter ist als das Leben mit Bulimie, kann ich ja jederzeit wieder damit anfangen. Ich verlerne das Kotzen ja nicht.

Dieser Gedanke, dass das Leben ohne Bulimie ein "Experiment" ist, hat es mir damals leichter gemacht, loszulassen. Das war einfacher als der Gedanke "Oh, nein, jetzt muss ich mein Leben lang ohne Bulimie leben". Wie schrecklich 8) Spaß beiseite. Es hat funktioniert. :-X))

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: nicht loslassen - können

#3
Frag dich doch, wofür du die Bulimie noch brauchst.
Solange es noch Gründe gibt, für die du das Fressen und Kotzen einsetzt, wirst du nicht bereit sein, sie loszulassen.
Dazu kommen noch Gewohnheiten, die man bewusst durchbrechen muss.
Bulimisches Verhalten hat ganz viel mit Konditionierung zu tun. Das bedeutet, dass man bewusst andere Wege in seinem Handeln einschlagen muss, um sich "umzugewöhnen" und das bulimische Verhalten "wegzugewöhnen". Nach so langer Zeit wie bei dir ist das natürlich harte Arbeit, da die ES schon mehr oder weniger chronifiziert ist. Aber ich glaube, dass da mit ganz viel Willen machbar ist. Und natürlich mit entsprechender psychischer Unterstützung.

Wie gehen denn deine Kinder mit der ES um?

Re: nicht loslassen - können

#4
Sophie: danke. Hört sich spannend Und kann mir vorstellen das es helfen kann..

Chriesti: ja das mit dem chronischen, haben mir schon mehrere therapeuten gesagt, und das setzt mi auf der einen seite unter druck, auf dee anderen macht es mir angst!

Ich habe zu oft das gefühl, sie zu brauchen, dass ich sie kenne, sie "vertraut" ist und ich mich halten kann, gerade jetzt wo die veränderung kommt. Und ich hasse veränderungen, kann sie nur schwer leben...

Die kinder wissen nichts, und merken zwar, dass mama anders isst, aber ich bin seit dem letzten stationären aufenrhalt sehr dahinter, mit ihnen gemeinsam zu essen und das es normaler wird- für sie!
Ich hasse meine Tränen - denn sie verraten meine Gefühle!