Lebensträume

#1
Hey ihr!

Ich melde mich zwar nur sporadisch, aber ich lese regelmäßig mit.
Jetzt hab ich aber mal wieder ein Thema, bei dem ich gerne unterschiedliche Meinungen hören würde.
Oder eigentlich hab ich das Thema schon sehr lange, aber letzte Woche ist mein Therapeut darauf gestoßen...

Es geht ums Träumen.

Mir ist schon lange aufgefallen, dass ich keine Träume mehr habe. Ich denke zwar manchmal "Ja, das könnte ich noch tun. Irgendwann..." oder "Klingt nett...", aber es stellt sich nicht dieses "Ich will das unbedingt"-Gefühl ein. Mit fehlt die Begeisterung. Das Gefühl, dass das MEIN Traum ist.
Wenn ich denn überhaupt mal träume und die Gedanken schweifen lasse.
Und das macht mich traurig.

Letzte Woche hat dann mein Therapeut gefragt, was ich eigentlich vom Leben erwarte. Das ist zwar nicht ganz das gleiche, aber um Erwartungen/Forderungen an das Leben zu stellen, müsste ich ja erst mal von der Zukunf träumen...

Ich habe also keine Ahnung. Bzw keine Träume.
Außer "Ich möchte zufrieden sein." Aber auch das ist so schwammig (Was heißt schon zufrieden?), dass ich damit nichts verbinde.

Deshalb jetzt meine Frage an euch:
Könnt ihr noch träumen?
Wenn ja, wovon träumt ihr so?
Habt ihr DEN Lebenstraum oder ganz viele Träume? Oder beides?
Oder vielleicht könnt ihr WIEDER träumen. Dann würde mich interessieren, wie ihr angefangen habt wieder zu träumen.
(Meine Vermutung ist, dass ich Angst davor habe, dass sich meine Träume nicht erfüllen...)

Liebe Grüße,
Stella

Re: Lebensträume

#2
Hallo, also träumen in dem Sinn kann ich auch nicht, doch ich hätte gern ein Wisch in der Hand, wo mir sagt, was ich kann. Also sozusagen eine Bestätigung für eine Ausbildung. Doch da ich nichts kann und auch nicht wüsste was ich machen könnte und mir eh nie was merke, werd ich sowas wohl nie in den Händen halten können.

Ich glaub ich träume nur davon, was das hier betrifft. Ansonsten träume ich davon nach Hausr gehen zu können.
Also hab ich doch zwei Träume ;)

Re: Lebensträume

#3
Hi Stella!

Eigentlich kann ich deinen Beitrag genau so unterschreiben. Denn im Grunde habe ich auch nicht wirklich Träume. Klar, man hat so seine Vorstellungen. Ich zum Beispiel würde gerne meine Ausbildung fertig bekommen, irgendwann mal eine eigene Wohnung/eigenes Haus haben, einen festen Job...und dann hörts auch schon auf.
Und mir geht es ähnlich wie dir: so richtig begeistern kann ich mich dafür nicht. Eigentlich sehe ich meine Vorstellungen eher als Notwendigkeit, denn als Traum.
Wenn ich andere Leute höre, die sagen, sie möchten noch da hin reisen oder das erleben oder dies und jenes machen, da sitz ich meistens daneben und denke mir: "Wow, ich würd gern auch mal irgendwas so richtig mit Leidenschaft anpacken". Ich weiß nicht, ob man das lernen kann oder ob mir im Moment mit der Essstörung so ein bisschen die Leichtigkeit für alles fehlt.

Ich male trotzdem gerne verschiedene Möglichkeiten für die Zukunft aus. wenn es aber um das Umsetzen geht, ist meine Freunde und Euphorie meistens schon wieder weg.
Oh, deine Zukunft ist so ungewiss,
Dein Leben voller Angst und Schiss, du fängst erst gar nichts an,
Denn es ist so gemütlich und sicher,
Auf deiner Insel voller Leid, jaja...

Re: Lebensträume

#4
Ich habe momentan sämtliche Träume und Lebensziele aus den Augen verloren.
Ich wollte mit meinen Freunden sämtliche Herren Länder bereisen, doch die Freundschaften gingen entsetzlich kaputt und mir fehlt das Geld.
Ich wollte so gerne mein Zeichentalent verbessern, habe mir Lehrbücher, bessere Farben und Papier gekauft. Doch inzwischen kann ich keinen Stift mehr in die Hand nehmen, ohne das am Ende auf dem Papier etwas abgebildet ist, das zerstört und gebrochen ist. Als würde ich jedes Mal ein Selbstporträt meines Selbst zeichnen.
Ich habe letztes Jahr meine Ausbildung abgeschlossen, wollte mich beruflich verbessern, wollte weiterkommen, nicht im Sand stecken bleiben. Und heute stecke ich tief fest, habe Angst etwas auszuprobieren, komme nicht voran ....

ich fahre bald in den Urlaub, an einen Ort wo ich wirklich glücklich bin. So gerne würde ich da eine Zeit leben wollen, doch ich habe Angst vor so einem Schritt und lache selber über diesen Traum

Re: Lebensträume

#5
Ich hab mir den Thread jetzt immer wieder durchgelesen....und wieder und wieder....und er hat mich einerseits so traurig und andererseits so hoffnungsvoll gemacht.....
Traurig zu lesen, dass ihr momentan anscheinend keine Träume habt, an die ihr euch halten könnt.
Und hoffnungsvoll, weil ich gesehen hab, wie viele Träume ich eigentlich noch habe.
Ich habe deswegen lange überlegt, ob ich überhaupt antworten soll. Oder ob ich damit irgendwen verletze. Aber ich dachte mir jetzt, ich antworte trotzdem. Vielleicht um anderen ein bisschen Mut zu machen, denn ich hatte genauso Zeiten wo ich absolut keine Träume hatte (und die sind gar nicht so lange her) und auch jetzt fällt es mir oft schwer etwas für gewisse Träume zu tun. Aber für einige tu ich etwas.
Also hier eine Liste einige meiner Träume:

- Ich möchte meine Ausbildung beenden und danach vielleicht ein paar Monate nach Afrika gehen in ein Hilfsprojekt und anschließend in Wien oder Umgebung oder von mir aus auch sonst irgendwo einen Job finden. Hauptsache er gefällt mir.
- Ich möchte später mal eine kleine Familie mit der ich ans "Land" ziehen kann, mit nen kleinen Haus mit nen kleinen Garten (in dem Sinne Land dass es nicht in Wien ist, aber mit Zugverbindung nach Wien oder in eine sonstige größere stadt, so wie ich halt aufgewachsen bin). Und ich möchte dort Katzen haben.
- Ich möchte diesen Sommer einen tollen Urlaub erleben, den ich schon gebucht habe. Ich möchte einfach Spaß haben und ihn genießen.
- Ich möchte einen Freund haben, mit dem ich viel Reisen kann. Einfach das Auto und ein Zelt schnappen und durch die Länder ziehen.
- Ich möchte wenn ich mal an die 90 Jahre alt bin im Altersheim sitzen mit meinen besten Freund und über unsere Ägyptenreise lachen die wir mit 17 unternommen haben und Witze darüber reißen, wer von uns wohl früher den Löffel abgibt und wer dann am Grab vom anderen tanzen darf (etwas markaber aber wie ich ihm märz 2013 erzäht habe dass ich krank bin hat er mich gefragt ob ich mich umbringen will und ich konnte ihm nicht versprechen es nicht zu tun und er meinte "louve du darfst dich nicht umbringen. ich will wenn du irgendwann mit über 90 stirbst auf deinen grab tanzen und dich auslachen weil ich doch länger lebe als du" weil wir schon immer in der schule überlegt haben wer von uns länger lebt)
- Ich möchte am 15.1.2050 mit eben jenen besten Freund so wie wir es uns am 15.1. vor ein paar Jahren versprochen haben das Dinner im Riesenrad machen. WIr haben gemeint, wenn wir dann immer noch beide Single sind, vielleicht funkt es ja dann und falls wir in einer Beziehung sind und uns dadurch vielleicht aus den Augen verlorgen haben wird das der Tag wo wir unsere Freundschaft auffrischen.
- Ich möchte mich einmal mit meinen Flöten auf die Straße stellen und einfach spielen. Nicht um Geld zu verdienen. Einfach um zu spielen. Weil ich einfach immer so eine Freude bei Straßenmusikanten habe.
- Ich möchte mit Beginn des nächsten Semesters in meiner eigenen WOhnung leben und GERNE dort leben. Ich möchte mich dort Wohlfühlen und nicht Angst haben in eine leere Wohnung zu kommen.
- Ich möchte in einen Kalenderjahr 10 verschiedene Länder bereisen.
- Ich möchte ein Buch über meine Krankheit schreiben.
- Ich möchte meinen Patenkind eine gute stabile Taufpatin sein und für sie da sein wenn sie später selber mal schwere Zeiten durchmachen sollte. Und auch für die Tochter meiner Großcousine. Ich will dass sie zu mir kommen kann, wenn sie Hilfe braucht und dass ich ihr dann auch helfen kann.
- Und mein wichtigster Traum oder Wunsch: Ich möchte im hohen Alter sterben und sagen können: Ja ich hab viel Scheiße durchgemacht. Ja ich musste viel kämpfen. Aber ich hab nicht aufgegeben! Ich hab durch die Krankheit irrsinnig viel über mich gelernt. Und ich bin irrsinnig stark geworden. Und ich habe trotz der Krankheit gelebt. Ich habe GELEBT!!!! Und ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag meines Lebens!

Das sind meine Träume....
An manchen Tagen sind sie nah....da weiß ich (von einigen), dass ich sie erreichen kann. An manchen Tagen sind sie ganz fern und erscheinen unmöglich. Oft wechselt es stundenweise. Aber sie sind da.
Und sie geben mir Kraft.

Ich wünsch mir so sehr für euch dass eure Träume wieder kommen!!!

Und ich würde mich freuen von anderen auch noch ein paar Träume zu lesen!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Lebensträume

#6
Das, was du geschrieben hast, ist wirklich schön, Louve, so unglaublich positiv und hoffnungsvoll :)

Dem möchte ich mich anschließen. Meine Träume sind:

- Mit meinem Freund zusammenziehen.
- Mein Studium erfolgreich beenden.
- Gut in meinem Beruf werden
- Heiraten, Kinder kriegen (2 wären super)
- Irgendwann ein Haus im Umkreis einer bestimmten Stadt haben, das wir gestalten und einrichten können
- Meine kleine Cousine aufwachsen sehen
- An der deutschen Tango Meisterschaft teilnehmen
- Einen Flügel besitzen
- Paris sehen

Und noch ein paar Kleinigkeiten, aber die würd ich eher als Wünsche bezeichnen.

Re: Lebensträume

#7
Christie hat geschrieben:Das, was du geschrieben hast, ist wirklich schön, Louve, so unglaublich positiv und hoffnungsvoll :)
Danke :) Das kann ich über deine Träume nur zurückgeben :)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Lebensträume

#8
Ich hatte mal Träume. vor allem in der Zeit, in der ich noch 'zu' war, also keine Erinnerungen an etwas hatte (aber Symptome - nur dass ich damals nichtmal wusste, dass etwas im Busch ist).
Dann hatte ich immer noch Träume, aber als es zu viele Steine gab, und als ich merkte, wie eingeschränkt ich bin aufgrund bestimmter Dinge, da gingen sie weg. Ich hatte sogar noch versucht, die Träume meinem Leben anzupassen, sie waren also schon abgespeckt.
Es wurde ein 'möglichst glimpflich zu überleben' daraus - und so ist es jetzt.
Ach ja, und ich weiß sehr genau, was ich NICHT will. Immerhin etwas :mrgreen:
Ich weiß aber auch, dass sogar das 'möglichst glimpflich zu überleben' durch mein inneres gestört werden kann. Aber so lange alles gut geht, ist für mich alles prima. Sonst wäre es ja gänzlich kein Leben mehr, dieses "möglichst glimpflich zu überleben", und das wäre ja noch "dööfer".
Tine