Re: Gewicht

#3
bei mir ist es immer phasenweise.
manchmal gibt es Wochen, da steige ich nicht einen einzigen Tag auf die Waage.
Und dann gibt es Phasen, da steige ich mehrmals am Tag auf dieses Ding.

Wobei ich sagen muss, ein paar mal die Woche schaue ich schon auf mein Gewicht.
Oh, deine Zukunft ist so ungewiss,
Dein Leben voller Angst und Schiss, du fängst erst gar nichts an,
Denn es ist so gemütlich und sicher,
Auf deiner Insel voller Leid, jaja...

Re: Gewicht

#5
Kann da nur für mich sprechen:

Es kommt immer drauf an, was am Tag vorher war.
Wenn ich morgens auf die Waage steige, abends davor aber nen Anfall hatte, dann wundert es mich nicht, wenn das Gewicht höher ist. Da denk ich mir "Selber schuld, hättest halt net so viel gefr*ssen. Andererseits, wenn das Gewicht niedriger ist, dann denkt sich mein Hirn:" Boah, geil, nicht zugenommen. It works!"

Es gibt da zich Kombinationen:
Wenn der Tag vorher clean war und das Gewicht am nächsten Tag höher ist, da denk ich mir dann auch: "Ja, warum mach ich denn den Scheiß?! damit ich zunehme?"
aber gleiches wie oben, wenn es dann niedriger ist, freut es mich, dass man auch ohne Binge/Purge seine Figur halten kann.
Wobei ich genau aus diesem Grund nicht mehr so oft auf die Waage steige. Das macht nur emotionalen Stress, der nur blockiert und völlig unberechtigt ist. Warum soll ich mir von einer dappigen Zahl meinen Tag versauen lassen? Und wenn ich trotz Gewicht Bock auf fettiges Essen hab, dann ist das halt so.

Außerdem kommen da noch sooooo viele Sachen dazu: Zyklus, Sport, Stress, Familienfeiern, Krankheiten,...

Es ist jetzt aber nicht so, dass ich ne Zahl auf der Waage sehe, die mir nicht gefällt und mich dann den ganzen Tag häßlich fühle. Hat lange gebraucht, aber mittlerweile ist mir die Zahl auf der Waage relativ egal. Ich hab da für mich so ein paar Grenzen, die ich weder über-noch unterschreiten möchte und solange die auf der Waage nicht erscheinen, ist alles paletti ;)
Oh, deine Zukunft ist so ungewiss,
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Re: Gewicht

#7
hmm.... ich habe mich auch jeden Tag gewogen und die Zahl entscheidete auch bei mir ob der Tag gut läuft oder nicht

Es war wie bei dir, mir war bewusst, dass man Gramme nicht sieht! Aber ändern konnte ichs nicht!

dann bin ich mal zufrieden aufgestanden..... obligatorischer Blick in den Spiegel... war ok... dann Waage und war irgend * g schwerer... tobsuchtsanfall, weinen, schmerzenzuführen, Tag war gelaufen....
Genau so habe ichs dann so beiläufig meiner Therapeutin erzählt.... sie sagte ich soll nicht mehr auf die Waage stehen.... ich dachte die spinnt.... geht doch nicht...hatte unheimlich Angst nicht auf die Waage stehen zu dürfen... gut... habe ich lange überlegt und irgendwie hab ichs probiert... weil ich will ja gesund werden und ich will alles ausprobieren... dann hats irgendwie klick gemacht... und einsicht... weil ich mir meinen Tag nicht mehr kaputt machen will wegen einer scheiss zahl.


Ich hätte das nie geschafft als ich noch tiefer in der Bulimie war.... es geht erst seit es mir ein bisschen besser geht, die depressionen ein bisschen weg sind und ich wirklich am kämpfen bin.... ganz egal wird es wohl nie sein... aber ich will diese scheiss bulimie weg haben und wenn es nur über den Weg geht zuzunehmen, will ich es auch.... und die Waage hindert mich bei dieser einstellung....
Zuletzt geändert von Caruso am So Jun 15, 2014 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: Gewicht

#8
Das beste was mein Exrfeund je gemacht hat war, dass er die Waage manipuliert hat, sodass sie mehr anzeigte. Ich bin total am Rad gedreht und war superschlecht drauf. Nach ein paar Tagen hat ers mir gesagt... Das hat mir gezeigt, dass ich nicht objektiv bin.

Eigentlich habe ich ausgesehen wie eh und je, aber der Waage habe ich mehr vertraut, als mir selbst oder meinen geliebten Mitmenschen. Das ist wirklich krank. Und nur weil man mal an einem Tag mehr wiegt, dass heißt gar nix. Ein gesunder Körper hat solche Schwankungen, vorallem Frauen... Aber ein gesunder Verstand macht auch nicht von einem Gerät seine Stimmung abhängig.

Mir hat es gezeigt, dass ich ein schweres Vertrauensproblem habe. Mangelndes Selbstvertrauen und mangelndes Vertrauen in meine Freunde und verwandte, in die MEnschen die ich vorgebe zu lieben. Immer auf der Hut sein und kontrollieren und hinterfragen und Beweise suchen für die eigene Daseinsberechtigung...

Diese Beschäftigung mit dem Gewicht ist einfach nur ein Ablenkungsmanöver, sodass man sich nicht wirklich mit was anderem beschäftigen kann oder muss. Ist ja auch ziemlich zeitintensiv... Es ist nichts was irgendwie von Belang wäre, weil interessieren tuts niemanden. Oder wieviele abendfüllende Gespräche und tolle Momente hast du schon mit anderen Meschen verbracht, wo dieses Thema relevant war oder auch nur angesprochen wurde.

Ich werde nach meinen Hobbies, Interessen, Leidenschafte, Träumen und Erfahrungen befragt, nach meinem Gewicht hat sich noch keiner erkundigt...

Bitte verstehe mich nicht falsch, das sollte kein Angriff gegen dich sein. Ich war auch besessen von dieser einen Zahl, aber man muss sie loslassen, wenn man andere Dinge in seinem Leben haben will. Denn wichtig ist sie nicht wirklich.

Re: Gewicht

#9
Pepples01 hat geschrieben:Und wie kommt es, dass das Gewicht irgendwann EGAL ist??
Das ist ja das Problem, es beeinflusst mich so sehr!
dabei ist das völliger Quatsch.. mein Kopf weiß das. Aber mein "Fleisch" irgendwie nicht.. :|
Mir ist mein Gewicht aus mehreren Gründen relativ egal:

1) Ich mache viel Sport. d.h. ein Teil meines Körpers besteht aus Muskeln, die schwerer sind als Fett. Spitzensportler haben nach ihrem Gewicht eigentlich den BMI eines Adipösen, sehen bei weitem nicht so aus. Das ist für mich der entscheidende Punkt: wenn ich nur nach der Kilozahl gehe, dann dürfte ich keine Muskelmasse zulegen. Aber genau das möchte ich!

2) Für mich macht es keinen Sinn, meinen Tag nach dem Gewicht auszulegen. Ob ich jetzt im Schwimmbad ein paar Gramm mehr wiege oder nicht, das weiß doch gar keiner von meinen Mitmenschen. Und es interessiert ja auch keinen, wie viel man wiegt oder wie viel man gestern gewogen hat.

3) Das klingt jetzt bestimmt sehr hart und nicht verständnisvoll, aber mir hat das sehr geholfen: "This world is full of cruelty and hate, people suffering everday. And if my worries are only about my weight, then I must live a fu**ing good life". Ich weiß, dass das euch vielleicht nicht hilft, aber mir hat es geholfen, meine Gewichtsangst mal ins rechte Licht zu rücken.

4) Mein Empfinden für mein Körper richtet sich nicht nach dem Körpergewicht, sondern nach dem Gefühl. Es nützt mir nämlich auch nichts, wenn ich *kg abnehme, aber mir mein Körper immer noch häßlich, aufgedunsen etc. erscheint. Wie soll ich sagen...die Haptik ist für mich entscheidender.
Oh, deine Zukunft ist so ungewiss,
Dein Leben voller Angst und Schiss, du fängst erst gar nichts an,
Denn es ist so gemütlich und sicher,
Auf deiner Insel voller Leid, jaja...

Re: Gewicht

#10
Ich habe mich glaub schon seit 3 Wochen nicht mehr gewogen, in diesen drei Wochen habe ich aber so gut wie jeden Tag gek*
ich weiß auch nicht, ob ich mir selber was beweisen will. Ich wiege irgendwie immer genau so viel. Am Anfang habe ich ein paar Kilos durchs k* abgenommen, habe damit wieder aufgehört weil ich das nicht mehr machen wollte. Leider hatte ich *kg bald wieder drauf. Durch das ständige wiegen hab ich unbewusst vielleicht beschlossen wieder mit dem k* anzufangen. Ich weiß nicht ob ich abgenommen habe, ich esse zu manchen Tageszeiten normal, ohne es wieder loszuwerden. ich denke öfters daran, mich zu wiegen aber ich will mich damit nicht unnötig runterziehen

Re: Gewicht

#11
Ich wiege mich mehrfach am Tag. Gerade wenn ich einen FA hatte und am Kotzen bin. Ich muss sicher gehen, dass nichts mehr in meinem Magen ist. Ich weiß, dass das nicht gut ist.
Schlimm ist es, wenn die Waage weniger anzeigt als am Vortag und ich mich noch dicker fühle, als jemals zuvor.

Kennt das jemand, das wenn man weniger wiegt, man noch unzufriedener mit sich selbst fühlt, weil man ja noch so 'dick' ist?
Kommt man aus diesem Teufelskreis irgendwie wieder raus?

Re: Gewicht

#12
Ja.
Als erstes mal aufhören dich so exzessiv zu wiegen. Einmal die Woche reicht völlig aus. 1-2 mal im Monat auch, locker!
(Eigentlich müsste man sich gar nicht wiegen, man merkt ja, wenn die Hosen anfangen zu kneifen oder zu rutschen)

Als nächstes: aktiv an einem guten Körperbild arbeiten.

-Negative Gedankengänge bewusst unterbrechen
-Positive Dinge zu seinem Körper bzw über ihn sagen, regelmäßig, auch wenns anfangs vielleicht affig und künstlich wirkt
-Seinem Körper Gutes tun:
+ Eincremen
+ Streicheln
+ Yoga
+ Autogenes Training
+ Hennatatoos und andere Körperbemalungen
+ Körpertherapie/Tanztherapie/Sporttherapie
+ Sich von unrealistischen Gewichtszielen verabschieden

Re: Gewicht

#13
Einmal im Monat kann ich gar nicht. Bei mir ist es auch täglich.
War schon immer so (als Kind war es aber nur aus Interesse).
Depremiert bin ich nur, wenn ich übermäßig viel esse (aus Frust). Bei *g mehr am nächsten Tag, finde ich das nicht schlimm.
Zuletzt geändert von Caruso am Fr Jul 04, 2014 23:15, insgesamt 1-mal geändert.