Bulimische Anorexie und Alkohol

#1
Hallo,

ich habe mich bis jetzt eher immer zurückgehalten, weil ich sehr schüchtern bin. Mir hilft es immer sehr eure Beiträge zu lesen, da ich mich mit sehr viel gut identifizieren kann. Aber jetzt weiß ich gerade nicht mehr weiter. Ich habe schon seit gefühlten 100Jahren eine Essstörung, ich kann echt nicht genau sagen, wann das alles begonnen hat, aber seit ich 19 bin wurde es extrem und ich fiel in die Magersucht und Bulimie. Seit ca. einem halben Jahr konsumiere ich zusätzlich am Abend sehr viel Alkohol, einerseits um FAs zu vermeiden und auf der anderen Seite um meine Probleme und den ganzen Stress mit dem Studium zu vergessen. Ich habe echt Angst vor mir selbst, dass ich zusätzlich zur Essstörung noch eine Alkoholsucht entwickle!!! Kennt diese Kombination irgendwer von euch?
Bin echt ziemlich fertig!!!!

liebe Grüße

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#2
Das ewige Thema Alkohol...guter Freund und großer Feind auf einmal.
2011 2012 war ich ständig betrunken. Also immer wenn ich fortgegangen bin extrem viel getrunken. Sodass ich nicht mehr handlungsfähig war. Und teilweise auch alleine Alkohol getrunken, wenn auch nicht in so großen Mengen.
Oktober 2012 hab ich ne Überdosis genommen mit Alkohol. Danach hab ich Alkohol nicht mehr m*ssb**ch*. Obwohl ich oft den Drang danach hatte. Ja...bis Februar 2013. Da hab ich mich wieder irrsinnig betrunken. Und wieder. Und wieder. Und wieder.
Es ist eigentlich nicht mehr so ein Niederschütten um zu vergessen wie früher. Aber wenn ich wo bin wo es normal ist zu trinken, trink ich halt ein Glas nach dem anderen. Und irgendwann merk ich dass es wohl doch bissi zu viel war.
Diese Woche war wieder eine extreme. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag getrunken. Nie alleine sondern immer beim fortgehen. Aber ich merk halt dass es nicht gut ist wenn ich so oft trinke. Richtig bewusst ist es mir geworden wie ich heut Nacht betrunken mit nen Freund geschrieben hab und der gemeint hat "Du trinkst in letzter Zeit wieder vermehrt oder?!"
Ich bin aber zumindest nicht im UG. Ich glaub das is eine noch schlechtere Kombination.

Bist du in Therapie?
Ich denke, dass man viel schneller in ein Alkoholproblem rutscht als man denkt.
Ich seh mich nicht als Alkoholikerin. Aber ich weiß, dass Alkohol ein Thema ist.
Und das ist wichtig zu besprechen.
Es war irrsinnig angenehm wie ich in der Klinik war, wo ich ja unterschrieben hab, dass ich nichts trinke, wenn ich einfach zur Schwester sagen konnte "Ich will mich grad einfach betrinken bis ich nichts mehr mitbekomme."
Ich denke es ist irrsinnig wichtig dass man darüber spricht.
Und nicht so tut, als wäre das kein Problem.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#3
Zurzeit bin ich nicht mehr in der Therapie, war genau jetzt vor einem Jahr in der Klinik wegen dem UG und extrem schlechten Werten, als es mir besser ging hab ich alles geschmissen, es war mir einfach alles zu viel. Seitdem hab ich mich ambulant zwar angemeldet, bin dann aber doch nicht hingegangen.
Ich trinke seit ein paar Wochen fast jeden Tag und das auch wenn ich alleine bin und das macht mir große Angst! Meine Eltern belasten mich zusätzlich, weil sie sagen jetzt bist du schon magersüchtig und saufen tust jetzt auch noch. Scheiße, ich weiß, aber das hilft mir auch nichts!!! Keine Ahnung, es ist so viel in meinem Kopf!!! Und ich habe so Angst!!!!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#6
Bei mir ist es so, ich kann nicht einfach, so wieviele meine freunde das können, ein bisschen trinken. D.H. einen kleinen Schwips... wenn ich trinke hau ich mich immer gleich weg. Ich trinke entweder nicht, was leider nicht so oft vorkommt, oder ich trinke viel (unheimlich viel). Meine therapeutin sagt, es ist wie mit dem essen, das schwarz weiss denken. Ich kenne kein grau, entweder nichts oder alles. Ich bin wirklich froh hat alkohol so viele kalorien, sonst wäre ich schon lange alkoholiker. Und ich übertreffe mich dann immer mit peinlichkeiten, am morgen aufwachen und dass was ich no weiss zurückrekonstruieren ist immer das schlimmste.

Es ist halt einfach schön, wenn ich nicht mich sein muss und einfach ein bisschen weg kann mit dem alkohol.

tipps habe ich leider keine, ich weiss aber dass es sehr schnell gehen kann und man ist süchtig. Ich habe längere Zeit täglich gekifft, wodurch ich wirklich sehr depressiv, einsam, motivationslos geworden bin. Als ich aufgehört habe, kam die Bulimie noch viel schlimmer. Das kann bei einem täglichen Alkostopp sicher auch vorkommen.
Eine stationäre Therapie wäre sicher eine überlegung wert.
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#7
danke! Ich bin einfach so froh, dass ich nicht damit alleine bin. Das mit den Kalorien ist eben auch so ein Ding, weil es mich ja fertig macht, weil Alkohol so viel hat, aber meist endet es bei mir, dass ich halt mehr hungere bzw. die Bulimie schlimmer ist. Aber es ist einfach so angenehm, einfach mal nicht über das ganze nachzudenken und das genieß ich dann extrem, aber das ist auch das Gefährliche daran!!!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#8
Hallo!

Ich hatte diese Kombination bzw. ich bin dann auch alkoholsüchtig geworden, war mehrmals im Entzug und bin seit über 2 Jahren trocken. Ich fing auch an, alleine abends Alkohol zu trinken, um mal "entspannen" zu können.
Als ich in der Sucht war, ernährte ich mich praktisch vom Alkohol und war sehr aufgedunsen und dick. Das mit dem Kalorien und den hormonähnlichen Stoffen im Bier - da ist schon etwas dran.

Es ist auf jeden Fall der falsche Weg. Am besten sofort aufhören mit dem Trinken, schon diesen Tag/Abend. Es gibt keinen anderen Weg. An irgendeiner schlimmen Kindheit herumdocktern und weitertrinken - das ist sinnlos. Finde ich.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Ratschläge wie "mit Freunden etwas unternehmen", "Buch lesen", "etwas sinnvolles tun" zunächst so locker einfach klingen und man sich dazu ums Verrecken nicht aufraffen kann. Aber man muss die bisherige Lebensweise ändern, damit man sich besser fühlt. Und das kann man auch alleine schaffen, wenn man WILL.

Hoffentlich wählst Du nicht den falschen Weg, erst einmal durch den ganzen Kack zu gehen. Vllt. muss man auch die Veranlagung haben, um zum Alkoholiker zu werden. Ich kenne einige in meinem Alter, die zwar einiges trinken können, wenn sie mit Freunden fort sind, aber nicht abhängig sind. Für mich ist das iwie unglaublich :shock:

lg und alles Gute!
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#9
Ich bin momentan so zwigespalten. Ich möchte den Alkohol nicht vollkommen aus meinem Leben bannen.
Aber ich merk einfach, dass wenn ich momentan trink, ich kaum aufhör.
Und ich merk durch die ganzen Medikamente auch den Alkohol sehr schnell. Heute "nur" 2 große Radler getrunken aber gleichzeitig dazu die Medikamente genommen und gleich sehr stark gespürt.
Und es ist unter der Woche. Ich muss arbeiten und morgen auf die Uni.
Bei mir ist genau das Freunde treffen das gefährliche. Wenn ich zu Hause bin mach ich mir momentan keinen Alkohol auf. Aber sobald ich halt mit Freunden fortgeh oder einfach in ne Bar geh trink ich. Und ich trink beim fortgehen immer genauso viel wie meine Freundinnen, die aber allesamt keine Medikamente nehmen und wo der Alkohol nicht so stark wirkt.
Heute, wie ich es schon nach dem ersten Radler gespürt habe, aber dennoch einen 2. getrunken hab und dazu extem viel geraucht hab, hab ich mir das erste mal gedacht, ob es nicht besser wäre den Alkohol vollkommen aus dem Leben zu verbannen...
Keine Ahnung...merk dass ich die letzten 2 Monate wieder tiefer in das Alkoholthema kippe. Dabei ist es auch absolut kein Problem wenn ich paar Tage nicht fortgeh ein paar Tage lang nix zu trinken...wie gesagt es is wirklich nur sobald ich in ne bar oder so geh mit freunden.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#10
wenn ich mit freunden unterwegs bin, dann hab ich absolut kein problem auf alkohol zu verzichten, nur bin ich momentan so derartig wieder in meiner essstörung drinnen, dass ich kaum kontakt nach außen pflege. Einzig sind die vorlesungen auf der uni, wo ich kontakt zur außenwelt habe. Ich hab gerade wieder das gefühl, dass ich keinen anderen menschen, außer meiner partnerin und meinen eltern aushalte, aber ich weiß auch, dass das einfach von mir abhängt und rein gar nichts mit den anderen zu tun hat!

Ich bin momentan einfach in so einem Loch und weiß überhaupt nicht, wie ich da wieder rauskomme!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#11
Hallo :)
ich wollte mich auch mal zu diesem Thema melden, da es mich momentan auch belastet.
Ich gehe seitdem ich am anfang des jahres die ES bekommen habe immer öfters raus und mit freunden trinken, was zu beginn auch toll war da ich zuvor mich nur in meinem zimmer verkrochen habe .Aber jetzt seit ein paar wochen wird das mit dem Trinken immer öfters und das Problem ist, dass ich genauso wie hier schonmal von jemand anderem erwähnt, ich endweder gar nichts trinke oder gleich in unmöglichen mengen sodass ich mich mittlerweile auch unmöglich benehme und auch irgendwelche geheimnisse ausplauder.
Nun war es von diesen samstag auf sonntag wieder echt extrem und das hat mir zu denken gegeben. ich möchte nicht auch noch zusätzlich ein Alkoholproblem entwickeln.
So ich wollte mal auch meine situation mit euch teilen vieleicht hilft es dem ein oder anderen um sich nicht so allein mit seinen/ihren Probleme zu fühlen ;)

LG

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#12
Hey :D
Hmm zu dem Thema kann ich mich auch äußern, ich hab seit ca.12 Jahren bulemische Magersucht + seit 9 Jahren ein gravierendes Alkoholproblem. Ich war schon x-mal stationär auf Entgiftung und befinde mich momentan in einer Suchtentwöhnungsklinik. Das Problem bei mir ist, dass ich meine Suchtverlagerung in Essen umsetze und daher fast nur noch über der Schüssel hänge...Es ist ein Teufelskreis aber ich hoffe ich schaffe es diesmal mit der Klinik gegen den Alk anzukommen... :roll:
Ein Grabstein für den ganzen Schlamassel und darauf gehört die Inschrift: "Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu."

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#13
Hast du schon mal überlegt zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen damit du einen Ort hast wo du offen reden kannst darüber?
Ich war diese Woche das erste mal bei so einen Treffen. Weiß zwar nicht, ob ich nochmal hingehen werde aber es war mal ganz interessant die Geschichten dort zu hören. Was der Alkohol mit einen machen kann. Wie viel man dadurch verlieren kann. (Man muss aber auch aufpassen dass man sich nicht denkt "so schlimm ist es bei mir noch lange nicht" was bei mir auch ein wenig der fall jetzt ist)
Wie gehts dir denn an den Tagen, wo du nichts trinkst? Denkst du viel an Alkohol? Hast du das Gefühl, es fehlt etwas?
Bitte pass wirklich auf mit dem Alkohol...er kann echt viel kapput machen...und wie meine Bezugsschwester in der TK letztens richtig gesagt hat (was die Bulimie und das leichte SVV aber keineswegs schön reden soll!!!!) "Mit dem Alkohol zerstören sie ihren Körper auf Dauer nochmal auf einer Ebene höher."
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#14
Ich hätte eine andere Frage noch zum Thema Alkohol: Ich hab am Abend oft so ein Gefühl im Kopf, als hätte ich getrunken. Ohne aber einen Tropfen Alkohol getrunken zu haben. Kann das durch die Medikamente kommen? Oder durch meine nicht ganz so gesunde Ernährung? Und ich hab eben oft, wenn ich auch nur einen Hugo oder einen Radler trink irrsinnige Kopfschmerzen. Seit ich das neue Medikament nehme ist das noch schlimmer (was vielleicht aber gar nicht so schlecht ist weil heute zB hab i vor nix zu trinken weil i weiß i muss arbeiten und da kann i absolut keine kopfschmerzen gebrauchen weil i mi dann a ur schwer konzentrieren kann - hab aber auch gestern und heute gar keine lust auf alkohol - vielleicht wirkt das neue medikament in der hinsicht doch noch? weil das soll die lust auf alkohol mindern. beim essen hilft es schon extrem gut)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Bulimische Anorexie und Alkohol

#15
Hi!

Naja generell sollte man ja alkohol und medikamente meiden, aber ich denk schon dass dein "betrunkenes" gefühl von dem medikamenten kommen kann.. was ist es denn für ein gefühl? eher ein bisschen schwindelig oder doch so ein "schwammiges, beduseltes" gefühl, als hätte man paar gläschen intus?

Generell finde ich diesen Thread sehr interessant, weil es mir im moment auch so geht. Ich war nie jemand er VIEL getrunken hat, vor allem nicht oft. Klar, oft ist wieder ansichtssache, aber ich mein, mal am freitag weggehn, paar getränke usw.. ich bin dann bei einer freundin eingezogen, die gerne mal am abend 1,2 gläser wein trinkt, zur entspannung.. da hab ich dann mitgemacht, weils einfach nett war zu zweit zu sitzen, plaudern und nebenbei bisschen wein.. tj, je länger die gespärche, umso mehr wurde aber auch getrunken. Das ging so über monate.. nun bin ich ausgezogen, in eine andere stadt.. in eine "quasi wg" wir sind hier zu acht, inklusive meinem freund. Und hier wird einfach JEDEN abend ohne ausnahme getrunken. Sind alles Männer, ist immer das "Feierabendbier". Ich hasse bier, ich trinke nur wein, und so mach ich halt mit. Ich glaube seitdem ich hier bin, das ist nun ein montag, gabs einen oder höchstens 2 abende ohne alkohol. und mittlerweile mach ich mir auch schonmal n fläschen wein auf wenn ich allein bin. Weils schmeckt, und weils mich entspannt (rede ich mir ein). Ich hab auch irgenwie angst, noch eine sucht zu entwickeln, was den alkohol betrifft. Wobei, es ist kein muss, also ich bin nicht nervös, wenn ich keinen alkohol trinken kann, anders als bei des ES zum beispiel... aber ich weiß ja leider wie schnell das gehen kann mit der sucht... ist aber im moment auch echt schwer das alles umzustellen irgendwie.
I hope life isn't a joke, because I don't get it.