brauche dringend rat !
Verfasst: Do Apr 24, 2014 19:21
von vanessa18
hi leute ! ich wollte euch mal fragen ob es eure eltern wissen oder haben sie es herausgefunden?
oder habt ihr euch getraut und es ihnen erzählt? wenn ja wie haben sie reagiert?
bitte um eure antworten
danke schonmal im vorraus !
Re: brauche dringend rat !
Verfasst: Fr Apr 25, 2014 7:11
von lostsoul
hi, meine eltern haben es selbst gemerkt. mal war ich anfangs unvorsichtig und wurde gehört von meinen geschwistern oder es wurden reste gefunden wo ich nicht richtig sauber gemacht hatte.. wirklich raus kam es dann als meine mutter mein zimmer durchsucht hatte und essens verpackungen etc. fand.. von allein hätte ich es wahrscheinlich nie gesagt ..
Re: brauche dringend rat !
Verfasst: Fr Apr 25, 2014 9:52
von Louve
Hey Vanessa!
Ich hab es meinen Eltern ca ein halbes Jahr nachdem ich in die Bulimie gerutscht bin erzählt. Aber nicht ganz freiwillig. Meine Großcousine, bei der ich damals viele Wochenenden verbracht habe, hat relativ schnell herausgefunden dass ich bulimie hab. und hat dann alles aus mir herausgekitzelt. die bulimie, die depressionen, das SVV,...
Sie hat mich dann dazu gebracht bei einer Therapeutin anzurufen. Aber es wurde immer schlimmer. Bis sie gemeint hat sie kann die Verantwortung für mich nicht tragen und ich muss es meinen Eltern erzählen. (Damals war ich irrsinnig wütend auf sie obwohl ich es verstanden habe. ich war ja wirklich extrem drauf. und sie hat später mal zu mir gemeint "wenn dir damals irgendwas passiert wäre und ich gewusst habe wie es dir geht, hätte man mich gleich mit dir begraben können.")
Ich hab meinen Eltern also alles in den Sommerferien vor Studienbeginn in einem langen Gespräch erzählt.
Sie waren natürlich ziemlich geschockt. Weil ich doch immer die "fröhliche Louve" war. Die für jeden Blödsinn zu haben war. Plötzlich zu hören, wie sehr ich meinen Körper hasse und wie ich mit mir umgeh....das war natürlich schwierig für sie.
Aber sie haben eigentlich ganz gut reagiert. Sie sind eine Woche später zu einem Gespräch zu meiner Therapeutin gefahren.
Blöderweise hatte am selben Tag mein Opa einen echt schweren Unfall und ich bin dadurch logischerweise wieder in den Hintergrund gerutscht.
Aber ich war froh, dass sie es wussten. Die Bulimie und die anderen Symptome wurden zwar von Tag zu Tag schlimmer dennoch (ich hatte zu hause auch meinen eigenen bereich mit eigenen Bad und allem drum und dran da haben sie das natürlich nicht so mitbekommen und später bin ich überhaupt in 2 WGs gezogen) aber dadurch, dass meine Eltern es wussten, konnten sie mir die Therapie finanzieren die ich mir alleine nicht leisten konnte (hatte keinen Kassenplatz).
An manchen Tagen haben sie es zum Thema gemacht. An manchen ich. Und es sind Dinge in meiner Familie herausgekommen über die vorher noch nie wer gesprochen hat. Das war wichtig.
Und als ich an dem Punkt kam, wo ich wusste, es geht nicht mehr so weiter ich will stationär, musste ich ihnen nicht mehr alles erzählen und erklären. Ich bin einfach heim gefahren (hab damals schon in wien gewohnt) und hab gesagt "mama papa ich kann nicht mehr ich hab mich in eggenburg angemeldet.". Nachdem Eggenburg nichts wurde, haben sie sich mit mir zusammengesetzt und haben Kliniken mit mir gesucht. Und sich bei befreundeten Psychiatern erkundigt, welche Kliniken sie empfehlen würden. Sie haben mich also voll unterstützt bei diesem Weg und mit mir mitgefiebert wenn ich Vorstellungsgespräche hatte.
Und sie sind in die Klinik gekommen für Familiengespräche.
Heute können wir offener reden als am Anfang.
Es ist für mich irrsinnig angenehm am Wochenende mal heimzukommen (bin im Februar wieder nach Wien gezogen) und auf die Frage "Wie gehts dir?" einfach antworten zu können "Nicht so toll aber ich kämpf weiter."
Und nichts erklären zu müssen.
Sie leiden mit mir, wenn es mir wieder schlechter geht und ich Rückfälle hab. Aber genauso freuen sie sich mit mir, wenn ich wieder etwas geschafft habe.
Also ja - sie waren extrem geschockt. Und die letzten Jahre waren sicher nicht toll für sie mit der ständigen Sorge um mich. Aber sie haben gut reagiert. Und sie sagen selber, dass es ihnen lieber ist, sie wissen wie es mir geht, auch wenn es mir schlecht geht, als sie können nur raten. Weil das viel mehr Ängste und SOrgen hervorruft als wenn sie einfach die Wahrheit kennen.
Und sie waren auch sehr froh dass ich ihnen August 2011 alles erzählt habe.
Möchtest du mit deinen Eltern darüber reden?
Ich bin insgesamt jemand, der sehr dafür ist, dass man sich seiner Familie anvertraut. Aber natürlich kommt es da auf das Verhältnis an, das man zu seiner Familie und vor allem zu seinen Eltern hat.
Meine Eltern sind mein Leben lang hinter mir gestanden. Ich war extrem nervös wie ich es ihnen erzählen musste aber ich wusste von Anfang an dass sie mich deswegen nicht im Stich lassen.
Wie ist denn dein Verhältnis zu ihnen?
Lg,
Louve
Ps.Sorry für den Roman.
Re: brauche dringend rat !
Verfasst: Di Apr 29, 2014 21:19
von vanessa18
hi louve ! danke für deine ausführliche antwort !
nun ja mein verhältnis ist verhältnismäßig gut aber es gab früher eine sehr schwierige
Zeit in der mein Vater eine affäre hatte und ausgezogen ist, das ganze zog sich 5-6 jahre bis alles
wieder in ordnung kam. damals war ich 11 .. so verpasste mein vater sozusagen ein wenig von meiner
entwicklung oder pubertät. mit meiner mutter hab ich ein gutes verhältnis.
dennoch merk ich wenn zb berichte im fernsehn über essgestörte laufen , dass sie schon sehr
schockiert sind und das nicht verstehn können ( naja ok wie auch wenn man nicht selbst dran leidet lol)
aber auch wenn ich so mit meiner mutter übers essen rede kommen so kommentare wie " du denkst nur übers essen den ganzen tag , kein wunder dass das abnehmen nicht funktioniert, man darf nicht drüber nachdenken" blablabla .. naja nicht grat fordernd für mich haha
ich denke im moment schon nach ob ich mir hilfe holen soll. aber ich weiss wenn ich den schritt gehe muss ich es ihnen erzählen.. ( ich wohn noch zu hause) aber ich hab noch größere angst vor meinem vater. ich weiss er wirds nicht verstehn. er würde mich als "krank im kopf" abstempeln und natürlich das gleich verallgemeinern dass die jugend heutzutage nur noch krank sind usw..