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Zur Essstörung bekennen?
Verfasst: Fr Feb 07, 2014 17:36
von Pepples01
Hallo zusammen,
wie "handhabt" ihr das, bekennt ihr euch vor Familie/Freunden/Bekannten/Arbeitskollegen zur eurer Essstörung oder verheimlicht ihr das?
Ich habe es bisher verheimlicht, wobei ich mich jetzt (endlich) dazu entschlossen habe, einen Klinikaufenthalt zu machen und darüber nachgedacht habe, dass wenn mich jmd. drauf anspricht, ich es doch eigentlich "zugeben" könnte. Wie die Leute dann drauf reagieren, ist deren Sache..
Was meint ihr?
LG Pepples
Re: Zur Essstörung bekennen?
Verfasst: Sa Feb 08, 2014 21:32
von bright
Hi Pepples,
ich persönlich würde sagen, dafür gibt es kein richtig oder falsch. Ich habe mich den Leuten anvertraut, die es unbedingt wissen mussten (in dem Fall meine Eltern, weil ich erst 14 war).
Aber ich habe das Thema bei ihnen danach versucht komplett zu meiden.
Daher wäre ich vorsichtig. Gerade bei entfernterer Verwandtschaft oder auf der Arbeit kann das ein gefundenes Fressen für den nächsten Kaffeeklatsch sein. Ich würde es im kleinen Kreis halten und mir genau überlegen, wer auch wirklich damit umgehen kann und mich danach nicht wie eine Aussätzige behandelt.
LG bright
Re: Zur Essstörung bekennen?
Verfasst: Di Feb 11, 2014 8:36
von Louve
Ich denke die Entscheidung liegt ganz bei dir.
Du kennst dein Umfeld am besten und kannst sie am besten einschätzen wie sie damit umgehen.
Ich bin relativ offen mit der Krankheit umgegangen. Vor allem dann wie ich ins Krankenhaus gekommen bin.
Bei mir weiß es meine enge Familie (Eltern, Bruder + Freundin, Tanten, Onkel,.... nur meine großeltern nicht^^)
Meine engeren Freunde wissen auch alle Bescheid.
Studienkollegen wissen es ein paar ehemalige. Aber nur 3.
Und meiner derzeitigen Mitbewohnerin, die ebenfalls eine Studienkollegin war, hab ich jetzt erzählt, dass ich eine Essstörung hatte.
Ansonsten probier ich in meiner neuen Studienklasse meine Erkrankung raus zu halten. Ich steh zwar dazu dass ich im Krankenhaus war aber erzähl nicht warum.
Das einzige was ich ihnen gestern auf Bitte meiner Studiengangsleiterin erzählt hab, is dass ich Panikattacken hab.
Meine Vortragenden wissen nur von den Panikattacken. Nur meine Studiengangsleiterin kennt meine ganze Krankheitsgeschichte (Essstörung ist nur eine meiner Diagnosen).
Ich hab durchwegs eigentlich positive Reaktionen bekommen wenn ich von meiner Krankheit erzählt habe.
Ich hab eine einzige Freundin verloren durch die Krankheit - leider meine langjährige beste Freundin. Die konnte einfach nicht damit umgehen. Wobei wir letztens uns wieder ein bisschen angenähert haben. Vielleicht wirds ja irgendwann wieder.
Einige meiner Freunde haben sich dafür als wahre Freunde bewiesen und waren die letzten Jahre so sehr für mich da. Die haben mir in der Krankheit einfach bewiesen, dass sie mich nicht aufgeben!
Also ich bin froh, es erzählt zu haben. Hab aber sicher auch Glück mit meinem Umfeld!
Lg,
Louve