Krank, kränker, Mäuschen

#1
Hallo ihr Lieben,

Einige kennen mich ja schon mehr oder weniger gut, aber heute hab ich beschlossen meine Geschichte mehr und weniger nochmal auf den Punkt zu bringen. Danke an alle, die sich die Zeit nehmen.

Das erste Mal darüber nachgedacht hab ich, als meine beste Freundin meinte sie macht das auch, wenn sie zu viel gegessen hat. Ich war ein wenig moppelig, nie dick und ich hab mich eigentlich immer ganz schön gefunden. Irgendwann wollte ich abnehmen, hab gesünder gegessen und dann immer weniger. Mir war allerdings nicht bewusst, dass das eine Essstörung ist. Erst als ich nach einem Kollaps im Krankenhaus landete und mir eine Psychologin so komische Fragen stellte, begriff ich, was ich hatte. Anorexie. Ich hörte auf mit dem Hungern, aß normal und verbrachte einen wundervollen Sommer im Ausland.
Zurück zuhause lief alles super. Ich freute mich auf die Schule, war motiviert wie noch nie und genoss mein Leben. Ich wollte ein wenig abnehmen, aber richtig. Ich habe eine Zeit lang viel Sport gemacht und mich 3x täglich gesund ernährt, was auch super funktioniert hat. Ich hab mich wohl gefühlt und stark. Und dann kam der m*ssbr**ch zu Halloween.
Dazu muss ich sagen, dass ich als ich jünger war, sehr schlimm m*ssb**ch* worden bin, über Jahre. Und ich hab es immer noch nicht überwunden, gewisse Aussagen und "Manipulationen" sind immernoch in mein Hirn gebrannt und dieser Mann hat immer noch einen wahnsinnig großen Einfluss auf mich.
Es war die Woche danach als ich mich an den Satz meiner besten Freundin erinnerte. „Ist doch nicht schlimm“, hat sie gesagt. „Mach ich auch, wenn ich zu viel gegessen habe“, hat sie gesagt. Also hab ich es versucht. Die ersten Male ging es nicht, aber ich war hartnäckig. Dann hat es geklappt – der Weg in eine traurige, kalte Welt begann.
Ab jetzt stand kotzen an der Tagesordnung. Was ich auf einmal alles essen konnte, ohne zuzunehmen! Nein, sogar abgenommen hab ich. Ich meine, welche Frau wünscht sich das nicht? Ich dachte, ich könnte immer aufhören. Manchmal habe ich so oft gefressen und danach erbrochen, dass ich es nicht mehr zählen konnte. Ich hab mich auf p*** Seiten schlau gemacht, mit Abführmitteln angefangen und meine Techniken spezialisiert. Ich dachte das wäre nicht weiter schlimm, immerhin bin ich ein braves, schlaues und anständiges Mädchen, das ist schon ok. Das war es aber nicht.

Seit dem ist ein bisschen mehr als ein Jahr vergangen. Meine Gewichtsschwankungen sind teilweise sehr groß. Vor ein paar Wochen war ich an einem Punkt, wo ich mehr Kalorien zu mir genommen hab als sonst, mein Körper aber so kaputt war, dass ich innerhalb von wenigen Tagen fast nochmal soviel Gewicht verlor, wie im gesamten Krankheitsverlauf. Einfachs so, das war beängstigend.

Meine Eltern haben es nie bemerkt. Bis letzte Woche - da bin ich aufgeflogen. Zuerst hieß es, ich muss in die Klink. Naja, meine Mutter war einfach nur sauer und eiskalt zu mir, ich habe die Überweisung gefunden und mir den Rest selbst zusammengedichtet. Mittlerweile weiß ich auch, wer mich verraten hat, was die Geschichte schwer macht, da es innerhalb der Familie passiert ist. Im Moment bin ich seit 4 Tagen, also vor 6 Tagen ist es aufgeflogen, clean. Und es geht mir mehr und weniger gut damit, ich fühle mich manchmal schon schlecht und ich weiß, dass ich momentan wirklich zuviel esse, aber es ist ok.
Das was es im Moment schwer macht ist, dass mir ein Ventil fehlt und ich die ganze Tragweite meiner Krankheit zu spüren bekomme - und es ist offensichtlich nicht nur die Bulimie, die in mir steckt. Panik, SVV, nicht mehr realisieren können was real ist und was nicht. Ich mache mir Angst.
Gott sei Dank gibt es zwei Menschen mit denen ich reden kann, auf der einen Seite eine Freundin die selbst betroffen ist (aber seit 1,5 Jahren mehr und weniger symptomfrei) und mir sehr hilft, weil ich bei ihr einfach das für mich persönliche abartige Ich rauslassen kann, was ich sonst verstecke. Auf der anderen Seite eine Lehrerin, die mir sehr viel geholfen hat und hilft, wobei ich mir im Moment sorgen machen, dass ich ihr einfach zu viel werde.
Beängstigend ist, dass ich manchmal das Gefühl habe ich leben nicht in der Realität, sondern in einem Paralleluniversum. Die letzten Monate waren gesundheitlich und emotional sehr anstrengend und ich denke, dieses Intervall hat einfach zu lange angedauert. Ich konnte meiner Mutter klar machen, dass ich nicht in die Klinik will und das alleine hinbekommen möchte, einfach, weil es mir mein Abi kosten könnte. Im Moment habe ich auch nicht das Bedürfnis zu erbrechen. Aber ich weiß, dass es wieder kommen wird und ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.
In drei Monaten bin ich 18 - dann treffe ich ganz alleine meine eigenen Entscheidungen. Ob ich mich dann zu Grunde hunger oder weiterhin die Bulimie praktizieren ist dann mir überlassen, was auf der einen Seite gut ist weil ich unabhängig bin, auf der anderen Seite macht es mir Angst, weil ich eben das Gefühl hab, die 'klaren' Momente werden weniger.
Ich würde mir gerne einreden das ich nicht krank bin, sondern einfach nur psychisch belastet. Aber ich bin es. ein total psycho und das macht mir Angst. Furchtbare Angst.
Ich fühl mich unverstanden und immer wenn einer der beiden oben angeführten Menschen sagt, sie verstehen mich, kann ich es nicht glauben. Ich verstehe mich ja selbst nicht. Am schlimmsten sind die Panikattaken, die ich einfach die letzten Tage nicht kontrollieren konnte.
Ein großes Thema ist auch suizid. Meine Lebenswillen ist schon lange nicht mehr vorhanden, ich habe oft darüber nachgedacht, es auch vor vielen Jahren versucht - und überlebt. Fakt ist, dass ich immer noch das Gefühl habe ich sollte nicht hier sein, ich hätte damals sterben müssen. Ich bin chronisch unzufrieden mit mir selbst, aber ich ändere ja auch nichts daran, weil ich vor allem im Moment überhaupt nicht kritikfähig bin. Ich vertrage Kritik nur auf einer sehr erwachsenen, gut formulierten Ebene und dazu sind die meisten Menschen nicht fähig. Ich möchte mich nicht umbringen, teilweise weil ich angst habe wieder zu überleben und teilweise weil es das noch nicht gewesen sein kann. Aber ich habe Angst, dass ich zu einem Pflegefall werde, wirklich.
Kennt ihr sowas? Könnt Ihr mich irgendwie aufbauen?


Ich brauche im Moment wirklich jegliche moralische Unterstützung.

Euer Mäuschen
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#2
Hallo mäuschen,

erst mal schön das du dich getraut hast hier deine Geschichte aufzuschreiben.
Und ich bin sehr froh drum und muss dich auch loben für deine kotzfreie Zeit!

Ich wünsche dir viel Kraft und pass auf dich auf!

Fireball
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#3
Liebes mäusche,

erstmal schön dass du uns deine geschichte so geschildert hast!
das hört sich wirklich nach einer schweren zeit an! sehr!
ich will dir nicht zu nahe treten mit meinen fragen..du brauchst auch nicht antworten wenn du nicht drüber reden willst.
du sprachst von einem m*ssb*ch zu helloween und in frühen kindheitsjahren. waren das zwei von einander unabhängige dinge oder derselbe täter? weiß deine familie oder irgendjemand aus deinem umfeld davon oder hast du schon mal hilfe deswg gesucht?
es ist natürlich zusätzlich kränkend dass dich jmd in der familie verraten hat ohn mit dir vorher zu reden. konntest du nochmal mit deiner mutter reden oder ist sie noch immer so eiskalt`?
um da jetzt raus zu kommen brauchst du wirklich hilfe. aber bis nach dem abi kannst du nicht warten sonst macht dich die krankheit kaputt. wie wäre es wenn du zum arzt gehst und schon mal hilfe anforderst...ambulant?
dass du solche gedanken hast ist natürlich alles andere als schön. gibt es noch irgendwas in deinem leben was dir halt gibt ausser der lehrerin und der freundin. bitte führe dir immer wieder vor augen dass dein leben wieder schön werden kann wenn du aus dem teufelskreis raus kommst und deine B besiegst.
ich kenne deine beschreibungen von dem sich einreden dass man nicht krank it nur zu gut und auch das paralleluniversum...in das man sich irgendwann verzieht.
ich fühle so mit dir und würde dir so gerne noch helfen!
ich habe auch noch keine therapie gemacht oder so...ich habe vor im neuen jahr zum arzt zu gehen und außerdem hilft es mir gerade sehr hier im forum zu schreiben und quasi somit der krankheit ins gesicht zu gucken und sie nicht länger unter den tisch zu kehren...das ist so der anfang einer persönlichen therapie.

ich glaube ich kann dir gerade wahrscheinlich nicht gut helfen aber du kannst gerne schreiben was dich noch beschäftigt und du wirst hier im forum sicher immer ein offenes wort finden!

ich drücke dich
nella

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#4
Nella1990 hat geschrieben: waren das zwei von einander unabhängige dinge oder derselbe täter? weiß deine familie oder irgendjemand aus deinem umfeld davon oder hast du schon mal hilfe deswg gesucht?
Das waren zwei voneinander unabhängige Täter, ich habe letzteren Angezeigt, aber er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Ambulant gibt mir leider gar nichts sondern macht es eher schlimmer. Ganz komisch, aber ich kann es nicht erklären. Im Moment bin ich relativ zuversichtlich, dass ich es zu mindestens bis zum Abi schaffe.
Danke Nella für deine Worte...das mit der Realität ist wie gesagt im Moment das schlimmste für mich. Einfach, weil dass einfach ein Kontrollverlust in einer Form ist, die ich nicht kenne (kannte)..
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#5
kritik ist übrigens auch bei mir ein schweres thema...ich bekomme dann panik dass mich keiner liebt oder ich alles falsch mache...so wertlos und dumm und unfähig zu allem

ja dann wäre stationär sinnvoll. kann deine angst um das abi verstehen. ich habe auch dran gedacht wie es stationär wäre aber ich bin gerade in der ausbildung und habe angst das das arbeitsverhältnis leiden könnte plus ich kann nicht in der berufsschule fehlen. deswg wird mir doch nur ambulant bleiben...

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#7
Weißt du was ich denke, was dir helfen würde?

Ich denke es würde dir helfen, dich nicht imm er als sooooo krank anzusehen.
Der Threadtitel hier zeigt ja schon wie du das alles beurteilst.
Mäuschen, wenn ich das richtig verstanden habe, hast du grade mal 1 Jahr Bulimie....
Du hast damit noch echt gute Chancen wieder da raus zu kommen.
Sieh die Krankheit doch nicht als einzige Zukunftsperspektive?

Du hast noch sehr gute Chancen da wieder rauszukommen und ich denke, dass es dir helfen würde, wenn du dir das bewusst machst. Deine Beiträge wirken oft sehr aufs Negative fokussiert.
Du siehst alles an dir was krank ist und nich gut klappt.
Siehst du auch das was gut klappt? Das was dir gut gelingt?

Und wenn du meinst, dass du mit ambulanter Therapie nicht hinkommst, musst du halt in die Klinik gehen. Abi hin oder her. Dann ist das halt so.
Wenn du sagst der m*ssbr**ch belastet dich noch ist doch davon auszugehen, dass die Essstörung nicht das eigentliche Problem, sondern eher nur das Symptom ist. Wenn dem so ist, bringt es dir garnichts an dem Symptom rum zudocktern. Dann musst du an die Ursache ran.
Oder willst du dir danach direkt die nächste Sucht oder eine andere Möglichkeit suchen dir zu schaden?

Glückwunsch zu den 4 kozfreien Tagen :)

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#8
Liebe Egal,

Ja, natürlich hast du recht. Aber Anfang der Woche, als mir die Bulimie quasi "weggenommen" wurde und ich nicht einmal eine Möglichkeit hatte, dem nach zu gehen was die letzten Monate meine Strategie war, hab ich echt gespürt wie tief ich da drin hänge.

Und ja, es ist wirklich so, dass ich aufs neagtive fokusiert bin, aber das weiß ich auch und ich versuche daran zu arbeiten. Ich kann mich auch kaum über gutes freuen. Aber es wird immer besser.

Und das mit der Klinik - ja natürlich. Aber, jetzt fühle ich mich nicht bereit dafür. Ich habe hart gearbeitet um bis hier her zu kommen, dass kann nicht alles gewesen sein. Und natürlich ist die ES meine Art damit umzugehen und nicht das eigentlich Problem, wobei ich eines gestehen muss: In den letzten 10 Jahren ist kein einziger Tag vergangen an dem ich nicht daran gedacht hab. In den letzten Wochen ist kaum ein Tag vergangen an dem ich keinen Flashback hatte. Seit ich kotzfrei bin, beziehungsweise seit Mittwoch, an dem ich ein bisschen was mit mir selbst und meiner Mutter klären konnte, geht es mir viel besser damit. Vielleicht weil ich mehr mit mir selbst beschäftigt bin, aber dieses bedrückende Gefühl ist weg, ich kanns nicht beschreiben. Ich weiß, dass ich das irgendwann verarbeiten muss, aber ich denke einfach, jetzt ist noch nicht die richtige Zeit. Weißt du was ich mein?
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#11
So ein Quatsch..
Natürlich kann man auch als Erwachsene Person noch eingewiesen werden bei akuter Eigengefährdung.

Und Entmündigung um früheren Sinne gibt es nicht mehr. Es könnten Betreuer für verschiedene Bereiche besimmt werden (Gesundheitsfürsorge, Vermögensfürsorge, etc.). Aber das hat erstmal nichts mit den Einweisungen zu tun, sondern ist ein anderes Thema.
Wenn jmd. akut Eigengefährdet ist, wird in der Regel ein Richter hinzugezogen, der dann Zwangsmaßnahmen anordnen kann. Und natürlich auch bei Erwachsenen.
Oder meint ihr in einer geschlossenen Psychiatrie sitzen nur freiwillge ?

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#12
Man kann bei akuter selbstgefährdung von einem Facharzt für Psychiatrie zwangseingewiesen werden. Ich glaub innerhalb von 3 Tagen muss dann ein Richter kommen und entscheiden, ob die Einweisung aufrecht erhalten bleibt. Sie kann vom Richter oder dann jederzeit von einem Facharzt für Psychiatrie aufgehoben werden. Wurde uns in der Klinik so erklärt.

Aber jetzt zu dir liebes Mäuschen!
Was du schreibst klingt echt hart. Ich hab noch nie einen m*ssbr**ch erlebt und kann mir daher nicht anmuten zu behaupten, zu wissen wie es dir geht. Kann ich nicht.
Aber einiges von dem was du schreibst erinnert mich an das, was ich in den letzten fast 3 jahren selber durchgemacht habe.
Ich bin in die Bulimie gerutscht, hab mich selber verletzt, hatte Panikattacken, war depressiv...
Ich hatte so wie du ziemlich mit Selbstmordgedanken zu kämpfen. Und hab es ebenfalls vor über einem jahr probiert und überlebt (wofür ich sehr sehr dankbar bin)
Aber vielleicht kann ich dir ein wenig Hoffnung machen...
Ich hab mich nach dem Selbstmordversuch entschieden in eine Klinik zu gehen. War dann 3 Monate stationär und über 3 Monate in einer Tagesklinik (mit Unterbrechungen von Ende März bis vor einer WOche)
Und es hat mir geholfen. Ich hab seit fast einem halben Jahr nicht mehr absichtlich erbrochen und Wochen ohne Selbstverletzen sind mittlerweile normalität. Auch mit den depressiven hab ich gelernt besser umzugehen. Panikattacken hab ich quasi überhaupt keine mehr.
Es kann also auch bergauf gehen. Es gab bei mir Zeiten da hab ich absolut keine Zukunft gesehen und wollte aufgeben. Heute bin ich froh, dass ich es nicht getan habe!!
Ich hoffe, dass für dich dieser Tag auch kommt!
Und überleg dir das mit dem stationären vllt noch einmal. Ich hatte auch Angst davor weil ich meine Ausbildung für ein Jahr unterbrechen musste und jetzt in eine ganz neue Klasse komme, aber das war es wert. Aber man muss bereit dazu sein. Es bringt nichts (glaub ich) wenn man aus Druck in eine Klinik geht ohne eigentlich was verändern zu wollen.

Alles liebe, würd mich freuen wenn du uns weiterhin an deiner Geschichte teilhaben lässt,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#13
Liebe Louve,
danke für deine liebe Antwort....ich schreib dir zurück, sobald ich mal nicht mehr so kurz angebunden bin.

Hatte gerade nen Rückfall. Also, musste mich übergeben ohne FA davor. Aber ich häng mich daran jetzt einfach nicht auf, Rückfälle gehören dazu, oder?
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Krank, kränker, Mäuschen

#15
So liebe Louve, jetzt schreibe ich dir :)


Die Klinik kommt im Moment für mich einfach aus mehreren Gründen nicht in Frage. Das ich an dem Vergangenen arbeiten muss steht natürlich nicht in Frage und ich denke auch, dass ich dafür stationär muss, einfach weil ich, wenn ich mich damit näher befasse nicht alleine sein kann und quasi 24h beaufsichtigung brauche. Aber im Moment läuft es, zwar ist die Frage wie lange noch, aber es läuft.

Das mit dem SSV und den Panikattaken kommt auch immer nur dann, wenn ich kein Ventil finde. Bis jetzt war es eben die Bulimie, seit ich aufgehört habe sind es die Pferde, die mir sehr viel Kraft geben..
Aber ok, die werden nicht reichen, wenn wieder Sturm aufzieht. Aber ich denke, die Stress/Depressions/Autoaggressionsperiode hat einfach zu lange gedauert, weswegen sich das alles so aufgeschaukelt hat.

Froh, dass ich überlebt hab bin ich eigentlich selten. Ich glaube halt sehr oft, dass ich eigentlich tot sein müsste und es nicht verdient habe zu leben..

Ob ich wenn ich Volljährig zwangseingewiesen werden kann oder nicht ist eigentlich irrelevant - ich denke jeder von uns weiß, dass man, wenn man es wirklich will, einen Weg findet sein Ding durchzuziehen - egal in welche Richtung das geht. Und außerdem geht es ja darum, alles soweit in den Griff zu bekommen, dass es erst gar nicht so weit kommt.
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?