Verzweifelt

#1
Hey Leute. Ich bin neu hier und starte direkt mal mit einem verzweifelten Post.
Ich habe seit 2 Jahren Bulimie und irgendwann fing es an, dass ich mich nach dem Übergeben echt sau unwohl in meinem Körper gefühlt hab, weil ich total die Orientierung und den Überblick über mein Körpergefühl verlor. Dieses ekelhafte Gefühl war irgendwann so stark, dass ich mich nicht mehr übergeben WOLLTE. Die ersten Tage waren echt schwer und ich habe viel gegessen und mich echt scheiße gefühlt, aber ich dachte, es ginge irgendwann vorbei. Ging es dann auch einigermaßen. Ich hab dann später lieber weniger gegessen als zu viel und so sogar abgenommen (Habe nun einen BMI unter der Magersuchtsgrenze). Seitdem ich WIRKLICH aufhören möchte sind 3 Monate vergangen und immer nach dem ca. 20. Tag kommt es wieder zu einem Essanfall. Ich esse die Kalorienmenge meinem BMI entsprechend am Tag, manchmal auch weniger. Und ich habe in der kotzfreien Zeit oft ca. ** Kalorien gegessen. Dieser ständige Appetit lässt mich mich echt unwohl in meinem Körper fühlen. Aber sobald ich normale Mengen esse, also auch relativ große, fühle ich mich noch unwohler und hab gar keine Motivation mehr, nicht zu kotzen.
Das akute Problem ist nun, dass ich mich NIE wohl in meinem Körper fühle. Nicht, weil ich zu dick bin. Sondern ich habe immer die Gedanken im Kopf "Wie ist mein Körpergefühl gerade?", "Ist da vielleicht noch ein bisschen zu viel Energie übrig, die angebaut werden müsste?" - Ihr müsst wissen, ich liebe die völlige Erschöpfung (deshalb mach ich auch viel Sport) und Essen gibt mir Energie, die ich nicht in mir spüren möchte. Ich fühle mich also IMMER unwohl. Außer, wenn ich seeehr wenig esse.
Vor 4 Tagen war mein Gewicht noch etwas höher, ich wollte es bis gestern reduzieren, um mich bei einer Feier wohl zu fühlen und das Essen genießen zu können. Habe Alkohol getrunken und dadurch noch um ca. 1 Uhr nachts ** gegessen, war aber nicht soo schlimm. Heute morgen bin ich um 4 Uhr wieder aufgewacht, hatte um 7 einen riesen-Hunger und habe ** gegessen. Viel. Wieder dieser übermäßige Appetit. Und ich hab gekotzt. Dann bin ich noch 2 Stunden eingeschlafen (bis halb 11). Um 14 Uhr hab ich dann ** gegessen. Aber ich fühle mich sooooo ekelhaft. Wegen des Kotzens heute. Einige Tage danach ist meine Stimmung immer so im Eimer und ich will nur, dass wieder 20 Tage vergehen und ich seit 20 Tagen kotzfrei bin. Ich bin echt verzweifelt, denn bald fahren wir in Urlaub und das wäre dann gerade mal der kotzfreie Tag Nr. 4, und an dem fühle ich mich noch nicht so richtig "reguliert", also als hätte mein Maß an Appetit immernoch etwas mit dem Kotzen vor 4 Tagen zutun. Ich wollte mich doch im Urlaub wohl fühlen. Seit einem Monat nicht mehr gekotzt haben. Und jetzt????
Ich kann und will mich die nächsten Tage nach dem Kotzen dann auch nicht mehr auf irgendwas einlassen, z.B. einen Film schauen oder so. Ich will nur, dass die Zeit schnell vorbei geht und kann keine Sekunde genießen.

Was ich ganz schlimm finde ist dieses ekelhafte Körpergefühl. Ständig.

Ich weiß nicht, was ich von Euch für eine Antwort erwarte, aber ich bin für jede Zeile dankbar. Wie man das mit dem Körpergefühl hinbekommt. Sich essen erlauben, ich weiß. Aber.. ach.. :( Vielleicht habt Ihr ja Erfahrungen und Tipps zu dem Thema.


Liebe Grüße, HelplessPatient

edit: bitte die forenregeln beachten (keine kalorienangaben, essensangaben etc.)

sorry :)
Zuletzt geändert von HelplessPatient am Sa Aug 03, 2013 14:58, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Verzweifelt

#2
Hallo HelplessPatient (noch mal),

Ich habe jetzt nicht das gleiche Problem, aber ich dachte, ich teile dir mal mit, wie ich manches so erlebt habe.

Wenn ich mich unwohl in meinem Körper unwohl fühle, nachdem ich gegessen habe, gibt es bei mir verschiedene "Körperstellungen", die das entweder verstärken oder verbessern. Z.B. seitlich auf dem Boden/Couch/whatever liegen tut mir ganz gut. Vll weil sich der Magen da besser relaxen kann? :lol:
Ganz normales Sitzen ist nicht so gut und v.a. stehen (!!!!) macht es bei mir eher schlimmer.

Was auch gut hilft ist die Fötus-Stellung, also wo man sich so wie ein Fötus hinkauert. Und Wärmflasche auf dem Bauch tut immer gut (generell Gegendruck, also geht z.B. auch mit Kissen). Dann gibt es natürlich verschiedenes Essen, was noch einen Einfluss haben kann. Also so von wegen blähen und Volumen und so.

Und dass du ständig Hunger hast, ist bei deinem Gewicht bzw. BMI normal!! Dein Körper will nicht bei diesem Gewicht bleiben, sondern im normalen & gesunden Bereich sein. Natürlich tut er alles dafür, um dir zu zeigen, dass er Nahrung braucht! Als ich im UG war, wollte ich das natürlich nicht akzeptieren und habe alles dagegen getan. Jetzt, wo ich im NG bin, muss ich sagen, dass ich meinen Körper definitiv schöner finde als zu meinen UG Zeiten (also bin jetzt auch nicht ES frei, aber zumindest hat sich meine Körperschemastörung ein wenig verbessert).

Was glaubst du, warum du nicht zunehmen willst? Warum willst du deinen Körper zwingen, im UG zu bleiben?

Viele liebe Grüße :)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Verzweifelt

#3
Hallo black_white,

danke für Deine Worte.
Warum ich nicht zunehmen möchte, weiß ich ganz genau. Identitätsprobleme zum Beispiel. Ich weiß einfach nicht, wer ich bin und identifiziere mich teilweise über die Essstörung. Außerdem fühle ich mich im moment (und eigentlich schon immer) im sozialen Bereich sehr unwohl, nicht akzeptiert usw.
Im Moment läuft echt alles schlecht. Das mit dem Essen wird automatisch besser, wenn alles andere auch gut ist.
Und wenn ich mir das Essen erlaube; immerhin darf ich meinen Grund- + etwas Arbeitsumsatz essen, ohne zuzunehmen, fühle ich mich auch wohl und glücklich. Aber schon das Frühstück findet bei mir immer sehr spät statt und auch nur wenig, aus Angst, sonst nicht genug für den restlichen Tag übrig zu haben.

Liebe Grüße!