Struktur schaffen?

#1
Hallo zusammen,
lange mache ich bereits schon Therapie und bereits 4 mal war ich in der Klinik. (Bulimie)
Ich weis was ich tun sollte, aber ich schaffe es einfach nicht.

Ein Punkt ist, dass mein Tag keine Struktur hat. Keine feste Arbeitszeiten, oft viel Freizeit die ich nicht gestalten kann. (außer mit essen. Noch dazu kommt das allein sein, welches ich hervorragend mit essen verdrängen kann. )

Nur wie soll ich es schaffen? Mir jeden Tag einen Termin machen ?
Ich empfinde auch keine Freude, wenn ich Dinge tun. Die Dnge die mir Freude bereiten würde, erlaube ich mir nicht.

Ich drehe mich im Kreis, seit 3 bis 4 Jahren schon.

WIe schafft ihr das? Wie soll ich es angehen? Das Thema hatte ich bereits zig mal in der Therapie .. aber trotzdem bin ich nicht weiter ...

Re: Struktur schaffen?

#2
hallo jemand,

warum hast du denn keine geregelten arbeitszeiten? seitdem ich mit dem studium fertig war, haben mir meine jobs (in der regel montag bis freite, nine-to-five) immer sehr geholfen.

und wieso erlaubst du dir die dinge, die dir freude machen nicht? das versteh ich nicht ;) ich wünschte, ich könnte mehr dinge machen, die mir gefallen und weniger diese alltagsaufgaben, die halt immer anfallen. lebst du alleine? hast du ein hobby?

hattest du denn bislang das gefühl, daß dir die therapien und stationären aufenthalte geholfen haben? oder eher weniger? hast du irgendeine idee, warum sich bei dir eine ES entwickelt hat?

warum nicht mit den terminen. du könntest mit einer z.b. donnerstäglichen café-runde mit ein paar freundinnen anfangen.
fragen über fragen ;) erzähl doch mal ein bißchen von dir.

liebe grüße

hanne

Re: Struktur schaffen?

#3
Hallo,
lieben Dank für die Antwort.

Ja, viele würden sich mehr Freizeit wünschen ..
ich bin 25 und habe seit 10 Jahren Bulimie. ZurZeit hole ich mein Abitur nach und bin gegen 14 Uhr wieder zuhause .. und da sitze ich dann bis 19 Uhr bis mein Mann nachhause kommt.

Ich weis nicht warum ich mir die Dinge nicht erlaube .. habe sie nicht verdient. .. hätte das jemand anderes gescchrieben hätte ich geantwortet, jeder hat das verdient und und und ... aber bei MIR gilt das nicht. versteht das jemand?

also ein stationärer Aufenthalt hat mir sehr geholfen und die ambulante Therapie auch. Da habe ich noch ca. 60 Stunden und dann sind meine 240 Stunden aufgebraucht.

Tja und ich tümpel immer noch rum.

Natürlich mir geht es viel viel besser als früher. (Kein ritzen, keine Selbstmordgedanken etc), aber irgendwie fühle ich mich immer noch "gefangen". Aber jetz so langsam sollte ich es doch schaffen ! Aber ich komme immer wieder in die selbe Mühle.

Re: Struktur schaffen?

#4
jemand hat geschrieben: versteht das jemand?
nein ;)

doch, von früher kenne ich das noch irgendwie. ich dachte auch oft, ich hab manches einfach nicht verdient. ich hab gar kein recht, auch mal was besonderes zu sein. ich habe gar kein recht, aufmerksamkeit zu bekommen. ich habe es wohl verdient, daß es mir schlecht geht. das ist doch totaler schwachsinn!! aber so war es. zurückblickend denke ich mir immer: arme kleine hanne, warum hast du dir das angetan?

hm, ab 14 uhr zuhause zu sitzen ist natürlich doof. wann kommt denn dein mann immer heim? geht es besser, wenn er da ist? hast du familie oder freunde in der nähe, mit denen du nachmittags was machen kannst? haste mitschüler, die vielleicht bock auf ne lerngruppe hätten? hast du noch ein hobby? wie lange brauchste noch, bis du dein abi hast? läuft es gut in der schule?

hm, 60 stunden is ja noch ein bißchen. wie oft und wie lange trefft ihr euch denn? also ich hatte in meiner therapie eine stunde pro woche. das wäre ja dann bei dir noch über ein jahr! da fließt doch noch viel wasser den rhein runter bis dahin :) und wenn du den eindruck hast, die therapien hilft dir sukkzessive weiter, wer weiß, vielleicht brauchst du danach keine mehr. du könntest dir auch eine selbsthilfegruppe suchen! hab ich auch mal gemacht als begleitung nach der therapie. war super! wirklich!

ich wünsch dir einen schönen tag

hanne

Re: Struktur schaffen?

#5
Nimmst du Medikamente?

Ich habe ja ewig Lang meien Dickkopf gehabt und meinen Stolz, und das Ziel gehabt ohne Medias es schaffen zu können.

Jetzt nehme ich seit einem 3/4 Jahr 20 mg Citalopram und ich muss einfach eingestehen dass es mir geholfen hat, die ewigen Kreisläfe zu druchbrechen. Einfach um mal Abstand zu bekommen und die Gewohnheiten (auch die Gedankengänge) die man sich in 10 Jahren oder so angewöhnt hat zu durchbrechen.

Sprich das doch mal mit deiner Ärztin an.

Ich glaube auch dass es einfach auch eine körperliche Ursache haben kann, dass wir/ich viele Depressionen habe. Schlussendlich besiert ja unser Wahrnehmen auf Biochemischen Prozessen. Die ganzen Abläufe sind ja kaum erforscht und es gibt viel zu wenig Wissen über die Zusammenhänge. Selbst wie die Medikamente funktionieren wissen die Ärzte selber nicht genau. Sie schlussfolgern nur Ursache= Wirkung.

Citalopram ist ein relativ "altes" medikament welchen schon recht lange auf dem Markt uist und daher recht gut erforscht. Und ich meine auch, dass es die meisten Leute gut vertragen.


Aber man muss es wollen und konsequent jeden tag seine Pillen schlucken. Aber ich würde es wieder anfangen und vielleicht wäre ich nicht so lange krank gewesen hätte ich früher damit angefangen....Who knows...???


Viele Liebe Grüße

Re: Struktur schaffen?

#6
@hanne
ja ich könnte soviel machen, aber ich bekomme meinen Hintern einfach nicht hoch.
Wenn ich mic verabrede, sage ich den Termin ab und beschäftige mich lieber mit Essen ...
Ich verstehe nicht wieso ich es nicht schaffe. Ich weis genau was ich machen sollte, aber an der Umsetzng scheitert es.

@apfelbaum
ja ich hab vor Jahren mal Medikamte genommen, aber vor 2 Jahren wieder abgesetzt. Ich spreche sie mal wirklich an, ob ich nicht wieder Übergangsweise welche nehmen sollte.

Irgendwie sehe ich die Bulimie nicht als Problem. Ich will nicht wieder in eine Klinik für Essgestörte. Mir geht es schlecht und ich will nicht die Aufmerksamkeit auf die Bulimie lenken. Natürlich erbreche ich jeden Tag, aber ich mache das nur weil ich sonst nicht klarkomme. Es soll um mich gehen und nicht um die B.
versteht das jemand?

Wie schaffe ich es mich da rauszuziehen (ohne Klinik oder Tagesklinik). Das gelernte aus der Klinik umzusetzen?

Re: Struktur schaffen?

#7
.. es muss klick machen.... mann muss sich mächtig in den arsch treten.... und mal andere dinge machen die man sonst immer macht... und schauen wie man sich dabei fühlt.... was ist wenn du doch mal sachen machst die du dir eigentlich nicht erlaubst.... wie fühlst du dich dabei.... und was ist wenn du doch mal raus gehst dich mit anderen leuten triffst.. oder einfach nur spazieren gehst... statt dich mit essen zu beschäftigen.....

mir gehts viel besser seit dem ich es geschafft habe mir in den arsch zu treten... ich habe mich soo gerne daheim verkrümelt...hatte anfangs gar keine arbeit... dann mal eine arbeitamtmasnahme die scheiße war und da hatte ich oft einen FA wenn ich um 3 rum heim kam... nun arbeite ich immer vormittags.. es ist nicht viel aber es ist ansich gut so... so ist der vormittag struckturiert.. und dannach habe ich genug zeit für mich... und die arbeit stresst mich meistens nicht so das ich sie als unerträglich empfinden würde.... manchmal macht sie gar spaß....
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: Struktur schaffen?

#8
Oft ist es ein leeres Gerede, man solle sich in den Arsch treten und bla. Wenn man sich selber so einen Druck auferlegt und sich permanent suggestiv vornimmt sich ja in den Arsch zu treten, dann ist das Resultat mehr als nur 0 - also minus 1.

Ich habe erst jetzt Struktur, weil ich mir nicht mehr vornehme mir in den Arsch zu treten. Das hat mit dem überhaupt nichts zu tun. Es ist wichtig, dass man sich zuerst einmal verkrümelt, nachdenkt über die Dinge, sich Zeit für sich nimmt und so entsteht konstruktives Denken. Anregungen findest du in der Natur, oder in der Kunst, oder in einfach gestrickten Gesprächen, manchmal tut es gut Oberflächlichkeiten zu betreiben, um so die Seele auszuruhen, sie baumeln zu lassen. Als getriebener Mensch kommst du nicht weit.

Hast du draußen einen Rückzugsort für dich? Ein kleines Bächlein beispielsweise? Oder etwas, das dir Erholung schafft, zb. hungrige Vögel zu füttern, eine streunende Katze lieb streicheln?

Re: Struktur schaffen?

#9
Hallo jemand,

ich war auch 3 Mal stationär und muss sagen, dass ich es nur genutz habe um mich dort zu verkriechen. Vor der Realität zu verstecken. Als ich wieder daheim war hatte ich immer zwar die Hoffnung, es hätte sich was geändert, aber nach2 Wochen gings schon wieder los.

Kritik habe ich auch daran (jetzt im Nachhinein) dass sich dirt wirklich zu viel um das Essverhalten gedreht hat. Z.B. jeden morgen wiegen gehen, oder Essenspläne erarbeiten, Körpererfahrung, etc.... aber wenig umd das war rigentlich HINTER der Bulimie steht.

Klar muss man auch die Symptome in den GRiff bekommen, aber wen die Ursache nicht angetastet bleibt, ja dann is klar, dass sich nichts veränder wird. Oder, dass man es schafft durch Zwänge und unendlich viel Disziplin, die HA abzustellen, aber gesund ist man dann nciht.


Ich empfehle wirklich im Alltag zu arbeiten, die Stunden mit deiner Therapeutin auszunutzen und dich ggf nach ambulanter Gruppentherapie umzusehen. Ich war beim Zentrum für Esstörungen z.B: und die haben Montags immer eine Gruppenstunde. Hat mich 5 Euro pro Stunde gekostet. Vielleicht gibt es ja sowas auch bei dir? Und die Themen konnten Alles sein. Klar manchmal auch Essen, aber ganz oft wurden Familiäre Probleme, Schulstress etc. angesprochen und in der Gruppe gemeinsamt besprochen.

Wenn du bisher bei 4 Kliniken keinen Erfolg gehabt hast, dann bringt ein 5. Mal vielleicht auch nichts?

Es sei denn du gehst von Anfang an mit einem klaren Ziel an die Sache ran und machst den Ärzten genau das klar. Dass es dir nich um die Bulimie geht, sondern dass du an die Ursache kommen willst und darüber reden willst. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit zu einem Vogespräch um das mal auszuloten.

Mach dir klar, was dein Ziel ist, und was du erreichen willst.

Viele liebe Grüße

Re: Struktur schaffen?

#10
ahoi,

das "man muss sich eben mal in den arsch treten" klingt auch irgendwie viel zu sehr nach "du bist selbst dran schuld, wenn du es nicht rausschaffst, denn dann hast du dir eben nicht in den arsch getreten". aber mit einem hat minka recht (so finde ich), es muss irgendwie klick machen. nicht der kippschalter, der unsere bulimie ausschaltet, sondern der gedanke muss sich in uns manifestieren, daß wir wirklich, wirklich aus der bulimie raus wollen!

ich glaube, sonst hilft alles nichts. ich habe es jahrelang probiert, alleine. bin natürlich immer wieder gescheitert, habe mich selbst als totalversagerin gesehen und mich noch tiefere reingestürzt. rückblickend kann ich sagen, es konnte all die male nicht funktionieren, weil ich in den zeiten meine bulimie noch gebraucht habe. so bescheuert das klingt, daß man eine ES braucht. sie hat mir damals geholfen mein leben zu überleben!
Kritik habe ich auch daran (jetzt im Nachhinein) dass sich dirt wirklich zu viel um das Essverhalten gedreht hat. Z.B. jeden morgen wiegen gehen, oder Essenspläne erarbeiten, Körpererfahrung, etc.... aber wenig umd das war rigentlich HINTER der Bulimie steht.
exakt! ich war mit 16 ein halbes jahr stationär. gut, ich war stark im UG und musste physisch aufgepäppelt werden, aber ursachenforschung!?! Fehlanzeige. scheiss bipsorp, scheiss antidepressiva und ansonsten wurde sich wenig bzw. falsch um mich gekümmert. die eine therapeutin hat behauptet, es wären meine freunde, ich solle mir neue freunde suchen. die andere hat behauptet, ich solle endlich wieder fleisch essen, ich sei gar keine vegetarierin, ich wolle nur kalorien sparen und der dritte hat gar nicht richtig zugehört (dabei lag die antwort auf der hand, wenn ich mich so zurückerinnere), sondern hat mir starke medis verschrieben. ich habe gelernt über mein befinden und essverhalten zu lügen und das war ALLES!!!!

naja, das ist meine eigene, ganz persönliche erfahrung. es war die jugendpsychiatrie der uniklinik, da gibt es sicher auch bessere adressen. mir persönlich hat dann später mit ende 20, mit mehr lebenserfahrung und mehr kenntnissen über mich selbst, eine tiefenpsychologische therapie bei einer therapeutin, bei der ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt habe, geholfen.

nein, inner-child, als getriebener mensch kommst du nicht weit. du legst zwar viele km zurück, aber immer im kreis. ich finde es gut, daß du für dich gesehen hast, daß du mit der "tritt dir in den arsch"-methode nicht weiter kommst. menschen sind verschieden, ich bin da auch nicht so gut drin. bei mir muss scheinbar immer alles reifen und in mir wachsen. ich musste mir nicht in den arsch treten, um die therapeutin das erstemal anzurufen, sondern die überzeugung war dann einfach da: jetzt suchst du dir eine. hätte ich mir wochen vorher dazu in den arsch getreten, hätte es vermutlich nicht so gut geklappt.

allerdings jemand, termine abzusagen, um lieber fressen zu können....das würde ich schon eher auch in die "einfach mal aufraggen"-kategorie stecken. ich kenn das doch von mir von früher. versuch es doch wenigstens EINMAL durchzuziehen und dann schreibste hier, wie du dich hinterher gefühlt hast. was kannst du schon verlieren? :)

euch allen einen schönen, sonnigen tag!

Re: Struktur schaffen?

#11
Hallo,
wow danke für die vielen Rückmeldungen :)

@minka
ja irgendwie "klick" machen.. wo ist der Schalter? ^^... nee im ernst, ich weis was du meinst. Aber ich ich versuche schon bereits seit 7 Jahren endlich davon loszukommen. Hatte auch schon Phasen wo ich monatelang Symptomfrei war... aber irgendwie gehe ich doch immer wieder zurück ..
von dem her Frage ich mich, lohnt sich das alles überhaupt? Wenn ich sowieso beim kleinsten Stress wieder dabei bin?
du hast auch geschrieben du genießt Zeit für dich .. ich kann das nicht, ich bin dann alleine, das ist für mich schlimm.

@ inner child, ja das ist eine gute Idee :) Zur Zeit denke ich am meißten nach wenn ich Auto fahre (fahre täglich 1 1/2h
) .. an einem ruhigen und schönen Ort ist es natürlich angenehmer :)
Ich merke auch das es mir unheimlich Druck macht. Anfang der Woche habe ich den Entschluss gefasst mich zusammenzureisen.. ja natürlich nicht geklpatt und darauf hin tagelang mich fallen gelassen, weil es sowieso nie was wird.

@apfelbaum
ja ein Klinikaufenthalt hat mir sehr geholfen und dort wurde mir auch gleich gesagt ich bräuchte nochmal einen nach ca. einem Jahr. (das ist jetzt 4 Jahre her)
Aber zur Zeit denke ich auch, ich würde nur in die Klinik gehen um vor der Realität davonzulaufen.
Ich denkei ich müsste die Zeit mit meiner Theraupetin noch mehr nutzen. Oft zeige ich ihr noch nicht wie es mir wirklich geht. Ich will nicht weinen vor ihr. ich hasse das. Ich will vor niemanden weinen. Auf der anderen Seite könnte ich wieder heulen, weil ich denke niemand sieht wie es mir geht. Aber ich zeige es ja auch niemanden.
Selbsthilfegruppe, davor habe ich immer einen großen Bogen gemacht.. weil ich weis ich würde da nur anderen helfen .. weil Leute ich weis echt schon viel :roll: bin immer der super -helfer, "erkenne" an anderen die Bulimie, helfe ihnen in die Klinik zu gehen blabla und selbst :roll: ... aber zur Zeit distanziere ich mich eher, weil ich merke ich kann einfach nicht immer nur den anderen helfen, manchmal bräuchte ich einfach Hilfe.

@hanne
ja anfangs der B. habe ich sie auch gebraucht um zu überleben.Heute benutze ich sie um vom Leben davonzurennen.
Ich bade im Selbstmitleid und kann es selbst nicht ertragen. Irgendiwe denke ich schon stark worum die Verabredung war nehmen, wenn ich sowieso danach nen Essanfall habe?

Wisst ihr es gibt einen Gedanken in mir, bitte verurteilt mich nicht dafür. Ich bekomme garnichts hin zur Zeit, dann sollte ich es wenigsten schaffen "richtig" krank zu sein. Es ist so bescheuert ich weis, weil ich bin wirklich schon sehr weit gekommen. und jetzt ist mir das alles egal, weil ich denke die ganze kämpferei bringt doch sowieso nichts ...

Re: Struktur schaffen?

#12
ich hatee gerade Streit mit meinem Mann .. o ich ertrag das alles nicht mehr .. ich bin nur am heulen, ich weis einfach nicht wie ich weitermachen soll .. wie bekomme ich mein Leben wieder in den Griff?

Er gibt mir für alles die Schuld. Ich weis natürlich stimmt das so auch nicht, Aber es verletzt mich trotzdem .. ich ertrag das einfach alles nicht mehr ...
mit einem Atemzug sagt er, dass ich schuld bin das die Beziehung so schlecht ist und dann, dass ich doch sagen soll warum es mir nicht gut geht.
Ich mache dann komplett zu ...
vorallem gibt es ja nichtmal einen Grulnd ... ich fühle mich einfach schlecht, es wird mir alles zu viel...ich weis echt nicht wie ich weitermachen soll ..

Re: Struktur schaffen?

#13
kopf hoch jemand!

das ist natürlich schwer, wenn man von seinem partner solche vorwürfe bekommt.

aber ich hatte früher auch ein vorhängeschloss ohne Schlüssel vor meinem Mund. meine Mutter ist reglemäßig verzweifelt, weil sie nie rausbekommen hat, was mit mir los war.
Und ich wolte auch immer stark sein und nie weinen und keine Schwäche zeigen.

Aber du musst reden! Zunächst einmal in einem "geschützen Raum" mit deiner Therapeutin. Evtl. kann Sie auch deinem Mann verdeutlichen, dass es dir nicht möglich sei zu reden.

Bei mir haben sich dadurch, dass ich es versucht habe und gelernt habe (ganz langsam) mit der Zeit wirklich viele Prozesse in Gang gesetzt. Man kann nich alles alleine schaffen! und man muss auch nicht immer stark sein.
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Das ist ganz normal.

Ich denke auch, dadurch dass wir uns so zu machen befeuern wir die Bulimie, weil der Druck innerlich dadurch nie abnehmen kann und sich dann in FA`s entladen muss

Und ich habe auch gelernt, dass es für Außenstehende, denen wir etwas bedeuten, es sehr belastend ist und wirklich frustrierend, wenn Sie so im Dunkels gelassen werden und sie sich völlig hilflos dadurch fühlen, weil sie uns helfen wollen aber nicht wissen wie und auch nicht verstehen, warum es uns nicht gut geht (wie auch? wenn wir nichts sagen?)

Was mir früher, als ich nocht nicht "reden" konnte gehjolfen hat, war, dass ich briefe geschrieben habe, an die Leute (z.B. meine Eltern/Therapeutin) denen ich etwas sagen wollte, es aber noch nicht geschafft habe sagen zu können.

Vielleicht versuchst du es mal?

Viel Kraft und liebe Grüße

Re: Struktur schaffen?

#14
lieben lieben dank für die lieben Worte!

Ich habe mich gewagt und mich in der Therapie geöffnet, bzw. ich habe gesagt, dass ich nicht immer alles sage und das es mir zur Zeit überhaupt nicht gut geht.
Ich war nur am heulen in der Therapie. Das erste mal so richtig.
Ich muss es jett akzeptieren, dass ich Hilfe brauche. Ich will die Hilfe auch, den ich will endlich ein Leben haben !

Habe jetz Übergangsweise wieder 2x die Woche Therapie und nehme wieder Medikamente.

Ja es gibt so ein Thema was ich absolut nicht ausprechen kann, aber ich scheue mich auch es auf Papiert zu bringen. Kennst du das? Ich will es nicht aufschreiben, ich will es nicht schwar auf weiß sehen. Ich weis, dass schreiben gut tut .. aber ich schäme mich auch dafür und ich will garnicht, dass jemand weiß was in mir vorgeht.

lieben lieben Dank für deine Worte, sie waren der letzte Anstoß dazu endlich zu reden.

Re: Struktur schaffen?

#15
oha!

ja das freut mich sehr!

hmm...es viel mir schwer manche sachen niederzuschreiben (z.b. wie weit einen die Bulimie treibt, wie, wo und wann und wie oft ich schon erbrochen habe) oder ich habe meinem vater bis heute nicht in die augen sehen können und mich dafür entschuldigen können, dass ich ihm den keller, den kühlschrank und sogar sachen aus dem Urlaub (besondere Pralinen, etc.) weggegessen habe. Ich schäme mich sehr dafür.

Hast du denn schon gemerkt, dass es einem auch Druck nehmen kann, wenn man redet?