Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#46
Ich wurde am Freitag tatsächlich entlassen.
Hatte kurz Angst dass sie mich doch nicht entlassen.
Hatte am Donnerstag mein letztes psychologisches Gespräch. Die Psychologin hat gemeint ich muss jetzt ins kalte Wasser springen und ins Praktikum einsteigen. Weil ich sonst meinen Weg zurück ins Leben nicht mehr finde. Und sie hat gemeint, umso länger ich jetzt im KH bleib umso mehr destruktive Verhaltensmuster werden an den Tag kommen...
Und sie hatte recht. Ich hab am Donnerstag nacch 317 cleanen Tagen 2x gespieben :cry:
Mein Lieblingspfleger hat sehr lang mit mir darüber geredet. Er wollte mir zeigen, dass es falsch wäre, wegen den Rückfällen wieder komplett mit der Bulimie anzufangen. Und beide Pfleger die Dienst hatten haben gemeint ich bin nciht wieder bei Tag 0. Weil die 317 Tage deswegen nicht umsonst waren. Wichtig ist nur, dass ich nicht wieder vollständig damit anfange sondern wieder dagegen kämpfe. Nicht irgendwann. Sondern JETZT.
Ich hatte echt so einen Wunsch wieder zurück in die Bulimie zu gehen, jetzt wo es sowieso wieder Tag 0 in meiner Rechnung war. Aber ich hab dennoch seit Donnerstag Abend nicht nochmal gespieben. Und beschlossen, dass ich jetzt weiter dagegen kämpfe. Rückfälle gehören dazu oder?
Ich versuch es jetzt so zu sehen, dass ich am 24.6. 364 cleane Tage im Gegensatz zu einen Rückfalltag feiere.

Am Freitag hab ich in der Ergo ne ziemlich brutale Figur modelliert.
Die Ergo hat daraufhin der Station Bescheid gegeben, aber ich konnte glaubhaft vermitteln, dass ich nur die Bilder aus meinen Kopf bekommen wollte und nicht vorhabe das was ich dargestellt hab durchzuführen. (Und das stimmt auch)
Demnach wurde ich dann Freitag Nachmittag entlassen.
Hab 2 Stunden vom KH zu meinen Eltern gebraucht weil ganz Wien gestaut hat!!
Der erste Abend zu Hause war ganz okay. Aber in der Nacht hatte ich ne Halluzination :(
Hab es meinen Eltern erzählt, weil sie mitbekommen haben dass ich mich danach ins Wohnzimmer gelegt habe weil ich nicht mehr in dem Raum bleiben wollte. SIe glauben, dass das durch die Medikamentenumstellung gekommen ist.
Weil sie haben mir am Freitag die 300mg Efectin gestrichen und stattdessen 10mg Cipralex verschrieben. Mein Papa meint ich hab Entzugserscheinungen, weil der Efectinspiegel fällt aber das Cipralex sich noch nicht aufgebaut hat.
Bin auch jetzt wirklich extrem erschöpft obwohl ich letzte nacht wieder ohne Probleme geschlafen hab.
Ich hoff dass es morgen von der Energie besser ist, da morgen mein Praktikum anfängt.

Gestern Abend war ich mit meinen Freunden in einen Lokal. Die waren alle so extrem lustig drauf...und ich konnte einfach nicht mitlachen. Weil diese blöde Traurigkeit so stark ist momentan. Ich glaub die wird durch die körperliche Erschöpfung noch verstärkt.

Naja. Ich probier das beste daraus zu machen. Und nicht aufzugeben.
Immerhin war mein Lebensmotto bis vor kurzem "Aufstehen, krone richten, weitergehen - aufgeben gibts nicht!!"
Versuch mir das jetzt wieder in Erinnerung zu holen!

So und jetzt werd i versuchen ein Stündlein zu schlafen, bevor ich mich aufs Praktikum vorbereite!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#48
Hey Piggi!

Danke der Nachfrage!
Die ersten 2 Praktikumstage waren interessant aber auch anstrengend.
Das lustige is, dass von meiner Berufsgruppe momentan niemand da is (meine eigentliche Praktikumsanleiterin musste wegen eines familären Notfalls nach Amerika und kommt erst in ein paar WOchen wieder, jetzt haben sie mir die andere als Praktikumsanleiterin zugeteilt, aber die hat sich für die ganze Woche krank gemeldet).
Aber das is gar nicht nur negativ, dass niemand da ist von meiner Berufsgruppe. Weil ich dadurch total viel schon jetzt selber mache. Hab heute gleich 3 Gruppen von ihnen übernommen und hab die selbstständig geplant und durchgeführt.
Hab ne Bewegungsgruppe, eine Gleichgewichtsgruppe und eine Gedächtnisgruppe geplant und geleitet heute.
Vor allem die Gleichgewichtsgruppe ist irrsinnig gut angekommen (dabei war ich noch nie bei so ner Gruppe dabei).
Bei der Gedächtnisgruppe hab i von meinen eigenen Krankenhausaufenthalt profitiert^^
Der Leiter dort hat mir ein irrsinnig gutes Feedback gegeben heute. Er hat gemeint "Louve du bist ur engagiert" und beim verabschieden "Louve du hast dich heute echt super geschlagen. Du warst echt spitze."
Sowas hört man doch gerne ;)
Und auch die Schwester hat gemeint sie ist irrsinnig froh dass ich da bin und mich traue die Gruppen schon an meinen 2. Tag selbstständig durchzuführen und zu übernehmen weil sonst hätte sie heute alle Gruppen leiten müssen und sie hat eh schon so viel zu tun.
Und es gibt auch ein paar total liebe Bewohner. Sie haben heute nach den Gruppen für mich applaudiert. Und die eine ist mit ihrer Kuschelente zu mir gekommen und hat gemeint "Dafür hast du noch ein Bussi von der Ente verdient" und hat mir die Ente kurz an beide Wangen gehalten.
Das fand ich einfach so süß.
Insgesamt bin ich echt stolz auf den Tag heute. Auch wenn ich zwischenzeitlich immer wieder bissi verzweifelt war und mir gedacht hab "Scheiße was tu ich hier???"
Und das Team dort ist auch voll lieb.
Vielleicht führ ich die Woche auch ne Genussgruppe durch. Das muss er mir nur zumindest nen Tag vorher sagen damit ich alles vorbereiten kann^^.
Also insgesamt gefällt es mir dort und ich bin froh nicht mehr auf der akut zu sein sondern dort.

Mir geht es auch eindeutig wieder besser.
Ich merk nur, dass sobald ich keine Beschäftigung habe die Traurigkeit einschlägt wie ein Blitz.
Deswegen lenk ich mich eigentlich die ganze Zeit ab.
Ich telefonier auch immer wenn i von irgendwo heimfahre um ja keine Zeit zum Nachdenken zu haben.
Aber ich weiß dass ich das nicht tun sollte.
Meine Freundin, die mich vor 2 Wochen abgehalten hat, hat gestern lang mit mir telefoniert und gemeint "Louve ich freu mich echt wenn es dir wieder besser geht und dir die Praktikumsstelle gefällt aber du klingst schon wieder ur überdreht und hast so viele Pläne. Du darfst jetzt nicht wieder in die übermäßige Aktivität fallen sonst brichst du in kürzerster Zeit wieder zusammen."
Und auch meine Therapeutin hat heute gemeint, dass ich auch die Traurigkeit zulassen muss. Dass ich nicht nur davon rennen darf sondern mir bewusst ruhepausen gönnen muss, wo auch die Traurigkeit da sein darf.
Sie hat aber auch gemeint, dass wenn ich das alleine nicht schaffe (mir macht die Traurigkeit einfach so ne Angst. Weil ich dann immer das Gefühl hab, dass sie nie wieder verschwinden wird) wir zumindest die Therapie nützen können, um die Traurigkeit zuzulassen und uns ihr zu widmen.
Sie hat mir heute auch frei gestellt wann ich wieder kommen möchte (allein das find ich super weil meine erste Thera hat mir die stunden immer aufgezwungen und nicht gefragt wann ich wieder kommen möchte).
Haben uns jetzt mal einen Termin für nächsten Dienstag wieder ausgemacht, aber i bin am überlegen ob i ihr morgen doch noch ne SMS schicken soll, ob sie am Donnerstag oder Freitag auch Zeit hat....
Schau ma mal wie es mir morgen geht und je nachdem schreib ich ihr.

Körperlich bin ich noch immer ziemlich erschöpft.
Ist doch alles ne große Umstellung momentan.
Und ich bin es halt auch nicht gewohnt 8 Stunden mit ner halben Stunde Mittagspause zu arbeiten.
Ja die Uni war teilweise noch länger aber immer wieder Pausen und ist doch was anderes.
Wobei es mir eindeutig mehr Spaß macht zu arbeiten als in der VO zu sitzen ;)
Nur meine Studienkollegen fehlen mir (vor allem weil i mi von niemanden verabschieden hab können durchs KH).

Naja i bin auf jeden Fall gespannt was der Tag morgen bringt!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#50
Wow, super Louve, du kannst ja soooooo stolz auf dich sein! Und das positive Feedback ist voll super!!!

Es ist ok, dass du noch traurig bist, es ist ok, wenn dir teilweise alles zu viel wird, ist ja noch nicht lange her, dass du auf der Akut warst, aber es geht in die richtige Richtung und nur das ist wichtig! Ich glaub an dich!

Drücker, Kibi
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#51
War gestern einen Tag wieder in der Tagesklinik.
War wirklich ein schöner Tag mit guten Gesprächen.
Der Arzt hat sich diesmal über ne Stunde zeit genommen um mit mir über alles zu reden.
Dennoch is die letzten Tage die Traurigkeit insgesamt sehr stark da. Auch wenn zwischenzeitlich immer wieder Momente sind wo ich wiederum extrem überdreht bin. Insgesamt bin i traurig.
Ich seh momentan einfach keine Hoffnung dass die Krankheit je gut werden soll... Ich bin erst 21 und die Vorstellung noch weitere 60 Jahre mit der Krankheit zu leben...:(
In 9 Jahren soll sie wenn man nur nach dem alter geht besser werden... Aber das sind noch 9 verdammt lange Jahre.
Der Arzt hat gemeint dass ich nun mal leider an einer chronischen Krankheit leide...
Er hat gemeint es wird aber eben mit dem alter besser werden. Und nach dem Studium wenn i einen fixen Job hab der mir mehr Struktur gibt.
Und ich werd lernen noch besser mit der Krankheit umzugehen. Ich will nicht mehr lernen besser damit
Umzugehen. Ich will dass sie verschwindet :(
Der Arzt hat noch gemeint, weil er gemerkt hat dass ich eher hoffnungslos bin derzeit, dass ich mir immer das Blaulicht der Rettung in den Kopf einpräge. Die ich jederzeit rufen kann und soll wenn die Gedanken zu intensiv werden. Er hat gemeint dass bin ich mir, meiner Familie und meinen Freunden schuldig dass ich im fall der Fälle wieder ins Krankenhaus gehe.
Momentan will ich mich nicht umbringen. Wenigstens etwas. Aber ich will dieses leben so einfach nicht mehr...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#52
Hallo,

ich hoffe es ist ok, dass ich hier reinschreibe. Ich finde mich so in deinen Beiträgen wieder. Als ob jemand meinen Kopfinhalt spiegeln würde.
Wirklich hilfreiches kann ich nicht dazu schreiben, weil ich selbst mit den ständigen Einbrüchen kämpfe und auch den Gedanken schrecklich finde mit der angeknacksten Psyche leben zu müssen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem Weg.

lg schn33

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#53
schn33 wie gehts dir?


Ich seh keinen Sinn mehr...ich möchte mich nicht umbringen und ich werde mich auch nicht umbringen.
ABer ich sehe absolut keinen Sinn mehr.
Vor 2 Wochen hab ich eine sehr wichtige Bezugsperson verloren.
Und gestern sagt mir auch noch meine Therapeutin dass sie bald nicht mehr in der Institution arbeiten wird.
Ich weiß nicht wie ich mir privat eine therapie bei ihr finanzieren soll...Aber sie war die beste thera die i bisher hatte.
Wenn ich nicht mit ihr mitgehe (was sie verstehen könnte weil és finanziell einfach kaum möglich ist) kann sie mich dort an eine andere thera übergeben. aber die wäre ja nach ein paar monaten auch wieder weg.
Und ich will nicht wieder von vorne anfangen. Ich hab so oft die letzten eineinhalb jahre alles von vorne erzählt. Ich will das nicht mehr.
Wenn meine Thera geht und ich keinen Weg finde, wie ich mir die Therapie finanzieren kann, dann wars das mit Therapien....ich werd nicht wieder neu anfangen. Ich hab endlich eine Thera gefunden, bei der ich das Gefühl hatte, angekommen zu sein...

Ich trink momentan sehr viel. Viel zu viel.
Heute bin ich das erste mal nicht ins Praktikum gefahren einfach weil ich keine Kraft mehr hatte. Hab gestern ein paar Bedarfsmedikamente genommen und einfach geschlafen. Und heute aufgestanden und beschlossen dass es keinen sinn mehr hat jetzti ns praktikum zu fahren...

Mir geht dieses Scheiß leben so auf die Nerven...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#54
https://www.youtube.com/watch?v=aJxrX42 ... 42WcjQ#t=0

hör dir mal dieses Lied an.... ich weine immer dazu, aber irgendwie löst es bei mir sehnsucht aus, sehnsucht nach leben..... Irgendwie macht das Lied unendlich traurig, aber ich denke wer so viel Traurigkeit spüren kann, hat auch die gleiche Anzahl Glücksgefühle in sich....

du kannst deine Therapie nicht von deiner Therapeutin abhängig machen.... Schliesst sich eine Tür, öffnet sich eine andere.... ich weiss was du meinst, ich mag meine Geschichte auch nicht mehr von vorne erzählen, wir sind wohl alle hier so oft aufgestanden und haben uns gesagt, "so von heute wird alles besser" "neustart"..... und ich frage mich immer wieder, von wo ich/ wir die motivation nehmen.... ich denke immer wieder wieder, wenn ich nochmal ganz weit unten bin wars das, ich fange nicht nochmal ganz unten an.... aber irgendwie habe ich immer ein bisschen Hoffnungen.....

Louve steh noch mal auf.... los.... und es ist nicht schlimm, dass du heute nicht im Praktikum warst... du hast dir diese Pause genommen, gut, jeder hat ein Recht auf Pausen und immer dran denken, du bist wichtig.....

Ich werde diesen Satz, er ist von irgendjemanden hier drin nie vergessen und an dem halt ich mich fest: Am Ende wird alles gut, ist es noch nicht gut, ist es noch nicht zu Ende...
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#55
melibeli hat recht. wo sich die eine tür schliesst, öffnet sich eine neue. man muss das neue nur zulassen.

war ende jänner auch in deiner situation und hab seit einer Woche wieder eine neue therapeutin. es ist anders, aber abwechslung kann auch gut tun. halt dir das vor augen. eine neue thera, eröffnet möglicherweise neue Sichtweisen. gib ihr/ihm und natürlich dir selber eine chance, sonst funktioniert das nicht.

grüsse
"Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#56
hi melibeli, schönes Video, leider verstehe ich nicht so gut Englisch-schade.

Louve, bitte gib nicht auf. Stehe wieder auf, und leere bitte die Flaschen aus, denn das wird dich nur noch mehr kaputt machen. Ich weiß, momentan denkst du dir vermutlich, dass dir das nur recht wäre, doch es würde immer mehr die Louve zerstören, die so viele von uns kennen.
Das Praktikum macht dir doch Freude, oder? Warum nimmst du dir das? Die Menschen dort zählen doch alle auf dich, das ist doch auch viel Wert. Du wirst gebraucht und bist geliebt.
Sag nicht immer die "Krankheit" usw., was bringt dir das, darüber nachzusinnen , dass du viele Jahre diese Last zu tragen hast.
Wie Christina Stürmer in einem Lied sagt " Lebe den MOment".
Ich weiß, dass ist leicht gesagt, da ich es selber schwer kann. Ich funktioniere nur und naja erfülle meine Pflichten.
Vielleicht hilft dir das ja voran zu kommen. Erfülle die Pflichten, die anstehen und mach Therapie, aber bitte denke nicht immer daran, "wie krank du bist", das bringt dir echt nichts. Das zieht dich nur noch mehr runter-denk-.
Ich weiß, man soll nicht vergleichen, doch ich glaub manchmal hilft es wieder etwas besser zu funktionieren. Ich zumindest sehe mir manchmal Videos an von Berichten über Kinder in den anderen Ländern und dann wird mir klar, wie gut es mir doch geht. Das lässt mich weiter funktionieren. Vielleicht ist aber auch mein Pflichtbewusstsein zu sehr ausgeprägt. SAche ist, dass ich, wenn ich könnte, mich nur verkriechen möchte und manchmal könnte ich weinen, weil mir alles zu viel ist innen, doch ich funktioniere und vielleicht eines Tages wird es ein Leben sein und falls nicht, naja kann ich auch nichts machen. Ich hoffe halt noch immer, dass ich rasch den Abgang mache, doch bis dahin heißt es eben funktionieren.
Louve, ich wünsche dir so sehr, dass du die Kraft hast wieder aufzustehen. Dein Leben hat bestimmt einen Sinn, auch wenn du es jetzt noch nicht sehen kannst. Und wenn es nur bedeutet, dass du dann später eine noch bessere Physiotherapeutin sein kannst, weil du eben alles selber durch gemacht hast. Bitte glaub an dich, du bist es Wert zu leben und lieb gehabt zu werden! Deine Klienten brauchen dich, deine Freunde brauchen dich usw..
Steh auf!!!!!!!!

sorry, das waren einfach meine Gedanken dazu, sorry, falls es zu hart oder so war.
piggi

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#57
Melibeli das Video ist extrem berührend!! Danke fürs teilen!
melibeli hat geschrieben:ich denke immer wieder wieder, wenn ich nochmal ganz weit unten bin wars das, ich fange nicht nochmal ganz unten an.... aber irgendwie habe ich immer ein bisschen Hoffnungen.....
Irgendwo in mir muss noch Hoffnung sein...sonst wäre ich heute nicht wieder aufgestanden und ins Praktikum gefahren....ich fühle die Hoffnung nicht aktiv, aber wenn da keine Hoffnung wäre, dann hätte ich das heute nicht getan oder? Dann wäre ich so, wie ich es in dem Moment wollte, liegen geblieben und hätte auf die Ausbildung gesch***
Aber ich bin um halb 6 aufgestanden und hingefahren...
melibeli hat geschrieben:ch werde diesen Satz, er ist von irgendjemanden hier drin nie vergessen und an dem halt ich mich fest: Am Ende wird alles gut, ist es noch nicht gut, ist es noch nicht zu Ende...
Ich glaub den Satz hab sogar ich einmal gepostet^^ Ich frag mich nur, wann das Ende kommen wird...
Gismo hat geschrieben:war ende jänner auch in deiner situation und hab seit einer Woche wieder eine neue therapeutin. es ist anders, aber abwechslung kann auch gut tun. halt dir das vor augen. eine neue thera, eröffnet möglicherweise neue Sichtweisen. gib ihr/ihm und natürlich dir selber eine chance, sonst funktioniert das nicht.
Ich hab es immer als Chance genutzt...ich hab auf der stationären bei einem ganz neuen team begonnen. Und dann in der Tagesklinik wieder. Und dann bei meiner jetzigen Therapeutin wieder. Und dann auf der Akut wieder. Und immer hab ich es als chance genutzt. Nur irgendwann muss doch genug sein oder??
Der Primar von der TK hat in der Psychoedukation über BOrderline gemeint, dass Borderliner gern häufig ihre Therapeuten wechseln aber dass sie zumindest 2 Jahre bei einen Therapeuten bleiben sollten...bei meiner ersten Therapeutin war ich über eineindreiviertel Jahre bis ICH zu dem Entschluss gekommen bin, dass das was sie mit mir aufführt nicht in Ordnung ist und nen Schlussstrich gezogen hab. Aber alle anderen Therapeutenwechsel waren nicht von mir herbeigeführt. Ich wollte endlich, nach all den Krankenhausaufenthalten, eine feste Therapeutin haben, bei der ich mich sicher fühle...
Piggi hat geschrieben:denn das wird dich nur noch mehr kaputt machen. Ich weiß, momentan denkst du dir vermutlich, dass dir das nur recht wäre, doch es würde immer mehr die Louve zerstören, die so viele von uns kennen.
Da hab ich am Donnerstag glaub ich meinen Bruder mit einen ziemlich unüberlegten Satz sehr verletzt...ich bin auf der Terasse gesessen und hab geraucht und er so "Wie lang willst du jetzt eigentlich rauchen? Bis dich das umbringt?" Und ich so aus Reflex "Dann hätte das Schicksal endlich das herbeigeführt was ich mir wünsche"
Mir is der Satz einfach so rausgerutscht. Aber ich hab gemerkt wie sehr ich ihn mit den Satz verletzt habe... Mein Bruder will mich nicht verlieren...genauso wenig wie der rest meiner familie und meine freunde...
Piggi hat geschrieben:Das Praktikum macht dir doch Freude, oder? Warum nimmst du dir das?
Das Praktikum is das, was mich momentan hält...weil ich so tolles Feedback dort bekomme. Und mich die Bewohner glaub ich wirklich gerne haben....
Piggi hat geschrieben:Wie Christina Stürmer in einem Lied sagt " Lebe den MOment".
Der CHristl ihre Lieder berühren mich überhaupt sehr...
Piggi hat geschrieben:Steh auf!!!!!!!!
Ich möchte aufstehen....wirklich...aber ich weiß nicht wie :(


Gestern hab ich wieder gespieben.
Und mich danach verletzt.
Und mich dann in den Schlaf geweint.
Meine Schwägerin is ur lange bei mir gesessen und hat mir einfach über den Kopf gestreichelt. Und hat mir meine große Katze gebracht, die bei mir liegen geblieben ist, bis ich eingeschlafen bin.
In der Früh wollte ich absolut nicht ins Praktikum. Hab kurz überlegt einfach wieder anzurufen und mich krank zu melden.
Aber ich bin hingefahren. Zum Glück. Weil die Stunden bei der Arbeit sind die paar Stunden am Tag, wo es mir gut geht. Weil die Leute so extrem lieb zu mir sind.
Heute haben die Bewohner gemeint dass sie es schade finden, dass ich in 4 wochen schon wieder gehen muss aber dass sie sich sicher sind dass ich meine ausbildung mit super noten meistern werde. Sie haben gemeint so wie ich die gruppen schon völlig selbstständig leite und all die ideen die ich einbring würd man nie glauben, dass ich noch ein Jahr Ausbildung vor mir hab sondern denken, dass ich schon einige jahre berufserfahrung hab.
Mit einen meiner Lieblingsbewohner hab ich heute auch irrsinnig viel herumgescherzt. Und das hat ihm glaub ich gut getan, weil er heute eh keinen guten Tag hatte.
Und der Leiter vom Tageszentrum hat heut mit mir darüber geredet, dass ich bis vor einigen Jahren Medizin studieren wollte und warum ich mich umentschieden hab. Er hat dann gemeint "Louve du hast damit die richtige Entscheidung getroffen. Du hast so ein Gespür für deine Arbeit und einen super Umgang mit den Leuten. Du bist in den Job genau richtig!"
Sowas tut gut zu hören!
Ich werd ihn, wenn mein Praktikum zu Ende geht, fragen, ob ich ihm gleich eine Bewerbung für nächstes Jahr dalassen kann, damit er weiß, dass ich interesse habe. Und falls sie tatsächlich irgendwann wen suchen sollten vielleicht kurz bevor ich fertig werde, er weiß, dass ich interesse hätte.
Und dennoch...nach der Arbeit wieder gespieben...und am Abend, nach 3 trockenen Tagen, viel getrunken.
Jetzt kämpfe ich damit, mich nicht zu verletzen.
Hab schon ein Bedarf genommen.
Und werd jetzt dann versuchen zu schlafen.
Werd versuchen mir ein ruhiges Wochenende zu gönnen. Muss morgen nur die Wohnung putzen weil ich jetzt morgen endgültig aus der Wohnung ausziehe zurück zu meinen Eltern für die nächsten Wochen.
Mal schauen wie es mir dort wieder geht...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#58
nur kurz...

das sieht doch beruflich sehr positiv aus, sie mögen dich, du machst deine arbeit gut..... das ist ein grund aufzustehen...

schrebe doch mal auf, was du alles nochmal erleben möchtest, ich meine jetzt nicht grosse dinge, kleine, ganz kleine.... an die du dich erinnern kannst, die schön waren....

ich habe erst auch meine therapeutin gefragt, wieso ich nach einem guten tag meistens k*? nach positiven erlebnissen.... unverstänlich... sie meint, weil ich mir keinen guten tag gönnen will, weil ich immer denke, so positive habe ich gar nicht verdient... etc...
unglaublich... und irgendwie hat es was....

ich wünsche dir ein ruhiges wochenende...
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#59
melibeli hat geschrieben: ich habe erst auch meine therapeutin gefragt, wieso ich nach einem guten tag meistens k*? nach positiven erlebnissen.... unverstänlich... sie meint, weil ich mir keinen guten tag gönnen will, weil ich immer denke, so positive habe ich gar nicht verdient... etc...
unglaublich... und irgendwie hat es was....
Das Problem kenn ich nur zu gut....hab schon so oft meiner Thera gesagt, dass ich es nicht verdient habe, dass es mir gut geht....wobei ich da schon einige Fortschritte gemacht hab. Ich probiere es immer mehr zu genießen wenn es mir gut geht. Und mir zu sagen, dass das so richtig ist und es mir gut gehen darf. Weil ich kein schlechter Mensch bin.

Ich hab gestern und heute wieder gespieben :(
So ein scheiß...ich geh Ende des Jahres für 2 Monate in die Steiermark auf ein Praktikum und da darf ich nicht in der Bulimie drinnen sein...ich teil mir dort ne WG mit anderen Praktikanten. Ich werd nicht mal ein Einzelzimmer haben. Ich darf da nicht wieder speiben gehen.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#60
Louve hat geschrieben: Ich hab gestern und heute wieder gespieben :(
So ein scheiß...ich geh Ende des Jahres für 2 Monate in die Steiermark auf ein Praktikum und da darf ich nicht in der Bulimie drinnen sein...ich teil mir dort ne WG mit anderen Praktikanten. Ich werd nicht mal ein Einzelzimmer haben. Ich darf da nicht wieder speiben gehen.
Ende Jahr... das ist noch eine lange Zeit bis dahin... Jetzt mach dir nicht schon am 1.Juni Gedanken und Druck, dass du bis dahin clean sein musst!!! Gut du hast gestern und heute gek*.... Louve es ist durch, es ist passiert, du kannst es nicht mehr rückgängig machen. Mach dir Gedanken, wieso es passiert ist, aber auf die nette Art.... (Ich weiss, du weisst es wahrscheinlich was zu tun ist und es tönt jetzt von mir beschissen)

Ich war auch mal 3 Monate in einer WG, habe als Volunteer in Namibia gearbeitet, und ich war auch mitten in der K*Phase vor der Abreise... aber irgendwie haben mir dann die anderen Volunteers so gut getan, ich war nicht allein etc... das ich praktisch nie gek* habe in dieser Zeit. Es kommt auch bei dir vielleicht ganz anders. es ist noch viel Zeit bis dahin.

Louve wenn du k* machst du nur dir weh, niemanden anders, du wusstest in diesem Moment keinen anderen Ausweg.

Sei lieb zu dir.
Zuletzt geändert von melibeli am So Jun 01, 2014 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!