Re: Kampf den ERNÄHRUNGSMYTHEN!

#3
Hey :)

ich hab es mir jetzt durchgelesen und bei manchen bin ich echt stutzig geworden und wollte mich darüber mal mit euch austauschen.

Zum einen finde ich , dass er überhaupt nicht auf psychischen Hunger eingeht. Ich bin der Meinung , dass die ganzen ES ja als Auslöser psychischen Gründe haben, dass hat doch rein gar nicht mit körperlichen Bedürfnissen zu tun, von denen er die ganze Zeit redet, oder?

Des weiteren sollte man meiner Meinung nach auch den Wandel beachten, der Mensch ist es ja eigentlich gewohnt lange Zeit Nahrung zu suchen und wenig zu finden. Was ja heutzutage komplett gegenteilig ist, ich denke der Mensch konnte sich so schnell nicht anpassen, weswegen man das so pauschal wie er das sagt, gar nicht sehen kann.


Was sagt ihr denn dazu?


Ich finde den Artikel übrigens sehr spannend und gehe konform mit ihm, dass das anstreben von UG oder so alles andere als gut ist und dass der Körper größtenteils selber weiß was er braucht.

LG anyone

Re: Kampf den ERNÄHRUNGSMYTHEN!

#4
Hallo anyone,

Was ist denn "psychischer Hunger" für dich?
Zum einen verstehe ich darunter, dass im ein Gefühl zugrunde liegt, z.B., welches wir Bulimiker dann versuchen mit Essen zu verarbeiten.
Das sind biochemische Prozesse, z.B. Glücksempfinden beim Essen von Schokolade oder Nudeln, dabei werden Belohnungs und Glücks Botenstoffe (Hormone ?) ausgeschüttet, welche wir uns einfach von Nutzem machen und in dem Sinne eigentlich auch enfremden. Die Belohnungs Funktion ist ja biologisch gesehen sehr sinnvoll, damit wir "als spezies Mensch" die Motivation haben nach essen zu suchen.
Der Körper versucht auf einem Mangel, z.B. ein gefühl von Trauer, zu reagieren will das kompensieren, und das funktioniert z.B. auch mit Essen. Bei mir waren es immer die fettreichen und süßen Lebensmittel die ich in mich rein geschlungen habe, weil diese eben vom Körper am größten "belohnt" werden.
Die gleiche wirkung kann man jedoch auch z.B. mit Sport erreichen. Dabei werden ja auch glückshormone ausgeschüttet.

Ich denke bei einer Essstörung verwechseln wir einfach die Wirkung vom Essen und nutzen Sie aus, damit wir uns dadurch trösten können und wir damit versuchen uns besser fühlen. Deswegen ist es ja auch eine "Störung" weil bei uns die "Weichen" einfach falsch eingestellt sind. Ein gesunder Mensch empfindet vielleicht nicht so viel Trauer, und er würde diese auch nicht versuchen mit Essen zu "betäuben". Er würde sie vielleicht aushalten, oder sport machen, oder mit anderen Menschen darüber reden, oder sich davon ablenken.


Auf die Andere Frage wollte ich schreiben, dass da in dem Artikel ja nicht steht, dass man alles und viel essen sollte. Ich gebe dir Recht es guibt einen großen Unterschied zu früher, oder auch zu Anderen Ländern. Diese Omnipräsenz in unserer Gesellschaft von essen (überall gibt es etwas, "to go", drive in, und auch diese Werbung überall) ist sehr stark und viel zu viel.

Aber ich verstehe die Aussage vondem Artikel so: wenn man Lust hat auf ein Schnitzel, dann bracuht der Körper Energie, Salz, Fette. Wenn man aber nach dem halben Schnitzel merkt dass man nicht mehr essen will, dann ist der Bedarf gedeckt.
Denn es geht um die Bedürfnisse und nicht darum jeden Gelüsten nachzugehen. Und es geht darum, dann auch ein Schnitzel zu essen und zu respektieren, dass der Körper das will und nicht, als welchen Gründen auch immer, doch einen Salat dann isst, welcher dann wahrscheinlich den Körper nicht zufrieden stellt.

Ich lebe eigentlich auch mittlerweile unbeusst so, weil ich mich aller Ernährungsmythen, die ich mir auch früher immer Vorgeschrieben haben, "erlaubte und verbotene" Lebensmittel hatte etc.... das habe ich alles verbannt und versuche auch nach meinem "Bauchgefühl" zu entscheiden.


Viele Grüße!

Re: Kampf den ERNÄHRUNGSMYTHEN!

#6
Mit ganz viel Zeit, Geduld, Kraft, Hoffnung und Zuversicht.
Gelernt mit mir selber umzugehen, mich immer wieder für das Leben und nicht für die Bulimie entschieden, nach jedem Rückfall wieder aufgestanden und neue Hoffnung geschöpft.
Und vor Allem mit Hilfe von lieben Menschen, Ärzten.

Es dauert länger als man sich vorstellen kann, so lange wie man "krank war/ist" so lange braucht es, wieder gesund zu werden. Und ich habe immer noch Rückfälle, wenn ich unter Stress stehe (z.B: ist es nicht klar, ob mein Vertrag an der Arbeit verlängert wird) Aber ich habe gefühlt, dass mir die Rückfälle Kraft rauben, und nicht dabei Helfen meine Probleme zu lösen (wenn ich einen FA mache, dann habe ich davon trotzdem keinen neuen Arbeitsvertrag z.B.)
Aber manchmal ist man schwach und fühlt sich überfordert.
Aber ich sehe auch den Weg den ich geschafft habe, und bin stolz darauf. Am Anfang stolz daruf, ein, zwie Tage "clean" zu sein. Denn selbst wenn ein Rückfall wieder kam, hat der mir ja nicht die zwei Tage, die ich nicht gek* habe wieder genommen. Einfach auf das Gesunde konzentrieren und nicht nur sehen, wie oft es nicht klappt.

Aber es ist ein Prozess, der nicht innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten passiert.
Ich wurde 2003 krank und jetzt, seit vielleicht 1em Jahr habe ich es geschafft, dass die Bulimie mein Leben nicht mehr bestimmt.


Nie die Hoffnung aufgeben. Wir haben dieses Leben, sind auf der Welt, und ich will meine Zeit hier nicht mit solchen Qualen mehr verbringen. Ich will lieber eine schöne Zeit haben. Sinnlos mag das Leben trotzdem sein, aber das akzeptier ich einfach und mache dafür Dinge, die mir Spaß machen (Konzerte, Reisen, Kino, Essen gehen, kochen, Lesen, Lernen, Schwimmen, Fotografieren...)


Ganz liebe Grüße!

Re: Kampf den ERNÄHRUNGSMYTHEN!

#7
Also vielleicht mal vorweg, den Artikel und seine Meinung finde ich an sich gut. Es ist vielleicht etwas übertrieben alles ausgedrückt, aber die Hauptaussage finde ich treffend. Das waren auch nur zwei Punkte die mich ein bisschen verwirrt haben, wo mich eure Meinungen einfach interessiert haben.
Ich gebe ihm da voll und ganz Recht, dass wir ( die Menschheit im Allgemeinen) verlernt haben und uns viel zu viel von irgendwelchen Wissenschaftlern beeinflussen, die ja -übertrieben gesagt- jede Woche ihre Theorie umschmeißen und sich anscheinend selbst nicht einig sind. Im Gründe genommen weiß der Körper ja rein theoretisch alleine was er braucht.

Jetzt zu deiner Frage , Apfelbaum :)

Ich denke, man kann psychisch und körperlich nicht klar trennen, weswegen jeder seine eigene Grenze zieht.
Für mich persönlich ist es psychisch, wenn der Körper es nicht zur guten Funktion braucht.

Zum Beispiel bei der ES , da kommt man ja mit gewissen Umständen nicht klar z.B. Trauer, Verluste, was für mich psychische Gründe sind, wenn ich dann anfange zu Fressen unterdrücke ich das und klar mach ich mich die Hormonausschüttung zum Vorteil was körperlich ist, aber ich brauche die Nahrung nicht um "zu funktionieren", soll bedeuten, die Nahrungsaufnahme ist nicht als solche zu betrachten, wie bei, als Beispiel Unterzuckerung, wo man Zucker braucht, weil der KÖRPER sonst Probleme kriegt.

Verstehst du wie ich das meine ?

Nochmal zum zweiten Teil, natürlich sagt er nicht , dass man alles in sich reinschaufeln sollte, aber ich merke bei mir selber, dass die Umwelt meine Bedürfnisse beeinflusst, was ich auch beim Essen merke. Wenn ich mit Freunden verabredet bin um Essen zu gehen, dann bestelle ich was, obwohl ich vorher kein Bedürfnis danach hatte. Zum einen aus Gewohnheit, aber auch weil ich Lust drauf bekomme, wenn ich es sehe und damit wird man ja dank Werbung und so viel zu viel beeinflusst.

LG
anyone