Hallo,

ich wollte nur mal sagen, dass ich immer noch oft reinschaue und mitlese, bei mir sinds jetzt bald 3 Jahre seit es angefangen hat.
Die Kurzfassung des Verlaufs war in etwa so:
Aufgrund Angst große Liebe zu verlieren unabsichtlich mehre Tage nichts gegessen - unabsichtlicher Fressanfall - Erbrechen - nach ein paar Tagen wieder - Angst vor dem essen - alles probiert, Zu und Abnahme - ständig! jedes Selbsthilfebuch gelesen, Waage weggeworfen, nach Hause gezogen, neue Beziehung, extra zusammengezogen um unter Beobachtung zu sein, extra wieder ausgezogen und getrennt weil ich dachte es hilft, ...dies noch ein paar mal wiederholt, alles probiert - leider auch Abführmittel, neue Anitdepressiva, höllische Nebenwirkungen - immer wieder neue- selten vertragen, immer öfter Krankenstand wegen der ES, unzählige Therapiestunden, viel Geld für Appetitzügler ect. ausgegeben, noch mehr sinnloses Geld für Essen ausgegeben, beruflicher Abstieg, Anmeldung Klinik, mehre Monate Wartezeit, Klinik- Hölle auf Erden, zusätzliche Diagnose Borderline ohne Selbstverletzung, Binge-eating Phasen, alles behalten und nicht erbrochen- unmenschliche Mengen- dachte wenn ich nicht erbreche falle ich nicht ins alte Muster, Sportbulimie, wieder neue Medikamente, selten Fas, kleiner Fas, kein Erbrechen mehr, jeder Tag neu überlegen wieviel, fast jeden Tag zuviel, jeder Tag ein Kampf, ...

und jetzt:

meinen achsogeliebten Arbeitsplatz aufgegeben - und weiss noch nicht für was ich belastbar genug bin (ich war mal die beste in diesem Bereich - österreichweit ... und jetzt werd ich wohl einen job haben wo ich nur mehr 1/3 verdiene)
in ein paar Wochen, max. 2 Monaten für mehre Wochen in der Psychiatrie !
jeder (!) Tag ist ein Kampf - ich habe selten das Gefühl satt zu sein obwohl ich über meinem setpoint bin

was ich mir wünsche:
mehr engere zu haben - zumindest soviel dass ich es schaffe dinge zu tun die mir spass machen - aber ich bin einfach nur noch kraftlos...
ich will die Hoffnung nicht verlieren - die hab ich immer noch...

und was das schlimmste ist....
ich muss die Gefühle aushalten und kann sie nicht mehr betäuben mit FAs und erbrechen - und ich dachte wenn ich gesund bin bzw. dies im Griff habe und zugenommen hab dann hab ich wieder genug Energie usw.
Das war meine ganze Hoffnung - und nun steh ich da... - ohne Fas - nur manchmal kleinere hinge-eating Phasen war nichts, rein gar nichts im Vergleich zu früher - ja zwar körperlich gesund aber ohne Kraft....

war gerade mit meinem freund oder exfreund (haben grad irgendwie Schluss gemacht) essen. ich hatte endlich mal keinen Hunger - echt was seltenes - hab ja eigentlich immer Hunger und esse eher immer zuviel. ich sagte ihm vorher schon, dass ich nichts essen würde. er hat sich dann beim essen so beschwert, dass ich nichts esse. er hat mir dann vorgeworfen, dass andere Frauen normal essen könnten, usw. - ich hoffe ich schaffe es diesmal die trennung konsequent durchzuziehen und nicht wie die 40x vorher schwach zu werden.

Mein Motto: Ich bin stärker als das Leben zuschlägt!

und tief in dir drinnen kannst du es

alles gute für deinen weg

Danke fireball!

Es ist nicht so einfach, weil ich nicht leicht bin, (Borderline) und er mit meinen Schwankungen sehr gut umgehen kann. Seine Mutter ist psychisch krank bzw. ist manisch-depressiv und daher kennt er das schon.
Er hat mir über bald 4 Jahre gesagt, dass das kein anderer mit mir aushalten würde.
Ich habe mich bereits einige Male von ihm getrennt und hab neue Beziehungen probiert, meine Gefühle sind bei den anderen immer weggegangen und ich bin jedesmal (7x) zu ihm zurück! Er ist der einzige den ich länger sehen mag usw.
Aber wir streiten nur und er will auch noch nicht zusammenziehen und und....
Ich weiss, ich red gleichzeitig vom Zusammenziehen und vom Schlussmachen - ich hab einfach einen sooo großen Wunsch nach Familie, und irgendwie hab ich den komischen Gedanken, dass wenn wir zusammenwohnen würden alles besser wäre.
Wahrscheinlich würden wir uns aber nur gegenseitig die Energie rauben.
Er fehlt mir immer erst dann so richtig, sobald ich mit einem anderen Mann zusammen bin. Wenn ich single bin geht's gut! Da geht's mir sogar besser. Ich versteh nicht warum er mir immer erst so fehlt sobald ich verliebt bin - dadurch gehen dann meine Gefühle weg zum neuen Partner und bis jetzt hab ich jedesmal Schluss gemacht und es noch kein einziges Mal bereut.
Ich bin einfach beziehungsunfähig.... komm mir manchmal vor als ginge es nur mir so

guten morgen rosenquarz,

nein, nicht nur dir geht es so! ich tat und tue mich immer noch schwer mit beziehungen. ich wünsche mir sehr, etwas stabiles zu haben, etwas, was einem halt gibt, wenn man es alleine mal zu viel wird, ich denke mittlerweile sogar auch an familie. etwas, was ich früher kategorisch abgelehnt hatte.

ich verliebe mich schnell...und zwar so, daß es sich richtig gut und tief und dauerhaft anfühlt...aber nach einem jahr flacht es immer ab. es war bis jetzt IMMER so! (bis auf meinen letzten ex-freund, aber der hat mich betrogen und belogen nach ihm hatte ich auch erstmal anderthalb jahre "pause"). mein jetziger freund ist super. de facto gibt es nichts an ihm auszusetzen. ende juli wird das jahr voll...ich frage mich, ob ich es nicht einfach mal aushalten soll jetzt...ob es vielleicht tief in mir eine angst vor richtig viel nähe ist. hmm, who knows...

so, jetzt hab ich fast nur über mich geschrieben....was ich noch loswerden wollte: geld und erfolg sind nicht alles. ich weiß, es war nur ein kleiner aspekt von deinem eingangspost, aber sag dir das ruhig immer wieder! ich wette mit dir, wärest du ganz gesund, dann würde dir das null mehr ausmachen. ist doch gut, daß es mit der klinik klappt, oder? vielleicht findest du da die zeit, um deine kraftreserven aufzufüllen!

ich drück dir die daumen. du kannst es schaffen!!!!! warum denn auch nicht?!

liebe grüße

hanne

Hallo Rosenquarz

Ich kenne das, dass man nun die Gefühle aushalten muss.. ich glaube, ich habe mich lange Jahre immer noch hinter der ES verstecken können, obwohl ich nicht mehr gek* habe, aber jetzt geht das nicht mehr. Und die Euphorie der guten Tage ist weg. Und dann gibt es Tage, wo man einfach der Depression ausgesetzt ist. Ganz schön schwierig. Aber Hut ab für deinen Mut auf diesem langen Weg! - Ich war übrigens irgendwann auf der Arbeit auch total unter meinem eigenen Niveau, welches ich seltsamerweise mit der Bulimie aufrechterhalten konnte - ohne sie, sozusagen den eigenen Gespenstern ausgesetzt, gings nicht mehr. So eine Situation ist ganz schön trügerisch, man könnte ja zurück wollen... ich war meinen Job dann auch los, halb freiwillig, halb unfreiwillig. Schwer zu verkraften, was auch das Selbstvewußtsein angeht. Aber für mich hört es sich an, als wärest du dir deiner eigenen Prozesse sehr sehr bewußt und investierst alles, damit es dir besser geht. Ich glaube, das sind sehr gute Vorraussetzungen, um in diesem täglichen Kampf Stück für Stück voranzukommen. Alles Gute!

LG
Salamandra

hallo hanne:
bei mir ist der Wunsch nach Familie, Kind, ect. irgendwie glaub ich gar nicht richtig echt, es ist glaub ich so ein Wunsch diese Leere zu füllen. Ich denke aber nicht, dass dies so möglich ist. Und es hängt auch mit dem Selbstwert zusammen. Mein Gedanke ist so "wenn mich jemand heiratet und mit mir ein Kind will dann bin ich toll" sonst nicht... Viele aus meiner ehemaligen Schule haben schon Familie, sind verheiratet, für mich ist das immer noch "das Glück"... das wird es wohl auch nicht sein, aber das fühl ich nicht wirklich.

das mit der angst vor zuviel Nähe ist mir auch immer vorgeworfen worden. Ich glaub aber nicht dran. Ich glaub man war nur zu konsequent um eine Beziehung die nicht wirklich passt hinzunehmen.

ja bin ja e irgendwie froh, aber Psychiatrie klingt halt schlimmer als Schön Klinik Chiemsee wenn du weißt was ich mein. Für mich war es leichter wegen einer ES bzw. wg. Bulimie in Behandlung zu sein wie wg. der Persönlichkeitsstörung.

Viel Glück bei deiner Beziehung!


Hallo Salamandra,

ja du hast Recht ich investiere alles, nun sozusagen mein "letztes Hemd" fürs gesund werden. Noch hab ich was was ich hergeben kann, dies gibt mir Hoffnung, dass es besser wird. Wenn dies auch nicht hilft, dann würde es bergab gehen, denn mehr kann ich nicht mehr ändern, ich hab schon alles geändert.
Danke für deinen Zuspruch! Vielleicht wird ja alles besser! Ich trag die Rosahoffnungsbrille