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gibt es überhaupt einen Ausweg?

Verfasst: Mo Jun 03, 2013 14:30
von be-happy-mona
Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade (mal wieder) an einem Punkt an dem ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich mache eine ambulante Therapie und bin auch in einer Klinik angemeldet, aber die Wartezeiten betragen mehr als ein halbes Jahr. Ich schaffe es auch an manchen Tagen mich gar nicht zu übergeben oder zumindest nicht mehr so oft wie früher. Also eigentlich mache ich ja Vortschritte, allein die Tatsache dass ich endlich eine Therapie mache (seit Oktober letzten Jahres) ist ja schon ein Vortschritt.

Aber dann gibt es Tage an denen alles so extrem schwarz aussieht und ich mir eigenltich sicher bin, dass ich irgendwann an dieser Essstörung sterben werde. Mein Körper spielt eh verrückt, mein Herz spielt verrückt (was wohl von der ES kommt). Dazu kommt ein Hypophysenadenom, das mir schwer zu schaffen macht und die Ärzte sich einfach nicht entscheiden können ob nun eine OP sein muss oder nicht (mir wäre eine OP lieber, ich will endlich dass der Spuck ein Ende hat). Meine Hormone spielen eh verrückt. Und dazu kommt noch meine Endometriose, das Zeug wuchert überall, aber mein Arzt erkannte das zu spät und ich leide nun unter dauerhaften Schmerzen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Sache ist die, dass es mir körperlich einfach schlecht geht, und manches kommt von der ES, manches aber eben auch nicht. Und oft weiß ich auch nicht ob das Herzklopfen und die Atemnot nun an den Herzryhthmusstörungen liegen oder "nur" an Entzugserscheinungen, da ich mit dem Erbrechen ja aufhören möchte.

Gibt es soetwas wie Entzugserscheinungen?

Ich bin wirklich kurz davor meine Therapeutin nach Tabletten zu fragen, Fluoxetin gibts doch da, das soll doch gut wirken bei Bulimie oder? Und ich bin auch kurz davor in die Psychiatrie zu gehen.... Nicht zu fassen dass es nun schon so weit gekommen ist. Wo ist die lebensfrohe, freche Mona nur hin?

Re: gibt es überhaupt einen Ausweg?

Verfasst: Mo Jun 03, 2013 17:51
von WitchStella
hallo mona,

ich mag deine signatur.
das leben HAT höhen und tiefen und insbesondere im bezug auf die bulimie kennen vermutlich viele hier die tiefen, die "schwarzen tage", an denen einfach alles hoffnungslos erscheint, man am liebsten aufgeben möchte und sich der ganze kampf sowieso sinnlos anfühlt.
aber es ist eben auch DEINE entscheidung, wie du damit umgehst. du hast dich entschlossen zu kämpfen. mit therapie, klinik,... also scheint irgendwo in dir (wenn auch immer wieder nur ehr schwach) ein stimmchen zu sein, dass dir sagt, dass das nicht alles gewesen sein kann. dass das leben auch wieder höhen haben kann (und wird!).
vielleicht ist es in deiner situation gar nicht so verkehrt, mal mit deiner ärztin über antidepressiva zu reden. vielleicht hat sie auch noch einen anderen vorschlag. denn antidepressiva sind wie krücken. sie können dir helfen wieder auf die füße zu kommen, aber laufen lernen musst trotzdem du. und je nach art des beinbruchs, wird eine andere krücke gebraucht. bildlich gesprochen. heißt, je nach art deiner (evtl vorhandenen) depression, wirst du ein anderes ad brauchen.
(ich selbst hab mit fluoxetin zb keine guten erfahrungen gemacht. meine beste "krücke" waren ads wie cipralex und cipramil. aber letztendlich haben sie mir alle nicht aus der bulimie geholfen. wie gesagt, krücken, aber kein "kampfersatz".)

alles gute!
stella

p.s.: ich glaube nicht, dass es "erbrechens-entzugserscheinungen" gibt. allerdings ist essen und erbrechen für die meisten von uns stresskompensation. und wenn du deinen stress nicht anderweitig abbauen kannst, wirst du merken, wie er dich nervös macht...

Re: gibt es überhaupt einen Ausweg?

Verfasst: Mo Jun 03, 2013 18:11
von be-happy-mona
Danke für deine Antwort :-)

Und ich glaube du hast mit den AD recht, sie könnten helfen, aber jeder reagiert anders darauf. Ich habe halt Angst, dass sie mich verändern könnten, meine Persönlichkeit total verändern könnten. Ich weine sehr schnell, aber nicht (nur) wegen Traurigkeit, sondern weil ich einfach sehr emotional bin und das finde ich eigentlich sogar eine gute Eigenschaft von mir. Was ist wenn ich das gar nicht mehr bin wenn ich Antidepressiva nehme? Und auch sonst hab ich einfach viele Ängste bezüglich AD.

Aber Zur Zeit denke ich einfach, dass ich zu blöd bin es zu schaffen und es auch niemals schaffen werde. Manchmal denke ich, die Bulimie bringt mich sicherlich noch um und ein Leben werde ich niemals haben. Wie tief gesunken kann man denn sein, dass man SO denkt?

Ja ich habe einen Willen gesund zu werden, aber warum schaffe ich es einfach nicht...?
Meine Therapeutin sagte ich wäre viel zu streng mit mir, denn ich bin erst seit ein paar Monaten in Therapie und mache ja eigentlich vortschritte... wieso fühle ich mich aber nicht so?

Entzugserscheinungen sind das denke ich wirklich nicht... ich glaube schon, dass das körperlich ist, vor allem das Herzklopfen macht mich verrückt. Da sitze ich dann da und denke ich sterbe gleich aber ich will keinen Arzt aufsuchen, da ich mir immer einrede das kommt alles von der Bulimie und ich brauche keine Hilfe. Außerdem hab ich schon schlechte erfahrungen gemacht mit ärzten, die einfach sagen : Klar! Alles psychisch! Es hat ein Jahr gedauert bis die Endometriose und das Adenom diagnostiziert wurden! Denn alle schoben es auf die psychische Schiene und sagten zu mir, ich mache mich selbst krank!