bulimie.at - das Forum

Hallo Leute,

Vor ein paar Tagen ging es mir eigentlich relativ gut, aber da hab ich mich schon gefragt warum es mir gut geht und konnte das nicht akzeptieren..

So jetzt heute ging gar nichts: ich lag bis 16 Uhr im bett und hätte mein Hund nicht rausgemusst wäre ich sicherlich nicht aufgestanden..

Momentan kann ich einfach nicht nett zu meinen Freunden sein - vorallem zu denen nicht, die von meinen ganzen Problemen wissen (2), habe deswegen schon eine Freundschaft fast kaputt gemacht weil das in letzter zeit extrem häufig vorkommt.
Ich weiss nicht, was mit mir los ist.


Kennt das jemand?

Liebe Grüße

Das ist ein Schutzmechanismus, der dich von Leuten abschirmt, die dich unbewusst belasten. Meistens ist es ihr Gesicht, ihre Art, ihre Haltung, ihre Gestik, ihr Ausdruck, Lichter - alles Reize, die dir jetzt nicht gut tun.

Ich weiß nicht, ob das an meiner anderen Krankheit liegt, aber ich hatte jahrelang dieses Problem. Vor allem, wenn ich die Gesichter anderer Menschen sah, fühlte ich mich angestarrt und in mir kam eine hohe Aggression hervor.

Vor allem war es schlimm, wenn ich einkaufen musste. Ich schob diese Tätigkeit hinaus, bis ich dann schließlich musste. Hurtig lief ich zum Lebensmittelgeschäft und wollte einfach nur den Einkauf mit meinen Fressalien schnell erledigt haben. Ich hatte eine besondere Art von Gier (vielleicht des Untergewichts wegen) denn das Essen, das ich kaufte, musste unbedingt fettig sein und teuer (ein Hass, weil ich das Kotzen nicht damit erst recht unterbinden kann)

Beim Einkauf durfte mich keiner ansprechen, keiner anschauen. Jedes Anschauen wurde sofort als Starren bewertet, jeder Kommentar zu meinem Einkauf und zu meiner Figur bedeuteten einen tätlichen Angriff auf mich.

Es kam dann so weit, dass ich mit Sonnenbrille unterwegs war und mir war wichtig, dass die Leute nicht einmal mein Essen ansehen - so habe ich versucht es zu verstecken, habe es unter mein Hemd geschoben, in meine Hose gestopft.

Das war wirklich so krass. Jeder Einkauf war schrecklich. Daheim war ich sofort erleichtert, und ich freute mich auf den FA und auf das Kotzen oder ich war nur noch erschöpft.

Das Ende vom Lied: ich hatte mehrere Nervenzusammenbrüche in Einkaufszentren. Umgeben vom Essen, das ich hasste. Von Menschen, die ich hasste. Das Konsumverhalten, das ich hasste. Das viele Geldausgeben, das ich hasste. Viel zu viele Komponenten, die mich nur noch überforderten.

Heute ist das nicht mehr so. Ich bin im NG und merke, dass mich solche Effekte nicht mehr ins Auge blitzen und meine Augen und Nerven (über-)strapazieren.

In den Zeiten als es mir wirklich schlecht gegangen ist, habe ich mich sozial auch extrem zurück gezogen. Für mich wurde es dann irgendwie auch mit jedem Tag, den ich nicht auf Kontaktversuche meiner Freunde reagiert hatte, schwieriger das doch noch zu tun.

Was die Gründe anbelangt: Früher war ich diejenige zu der man mit ihren Problemen kam, eine geduldige Zuhörerin, immer stark für die anderen, während ich selbst nichts von meinen Problemen preisgab.
Als ich dann tief in der Depression steckte, hatte ich einerseits keine Kraft mehr für jemanden da zu sein und andererseits hatte ich es nie gelernt, jemand anderen für mich da sein zu lassen.
Ich hab das mich melden immer auf später verschoben, wenn ich eine Besserung vorzuweisen hätte. Da war einfach sehr viel Scham, insbesondere denjenigen gegenüber, die von der Bulimie wussten. Ich selbst hab mich kein Bisschen leiden können und konnte mir deshalb auch nicht vorstellen, andere Menschen würden so etwas mit mir zu tun haben wollen.

Es fällt mir oft immer noch schwer Menschen an mich heranzulassen, aber ich hab zum Glück Freunde, die nicht so schnell aufgeben. Eine Freundin meinte mal zu mir, sie wäre fast erleichtert gewesen als ich ihr damals von der ES erzählt hätte, weil ich dadurch viel menschlicher wurde.

Naja, was ich sagen wollte war, dass echte Freunde sehr viel verzeihen können und für dich da sein wollen. Wenn du momentan keine Kraft hast, dann darfst du dich natürlich auch zurückziehen, aber wenn du das vielleicht tust um dich nicht den anderen zuzumuten, dann überdenk den Rückzug doch vielleicht noch mal.
Es kann eine sehr schöne Erfahrung sein, von jemandem Hilfe anzunehmen oder auch nur jemanden zum Reden und Zuhören zu haben.

LG

Oh das kenne ich allzugut !

Und vor allem INNER CHILD schreibt es, wie es auch bei mir ist !
Ich setze mir so oft es geht eine Sonnenbrille auf,..beim einkaufen geht es mir genauso..
Und ich liege auch gerad im Bett , müsste dringend abwaschen , meine schwester anrufen die gerade schwer erkankt ist und ich hab meine miete immernoch nicht überwiesen.
Ich müsste noch andere sachen erledigen aber liege im bett ..ich fühle mich schwer und bedrückt und ich kann niemanden ertragen..

du bist weiss gott nicht die einzige, der es so geht, ich kann es wirklich sehr sehr gut verstehen, mir geht es ebenso

ich wünsche dir viel kraft !

Hello


MIr gehts gerade genauso.....und ich denke mir warum den eigentlich gestern war es doch wieder anders ....Heute komm ich wieder nicht aus dem haus morgen ists wieder anders...manchmal sagt man sachen ab so wie ich zb heute mein date wieder abgesagt habe weil ich einfach nicht raus kann weiles so geregnet hat und ich einfach niccht aus dem bett kam.....anstatt ich mich mit jemanden treffe wo mein sohn heute bei seinem papa wäre ........

es ist erschreckend und traurig ich sitze zuhause könnte heute was machen weil ich eben kein Kind zuhause habe aber ich schaffs einfach nicht heute ich will mich aufraffen aber es geht nicht....warum denn warum haben wir das

dann kommen wieder diese FA was man ja eh nicht will und genau dann passierts und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr darüber....schade eigentliuch oder....ich kann nichts machen dagegen.....

Heute kam ich einfach nicht raus.....ich konnte nicht..... wann wird denn das besser.....ich hoffe es entlich....


lg

Ich merk zur Zeit auf grade wie die Rückzugstendenzen wieder zunehmen. Am liebsten möcht ich mich nur noch verkriechen. Seit drei Tagen versucht eine gute Freundin mich zu erreichen, aber ich schaff es einfach nicht ihr zurückzuschreiben bzw sie zurückzurufen.

De einzige Mensch, den ich zur Zeit an mich ran lasse, ist mein Freund. Gestern hab ich mich (während ich zugegebenermaßen leicht betrunken war) total ausgeheult. Das hat zwar einerseits gut getan, aber andererseits bekomm ich dann total Angst, dass ich ihm zu viel werden könnte und krieg auch bei ihm den Impuls mich zurückzuziehen.

Ich versteh nicht warum es mir und scheinbar auch vielen anderen hier im Forum so schwer fällt uns jemandem zu öffnen und auch mal Hilfe anzunehmen, selbst von den Menschen, die uns versichert haben, dass sie für uns da sein wollen. Woran liegt das? Könnt ihr das verstehen?

GUten Morgen!!!

Das frage ich mich ja auch schon die ganze zeit warum das soo ist....ich kann dir darauf auch keine Antwort geben da ich es selber nicht weiss und auch nicht verstehen kann...

ich sage mmer wieder verabredungen ab anstatt sitze ich zuhause und gehe nicht raus.....wennn mein sohn beim papa ist auch dann kann ich mich manchmal gar nicht dazu aufraffen was zu machen...ich gehe viel laufen ok......aber das ist doch auch nicht das leben óder.....man will doch entlich leben die schönen Dinge vom leben zu sehen und zu machen.....und so wie bei uns an manchen Tagen geht es an manchen Tagen geht es wieder gar nicht dies ist sehr sehr schade finde ich....

DU kannst froh sein das du einen Freund hast und den du wenigstens an dich rannlässt das finde ich sehr schön!!"!

LG tamara

Habe mir alle Einträge gerade sehr aufmerksam durchgelesen & es macht mich traurig. Was ihr schreibt...es ist schon erstaunlich, dass man doch so viele haar genau gleiche gedanken hat , obwohl man sich nicht kennt, und nur durhc die krankheit verbunden ist.

Mir tut es einfach immer so leid im Nachhinein, wenn ich meine Freunde so anpampe..ich habe ja nicht mal einen Grund. Aber ich fühle mich neuerdings von Leuten, die von meiner Krankheit wissen, mit jedem Satz provoziert, obwohl es nie um das Thema geht. Ständig fühle ich mich angegriffen und spüre so eine "Du bist krank, du hast ein scheiß leben, wollte ich dir nurmal sagen" stimme, die mitschwingt.

Beim Einkaufen fühle ich mich auch immer sehr unwohl. Eigentlich geht doch jeder normale mensch einkaufen, & es gibt viele die mehr im Einkaufswagen haben, als ich. Viele gehen auch immer im gleichen Geschäft einkaufe, was ich zu vermeiden versuche. Und trotzdem, ich denke immer, dass jeder gleich denkt...aha die kauft ein, die kotzt gleich , oder die ist fett, die braucht das ja..obwohl mich ja eigentlich keinr kennt. Und ich denke immer, dass die kassierer mich bestimmt schon kennen, und sich wundern, dass ich nur so fettiges zeug kaufe. ...

Danke für eure Beiträge! Wirklich!
Ihr habt mir sehr geholfen und in vielem habe ich mich "wiedergefunden"..

ich wünsche euch allen viel Kraft & Glück auf der ES rauszukommen - ich denke, ich schaffe das niemals