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Borderline-Syndrom
Verfasst: Fr Apr 19, 2013 22:02
von Ina_Love
Es ist alles viel zu schnell fortgeschritten. Von der Essgestörten zur Ritzerin und jetzt Depressionen. Auf einmal ist es Borderline... Ich weiß nicht mehr weiter. Alles geht den Bach runter und ich bin unfähig es aufzuhalte
Von Borderline hab ich keine Ahnung und auf einmal soll ich das haben? Es trifft alles auf mich zu, aber ich wills nicht wahr haben. Ich hab so Angst vor der Zukunft, aber die Vergangenheit ist umso schlimmer und in der Gegenwart ist alles so unwirklich.
Hat irgendjemand eine Ahnung wovon ich rede?
Ich bin so verzweifelt..

Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Fr Apr 19, 2013 23:43
von Peter_B
Hallo Ina
Schau dich mal um mit der "Suche"-Funktion. Da gibt es schon einiges in diesem Zusammenhang.
liebe Grüsse
Peter
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Sa Apr 20, 2013 18:05
von Ritaro
hi Ina,
erstmal kopf hoch!
Ganz klar, dass es dir gerade nicht so prickelnd geht. Es ist sch*** zu sehen wie man mit einer Esstörung anfngt und man konzentriert sich nur darauf und auf einmal (wie bei mir zum beispiel) wird einem in der Therapie erzählt , dass man ja auch noch Depressionen hat und Suizidgefährdet ist.
Das ist wirklich alles richtig irreal.. aber leider auch wahr.
Die Zukunft ist so eine Sache. Ich rate dir, mach dir darüber nicht so viele gedanken und konzentriere dich auf das jetzt. Du bist nicht gezwungen für immer so etwas zu haben, vielleicht ist die zukunft auch einfach total schön?...wenn du es zulässt, wen du es zulässt dir nicht so viel angst zu machen und JETZT für dich zu kämpfen.
Manchmal denkt man sich "noch schlimmer gehts nicht" und SCHWUPS..doch es geht noch schlimmer! Leider!
Fühl dich mal gedrückt.
lg ritaro
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Sa Apr 20, 2013 18:59
von equilibre
liebe ina,
es ist meist leider so, dass eine essstoerung begleitet ist von (einzelnen symptomen) andere(r)n phyischen oder psychischen krankheiten ..
auch hier im forum sind sehr viele betroffene und ehemalige mit mehreren diagnosen.
ich glaub ich hab das schon mal woanders gepostet, find den thread jz aber nicht, daher schnell nochmal hier:
Essstörungen treten sehr häufig nicht allein, sondern in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Beim gleichzeitigen Auftreten mehrerer (psychischer oder körperlicher) Krankheitsbilder spricht man von einer "Komorbidität".
Besonders verbreitet unter Patienten mit Essstörungen sind depressive Störungen. Eine Depression ist neben der typischen gedrückten Stimmung unter anderem durch Antriebs- und Freudlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Appetitverlust oder Steigerung des Appetits und Schlafstörungen gekennzeichnet. Sehr viele Essstörungs-Patienten haben schon mindestens einmal an einer Depression gelitten. Dabei kann die Depression schon vor der Essstörung vorhanden sein, sich gleichzeitig mit ihr entwickeln oder sich in Folge der Essstörung einstellen. Dies gilt auch für die weiteren, hier vorgestellten komorbiden Störungen.
Auch Angst- und Zwangsstörungen sind bei Essstörungs-Patienten häufig zu finden. Unter den Angststörungen sind dies insbesondere die soziale Phobie und die Agoraphobie. Die soziale Phobie ist gekennzeichnet durch große Angst, von anderen Menschen beobachtet und bewertet zu werden, was in der Folge häufig dazu führt, dass angstauslösende soziale Situationen soweit wie möglich vermieden werden. Betroffene einer Agoraphobie haben Angst vor Menschenmengen, vor öffentlichen Plätzen, vor Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause und/oder vor Reisen alleine und versuchen deshalb, diese Situationen zu vermeiden. Bei einer Zwangsstörung leiden die Betroffenen unter wiederkehrenden, quälenden Zwangsgedanken, also stereotypen, wiederkehrenden Ideen, Vorstellungen und Impulsen sowie Zwangshandlungen wie zum Beispiel bestimmten Ritualen, gegen die sie sich erfolglos wehren.
Sehr viele Patienten mit Essstörungen leiden unter Persönlichkeitsstörungen. Sie zeigen "tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen" (aus dem Diagnoseklassifikationssystem ICD-10). Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Diese geht unter anderem mit starken Stimmungsschwankungen, einem unklaren Selbstbild, instabilen, aber intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen und häufig auch riskantem und/oder selbstverletzendem Verhalten einher.
Auch Suchterkrankungen treten bei Patienten mit Essstörungen häufig auf. Insbesondere einige Bulimie-Betroffene weisen zusätzlich zu ihrer Essstörung einen Substanzmissbrauch oder eine Sucht auf.
quelle:
http://www.therapienetz-essstoerung.de/index.php?id=90
bei deinem post hab ich sofort daran denken muessen dass du noch nicht 18 jahre alt bist und
dass grad die diagnose einer borderline persoenlichkeitsstoerung (prinzipiell aber v.a.) im jugendalter sehr umstritten ist ! argumente gehen in die richtung dass man in dem alter noch lang
viel zu jung ist um ueberhaupt eine halbwegs "stabile" persoenlichkeit entwickelt zu haben, geschweige denn dass man da kaum bereits von einer "persoenlichkeitsstoerung" sprechen kann ! irgendwo hab ich gelesen dass man
vor dem 25. lebensjahr diese diagnose nicht ausstellen sollte bzw es wenig sinn macht, sie zu stellen, da man sich da noch lang im reifungsprozess befindet ..
falls du dazu was nachlesen moechtest haett ich hier nen intressanten text dazu :
http://www.rosenfluh.ch/rosenfluh/artic ... rungen.pdf
es kommt auch immer drauf an, an welche aerztInnen, psychotherapeutInnen, etc man geraet, manche sind vorsichtiger mit den diagnosen, manche weniger sensibel, leider

..
vielleicht helfen dir diese hintergedanken ja, diesen stempel nicht allzu ernst zu nehmen ?
in deinem alter tendiert man leider viel zu leicht dazu sich mit den diagnosen zu identifizieren

.. daher denk daran, du bist viel mehr als diese diagnosen.
sprich am besten mit deiner therapeutin (du bist doch noch in therapie, oder ? ) ganz ausfuehrlich und ehrlich drueber !
alles liebe !
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Mo Apr 22, 2013 11:12
von Cupcake
Hey Süße! Fühl dich erst einmal von mir gedrückt!
Bei mir wurde auch schon Borderline diagnostiziert. Hab eine ES und hab mich auch schon
geritzt und tendiere dazu es wieder zu tun. Mir wurde einmal gesagt "Verbeiß dich nicht
darin! Nur weil man dir sagt, dass du es hast musst du nicht andauernd das selbe tun"!
Dir geht es schlecht und du willst, dass sich das ändert.
Mir ging es auch Ewigkeiten schlecht, hab manische Depressionen und es ging wirklich oft
bergab und dann wieder auf. So ist es zwar heute noch, aber das beste, das du tun kannst,
wenn es dir schlecht geht ist nicht die ganze Zeit über die Vergangenheit nachzudenken.
Man kann sowieso nicht daran ändern... Das einzige, dass man tun kann ist es in der Zukunft
zu ändern und neue, schöne Erinnerungen zu schaffen. Der Weg dahin ist schwer, aber es
lohnt sich sicher! Du hast gerade erst einen Teil deines Lebens hinter dir und stell dir vor
was für eine tolle Zukunft du haben könntest. Wenn ich darüber nachdenke, dann freue
ich mich immer drauf. :3
Das beste ist ausgelassen über alles zu reden. Du bist in Therapie oder?
Es dauert seine Zeit, bis man das alles bewältigt hat und es ist vielleicht schwer, aber dir
wird es dann auch immer besser gehen. Kannst du dich denn vielleicht irgendwie ablenken?
Mit Freunden rausgehen, Musik hören, schreiben oder lesen, vielleicht zeichnen oder tanzen
gehen? Das hilft sehr gut. Ich bin immer spazieren gegangen. Wenn ich irgendwas woltle, bin
ich ewig lange Strecken gelaufen, um dorthin zu kommen statt den Bus oder das Fahrrad
zu nehmen. Das schlägt Zeit tot und man ist beschäftigt.
Wie sieht denn dein Umfeld aus? Hast du da irgendwelche Probleme? Also nur, wenn du mir
das sagen möchtest.
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Fr Apr 26, 2013 8:13
von Karoline25
hi ina,
kopf hoch, =) ich kenne deine verzweifellung, als ich stationär war haben sie bei bei mir auch Borderline diagnostiziert. Und ich war echt geschockt. Zum teil erleichtert, da ich trotz fast 2 Jahre Therapie die ES und andere Probleme nicht los geworden bin und mir auch echt nicht mehr zu helfen wusste, was ich machen sollte. Vielleicht kann man die ES jetzt vielleicht besser angehen und es ist doch auch eine Erklärung, wennigstens bin ich nicht verrrückt, es gibt einen Namen. Andereseits ist es ein Schock. Ich hab mir vorgenommen mich nicht von der Diagnose in ihrgend eine Schublade zwängen zu lassen. Und das solltest du auch nicht tun. Du bist immer noch selbstbestimmt. Einmal Borderline heißst ja nicht dass man das immer bleiben muss. Versuch die jetzt erst mal abzulenken und mit Freunden was zu unternehmen. Bist du in Therapie?
Ich hab noch mal ne Frageauchan andere. Was für ne Therapie schlagt ihr vor. Bin einer Therpeutin die zimlich in meiner vergangenheit wühlt und das tut mich nicht wirklich gut. Ich will jetzt wechseln. Ich möchte lieber eine Therpie die sich positiv mit dem jetzt und der zukunft befasst, bzw lernen mit versch. Situationen besser umzugehen. Was gibt es den da für Möglichkeiten?
lg Karo
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Sa Apr 27, 2013 11:37
von Ina_Love
@Ritaro:
Genau so ist es. Als hätte ich nicht schon genug Probleme gehabt, kommen immer und immer mehr dazu. Ich komm schon selber nicht mehr klar mit mir und will das anderen Menschen nicht zutrauen, also bin ich die meiste Zeit alleine. Ist vllt nicht das Beste, aber ich weiß nicht was ich noch tun soll, es ist als hätte sich mein Leben von einem Moment auf den anderen total umgedreht. Und ich komm nicht damit klar!
An die Zukunft kann ich oder will ich gar nicht denken. Meine Vorstellungen treiben mich immer weiter rein in die Depression...
Ich muss jetzt versuchen durchzuhalten, aber es wird von Tag zu Tag schwerer....
@equilibre:
Davon hab ich auch schon viel gelesen, aber geholfen hat es mir nicht, im Grunde seh ich alle meine Probleme nur nochmal schwarz auf weiß.
Vllt hast du mit der Diagnose ja recht, aber ich seh so viele andere Leute in meinem Alter und die scheinen alle so anders zu sein als ich. Ich fühl mich so allein und missverstanden, weil meine Eltern auch nicht mehr weiter wissen und mich fast schon aufgegeben haben.
Natürlich bin ich mehr als meine Krankheit, aber trotzdem ist sie ja ein Teil von mir und der wird immer größer...
Ja ich bin in Therapie, mittlerweile seit 5 Monaten. Ich kann nicht mal sagen, ob es mir hilft, ich weiß nur, dass ich ohne nicht mehr kann und das sollte ja auch nicht unbedingt der sinn sein, oder?
@cupcake:
Ich hab das Gefühl, dass wir total gleich sind. Du hast die selben Probleme wie ich. ES, Borderline, ich habe mich auch schon des öfteren geritzt und dazu habe ich jetzt noch eine phasenweise Depression.
Es wird alles immer nur schlimmer und ich hab das Gefühl ich komm aus der ganzen Sache nicht mehr raus. Es ist als würde ich mir mein Grab schaufeln, immer und immer tiefer und je tiefer es wird umso schwerer komm ich wieder raus...
Meine Zukunft und meine Vergangenheit seh ich nur schwarz. Ich kann mich nicht mal freuen, dass ich bald die Schule beendet habe, weil ich solche Angst davor habe, wie es weiter geht. Im Moment bin ich selten in der Schule und fühle mich auch nicht in der Lage dazu. Wie sollte ich also in der Lage sein, arbeiten zu gehen?
Ja ich bin in Therapie und das tut auch gut, mit jemandem einfach mal so offen über alles reden zu können, aber ich habe "nur" 1 mal die Woche und die Tage dazwischen sind schrecklich. Obwohl ich das weiß, will ich nicht in eine stationäre Therapie, ich weiß selber nicht mal wieso...
Ich kann mich manchmal ganz gut ablenken, durch Musik und wenn ich raus gehe, mit Freunden was mache und auch viel durch Alkohol und Zigaretten, obwohl das natürlich der komplett falsche Weg ist.. Aber ich komm nicht mehr weg davon, ich kann schon sagen das ich Süchtig nach Zigaretten bin, nach Alkohl noch nicht.
Mein Umfeld hält sich in Grenzen, aber es macht mich kaputt. Ich leben in der "perfekten Familie" und da gibt es keine Probleme und schon gar nicht solche die ich habe. Die werden dann belächelt und dann heißt es "red doch mal mit deiner Therapeutin darüber". Meine Eltern lassen gar nichts an sich ran und kommen auch nicht klar mit mir. Meine Mutter hat mich glaub ich schon komplett aufgegeben. Mein Vater kämpft noch ein bisschen.
Nur auf meine Tante kann ich mich immer verlassen, sie hört mir immer zu und versteht mich, mit ihr kann ich über alles reden, aber leider wohnt sie relativ weit weg und ich kann nur selten zu ihr.
Mit meinen Freunden kann ich gar nicht über meine Probleme reden, sie haben keine Ahnung und würden es wahrscheinlich nicht ernst nehmen. Nachher wissen es zu viele Leute und dann spricht es sich richtig rum, das wäre das schlimmste!
@Karoline25:
Wie war die stationäre Therapie? Hat sie dir geholfen?
Du hast recht, ich muss ja nicht jedem erzählen, dass ich an Borderline leide und dann könnte ich so leben wie immer, aber so recht klappt das nicht.. Ich weiß nicht woran es liegt, aber seit dieser Diagnose kann ich an nichts anderes mehr denken. Was wenn sich das nie ändert und ich für immer daran leide? Ich kann ja nichtmal eine normale Beziehung führen.. Alles läuft den Bach runter.....
Danke an alle, fühlt euch gedrückt !
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Sa Apr 27, 2013 14:41
von Pustekuchen
Hallo Ina!
Ich kenne das Gefühl ein bisschen, plötzlich mit so etwas 'Neuem' konfrontiert zu sein. Ich habe nämlich in einem Seminar auf der Uni zum Thema Borderline einen Film gesehen, wo ein Psychiater ein diagnostisches Gespräch mit einer Borderline-Patientin führt. Und mir ist der Film so nahe gegangen, ich konnte mich teilweise sehr stark mit ihr identifizieren.
Danach war ich total fertig, ich dachte "Aber ich hab doch kein Borderline!?". Hab das dann mit meiner Therapeutin besprochen, und sie meinte das sei für eine Bulimikerin ganz klar. Weil die Bulimie nämlich irgendwie mit Borderline zu einem Formenkreis gehört und sich viele Elemente des Borderline auch bei Bulimie-Patienten wiederfinden.
Aber Tatsache ist auch, dass je nach Lehrmeinung der Borderline-Begriff sehr weit gefasst wird und stark ins Neurotische (also Gesunde) geht. Was ich damit sagen will: Du bist nicht gebrandmarkt mit dieser Diagnose.
Du kannst da wieder raus! Mit der Zeit werden sich die Teile zusammenfügen, und irgendwann wirst du dich wieder ganz fühlen.
liebe Grüße
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: So Apr 28, 2013 21:51
von Cupcake
@Ina_Love:
Ja, es ist ein Teufelskreis. Wenn ich das Gefühl hab, dass meine ES gerade besser
wird, kommen die Depressionen wieder. Dann sehe ich wieder in den Spiegel und
würde am liebsten heulen. Ich glaube wirklich langsam, dass ich dann immer zehn
*kg drauf hab... Ein unerträgliches Gefühl.
Depressionen loszuwerden ist schwierig. Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt
möglich ist, aber trotzdem kämpfe ich. Schließlich sage ich mir auch.. Es gab einmal
eine Zeit, inder ich keine Sorgen hatte und gelebt habe. Das will ich wieder zurück.
Zumindest könnte ich lernen damit umzugehen. Vielleicht liegt es auch einfach nur
daran, dass wir zu viele Dinge... Kleinigkeiten auch an uns heranlassen. Meine Mom
hat mich darauf letztens Aufmerksam gemacht. Sie sagte ich steiger mich zu sehr
in Sachen hinein, die mir eigentlich egal sein sollten. Und oft stimmt es auch. Es
gibt Dinge, die man nicht ändern kann. Wieso soll man sich dann darüber die ganze
Zeit den Kopf zerbrechen? Es klingt hart, aber man macht sich damit nur fertig.
Ich hab fast ständig das Gefühl mein eigenes Grab zu schaufeln... Ich versteh dich.
Es kommt mir so vor als würde ich mein ganzes Leben verhunzen. Ich kann auch
kaum zur Schule gehen, weil mir einfach die Kraft fehlt. Momentan auch um gegen
die ES anzukämpfen. Die letzte Zeit hab ich sogut wie garkeinen Hunger.Seit meine
beste Freundin jetzt auch eine ES hat... Ich gebe jedes Mal, wenn sie da ist mein
bestes! Esse normal und behalte es drinnen. Nur für sie. Auch wenn ich dann die
ganze Nacht heule und mich im Badezimmer einsperre. Ich tu es für sie... Dann mit-
zukriegen, dass es sie einen Dreck interessiert und sie sich bei unseren Freunden
zu Hause [und auch bei mir! Das kann sie doch nicht machen?! Für sie ist mein Haus
eine Art Freifahrtsschein um zu k*****] übergibt... macht mich echt fertig. Ich
ertrag das nicht.
Ich geh kaum zur Schule, hab noch keine Ausbildung und bin verzweifelt. Ich weiß
nicht wie es weitergehen soll... wie ich es überhaupt schaffen soll zu arbeiten. Aber
ich will es versuchen. Ich muss stark sein und es zumindest probieren. Wenn es wirklich
nicht klappt... muss ich in eine Klinik. Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubt und
ich irre Panik davor hab. Wie soll es sonst weitergehen? Es wird zumindest eine Schock-
therapie. Dann kann ich mir sagen "Wenn du es nicht auf die Reihe kriegst, gehst du
wieder zurück" ... Klingt komisch, aber das letzte Mal hat es super geklappt.
Nicht alle Kliniken sind gleich. Ich hasse es nur eingesperrt zu sein und habe Angst,
dass meine Freunde mich vergessen oder abstempeln. Aber das ist vollkommener
Quatsch. Ich weiß auch nicht woher dieser Schwachsinn kommt, aber alles dagegen
reden klappt nicht. Ich hab schon von so vielen Leuten [auch Leuten mir ES] gehört,
dass es ihnen super geholfen hat. Man lernt seinen Körper wieder zu lieben und das
wäre für mich eigentlich das schönste der Welt... ich meine. Was bringt einem Abnehmen,
wenn man die Veränderung garnicht sieht und nie genug davon bekommen? Da wäre ich
lieber etwas stämmiger [so wie alle meine Freundinnen] und könnte lachend mit meinen
Freunden essen. Trotzdem ist da eben noch diese Stimme in meinem Kopf, die es mir
verbietet und mich ununterbrochen niedermacht.
Versuch einfach die Schule zu beenden. Welcher Abschluss ist eigentlich nicht so wichtig.
Wenn du eine Ausbildung abgeschlossen hast und am Ende einen bestimmten Schnitt
hast [ist nicht so schwierig], hast du auch automatisch die mittlere Reife und sogar
Erfahrung! Du kannst dich weiterbilden und später das machen, das dir gefällt. Mein
Sozialpedagoge hat mir schon von so vielen Leuten erzählt. Er war erst Schneider,
sein Proffesser Elektriker. In der Berufsschule kannst du auch deinen Abschluss nach-
holen. Also keine Sorge, wenn es nicht alles so klappt, wie du es dir erhofft hast. Das
ist nicht der Weltuntergang.
Du solltest dich vielleicht erstmal auf dich konzentrieren und sehen, dass es dir besser
geht. Frag doch deinen Therapeuten, ob du zweimal in der Woche kommen kannst. Sag,
dass es dir zur Zeit richtig schlecht geht und es wichtig ist. Du könntest auch in eine
Tagesklinik gehen. Ich glaube da muss man nicht jeden Tag hin. Da geht man tagsüber
eine Zeit lang hin und bleibt spätestens bis zum Abend. Die arbeiten dort mit dir und alles.
Du kannst es dir ja mal angucken, wenn du es interessant findest. Das alles geht natürlich
auch anonym. Ich kenne es, wenn Eltern sich erst Hoffnungen machen, aber nichts sagen
und wenn's doch nichts wird, reden sie auf einen ein, obwohl man das einfach nicht will.
Also falls du dieses Problem auch hast.
Ich rauche auch... Ich rauche viel. Jedes Wochenende sind wir mit unserer Gemeinschaft
am saufen. Ich denke das ist auch normal. Außerdem... tut es manchmal echt gut einfach
mal betrunken zu sein. Wir passen natürlich aufeinander auf. Haben jahrelange Erfahrung
und jeder weiß wann es genug ist. Also es ist in acht Jahren noch nie etwas passiert.
Ich finde es ist schade, wenn die Eltern einen aufgegeben haben. Du kannst doch mit deiner
Tante telefonieren, oder? Jeder Mensch sollte jemanden haben mit dem er über seine Sorgen
reden kann und jeder braucht auch einen. Ich habe mich vor kurzem überwunden mit meiner
Mom zu reden und ihr alles zu erzählen, was mir so durch den Kopf geht, aber sie versteht
es einfach nicht... Das ist aber nicht so schlimm. Ich hab einen Kumpel, mit dem ich über's
Internet noch Kontakt halte und er gibt mir immer gute Ratschläge und schafft es auch mich
zu beruhigen.
Wenn du es deinen Freunden noch nicht anvertrauen möchtest, dann musst du das ja nicht.
Ich kann deine Angst verstehen, dass alle es wissen. Davor hatte ich auch große Angst, aber
irgendwie weiß es jetzt ja sowieso jeder. Haha wie konnte das denn nur passieren? Irgendwer
hat geplaudert, aber das macht mir nichts aus. Keine Ahnung wieso. Ich versteh mich manch-
mal selbst nicht. Vielleicht verdräng ich das ganze auch nur.
Du musst auf jeden Fall dran bleiben. Stell dir einfach vor wie schön dein Leben werden kann.
Eine WG mit deinen Freunden, vielleicht Haustiere, Kinder, ein Ehemann und abends mit Freun-
den weggehen und einen gemütlichen Abend verbringen. Verreisen, Mädelsabende machen
und einfach mal drauflos leben. Das stell ich mir so schön vor... und ich will noch so viel
erleben. Es ist schwer aus dem ganzen rauszukommen, aber es ist möglich. Nach dem zu
urteilen, was ich bisher weiß bist du eine starke Person. Du willst, dass du glücklich bist
und kämpfst. Das machen nicht viele. Du suchst nach Möglichkeiten alles hinzukriegen. Du
schaffst das!
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Mo Apr 29, 2013 12:53
von Karoline25
hallo Ina,
ich bin in die Klinik wegen Suizidgedanken gekommen, ich hatte es mir nicht ausgesucht da hinzu gehen, das war quasi der Ort, in den mich der Krankenwagen gefahren hat. Eigendlich kann ich nur positives berichten, ich bin froh das ich nicht in eine Klinik für Essgestörte gelandet bin. Die Mitpatienten waren nett, und haben dich verstanden, ihnen ging es ja auch nicht gut. Behandelt haben sie mich da nicht, denn ich wollte keine Monate bleiben. Es war sozusagen dafür da einen stabielen Zustand zu erreichen. Der Tag ist in der Klinik sehr durchgeplant. Und du hast viel Freizeit, denn die Therapiestunden gehen nur 45 min. Auch auch da wird dich niemand von Kotzen abhalten. Ich fand jetzt auch nicht das ich eingesperrt war, aber ich war ja auch nicht auf der geschlossenen. War eher froh, das ich nicht mehr für mich selbst sorgen musste, denn das ist bei mir caosk. Ne Freundin war 2 wochen auf der geschlossenen und sie meinste es wäre die Hölle gewesen. Bewachung tag und nacht. So krass war das bei mir nicht. War aber trotzdem Froh, dass ich wieder gehen konnte.
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Mi Mai 01, 2013 17:44
von Ina_Love
@Pustekuchen:
Vllt hast du ja recht und irgendwann wird sich das alles wieder legen und ich bin wieder "ganz", aber im Moment sieht es genau nach dem Gegenteil aus und ich habe das Gefühl ich muss mein Leben lang damit klar kommen.
Allein der Gedanke, dass es wieder besser werden KANN, aber nicht muss zieht mich so dermaßen runter..
Danke für deine Aufmunterung!
@Cupcake:
Genauso ist es bei mir auch. Grade denk ich noch, dass alles super ist passiert wieder irgendwas und zieht mich wieder runter. Das Ende ist meistens, dass ich kotze oder ritze... Deswegen weiß ich so gar nicht, ob ich es wirklich schaffen kann da wieder rauszukommen oder ob ich dazu viel zu schwach bin. Eigentlich würde ich so gerne einfach normal sein, aber dann kommen wieder meine anderen Gedanken und ich will es plötzlich doch nicht. Dann fall ich wieder tiefer in die Depressionen und die ES. Also was ich damit sagen will, ich weiß selber nicht mal genau was ich wirklich will und bis ich das nicht weiß, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich was bessert, verstehst du?
Ich weiß genau was du meinst, ich steigere mich in alles und jede noch so Kleinigkeit dermaßen hinein. Aber ich will es nichtmal, das passiert einfach und jedesmal versuch ich mich zu beruhigen und mir einzureden, dass das alles nicht so schlimm ist. Aber so recht komm ich nicht davon weg.
Mein ganzes Leben ist sowieso schon im Arsch hab ich das Gefühl. Ich bekomm ja nichts hin und mach alles falsch, egal wie sehr ich mich anstrenge...
Das deine Freundin jetzt auch ES hat find ich schon echt heftig, wann hat sie es dir gesagt, bzw seit wann weißt du das?
Und wie kommst du so damit zu recht?
Ich find es super, dass du sie da so unterstützen willst und irgendwie hilfst du dir ja sogar selber damit, indem du ihr ein Vorbild sein willst, bist du es genauso gut für dich selber! Natürlich ist es schwer damit klar zu kommen und ich verstehe auch, dass es dir damit mega schlecht geht! Ich befürchte nämlich im Moment, dass meine beste Freundin magersüchtig ist, aber ich kann sie nicht dauf ansprechen....
Könnt ihr denn offen über das Thema reden?
Bei mir ist es genauso, ich schwänze öfter als das ich in die Schule gehe, weil ichs einfach nicht mehr kann. Es ist so wahnsinnig anstrengend und konzentrieren kann ich mich sowieso nicht, weil meine Gedanken immer um alles andere kreisen..
Es ist ein großer Schritt von sich selbst aus zu sagen, dass man in die Klinik geht, dass könnte ich mir im Moment nicht vorstellen. Ich bin absolut dagegen in eine Klinik zu gehen und man könnte mich nicht mal zwingen dahin zu gehen, das wär die absolute Hölle für mich!
Natürlich würde ich mich gerne so akzeptieren wie ich bin, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich meine Gedanken so ändern würden, nur weil ich in eine Klinik gehen.
Außerdem habe ich furchtbare Angst davor, was alle sagen würden, wenn sie das erfahren.. Alle würden über mich reden und das ist das letzte was ich will..
Ich werde jetzt die letzten Wochen in der Schule noch ertragen und dann hab ich (hoffentlich) meinen Realschulabschluss, also mittlere Reife. Dann kann ich immer noch gucken was ich mache. Eigentlich bin ich nämlich noch nicht bereit direkt einen Aubildung anzufangen, ich will mir erstmal ein bisschen Zeit für mich nehmen. Das klingt jetzt sehr egoistisch, aber wenn ich das nicht mache, werd ich sowieso nichts auf die Reihe bekommen.. Noch so etwas was meine Eltern nicht verstehen können...
Leider kann ich nur einmal die Woche in Therapie, zweimal sagt meine Therapeutin kann sie mir nicht anbieten, sonst müsste ich in die Klinik..
Das mit der Tagesklinik klingt eigentlich ziemlich gut, ich werd mich darüber mal informieren, vllt ist es ja was für mich..
Das mit dem Rauchen und trinken kenn ich gut, aber ich finds nicht so schlimm, ich bin noch kein Alkoholiker, von daher ist mir das relativ egal und ich liebe den Alkohol..
Mit meiner Tante kann ich immer telefonieren und ich kann auch immer zu ihr fahren und sie hört sich alles an und versteht mich auch bei sogut wie allem, oder versucht es zumindest. Ich find es toll das ich sie habe, weil sonst wüsst ich gar nicht wem ich reden könnte und dann wär es glaub ich ganz vorbei. Ich find es is super wichtig jemanden zu haben mit dem man einfach über alles reden kann und der einem auch versucht zu helfen...
Danke, du hast mir echt geholfen und ich werde auf jeden fall dran bleiben und kämpfen. Im Moment weiß ich zwar noch nicht für was, aber ich geb nicht auf!
@Karoline25:
Das ist ja schon ziemlich heftig, hattest du nur Gedanken oder hast du es auch probiert?
Hast du die immer noch so stark oder hat dir die Klinik da geholfen?
So schlimm hört es sich in der Klinik ja gar nicht an, aber ich hab trotzdem total Angst und will nicht hin, immerhin würde ich ja in eine für ES gehen und da ist es wahrscheinlich nochmal anders..
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Do Mai 02, 2013 11:26
von CoCoRiCo
Hallo
Eigentlich bin ich nämlich noch nicht bereit direkt einen Aubildung anzufangen, ich will mir erstmal ein bisschen Zeit für mich nehmen. Das klingt jetzt sehr egoistisch, aber wenn ich das nicht mache, werd ich sowieso nichts auf die Reihe bekommen..
Hast Du schon Vorstellungen, wie Du dann Deinen Tag gestalten willst?
Wenn man einfach nur blöd zu Hause rumsitzt, wird man eher fressen und k*
lg
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: Do Mai 02, 2013 13:56
von Ina_Love
@CoCoRiCo:
Da hast du natürlich absolut recht, wenn ich den ganzen Tag nur zu Hause sitze wird mich das ehr weiter runter ziehen.
Erstmal will ich in den Sommerferien für ein paar Wochen weg fahren, um mich abzulenken und dann will ich vllt erstmal einen kleinen Neben- oder Teilzeitjob anfangen.. Wenn das nicht klappt hab ich auch schon über eine Tagesklinik nachgedacht..
LG
Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: So Mai 05, 2013 21:16
von Karoline25
hallo ina,
also ich hab es nicht getan, hatte mir aber alles schon rausgelegt gehabt, hätte nur noch die pillen schlucken müssen, und dann dacht ich mir, das bringt es nicht, davon wirst du nicht sterben und danach hast du ewig Folgeschäden und bereust es bitter. Deswegen hab ich mich quasi wegsperren lassen vor mir selbst. Fange jetzt mit einer ambulanten Therapie an, und hoffe sehr das sie hilft. Nach der Klinik ging es mir gut, aber das hat nicht lange angehalten. Hoffe das vielleicht echt ne Therapie hilft. Muss nämlich unbedingt aus diesem ssv raus. Dieser Selbsthass, das kotzen, ritzen und die Gefühlsausbrüche, bzw. Depressiven Panikattaken sind die Hölle.
Ich glaube die Ess klinik wird noch mal anders. Kommt darauf an, ob dein Zuhause vielleicht auch Auslöser ist, dann halte ich es schon für sinnvoll in eine Klinik zu gehen. Andernfalls die Tagesklinik ist halt nur ohne Übernachten. Wie du dich in deinen Texten anhörst solltest du die Klinik mal ausprobieren.
Wünsche dir viel Glück für deine Prüfungen

Re: Borderline-Syndrom
Verfasst: So Mai 05, 2013 22:32
von Cupcake
@Ina:
Ich dachte auch eine Zeit lang ich komm aus der ganzen Sche*** nicht mehr raus. Jeden
Tag hab ich geweint. Oft bewusst und einige Male sind mir einfach plötzlich die Tränen
runtergelaufen. Ich konnte mich vor Freunden nicht mehr zusammenreißen und konnte nicht
mehr lachen, bin oft eingeschlafen oder hab so getan, weil mir einfach die Kraft für alles
gefehlt hat und ich nichts mehr ertragen konnte. Wenn mich jemand gefragt hat, ob alles
okay ist, hab ich einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil ich nicht mehr lügen konnte.
Trotzdem stehe ich heute hier und kann sagen, dass ich an manchen Tagen eine Zeit lang
glücklich bin. Ich weine kaum noch... und kann wieder lachen. Endlich wieder. Es ist zwar
immer noch alles schwierig, aber ich bin trotzdem irgendwie froh über meinen Zustand. Es
ist nicht mehr die Hölle, die ich damals durchlebt habe. Was ich will... nun das ist eine gute
Frage. Da hab ich wieder das Problem, dass man darüber nachdenken muss und ich es mir
verkneife, weil dann immer mehr diese schlimmen Gedanken kommen. Ich versuche es wir-
klich zu unterdrücken. Versuch es doch auch einmal! Einfach nicht nachdenken, sondern
handeln und sich auf die Menschen um einen herum konzentrieren, reden, zuhören und
versuchen zu lachen. Es klappt nicht immer... das wäre ja zu schön. Aber diese Momente,
in denen es dann doch funktioniert sind es wert.
Ich hab schon darüber nachgedacht, was ich brauchen könnte, um endlich glücklich zu
sein. Aber was ich will, bekomme ich nicht. Das geht nur mit meinen Eltern zusammen,
aber sie verstehen da ganze einfach nicht. Deswegen unternehmen sie nichts. Ich kann
zum Beispiel nicht allein sein. Selbst wenn ich den ganzen Tag unterwegs war, bin ich
am Ende, wenn ich nur eine Sekunde allein bin. Es ist jedes Mal so... Es ist ein so uner-
trägliches Gefühl, dass ich glaube durchzudrehen. Trotzdem kann ich nicht so gut auf
andere eingehen, weil ich eben immer wieder verlassen oder im Stich gelassen wurde.
Ich habe Angst davor mich anderen zu öffnen und sie dann zu verlieren. Ich tue einfach
alles für meine Freunde und achte deswegen ab und zu viel zu wenig auf mich. Ich kann
mich auch nicht mehr verlieben. Jedenfalls habe ich das Gefühl... weil ich es nicht ertragen
könnte denjenigen wieder zu verlieren. Irgendwas in mir wehrt dich einfach dagegen.
Mehr kann ich momentan nicht aufzählen, weil ich nicht darüber nachdenken will. Es ist
schon zu spät und ich schlaf sowieso so schlecht. Naja... ich versuche es in den Griff
zu kriegen und einfach mehr mit anderen zu lachen und versuche mich wohl zu fühlen.
Wenn ich allein bin, guck ich ob jemand Zeit hat. Wenn nicht, leg ich mich schlafen oder
geh spazieren... höre Musik oder lese etwas. Ich versuche mich auch manchmal mit Körper-
pflege abzulenken. Das dauert immer so schön lange.
Es wird sich sicher etwas bessern... Außerdem. Wenn du schon in einem so großen Tief
bist, kann es doch nur besser werden? Das hat mich damals in meiner schlimmsten Phase
immer zum Lachen gebracht... und letztendlich hat es auch gestimmt.
Vielleicht solltest du deswegen nochmal mit deiner Therapeutin reden. Ich steiger mich auch
so richtig rein, obwohl ich das nicht will. Oft bringt es auch garnichts, weil es einem einfach
nur schadet. Ich weiß nur leider nicht, was man dagegen tun kann. Einmal hab ich es ge-
schafft mich dagegen zu wehren. Ich war da dann aber ein echtes Arschl***. Das war als
meine beste Freundin mir erzählt hat, dass sie B. hat. Ich bin erst durchgedreht und meine
Mom sagte mir dann, dass ich mich da nicht reinsteigern soll. Gut. Dann hab ich versucht
allem aus dem Weg zu gehen, das mich mehr fertig machen könnte. Ich bin gegangen, wenn
sie erbrochen hat und hab angefangen sie mehr zu kritisieren. Das zweite aber mehr unbe-
wusst. Als mir das gesagt wurde... hab ich sofort aufgehört. Das ging keine drei Tage und
ich war wieder wie ausgewechselt. Trotzdem hab ich beschlossen zu gehen, wenn sie sich
übergibt. Einfach weil ich nicht reden kann, weil sie nicht reden möchte und mir einfach
garnichts erzählen möchte, obwohl sie weiß, dass meine letzte Freundschaft daran zer-
brochen ist... und sie es trotzdem nicht macht. Ich will ihr so zeigen, dass ich das nicht
ertrage und es scheint, als hätte sie es verstanden.
Man kann immer was aus seinem Leben machen. Ich bin schon auf einem Gymnasium ge-
wesen, auf einer Realschule, Mittelschule und jetzt auf einer Berufsschule und hab immer
noch keinen Abschluss. Ich weiß, was ich machen will und werde... aber trotzdem bekomm
ich nichts auf die Reihe... Nur oft scheint es eben einfach nur so. Man muss nicht unbedingt
einen Fehler machen... Sowas bezeichnet man normalerweise als "blöd gelaufen". Wenn man
alles richtig macht, können andere Fehler gemacht haben oder es funktioniert einfach trotz-
dem nicht. Außerdem du gibst doch dein bestes? Was daran soll denn falsch sein? Haha ich
schreib sowas, aber denk trotzdem genau wie du. Aber das müssen wir eben ändern... Man
kann nicht dauernd optimistisch sein und sagen "das wird schon wieder" oder "ist doch egal".
Erst recht, wenn es einem schlecht geht. Da sucht man die Fehler doch zuerst bei sich und
macht sich eigentlich nur noch fertig... obwohl man das garnicht will. Mach dir keinen Kopf.
Wirklich. Es gibt nicht nur einen Weg. Wenn sich eine Tür schließt, öffnen sich drei andere
und irgendwie kommt man immer an sein Ziel. Ich zum Beispiel will später einen gut bezahlten
Job haben oder zumindest einen, der nicht so mies bezahlt wird. Deswegen mach ich jetzt
extern meinen Quali, dann fang ich eine Ausbildung als Bürokauffrau im Computerbereich an,
hab nach den drei Jahren Ausbildung meine mittlere Reife und mach eine Fortbildung, damit
ich Rechtsanwaltsgehilfin werden kann. Gut, wenn ich meine mittlere Reife nicht krieg, weil
meine Noten nicht gut genug sind, dann versuch ich Praktika zu machen und über Freunde,
von denen eine im Gericht arbeitet an eine Ausbildung als Rechtsanwaltsgehilfin zu kommen
oder sowas. Ich schaff das schon irgendwie und du kriegst das sicher auch hin.
Dass du nach deinem Abschluss Zeit für dich brauchst, klingt nicht egoistisch. Das ist das
beste, dass du tun kannst. Neue Kraft tanken, dich etwas aufbauen und dann neu anfangen.
Du brauchst sicherlich Urlaub von dem ganzen Stress. Wenn du nicht in eine Klinik willst,
das ich voll und ganz verstehen kann, dann guck doch, ob du [wenn du mal von zu Hause
weg musst] dass du eine Woche oder so bei einer Freundin bleiben kannst oder frag doch
deine Tante, ob das demnächst mal klappen könnte, dass du ein paar Tage bei ihr übernach-
ten kannst. Du bist sicher überfordert und sowas wäre genau das richtige.
Ich hab ungefähr vor drei Wochen erfahren, dass sie eine ES hat. Es hat mich hart getroffen.
Vor allem weil ihr Dad sagte, dass ich daran Schuld bin und ich auch das Gefühl habe. Ich
konnte nur noch weinen und ihr nicht mehr in die Augen sehen. Es war wirklich schlimm.
Reden kann ich mit ihr nicht... Wenn ich meinen Mund aufmach, dann kommt kein Ton raus.
Es ist da wie früher. Für so ein ernstes Gespräch bin ich noch nicht bereit, weil ich es denk
ich einfach nicht hören will. Außerdem... kommt sie kaum noch zu mir, weil sie immer so
fertig ist. Ist ja normal, wenn man alles erbricht. Aber wie schnell sie außer Puste ist, ist
wirklich erschreckend. Ich hab immer versucht durchzuhalten und mir nichts anmerken
zu lassen, aber sie sagt das so offen und ich mache mir sehr schnell Sorgen. Wenn sie mal
mit dabei ist, sind auch meine Freunde dabei und die wissen von ihrer ES garnichts und von
meiner nur ein paar. Auf meine SMSn, indenen ich sie frage, wieso sie das macht, antwortet
sie nicht... Sie hat wohl keine Lust mit mir darüber zu reden. Von ihr kommt einfach kein
"Lass uns mal reden" oder so... Ich traue mich nicht, aber ich befürchte ich muss mich
demnächst dazu zwingen. Es wäre wichtig... und ich sollte da eigentlich nicht kneifen.
Was sind denn die Anzeichen bei deiner Freundin? bzw. wie weit geht es schon. Grundlos
wirst du diese Befürchtung ja keinesfalls haben. Heißt also sie isst schonmal zu wenig bis
garnichts?
Wegen Klinik schwanke ich immer so. Eigentlich will ich ja garnicht... nur hat mich das mit
meiner besten Freundin so geschockt, dass ich hin wollte, damit wenigstens sie wieder ge-
sund wird. Ob das bei mir klappen würde... Ich denke nicht. Es muss im Kopf ja klick machen
und wenn das durch meine Freunde, meine beste Freundin, meine Familie oder meine Einsicht
nicht geschieht, was sollen Fremde dann machen können? Lieber lasse ich mich von einem
Therapeuten beeinflussen mal ein bisschen über mein Handeln nachzudenken... so nach und
nach alles in Frage stellen zu lassen und so weiter. Das wäre besser für mich. Außerdem
bin ich dann so nicht von meinen Freunden getrennt und hab wenigstens ein halbwegs
normales Leben.
Weiß deine Schule eigentlich bescheid? Bei mir weiß es noch keiner, aber ich hab vor es
meinem Sozialpedagogen zu erzählen. Der ist wie einer dieser Lehrer, die Schülern mit
Problemen helfen. Also das gehört bei ihm auch dazu und deswegen will ich darüber mit
ihm reden. Falls es mir schlecht geht, weiß auch einer was los und was zu tun ist.
Komisch, dass das nicht geht... Obwohl es auch sein kann, dass sie einfach ziemlich
verplant ist. Heißt, dass sie viele Termine hat. Aber ich hatte das auch schonmal, dass
eine andere Patientin um mehr Stunden gebeten hat und ich deswegen nicht hin konnte.
Genau informier dich mal wegen der Tagesklinik.
Hast du eigentlich Schlafprobleme? Oder bekommst du Antidepressiva oder sowas?
Ich rauche viel... aber trinken kann ich kaum was. Ich kann kaum etwas trinken. Ich hab
selbst da Angst zuzunehmen. Außerdem schmeckt mir der Alkohol nicht... Irgendwie schmeck
ich den auch bei allem raus. Echt schade. Manchmal tut es einfach gut sich ordentlich zu
betrinken.