Was soll ich machen??

#1
Hallo ihr Lieben
Ich kann nicht mehr ,gestern Abend haben noch meine 2 einzigsten Freundinnen die Freundschaft gekündigt
weil sie nicht weiter zu sehen können das ich "verhungere" .
Jetzt bin ich ganz alleine.
Sie wissen nichts von meiner ES ,sehen aber mein starkes UG :(
Ich will immer etwas ändern bin total motiviert (gehe in Therapie 2x die Woche) und im nächsten Moment kracht alles zusammen und ich resegniere. Das die Mitmenschen das Leiden ,was man sich selbst antut nicht einfach so zu sehen können verstehe ich, aber es verletzt mich wirklich. Für mich kommt es rüber als geben sie mich auf :(
Ich habe seit Tagen die schlimmsten FA wie noch nie und jetzt muss was passieren.
Ich schaffe es alleine nicht da raus!!
Habe nur so furchtbare Angst vor der Klinik wegen meiner Tochter!
Ich kann sie mitnehmen aber wie wird es für sie sein ,kann sie weiter in den KiGa ?
Wie lange muss ich bleiben ?
Wier sieht der Alltag in einer Klinik für Erwachsene aus?

Re: Was soll ich machen??

#2
Hallo Cora,
tut mir leid, dass es dir so geht. In so einem Moment dann die Freunde zu verlieren, ist natürlich dann das I-Tüpfelchen. Ich kann mir vorstellen, dass deine Freundinnen überfordert waren. Und dass sie nichts von der ES wissen, das scheint ja dann auch nicht so ganz zu stimmen. Eher hast du ihnen noch nichts gesagt und noch nicht offen darüber gesprochen. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Freunde dich auch wachrütteln wollten. Wie wäre es, wenn du sie um ein klärendes Gespräch bittest. Meiner Meinung nach gibt es sowas wie "eine Freundschaft kündigen" nicht wirklich. Entweder man mag sich oder eben nicht ;) Und da ihr erwachsen seid, sollte das doch möglich sein?

Ich habe noch nie was davon gehört, dass die Kinder mit in die Klinik kommen, aber toll, dass es die Möglichkeit gibt. Allerdings würd ich erstmal gucken, ob du sie vielleicht doch irgendwo untergebracht bekommst. Bei der Oma oder mal herumgesponnen, vielleicht erklären sich deine Freundinnen ja bereit, auf sie aufzupassen, wenn du bereit bist, an dir zu arbeiten. Oder sie helfen dir, nach einer Lösung zu suchen. Die Klinik ist immerhin kein Urlaub und du wirst da wahrscheinlich auch an deine eigenen Grenzen stoßen und dann mit Kind, das stell ich mir ziemlich schwierig vor.
Wie lange du bleibst, das hängt von dir selbst ab und davon wie die Therapeuten dich einschätzen, welche Fortschritte du machst und machen willst und ich denke, das hängt auch von der Klinik ab. Ich war sechs Wochen da und habe eben "das Gröbste" bearbeitet. Die meisten waren sechs Wochen da. Man konnte aber auch aus freien Willen früher gehen oder es war möglich, Verlängerungsanträge zu stellen. Am Wochenende konnten wir nach einem Antrag, der genehmigt werden musste, nach Hause. Ansonsten hatten wir einen Therapieplan den Tag über, der aus Gruppen- und Einzeltherapie bestand, viel Bewegung stand auf dem Programm, Ergotherapie und natürlich die regelmäßigen Mahlzeiten. Es gab auch Entspannungsverfahren und Bewegungstherapie. Wenn man irgendwo hin wollte außerhalb des Klinikgeländes, musste man sich abmelden und auch wieder anmelden, wenn man zurück war. Es gab sehr viel Struktur, die sehr guttat. Es gab auch verschiedene Ämter, die jeder übernehmen musste. Das ist das, was mir gerade so spontan einfällt. Wenn du noch Fragen hast, frag gerne.

LG

Re: Was soll ich machen??

#3
danke für deine antwort !
ja hier gibt es eine station mutter kind.da ich alleinerziehend bin kommt es für mich nicht in frage sie nicht mitzunehmen.
oma ist berufstätig und die freundinnen frage ich sicher nicht,das geht nicht.möchte jetzt auch erstmal abstand zu ihnen,dafür bin ich zu verletzt(ist noch einiges vorgefallen)was irgendwann mal wird ,werden wir sehen..
ich hoffe sie kann auch weiterhin zum kiga gehen,das wäre mir wichtig.

ja struktur ist wichtig .
tagesklinik wäre auch noch eine option aber ich weiß nicht ob das reicht,denn die Fa sind abends und dann würde ich doch wieder im alten Umfeld alleine sitzen.

Re: Was soll ich machen??

#4
hallo.
tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. :(
freunde kommen und gehen! wenn sie dich in dem moment hängen lassen, wo du sie offensichtlich brauchst, sind sie vielleicht gar keine echten freunde. schon klar, dass sie sich sorgen um dich machen, aber daS rechtfertigt nicht das beenden der freundschaft. hört sich für mich ziemlich egoistisch an.
da du ein kind hast, ist es ENORM wichtig, dass du dir jetzt schnellst möglich hilfe suchst. klinik ist sicher kein spaß, aber langfristig gesehen wahrscheinlich die einzige chance.
Alles Gute!

Re: Was soll ich machen??

#5
ja wahrscheinlich waren es wirklich keine wahren freunde
schade wie man sich täuscht :(

klar Klinik wird kein Urlaub,aber ich sehe wirklich keien andere chance mehr ..

Freitag kann ich mit der Stationsleitung telefonieren ,ich bin so nervös und gespannt
wegen Platz, Aufnahme etc.
Halte es kaum aus möchte endlich das Freitag ist .

Re: Was soll ich machen??

#7
Ich würd da jetzt nicht so hart sagen, dass es keine "richtigen" Freunde waren.
Durch den Kontaktabbruch signalisieren dir ja auch, dass du jetzt wirklich was ändern musst und eine gewisse Grenze überschritten hast.. und wie man sieht, kümmerst du dich jetzt auch ganz intensiv darum!
Das dir deine Freundinnen gesagt haben, sie wollen es nicht mit ansehen wie du verhungerst impliziert ja schon dass sie dich sehr mögen.

(Und teilweise wird (temporärer) Kontaktabbruch auch bei Beratungsstellen als allerletzte Möglichkeit zu helfen empfohlen.. als Aufzeigen einer klaren Grenze, dass es so wie es gerade läuft, gar nicht mehr in Ordnung ist. )

Also vielleicht wissen sie sich einfach nicht mehr anders zu helfen....

Ich wünsch dir und deinem Kind alles Gute in der Klinik!

Re: Was soll ich machen??

#9
(Und teilweise wird (temporärer) Kontaktabbruch auch bei Beratungsstellen als allerletzte Möglichkeit zu helfen empfohlen.. als Aufzeigen einer klaren Grenze, dass es so wie es gerade läuft, gar nicht mehr in Ordnung ist. )
ja, das habe ich auch schon so erlebt, und es war gut für mich. denn es hat echt weh getan, so klar vor augen geführt zu bekommen, wie man selbst die personen, die einem nahe stehen, die ganze zeit weggedrängt hat wegen der essstörung.

du schreibst, es seien noch andere sachen vorgefallen... nur du kannst einschätzen, ob diese freundinnen auch wirklich welche sind. aber ungeachtet dessen würde ich ihnen jetzt einfach von der ES erzählen. du hast ja praktisch nichts mehr zu verlieren. wenn du es persönlich nicht schaffst, schreib doch einfach eine email, in der du erklärst, warum du derzeit nicht anders handeln kannst. vielleicht reagieren sie ja überraschend gut und du hast bald wieder zwei freundinnen mehr? ich wünsche es dir! vielleicht willst du dir das ja für morgen vornehmen, die sache zu klären, dann vergeht die zeit auch schneller bis zu deinem gespräch am freitag.
"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten. Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten. Deine Gewohnheiten werden dein Charakter, dein Charakter wird dein Schicksal."