Fixierung auf ein Körperteil

#1
Hallo zusammen,

ist mir peinlich :oops: , aber ich denke, es werden einige hier kennen.

Ich denke die ganze Zeit an meinen Po und an diese Falte, wo ich Angst habe, sie wird immer größer. Ein Zeichen von hängend. Aber ich will meinen knackigen Po behalten. Ich meine, es ist nur ein Hintern, aber alle Männer, die ich bisher hatte, fahren drauf ab und ich find ihn auch schön. Jeden Tag fühle ich und trainiere und meine Laune geht in den Keller, wenn er sich nicht so gut anfühlt, die Falte stärker ausgeprägt ist. Ich bekomm dann Angst. Angst, mich nicht mehr zu mögen, mich nicht mehr gern anfassen zu wollen, weil ich mich dann wieder hässlich, schwabbelig finde. Hatte ich zwischen 14 und 17 sehr stark, habe mich gehasst, jeden Tag geheult, nur daran gedacht, trainiert, kontrolliert, versucht aufzuhalten etc….fand mich schrecklich…und jetzt fühl ich mich auch mal stolz und schön…das tut mir gut.

Ich lege einen viel zu großen Fokus drauf, das weiß ich, aber ich habe echt Panik und das hält mich ab zu essen (mache gerade das erste Mal seit nun mehr als 9 Jahren gute Fortschritte), das fördert Fas…Ich bin am zunehmen...ich habe gerade keine Sicherheit, was mein Essverhalten anbetrifft, denn ich versuche, die Kontrolle etwas loszulassen, was natürlich dazu führt, dass ich zu viel esse...ok, und mein Körper wird sich auch verändern...ist schwierig, wirklich...ihr kennt das. Ich fühl mich oft alleine damit. Ich habe das Ganze schon mal durchgemacht in einer Klinik. Ist natürlich einfacher...hält aber auch nicht wirklich vor...

Kann mich jetzt auch nicht auf das Lernen konzentrieren etc. Es macht mich wahnsinnig und voller Panik.

Was kann ich tun? Wie macht ihr das? Ich kenne das nur bei einigen mit ihrem Bauch oder eben dem Gewicht…was kann ich tun?

Kennt ihr das?

Fühl mich so angespannt
LG
Schlafquala
Zuletzt geändert von Schlafquala am Di Mär 05, 2013 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Fixierung auf ein Körperteil

#2
Hallo!

Naja, wenn man keinen Sport macht, dann fängt es bestimmt irgendwann an zu hängen 8) ob schon mit 26? Na, ich weiß nicht ;)

Und allg. tut Sport in Maßen gut. Ich wüsste sonst nicht, was dagegen helfen sollte. Bestimmt aber keine Diät oder Bulimie ;)

glg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Fixierung auf ein Körperteil

#3
Hallo Schlafquala,

ich kenne das auch. Zwar nicht mit meinem Po, aber mit meinem Bauch. Wie hart meine Kritik ist gegenüber meinem Bauch schwankt. Manchmal denke ich den einen Tag, ja, gut ist okay und am nächsten Tag denke ich: Wow, warst du gestern auch schon so fett? Warum ist dir das da nicht aufgefallen? Wahrscheinlich, weil es gar nicht realistisch ist. Ich versuche mir das vor Augen zu führen, dass mein Bauch in so kurzer Zeit gar nicht wachsen oder schrumpfen kann. Geht nicht, auch wenn ich es mir einbilde.
So, wenn das nicht hilft, dann frage ich mich: Welche Auswirkungen hat diese für mich eingetroffene Veränderung tatsächlich? Welche Situation wäre ohne diesen Bauch anders gewesen? Macht es einen Unterschied für morgen, wenn ich bin wie ich bin? Kann ich nicht noch immer dieselben Tätigkeiten ausführen wie vorher? Meistens komme ich zu dem Schluss, dass mein Leben so verläuft wie es eben verläuft und da ändern *kg mehr oder weniger auch nichts dran. Zusätzlich ist es ja bei dir so, dass du Sport machst. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass du einen hängenden Po bekommst? Ich kann deine Angst verstehen, ich hatte auch große Angst, als ich aus der Bulimie rausgeklettert bin, weil ich eben auch zunahm. Aber es wurde ohne mein Dazutun auch weniger, als sich der Körper dran gewöhnt hat.
Um mein Leben zu verändern und um es zu leben, brauch ich keinen dünnen Bauch oder einen perfekten Po, sondern meinen Verstand und der interessiert sich nun wirklich nicht für Körperlichkeiten.
Dritte Idee: Du hast es offenbar super drauf, auf das zu schauen, was du an dir nicht leiden kannst. Schon mal anders herum versucht? Was gefällt dir am besten? Was kannst du am besten? Deine Stärken optisch und persönlich? Was hast du bisher alles geschafft?

Vielleicht konnte ich etwas helfen!
LG
Zuletzt geändert von Juliana am Di Mär 05, 2013 15:54, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Fixierung auf ein Körperteil

#4
Hallo CoCoRiCo,

entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde.
CoCoRiCo hat geschrieben:ob schon mit 26? Na, ich weiß nicht ;)
Das ist das, was ich immer zu hören bekomme und ich frage mich, was die alle für ein tolles Bindegewebe haben. Natürlich hängt es, bzw. ist es keine scöne Form, wenn man keinen Sport macht und das auch schon mit 16, mit 26 sehen doch so viele richtig untrainiert und wabbelig aus und davor habe ich eben Angst.

Ich habe immer Sport und Übungen gemacht und trotzdem ist mein Po nicht mehr so, wie ich ihn gern hätte. Tja, und nun? Was kann ich tun?Doch wohl nur akzeptieren. Ich mache alles, bis auf wieder abnehmen, also Sport usw.

Weißt du, ich bin noch im UG und habe mich heute das erste mal nach 7 Wochen anderer Ernährung, aber immer noch mit reglemäßigen täglichen FAs (aber sehr viel weniger und dafür überhaupt mal normale Mahlzeiten) auf die Waage gestellt, weil ich ja zunehmen muss, will?! Ja, vielleicht, aber es fällt schwer und ich sehe es jetzt nun mal an meiner Hüfte und dem Po. Und ja, soviel wog ich das letzte Mal vor 3 Jahren und es muss immer noch was drauf, weil NG ist es nicht.
Nur ich bin gerade absolut unzufrieden, auc erst seit ein paar Tagen. Essverhalten ist immer noch nicht gut, oder normal...macht mic traurig, zumal ich weiß, dass genau dieses Denken (mich unter Druck setzen, mich schlecht machen) kontraproduktiv ist. EIgentlich sollte ich absolut zufrieden sein. Mein Therapeut ist es.

Wie gehts dir denn? Hast du nicht einen Bereich oder so etwas, wo du ständig hinguckst, oder hattest das mal?

LG
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Fixierung auf ein Körperteil

#5
Hallo Juliana,

ja du hast mir schon gut geholfen und bist mir anscheinend sehr änlich, denn ich geh da genauso vor wie du! :)
Juliana hat geschrieben:Welche Auswirkungen hat diese für mich eingetroffene Veränderung tatsächlich? Welche Situation wäre ohne diesen Bauch anders gewesen? Macht es einen Unterschied für morgen, wenn ich bin wie ich bin? Kann ich nicht noch immer dieselben Tätigkeiten ausführen wie vorher? Meistens komme ich zu dem Schluss, dass mein Leben so verläuft wie es eben verläuft und da ändern drei **kg mehr oder weniger auch nichts dran.

Ja, das denke ich manchmal auch, nur dass ich ja gerade wirklich zunehmen muss / sollte und auch will, da ich im UG bin und da verändert sich der Körper und nun mal nicht unbedingt so, wie ich es will. Ich kenne das schon aus der Klinik, aber da wurde ich ja begleitet und musste durch. Jetzt fühle ich meinen Körper, auch meinen Bauch und habe mich heute das erste Mal seit 7 Wochen Umstellung, aber noch täglichen FAs, auf die Waage gestellt und klar war mehr, soo viel wie seit 3 Jahren nicht mehr. Ist ungewohnt und macht mir Angst, weil ich ja noch lange nicht so esse, wie ich soll. Wie geht es weiter? Wie siet mein Po und mein Körper dann aus? Ich habe mich früher extrem geschämt für meinen Körper, vor allem die untere Hälfte und habe mich gehasst, wurde gehänselt. Ich habe Angst, mich wieder so ekelig zu finden :(
Juliana hat geschrieben: Dritte Idee: Du hast es offenbar super drauf, auf das zu schauen, was du an dir nicht leiden kannst. Schon mal anders herum versucht? Was gefällt dir am besten? Was kannst du am besten? Deine Stärken optisch und persönlich? Was hast du bisher alles geschafft?
Mach ich wann anders, jetzt gerade kann ich nicht, bzw. will nicht...mag mich gar nicht leiden. Essverhalten ist immer noch nicht gut genug und immer noch sehe ich sch**** aus (auch um mal eben deine erste Bemerkung zu bestätigen :oops: ).

LG
Schlafquala

P.S.: Mich würde interessieren, wie bei dir der Weg raus war, oder Schritte in die richtige Richtung.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Fixierung auf ein Körperteil

#6
Hey,
a, das denke ich manchmal auch, nur dass ich ja gerade wirklich zunehmen muss / sollte und auch will, da ich im UG bin und da verändert sich der Körper und nun mal nicht unbedingt so, wie ich es will. Ich kenne das schon aus der Klinik, aber da wurde ich ja begleitet und musste durch. Jetzt fühle ich meinen Körper, auch meinen Bauch und habe mich heute das erste Mal seit 7 Wochen Umstellung, aber noch täglichen FAs, auf die Waage gestellt und klar war mehr, soo viel wie seit 3 Jahren nicht mehr. Ist ungewohnt und macht mir Angst, weil ich ja noch lange nicht so esse, wie ich soll. Wie geht es weiter? Wie siet mein Po und mein Körper dann aus? Ich habe mich früher extrem geschämt für meinen Körper, vor allem die untere Hälfte und habe mich gehasst, wurde gehänselt. Ich habe Angst, mich wieder so ekelig zu finden :(
Das macht es natürlich noch schwieriger. Ich musste nie ausm UG raus, bin immer nur an der unteren Grenze vom NG rumgeschlittert, weshalb die Argumente auch meist etwas beruhigt haben, wenn ichs zugelassen hab. Hm, und dann noch mit den Hänseleien in der Vergangenheit, das macht es echt schwer. Im Grunde musst du erst die Erfahrung machen, dass du gemocht wirst mit einer normalen Figur.
Wie ist es denn damals in der Klinik abgelaufen? Ging es dir da genauso? Welche Lösungen wurden dir geboten?
Machst du den Sport eigentlich, weil er dir Spaß bringt? Ich find es so wichtig, dass man positive Erfahrungen mit seinem Körper macht. Also, das ist jetzt bestimmt noch etwas sehr schwer, aber später vielleicht. Ich hab irgendwann mal nen Bauchtanzkurs mitgemacht =) Super klasse! Das ständige in den Spiegel gucken war am Anfang richtig schwer und ich hab mich mehr verglichen als getanzt, aber es wurde besser und man lernt seinen Körper auf eine so harmonische Art und Weise kennen! Ganz toll! Vielleicht ist das was für später für dich. Oder auch jetzt, wenn du möchtest natürlich.
Mich würde interessieren, wie bei dir der Weg raus war, oder Schritte in die richtige Richtung.
Stutzig geworden bin ich, als ich angefangen habe mit dem Erbrechen. Da dachte ich mir, naja, das macht wohl nicht einfach jeder nachm Essen?? Ich dachte, eine Mahlzeit wäre normal! Mein Blick war echt verdreht, das kann ich mir kaum noch vorstellen! Aber das zum Klo rennen hat mich dann aufgeweckt und nach einem knappen halben Jahr hab ich dann bei ner Psychologin angerufen, zu der mich meine Mutter mal geschleppt hatte wegen des SVVs. Hatte da aber noch keine Therapie gemacht. Nunja, eigentlich war der Ansporn meine Cousine. Sie hat auch einen psychischen Knacks, weshalb wir uns alles anvertrauen können und ich habe ihr davon erzählt. Sie hat mich gebeten, einen Psychologen aufzusuchen. Danach hab ich erst im Internet nach einem Forum für Jugendliche mit Hilfestellung gesucht und denen erklärt worum es ging. Ne ganz tolle Seite ist das! Hatte da ganz lange "Gespräche" bis die meinten, dass ein Psychologe besser helfen könnte. Und da hab ich eben da angerufen nach langem Hardern. Das dauerte ungefähr ein Jahr, da hab ich dann "essen" gelernt und ich konnte das Ebrechen bleiben lassen. Mehr aber auch nicht. Danach war mein jetziger Freund ausschlaggebend. Wir hatten uns wegen der ES sehr in der Wolle und dieser Blick von ihm, den werd ich nie vergessen! Dann hab ichs erst alles wieder ganz heimlich versucht, aber das ging nicht lange gut und dann hab ich aktiv angefangen auch mit dem ganzen Kram aufhören zu WOLLEN. Und als ich dann irgendwann ein bisschen vom richtigen Leben probiert habe, war es für mich sehr erstrebenswert und auch alle Mühe und Schwierigkeiten wert. Aber der erste Schritt kommt immer von außen. Leider in sämtlichen Dingen, die mein Wohlergehen betreffen. Aber immerhin hat´s geklappt ;-)

Viele Grüße