das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#1
Mir geht es zur Zeit immer schlechter, für mich ist momentan alles so sinnlos, dass ich am liebsten aufgeben würde. In den letzten Wochen hatte ich öfter den Gedanken, dass es schön wäre, einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Alles was ich im Leben geschafft habe, erscheint mit völlig zwecklos, weil ich das Gefühl habe, niemals wirklich glücklich sein zu können im Leben. Ich kämpfe schon seit über 10 Jahren, es gab zwischendruch gute und schöne Zeiten, aber wenn die immer nur durch Kampf erreicht werden und so schnell wieder vorbei sind, wozu dann das ganze...?! Ich würde so gerne ein tolles und glückliches Leben führen, doch es geht einfach nicht, ich habe schon alles und jede Hilfe versucht.

Ich bin antriebslos, kann mich zu nix motivieren, mich nicht konzentrieren und bin ständig krank (kein Wunder vermutlich..) Abgesehen davon denke ich nur darüber nach, dass ich im letzten halben Jahr ein *kg zugenommen habe und hasse mich dafür und ekle mich vor mir selbst. Mein einziger wunsch ist mein Gewicht von vorher, ich habe die blöde Vorstellung, dass ich mich dann zumindest wieder wohlfühle und am Rest arbeiten kann. Vorher schaffe ich es nicht normal zu essen, weil ich versuche sowenig wie möglich zu essen, was dann natürlich regelmäßig in einem FA endet. Ich weiß doch vom Kopf her, dass die Gewichtsfixierung und die FAs nur Ausdruck des eigentlichen Problems sind, trotzdem kann ich es nicht ändern.

Momentan bin ich so am Ende, dass ich am liebsten aufgeben, nichts mehr fühlen, nichts mehr machen, einfach nicht mehr sein möchte. Ich kann nicht mehr.

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#3
Hallo rinchen25,
ich kenne deine Gefühle zu gut.. Ging mir auch schon so, dass ich einfach nicht mehr wollte und Wochenlang nur unglücklich war..
Aber ich weiß, dass es auch wieder aufwärts geht.. Wobei man das in deiner Situation ja nicht hören mag, weil das immer jeder sagt. und es ist einfacher gesagt als getan..
Also ich kann dir nur sagen, wie ich mich immer aus so einem "loch" rausgeholt hab..
Ich hab mir was vorgenommen, auf das ich mich gefreut hab.. Letztes Jahr hab ich zum Beispiel eine Reise geplant.. 6 Wochen mit dem Rucksack durch Thailand.. Die Reise war dann im Oktober/November und hat mir soooo gut getan.. Mir war klar, dass ich bei kräften sein muss, wenn ich allein durch ein fremdes Land reise. Und das hat mir sehr geholfen. Auch die organisation und die vorfreude hat mich total motiviert und mir unglaublich kraft gegeben..
Oder such dir ein Hobby, das du wirklich gern machst. Ich hab zum Beispiel mit Kickboxen angefangen.. Und hab mir gleich den Trainer als "Vorbild" genommen.. Der kann echt was.. Hat eine geniale Figur und sieht einfach gesund aus.. Das Training ist 2x die Woche 2,5 Stunden.. Das hält mich fit und mein Kopf weiß, dass ich eine gesunde Ernährung brauch, wenn ich es zu was bringen will.. Also esse ich jetzt regelmäßiger, weil ich schon gemerkt hab, dass es nicht geht, sport zu machen und sich schlecht zu ernähren..
Vielleicht wär ja sowas etwas auch für dich?!
Ich schick dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#4
Ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen, obwohl ich dich sehr gut verstehen kann....mir gehts momentan auch nicht so toll und ich heul mich tgl. in den Schlaf.

Mein Problem ist das, dass ich mich von der B nicht losreißen kann, weil ich Angst hab vor dem Zunehmen und aber auch der Gedanke, dass wenn ich die B. aufgeb mein Lebtag Diät halten müsste und das schränkt mich jetzt schon so ein, wenn ich dran denke.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mir für heuer vorgenommen hab, mein Leben umzugestalten um wieder mehr Lebensfreude zu bekommen....das heißt ich werde mich heuer beruflich weiterbilden (ab März) und ab nächster Woche trete ich einem Chor bei, da ich immer schon gern gesungen hab und es für mich eine gute Möglichkeit ist, meine Emotionen raus zu lassen.

Weiters hilft es mir sehr, dass ich meíne zwei besten Freunde hab, die mir das Gefühl geben, dass ich mich immer an sie wenden kann, wenn ich reden mag, was unternehmen will oder einfach nur gehalten werden will, wenn ich heule. Leider wende ich mich nicht immer an sie um ihnen nicht zur Last zu fallen (hab immer Angst sie dadurch zu verlieren.....auch wenn sie mir versichern, dass das nie passieren könnt).

Aber versuche vielleicht so wie euch, dir vorzunehmen heuer gut zu dir selbst zu sein und Dinge zu machen, die dir Spaß machen und du neue Leute kennen lernst (um den Freundeskreis zu erweitern). Das ist halt mal mein Plan!

Vielleicht hilft dir das auch ein wenig.

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#5
Hallo rinchen,

Ich kann deinen Text sehr gut nachvollziehen. Das klingt nach Depressionen, in denen ich auch ziemlich tief drin bin. Aber diese Lebensmüdigkeit und das Gefühl von Sinnlosigkeit kann denke ich sehr gefährlich werden, habe oft genug Suizidgedanken, aber ich kämpfe dagegen an, irgendwo habe ich zum Glück einen starken Willen zu leben!
Wie geht es dir heute? Wenn du das Gefühl hast, dass gar nichts mehr geht, gibt es immer ein paar Notlösungen, Medikamente, Klinik... Mache mir grade ein wenig Sorgen..

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#6
So richtig reden kann ich momentan mit niemandem. Wohne seit ein paar Monaten in einer neuen Stadt, wo ich zwar schon einige Freunde gefunden habe, aber bis es richtig vertraut ist und man sich alles erzählt, dauert es natürlich eine ganze Weile. Vor dem Umzug hatte ich auch einen Therapeuten, doch ehrlichgesagt habe ich zur Zeit keine Lust auf weitere Therapie...wieder von vorne alles erzählen usw, es muss doch auch mal ohne gehen.
Es stimmt, man braucht Freunde und Ablenkung, Unternehmungen, hobbys usw, die habe ich auch tws, nur die Tage, an denen ich es nicht schaffe mich auch aufzuraffen das zu tun, häufen sich. Und man gerät immer tiefer in den Kreislauf.

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#7
hallo rinchen!

ich kann dich soooo gut verstehen...mir gehts gerade genauso. fühl mich wie betäubt, bin einfach unglücklich, egal ob ich k* oder nicht...ich könnt den ganzen tag heulen - das ganze tut meiner beziehung natürlich überhaupt nicht gut...mir tut mein freund richtig leid...meine therapeutin meinte nur, dass man ja einen termin bei einer psychiaterin ausmachen kann, dass ich noch andere antidepressiva (nehm schon am abend welche zum einschlafen) bekomm...will aber nicht wie ein junkie jeden tag 2x medikamente nehmen müssen...

wär eine therapie bei wem anderen nicht eine neue chance? vielleicht hilft sie dir diesmal mehr?

ich schick dir kraft!! (soweit ich überhaupt noch welche hab ^^)

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#8
ja klar ist medikamente nehmen auch nicht immer das tollste, aber wenn du dich zur therapie momentan nicht traust, dann würde ich dir schon raten es mal mit anti depressiva zu probiern. mir persönlich hat es sehr geholfen. die ES ist zwar nur geringfügig besser geworden aber dafür waren die tabletten ja auch nicht gedacht...
deine suizidähnlichen gedanken rufen jedenfalls nach hilfe, und anti depressiva sind ein guter anfang. bei mir hat es etwas 5-6 wochen gedauert danach habe ich eine deutliche verbesserung meiner psyche verspürt. das ist gar nicht lange her.. und wenn die psyche erstmal gestärkt ist, dann kann man auch versuchen die B. zu bekämpfen.
...was nicht heißen soll, dass ich eine therapie nicht rate. rate ich sehr doll! mein arzt hat da smal so erklärt : 30 prozent hilft eine tehrapie bei der bekämpfung, 10 prozent die tabletten und wenn man beides zusammen macht dann wirkt das 60 proent als hilfe...der rest geht dann von einem selbst aus"

ich drücke dir die daumen, gute besserung
lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#10
Boah, das kenne ich soooo gut. Diese Gedanken, dass man einfach jeden Abend hofft am nächsten Tag nicht mehr aufzuwachen kenne ich so gut. Zeitweise habe ich jeden Abend geheult, war total verzweifelt und wollte einfach nur tot sein. Ich würde mal sagen, dass mich dieses Gefühl in mind. 1/3 meiner 6-jährigen Bulimiezeit begleitet hat. Ich wusste eigentlich, dass es Depressionen sind, dachte mir aber, dass Medikamente die Ursachen auch nicht beseitigen und ich wollte meinem Körper die Chance geben das selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. GEholfen hat im Endeffekt einfach nur Durchzuhalten (wobei ich heute nicht mehr weiß wie ich das geschafft habe) und Sport war immer sehr gut wenn ich mich dann mal dazu aufraffen konnte. Das Beste war jedoch, dass sich meine Lebenssituation verändert hat. Die Probleme nach und nach gelöst wurden und, dass ich tolle Menschen kennen gelernt habe. Ich glaube, dass das jederzeit wieder kommen kann und oft habe ich auch noch solche Tage, aber nicht mehr aufwachen will ich nur noch ganz selten.
Raushelfen kann ich dir natürlich nicht, aber manchmal hilft es ja schon zu wissen, dass jemand deinein Post gelesen udn sich Gedanken darüber gemacht hat.

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#11
Ich muss auch mal hier schreiben, dass ich dich sooo gut verstehe...so gut nachfühlen kann, wie es dir geht.Bei mir geht nämlich nichts mehr...ich habe keine Hoffnung auf Besserung und das bezieht sich momentan noch nicht einmal auf das Essen, sondern meine Stimmung, mein innerer Schmerz ist so groß, ich kann kaum mehr atmen...es ist die Hölle. Dieser SChmerz hängt auch mit meinem Freund zusammen, er ist gerade nicht da, und dann kommt immer etwas hoch, was ich noch nicht definieren kann. Es ist die pure Hölle an Gefühl, etwas ganz Existentielles....schlimmer als jeder Selbsthass, den ich je hatte wegen meiner FAs. Muss was Traumatisches sein, ein gefühl des Verlassen worden seins, des im Stich gelassen seins...es fühlt sich täglich so an, als würde er mit mir Schluss machen und gleichzeitig mit ner anderen - und das alles eben neben der Depression, die auch dirch Stress mit ihm ausgelöst wurde, schon letzten Oktober...immer tiefer rutsche ich hinein. Nehme AD (Fluctin 40mg) und ich merke kaum etwas...aber einen Termin bei einem Psychiater zu bekommen. Ich sollte es machen, denn ich habe keine Hoffnung mehr- ganz ehrlich, ich kann dich so gut verstehen...
Ich habe keine Kraft mehr...ich will und kann so nicht mehr...irgendwann ist Sense

Ich hoffe, du hast ab und zu ein paar schöne Momente und pobiere es mit AD - wirklich, denn jetzt gegen die Bulimie zu kämpfen, wenn du so unten bist, durch die Depression ist, sinnfrei.

Alles Liebe
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#12
Danke für Eure aufbauenden Worte. Dass es Menschen gibt, denen es genauso geht und die einen verstehen, tut wirklich gut. Ein bißchen hilft das schon.
Bin momentan auch unschlüssig, was ich machen soll. Therapie, Antidepressiva.....?
Ich habe ja schon mehrmals Therapie gemacht, auch über einen längeren Zeitraum. Und mir hat es immer sehr geholfen. Nur ist die Therapie dann vorbei, geht es früher oder später wieder bergab. Ich kann doch nicht mein Leben lang von einem Therapeuten abhängig sein?! Es muss doch auch mal ohne gehen.
Antidepressiva habe ich auch schon genommen, fast 2 Jahre lang (bis vor 1,5 Jahren). Damals hatte ich was das essen betrifft kaum Probleme, da war die Trennung von meinem Freund, mit dem ich sehr lange zusammen war. Mir haben die AD damals geholfen, überhaupt wieder etwas tun zu können, angefangen beim ganz normalen Alltag, sodass sich mein Leben irgendwann wieder "normalisiert" hat, ich Spaß hatte und nicht jeden morgen mit mir kämpfen musste, überhaupt aufzustehen oder irgendwo hinzugehen. Sie haben mir geholfen, dennoch bin ich froh sie nicht mehr nehmen zu müssen. Ich finde z.B., dass ich in der Zeit gefühlsmäßig relativ abestumpft war, weder positive noch negative Gefühle habe ich stark erlebt, es war alles irgendwie auf einem ähnlich hohen Level. Das ist wahrscheinlich auch eine normale Wirkung.
Naja. Ich weiß nicht was ich machen soll. Der Gedanke, wieder einem Therapeuten meine ganze Lebensgeschichte zu erzählen, immer wieder die gleichen Themen, widerstrebt mir. Ich würde es gerne ohne schaffen. Andererseits merke ich, dass ich jemanden brauche, mit dem ich über alles reden kann, nicht nur hier, sondern real. Da würde mir schon eine gute Freundin reichen. Und ich brauche Struktur in meinem Essverhalten und Strategien den Fressdrang durch etwas anderes zu ersetzen. Ich kenne zwar einige, aber wenn es soweit ist, ist mir alles egal und ich schaffe es nicht sie anzuwenden.
Für die nächste Woche habe ich mir vorgenommen, gesund und regelmäßig zu essen (sonst esse ich immer möglichst wenig zwecks abnehmen..) Mal sehen, ob ich dann weniger Fressdrang habe. Wobei ich das nicht wirklich glaube, da ich diesen nicht nur dann bekomme, wenn ich Hunger habe, sondern dann, wenn es mir schlecht geht und ich Stress habe...Und ich habe mir vorgenommen, mich zu zwingen, das, was ich mir für den Tag vorgenommen habe, auch zu tun. Und auch wenn ich plötzlich zu nichts mehr Lust habe, nicht einfach zu hause zu bleiben.

Das klingt jetzt so optimistisch, aber ich weiß auch, dass vieles davon nicht funktionieren wird.
Danke für Eure lieben Worte. Ich schicke Euch ganz viel Kraft!

Re: das Leben ist so sinnlos, ich will nicht mehr

#13
hey rinchen :)

Zu deinem letzten ansatz: ich finde es toll, dass du veruchst dich für die nächste woche wieder positiv zu stimmen und einen versuch ist es alle mal wert :)
ich kenne das nur zu gut,d ass die FA´s mit dem hunger an sich nichts zu tun haben sondern nur wegen stresssituationen kommen.. aber dennoch solltest du darauf achten nicht nur ans abnehmen zu denken und normal, gesund zu essen.
Ich hoffe du schaffst das ! geh am besten am wochenende einkaufen..nimm dir ganz viel zeit, schau dir alles an und nimm mit was gesund ist und dir schmeckt. dann wirst du schon jeden tag was finden(:
Ich kann doch nicht mein Leben lang von einem Therapeuten abhängig sein?
nein, natürlich das wollen wir alle nicht und das wird dir sicher auch nicht passieren. klar meistens braucht man diese therapeutische unterstützung sehr lange aber das darfst du auch nicht als etwas schlimmes sehen!
es gibt heutzutage so viele leute die eine therapie machen ..ob es nun wegen einer ES oder einem trauma ist, das ist doch egal SOLANGE ES DIR GUT TUT!!!
Ich hatte natürlich auch schon solche gedanken. nicht nur dass ich nicht für ewig von einem therapeutin abhängig sein will, sondern auch nicht mein ganzes leben lang abhängig sein will von der krankheit. habe gemerkt, dass eine thera bei mir nichts birngt und ich sie echt am ende bis zum tod machen würde..deswegen mache ich nun den radikalen schritt und suche einen platz in einer klinik.
Manchmal muss man mehr tuen, als man will!


ich hoffe ich konnte dir ein bisschen zur seite stehen :) lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-