never ending story??
Verfasst: So Jan 13, 2013 12:41
Hallo alle miteinander,
das ist jetzt schon das bestimmt 3. mal, dass ich mich wieder angemeldet habe um wieder etwas zu schreiben. Mich zieht es hin und wieder zurück in dieses Forum. Es war 2008 / 2009, als ich hier sehr aktiv war und es mir übrigens auch sehr geholfen hat!
Damals habe ich nach einer 3-monatigen Borderline-Therapie in einer Klinik die Essstörung zumindest erstmal "lahmlegen" können.
Aber sowenig wie ich Zugang zu den Auslösern der Krankheit hatte, genauso wenig verstand ich es wie ich es nach der Therapie plötzlich ohne 5 maliges Fressen und Kotzen am Tag aushalten konnte und auch unbeeindruckt eine minimale Gewichtszunahme hinnahm.
Ich absolvierte dann verspätet 2 Jahre lang eine Berufsausbildung, während der sich das Problem Bulimie sogut wie erledigt zu haben schien. Hin und wieder kamen zwar wieder Gedanken daran hoch abnehmen zu wollen, aber diese Gedanken blieben leise und nahmen seitdem keine übertrieben zwanghaften und ungesunden Ausmaße mehr an (während ich früher wirklich absolut extremst und strikt eingestellt war).
Eine Trennung von meinem jetzt-Ex und eine neue Beziehung zu einem Kerl in (endlich) meiner Altersklasse entwickelte sich, ich zog um, und schloss meine Ausbildung ab. Etc.
Nach meiner Ausbildung fand ich vor nun fast 3 Monaten einen Job im deutschen "headquarter" (münchen) eines internationalen "billion dollar" IT-Konzerns. Ich wurde als Berufsanfängerin für den Job ausgewählt und konnte mein Glück kaum fassen, das Geld ist außergewöhnlich gut, aber die Arbeit ist auch extrem anstrengend und fordernd. Überstunden, Stress, Druck, die Firma verlang einem echt alles ab. (ich sag nur "bück dich hoch" von Deichkind)
Seit den letzten 3 Monaten also ertappe ich mich wieder und wieder dabei wie ich wieder zwanghafte, einschränkende Essverhaltensweisen und Gedanken entwickle und an den Wochenenden Fresse und Kotze sobald ich die Möglichkeit dazu habe.
Ich entwickle zur Zeit wieder ein krasseres Schlankheitsideal, fühle mich zu fett und ungenügend, schäme mich für meinen Körper (obwohl ich objektiv gesehen im Idealbereich liege) und fühl mich schlecht wenn ich "zu viel" gegessen habe etc.
Eigentlich fühle ich mich nur dann "sicher" und "sauber" wenn ich Hunger verspüre und/oder weiß, dass ich ein bisschen zu wenig gegessen habe.
Wenn ich weiß, dass ich mich normal satt gegessen hab und hier und da ein Leckerli hatte, dann ist das für mich der Inbegriff der Faulheit und Bequemheit,... des "sich etwas gönnen was man nicht verdient hat".
Diese Gedanken werden nun wieder von Woche zu Woche stärker. Dadurch, dass ich die Jahre damals als ich gegen die Bulimie angekämpft habe, mich selbst so stark reflektiert habe und mich gut kenne, erkenne ich heute sofort was los ist...
Infolgedessen kam ich also wieder dazu darüber nachzudenken ob man denn je von der Bulimie geheilt werden kann und ob man tatsächlich immer zu wachsam bleiben muss. Ist das denn eine never ending Story??
Ich wünsch euch was...
smgo
das ist jetzt schon das bestimmt 3. mal, dass ich mich wieder angemeldet habe um wieder etwas zu schreiben. Mich zieht es hin und wieder zurück in dieses Forum. Es war 2008 / 2009, als ich hier sehr aktiv war und es mir übrigens auch sehr geholfen hat!
Damals habe ich nach einer 3-monatigen Borderline-Therapie in einer Klinik die Essstörung zumindest erstmal "lahmlegen" können.
Aber sowenig wie ich Zugang zu den Auslösern der Krankheit hatte, genauso wenig verstand ich es wie ich es nach der Therapie plötzlich ohne 5 maliges Fressen und Kotzen am Tag aushalten konnte und auch unbeeindruckt eine minimale Gewichtszunahme hinnahm.
Ich absolvierte dann verspätet 2 Jahre lang eine Berufsausbildung, während der sich das Problem Bulimie sogut wie erledigt zu haben schien. Hin und wieder kamen zwar wieder Gedanken daran hoch abnehmen zu wollen, aber diese Gedanken blieben leise und nahmen seitdem keine übertrieben zwanghaften und ungesunden Ausmaße mehr an (während ich früher wirklich absolut extremst und strikt eingestellt war).
Eine Trennung von meinem jetzt-Ex und eine neue Beziehung zu einem Kerl in (endlich) meiner Altersklasse entwickelte sich, ich zog um, und schloss meine Ausbildung ab. Etc.
Nach meiner Ausbildung fand ich vor nun fast 3 Monaten einen Job im deutschen "headquarter" (münchen) eines internationalen "billion dollar" IT-Konzerns. Ich wurde als Berufsanfängerin für den Job ausgewählt und konnte mein Glück kaum fassen, das Geld ist außergewöhnlich gut, aber die Arbeit ist auch extrem anstrengend und fordernd. Überstunden, Stress, Druck, die Firma verlang einem echt alles ab. (ich sag nur "bück dich hoch" von Deichkind)
Seit den letzten 3 Monaten also ertappe ich mich wieder und wieder dabei wie ich wieder zwanghafte, einschränkende Essverhaltensweisen und Gedanken entwickle und an den Wochenenden Fresse und Kotze sobald ich die Möglichkeit dazu habe.
Ich entwickle zur Zeit wieder ein krasseres Schlankheitsideal, fühle mich zu fett und ungenügend, schäme mich für meinen Körper (obwohl ich objektiv gesehen im Idealbereich liege) und fühl mich schlecht wenn ich "zu viel" gegessen habe etc.
Eigentlich fühle ich mich nur dann "sicher" und "sauber" wenn ich Hunger verspüre und/oder weiß, dass ich ein bisschen zu wenig gegessen habe.
Wenn ich weiß, dass ich mich normal satt gegessen hab und hier und da ein Leckerli hatte, dann ist das für mich der Inbegriff der Faulheit und Bequemheit,... des "sich etwas gönnen was man nicht verdient hat".
Diese Gedanken werden nun wieder von Woche zu Woche stärker. Dadurch, dass ich die Jahre damals als ich gegen die Bulimie angekämpft habe, mich selbst so stark reflektiert habe und mich gut kenne, erkenne ich heute sofort was los ist...
Infolgedessen kam ich also wieder dazu darüber nachzudenken ob man denn je von der Bulimie geheilt werden kann und ob man tatsächlich immer zu wachsam bleiben muss. Ist das denn eine never ending Story??
Ich wünsch euch was...
smgo