bulimie.at - das Forum

Hallo ich wollte mal um euren Rat fragen ich verletzt mich seit über fünf jahre selber .!!

Ich schneide mich (wen jemand weis was das ist).
Es wird immer tief um so öfter ich das mache .!
Ich wäre schon oft fast daran verblutet komme aber nicht davon weg genau so wie ich von der BUlimie nicht weg komme.
es ist für mich wie eine Sucht wenn mir schlecht geht is der erste gedanke bei meiner Klinge und der erste grif geht dort hin wen ich anfange gibt es keinen Halt .!

Ich wollte fragen wem es gleich geht oder ging ich möchte gerne davon los kommen .!
wen jemand Fragen zur genauen Geschichte hat bitte per privat Nachricht stellen .!


Lg Chrissi

edit: ich hab mal nen Triggerhinweis eingebaut in den Titel! Und bitte keine Zahlenangaben oder genaue Beschreibungen, ok? Danke

Hallo Chrissi!

Viele hier verletzen sich selbst, das soll aber nicht heißen, dass das weniger schlimm ist deshalb, nur dass dich hier viele verstehen werden. Bist du in Therapie? Das wäre mal der erste Schritt um da rauszukommen. Sollte bei dir der Hintergrund eine Borderline-Persönlichkeitsstörung sein (http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... line.phtml) idealerweise bei einem Therapeuten, der sich mit diesem Krankeitsbild auskennt (z.B., der mit DBT arbeitet, http://de.wikipedia.org/wiki/Dialektisc ... e_Therapie), ansonsten gibt es Skills (http://www.rotetraenen.de/?main=svv&sub=alternativen), die man anwenden und Skillgruppen, in denen man das lernen kann.

Ich drücke dir die Daumen, dass du einen Weg heraus findest!
Kibi

Hallo schwarzer Engel,

zuerst mal ein paar Fragen: Wo schneidest du dich? Oberarm? Unterarm? Beine?
Solltest du dich an der unteren Seite vom Unterarm schneiden --> Lass es bleiben!!! Das ist so unglaublich gefährlich! Mit den ganzen Aterien bzw Venen die da entlang fließen, ist das die Stelle an der du das wirklich lassen solltest!!! so blöd es klingt, aber nimm lieber die Oberseiten vom Unterarm oder so - das macht die Situation zwar nicht besser, aber die Lebensgefahr ist geringer!
Ich war selbst längere Zeit in einem SVV gefangen und habe nur langsam und schwer wieder rausgefunden...
Ganz allgemeine Tipps, die mir damals unheimlich viel geholfen haben:
1. Ich hatte einen tollen besten Freund, den ich immer (ja, auch um 3 Uhr morgens....) anrufen durfte. Ich habe mich anfangs nicht getraut das Angebot anzunehmen, aber nach einiger Zeit ging es und ich habe ihm wirklich die Ohren vollgeheult. Hab ihm alles erzählt oder auch einfach mal für ne Stunde gemeinsam mit ihm geschwiegen und nur geweint, weil ich es nicht ertrug allein zu sein, aber keine Worte fand um auszudrücken was ich fühlte. Hast du jemanden, dem du dich anvertrauen kannst, der für dich da ist?
2. Ablenkung! Spielst du ein Instrument? Zockst du gerne? Liest du gerne Bücher? Hast du Prüfungen, für die du lernen musst? Tu irgendwas, was dich davon abhält, in diesen endlosen Gedankenspiralen zu versinken!
3. Iss scharfe Pepperoni/Chili, die Zunge ist ein Muskel der unglaublich viele Nervenzellen besitzt und deshalb viel Schmerz fühlt. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich schneiden musst - versuche sowas. Das tut mindestens genauso weh - verursacht aber keine Narben!! (Mir hat das nicht immer geholfen, aber jedesmal, wenn du ohne die Klinge auskommst, ist ein kleiner Erfolg!!!)
4. Mit welchem Messer schneidest du dich immer? Wenn es ein Taschenmesser ist, bzw. eines das dir gehört und nicht aus der Küche o.ä. kommt, dann gib es einer Freundin/Freund, der von dem SVV weiß! (Für mich war es eine Hemmschwelle ein anderes Messer zu benutzen als mein eigenes...)

Das sind aber alles nur Kurzzeithilfen... Das, was in deinem Kopf passieren muss, damit du da wieder rauskommst, ist ein längerer Prozess! Wenn es dir ml etwas besser geht, dann überleg dir mal:
"Ist das nicht total bescheuert? Mir gehts nicht gut, und dann verletzte ich mich selbst??? Um mir noch MEHR weh zu tun???"
Du musst versuchen, diese Gedanken zu durchbrechen, die dir sagen, dass du dich schneiden musst, damit es dir besser geht. Das stimmt nämlich nicht. Du musst versuchen die Ursache für dein Unwohlsein heraus zu finden, und dann darüber zu reden. Egal ob Eltern,Freunde, Familie oder sonst wer - wenn es einen wirklichen Auslöser gibt, dann rede mit der Person! Versuche ihr begreiflich zu machen, warum das, was sie getan/Gesagt hat, dir weh tut. Das hilft dir selbst auch, weil der Druck dann nachlässt!
Generell würde ich dir eine Therapie empfehlen - nach so langer Zeit ist es schwer da alleine rauszukommen!
Ich habe es nach einem 3/4 Jahr ambulanter Therapie geschafft - es war nicht einfach, und ich brauchte viel Unterstützung von guten Freunden. Aber glaube mir - ein Leben ohne SVV ist viel schöner!

Ich wünsche dir alles alles Gute und ganz viel Kraft!! Ich hoffe ich konnte dir zumindest ein bisschen helfen!!!!
Solltest du noch Fragen haben/Rat brauchen, oder einfach jemanden, der dir mal zuhört, schreib mir einfach!!

Liebe Grüße!
Jamie

Es gibt fuer mich immer ein paar kurzzeit hilfen.
1. Wenn du dich schneiden willst, dann schieb es auf. So dumm es klingt. Versuc dir zu sagen, ich aknn es auch noch in 10 minuten nohc macheen. Und dann wieder, ich kann ja nochmal 10 minuten warten.
2. Eiswuerfel. Lutschen, auf die haut packen. Stumieliert schmerzrezeptoren, aber fuegt dir keinen schaden zun.
3. Gummiebaender. Um den arm machen, wie manchmal zopfgummies, wenn du weisst was ich meine. Und wenn du dich schneiden willst, dann schnipp mit dem gummieband gegen dein handgelenk in dem du es wegziehst und dann loslaesst.
Alles sachen, die mir geholfen haben...

Liege gruesse und viel glueck.
Red

Bei mir hilft es auch wenn ich die Hände unter kaltes Wasser halte (zum Glück ist das wasser bei mir auf der Uni echt kalt).
Oder darüber reden, auch wenn es verdammt schwer fällt.
Was mir sehr hilft, ist wenn ich dann Reize von außen bekomm. Einmal hat mir eine Freundin dann einfach ganz lange über den Rücken gestrichen, bis ich mich wieder wahrgenommen hab. Das hat total geholfen.
Oder eben ein Igelball mit den Händen drücken.
lg

Hi Schwarzer Engel.
Ich habe selber ne lange SVV-Geschichte hinter mir, und Jamie hat mMn nach sehr wertvolle Tips gegeben.

Was mir noch sehr geholfen hat: Viele SVVler halten die Wunden absichtlich lange offen, bzw provozieren Entzündungen. Ein SEHR wichtiger Schritt ist, zu lernen, dich um dich selbst zu kümmern.

Versorge die Wunden! Jeder Tag an dem du einen Verband/Pflaster trägst, Salben nutzt (auch Bepanthen ist schon sehr hilfreich da muss nichts großartiges her) ist ein großer Erfolg.
Versuch dich besser um dich zu kümmern.
Wenn deine Wunden tief sind geh zum Arzt oder in die Klinik um die klammern/nähen zu lassen, bzw Klebepflaster zu bekommen.
Auch wenn es eine Überwindung ist. Wenns nicht geht versuch alles die Wunden zu schließen, besorg dir Wund-Desinfektion wie z.B. Betaisodonna-Paste oder Wund-Desinfektionsspray.

Mir persönlich haben meine "Leidensgenossen" mehr geholfen als die Therapie, hast du eine Selbsthilfegruppe in der Nähe?
Auch im Netz gibt es sicher spezielle Foren.

Wie Jamie sagte,wäre es toll wenn du jemanden findest mit dem du immer reden kannst.

Und wichtig ist: Nicht jeder Schnitt ist ein Versagen, im Gegenteil. Jede Stunde, jeder Tag an dem du es nicht tust ist ein Erfolg. Selbst wenn du später nach Wochen oder Monaten wieder schneidest, ist jeder Tag seit dem letzten Mal etwas Gutes, nicht der Schnitt das Böse.
Kleine Schritte sind der Anfang.

Wenns nicht anders geht als dir weh zu tun, gibt es diverse Techniken wie man sich selbst weh tun kann ohne sich selbst körperlich langfristig zu schaden.
Meine Therapeutin damals hat mir ein paar Dinge empfohlen, wenn ich darf würdeich die per PN auch weitergeben.
Blaue Flecke sind besser als tiefe Schnitte, finde ich...

Gruß, Ina