der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#1
"Wie, du hast schon wieder kein Geld mehr, wo ist das ganze Geld hin?" (..in Gedanken: Toilette....) "Nimmst du Drogen?" ( in Gedanken: ja, ESSEN....).

Erst vor Kurzem Gehalt bekommen und es ist weg. Tägliches Einkaufen, ständig woanders, ständig mit den wöchentlichen Angeboten der Märkte konfrontiert, wegen verfallsdatum reduzierte Lebensmittel sind besonders beliebt, ständiger Energieaufwand für organisiert krankhaftes Verhalten und dann die unendliche Trauer nichts dagegen tuen zu können, sich als Opfer mit großen Schuldgefühlen dann zu isolieren.....
Teufelskreislauf, der mich von mir selber nur anekelt!

Wieviele schöne Dinge hätte ich mit dem Geld tuen können, wieviel wunderbare Zeit hätt ich mit liebevollen Menschen verbringen können, wem hätte ich alles von dem besseren Menschen in mir teilhaben lassen können....

...ich bin süchtig!

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#2
hi funda, mich mal neben dich setz, wenn ich darf.
Mir geht es genau so. Ich fresse mich in den Ruin und ich bin so verdammt süchtig nach Essen. Wenn du eine Möglichkeit findest, dann bitt hole dir Hilfe!!!!!!!!!!!! Jetzt und nicht erst in ein paar Monaten. Ich glaube in deinem Fall wäre wohl eine KLinik gut(wär wohl in meinem Fall auch, aber bei mir geht es grad nicht). KLinik deshalb, weil da eher Entzug möglich ist, denk!!!

piggi

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#3
Danke für deine Antwort piggi. Lieb von dir! Bin dabei eine Klinik zu finden. Im Januar findet in Bad Segeberg ein Vorgespräch statt. Es wäre mein dritter Klinikaufenthalt. Das erste Mal habe ich nach drei Wochen abgebrochen und beim zweiten Versuch war ich drei Monate in der Schönklinik. Leider war der Aufenthalt nicht effektiv. Sie haben mich wegen Blutanämie in die innere für eine Woche geschickt dort hat man festgestellt das ich obwohl der Krankheit im sechsten Monat schwanger bin. Das war ein Schock. Ich, verantwortungslos, grün hinter den Ohren, krank,....und jetzt schwanger!??? Ich war dann noch in der Klinik, aber therapeutisch war es nicht erfolgreich. Aufgrund der Schwangerschaft, habe ich mich zurückgehalten. War clean. Jetzt habe ich eine wundervolle gesunde Tochter, aber drei Monate nach der Geburt auch wieder diesen Fluch von Bulimie. Mit Baby ist es schwer sich um Genesung und Krankenhaus zu kümmern aber dieser Staat versucht auch dort passende Möglichkeiten zu finden....Es ist noch ein sehr weiter Weg....

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#4
oooh das kenne ich nur zu gut. ich habe meinen eltern erst nach jahren von der krankheit beichten müssen, als sie zufällig kontoauszüge in die hände bekamen und feststellten dass das einfach nicht normal ist. ich hab auch schon oft geld für essen ausgegeben, das eigentlich für andere dinge gedacht war, und von dem was ich an so manchen tagen esse könnte ich eigentlich eine ganze woche leben.. :/
habt ihr überlegt euer konto einzuteilen? in einigen banken kann man eine sperre einrichten, dann kann man pro woche nur einen bestimmten betrag abheben und wenn der verbraucht ist, ist schluss. so muss man dann vielleicht mal zwei drei tage verzichten, aber zumindest läuft man dann nicht gefahr das komplette monatsgehalt zu verfressen :)

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#5
Guter Tipp, aber ich finde immer Möglichkeiten um riesige Einkäufe zu machen. Hauptsache stundenlang Essen und Erbrechen. Dieser Termin steht bei mir an der Tagesordnung. Wenn ich es mir auch anders vornehme, kommt es dann noch schlimmer und ich kram dann alles aus dem Schrank raus, sogar Mäusschens Babynahrung :cry: . Ich muß mir irgendwie helfen lassen. Mein Hirn will nicht begreifen das es so nicht mehr weitergeht und was gut für mich ist. Danke für deine Antwort!

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#6
Hallo,

Ich hoffe, dass für Deine Kleine noch genügend Geld übrig bleibt, um ihr Essen zu kaufen (ist, finde ich, sehr sehr teuer!). Oder Windeln etc.

Also wenn Du schon am Monatsanfang Dein Geld verkotzt & ein kleines Baby hast, finde ich das sehr krass und schlimm.
Du hast von einer Betreuerin geschrieben, die Dir bei Angelegenheiten hilft. Vllt. wäre ja eine Betreuerin, die sich um Deine Finanzen kümmert, gut? :roll: Ich weiß auch nicht. Es kann ja nicht so weitergehen, aber das weißt Du ja selbst ;)

Finde es gut, dass Du Dich um einen Klinikplatz bemühst. Kommt Dein Kind mit?

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#7
Ja, meine Tochter ist oberste Priorität, sie bekommt das beste vom besten was man kaufen kann. Das ist aber das traurige für mich, man kann soviel frisches zubereiten und kochen. Das erlaubt mir die Bulimie nicht. Keine Energie, keine ideen beim einkaufen, alles immer fertig. Gemeinsames Essen genießen, Mahlzeiten zu normalen Tageszeiten einnehmen, vorbildlich sein...so macht man sich nur Vorwürfe und das schlechte Gewissen ist wieder ein Grund für tiefe selbstverachtung und das anschließende Kotzen. ....
Klinikaufenthalt möchte ich unbedingt mit ihr gemeinsam durchstehen, habe auch niemanden der so lange auf sie aufpasst ( fände ich auch nicht so gut), aber umso schwieriger ist es etwas für uns zu finden :?:

Re: der kranke Luxus, der mich in den Ruin treibt....

#9
OH man funda...ich habe mich in deinem Eingangspost sowas von wiedererkannt und ich dachte ich wäre alleine damit...

Es wird irgendwie immer schlimmer und katastrophaler...gerade finanziell ist es dermaßen ausgeartet...

Von 2003 - 2006 war ich Lehrling, hab noch bei meinen Eltern gewohnt...von jahr zu Jahr gab es da ein wenig mehr Geld.(wobei ich schon während der Lehre mein gesamtes Geld im Klo runtergespült habe, während andere einen Führerschein gemacht haben, ihre erste eigene Wohnung hatten und und und )
Danach die Übernahme als Angestellte, eine kleine Gahltserhöhung, bis 2009 stieg quasi mein Einkommen immer etwas , sodass ich das gar nicht BEWUSST wahrgenommen habe, dass ich immer mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben habe...

dann kam der Punkt, an dem ich auch kein Geld mehr hatte:
Der erste Schritt war ein Dispo bei meiner Bank
Der zweite Schritt war eine Dispoerhöhung
Der dritte Schritt war ein Kredit, den ich letzten Herbst aufgenommen habe :cry:
Und ich habe mich schon dabei erwischt, wie ich ausgerechnet habe, was eine Krediterhöhung kosten würde!!! :evil:

Ich habe kein Auto, kein Führerschein,war in den letzten 12 Jahren eine Woche im Urlaub, ich zahle keine Miete (wohne mit meinem Freund zusammen, der zahlt die Miete alleine)
Sonntags werden wie wild die Prospekte studiert, dann wie du es so schon gesagt hast "krankhaft organisiert" . Zudem bunkere ich wie eine gaskranke, meine Schränke, Abstellkammern sind bis oben hin voll... :roll:

Monatlich geht mehr Geld für Lebensmittel drauf, als ich eigentlich verdiene...
Zuletzt geändert von SuNNi am Fr Jan 04, 2013 8:26, insgesamt 2-mal geändert.
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