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Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: So Dez 16, 2012 23:41
von rinchen25
Hallo,
ich habe zur Zeit mal wieder eine Phase mit beinahe täglichen Ess- und Brechanfällen. Das bekomme ich immer, wenn ich Streß in irgendeiner Form habe oder es mir psychisch nicht gut geht...Das fressen bewirkt, dass in mir soviel Spannung und Frust abgebaut wird, der aber kurze Zeit später wieder da ist. In dem Moment kann ich es aber nicht anders lösen, ihr kennt das ja selber. Ich möchte aus dieser Phase möglichst schnell wieder herauskommen,
könnt ihr mir deshalb evtl einige Ratschläge geben, was ihr tut, wenn ihr merkt, dass ein FA naht? Habt ihr irgendeine Methode euch so abzulenken ihn zu verhindern? Je länger es andauert, desto schlechter fühle ich mich, desto ekliger und fetter in meinem Körper, desto trauriger, desto mehr isoliere ich mich...
da ich neu hier bin kurz zu meiner Person:
Ich bin 25 und habe seit 11 Jahren eine ES. Dazu gehören sowohl Phasen der MA als auch bulimische. Ich war mit 14 fast ein halbes Jahr in einer Klinik und habe seitdem mehrere langandauernde Gesprächstherapien gemacht. Alles hat mir auch gut geholfen, es gibt Zeiten, wo ich weder über essen noch über Gewicht nachdenke, und eben auch solche wie jetzt, wenn ich in diesen Teufelskreis komme, wo jeder schlechte Tag die Chance da wieder rauszukommen in weitere Ferne rückt.
Ich suche einfach die Möglichkeit zum Austausch, Tipps zum Verhalten, einen möglichen Weg diese akute Phase zu überwinden. Die Hoffnung, jemals völlig ohne ES leben zu können, habe ich eigentlich schon aufgegeben.
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 10:28
von Lillyzoe
Hallo rinchen,
mir geht es geradewie dir. Ich habe es über ein halbes Jahr richtig gut geschafft vernünftig zu essen, hatte keine FA und war gut drauf, habe vernünftig Sport getrieben etc... Doch leider ist es imom. wieder sehr stressig bei mir, meiner Familie gehts nicht gut, meine Mutter hat ne Psychose die nie wieder richtig heilbar ist, Schulstress, dann arbeiten, dann mache ich eine Therapie wegen meiner nicht gerade einfachen Kindheit und da habe ich jetzt wieder einen mega Tiefpunkt in meinem Leben... somit bin ich wieder im Teufelskreis gelandet, ja ich weiß gar nicht wie ich es erklären soll, aber die Fa lassen mich all das für ne kurz Zeit vergessen und ich kann all meine Probleme mit ausK****n. Zudem fühle ich mich momentan wieder extrem übergewichtig und sehe mich denke ich mal im Spiegel doppelt so dick wie ich überhaupt bin. Es wird einfach zu viel, ich kann dich also gut verstehen.
Da ich auch fast jeden Tag ne Fa bekomme, habe ich auch schon überlegt was ich machen kann. Meistens versuche ich dann mich abzulenken, d.h. wie ne verrückte putzen, stunden lang telefonieren, ich spontan verabredet, sport machen und am besten raus aus der Bude, denn da ist die Gefahr bei mir am größten ! Spatzieren gehen, irgendwas .. ich wünschte mir auch manchmal so ein kleines Geheimrezept dagegen. Ich hasse es, dieses Gefühl vom rauszögern. Ich wohne in einer Wg und kann die FA nicht immer dann und so ausleben wie ich es für mich brauche und umso länger ich warte umso schlimmer wird sie und umso schlechter fühle ich mich, so wie du auch schon beschrieben hast. Aber eben genau das ist der ewige Teufelskreis und ich hoffe da sind wir beide bald wiede draußen, ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen und hoffe ich konnte dir irgendwie helfen !

Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 10:54
von rinchen25
Da geht es dir wirklich ähnlich wie mir.
Gestern z.B. hatte ich eigentlich keinen schlechten Tag. War in der Uni, habe eine gute Note für ein Referat bekommen und danach noch beim Sport. Ich hatte mir so fest vorgenommen, abends ganz normal noch eine Kleinigkeit zu essen (ich hatte auch tagsüber einigermaßen normal gegessen) und dann schlafen zu gehen. Und....es hat nicht geklappt. Manchmal hab ich das Gefühl, ich kann gar nicht mehr normal essen, entweder gar nichts oder FA. Bei mir kommt der Drang auch immer zuhause. Diese ganzen Ablenkungsmanöver sind oftmals leichter gesagt als getan. Manchmal ist der Drang so groß, dass ich unfähig bin etwas anderes zutun und alles was ich noch erledigen wollte, erst danach geht.
Ich wohne übrigens auch in einer WG und habe eine riesen Angst, dass jemand das bemerkt. Ich wohne hier erst wenige Monate, als ich einzog, hatte ich gerade eine bessere Phase, und jetzt wäre es eine Katastrophe für mich, wenn das rauskommt. Ich mag meine Mitbewohner total gerne, aber so nahe, dass ich ihnen das beichten würde, stehen wir uns noch nicht. Und da wir zusammen wohnen, wäre es mir einfach nur peinlich.
Bei mir ist es auch wie bei dir. Wenn es mir einfach nur schlecht geht, ist das einzige was hilft, zu fressen. Nur dann kann ich das alles kurzzeitig vergessen und es wirkt sogar irgendwie entspannend. Das kotzen ist zwar eklig und ich tue es, um nicht zuzunehmen, aber es hat auch etwas befreiendes irgendwie. Ich denke, man muss eine Möglichkeit finden, diese Spannung und dieses schlechte Gefühl irgendwie anders loszuwerden oder damit umzugehen, aber auch das ist leichter gesagt als getan. Zumindest ich habe noch nichts gefunden, womit das funktioniert

Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 11:07
von Lillyzoe
Oh gott, du sprichst mir echt soo aus der Seele.
Es ist einfach genauso, wie du es sagst. Ich kann auch kaum noch normal essen. Sobald ich ein mal ein klein wenig zu viel esse, wird eine FA daraus. Ich habe null Kontrolle mehr über mich und meinen Körper, das ist so ein schlimmes Gefühl.
Ja, das stimmt... es ist mega schwer sich dann abzulenken. Ich versuche meinen Tag schon morgens so zu planen das ich möglichst wenig zu Hause bin und gar keine Zeit für eine FA habe, klappt aber auch nicht immer. Ich bin immer froh wenn ich meinen Freund so gut wie den ganzen Tag sehe und er bei mir schläft, denn dann ist mein Tag ohne FA so gut wie gesichert (habe bei ihm nie FA).
Ja ich bin auch in einer besseren Phase her gezogen, da hatte ich keine FA und habe sehr vernünftig und gesund gegessen. Ich wohne seid Anfang Juni hier und mit einer meiner zwei Mitbewohnerinnen habe ich eine sehr sehr schöne Freundschaft aufgebaut, sie weiß auch das ich mal B. "hatte" (habe nur die halbe Wahrheit erzählt und sie weiß nicht viel über die Krankheit), somit denkt sie ich bin wieder gesund. Mir wäre es auch so unangenehm, wenn einer der beiden Mädels rausbekommt das ich hier auf unserer Toilette K* gehe. Ich glaube die würde das tierisch ekelig finden. Ich putze zwar danach immer total gründlich die Toilette, aber es ist nun mal wie es ist.
Für mich ist nicht nur das K* die Befreiung, sondern auch das viele essen. Ich kann endlich mal das machen was ich will, mich mal nicht kontrollieren müssen, einfach mal schwach sein... und ich gehe auch danach aufs Klo um nicht zu zunehmen. Ich würde so gerne einen Ersatz für all das Prozedere finden, wie du schon sagst einen Ersatz für das Gefühl was uns die B* gibt.
Das tut gerade so gut, einfach zu wissen das ich nicht alleine bin ... ich könnte heulen.. ich bin so fertig

Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 11:15
von Schnuddel
hey ihr,
also mir hilft es oft, wenn ich mir den ganzen Tag grob verplane...nicht so dass Stress entsteht, aber so, dass ich keine "leeren" Momente hab, die sind bei mir oft am gefährlichsten in einen FA zu geraten. Dann versuch ich mich im Kopf immer auf das einzustellen, was als nächstes ansteht.... am einfachsten ist es natürlich wenn das irgendwas ist, wo andere Menschen dran beteiligt sind

also wenn ich mit freunden verabredet bin, arbeiten muss, auf meine Nichte aufpassen etc....dann hab ich immer das gefühl schon aus "Verantwortung" anderen gegenüber nicht fressen zu dürfen...wenn ich mir was vornehme, was nur mich betrifft, also lernen, aufräumen, putzen usw....dann ist es unterschiedlich, mal klappt es, mal nicht.....neulich hab ich hab ich mir in einem kritischen Moment mal aufgrschrieben, wie der der Tag jetzt typischerweise weitergehen würde,wenn ich dem drang nachgehe....also was ich wo einkaufen würde....was ich ekliges essen würde, wie ich mich danach vermutlich wieder fühle....dann hab ich mir das durchgelesen und und plötzlich wollte ich den tag dann nicht mehr so "verloren" geben....wie gesagt, klappt nicht immer, aber einen versuch ist es wert
alles liebe

Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 11:53
von rinchen25
Nicht weinen, wir haben wirklich viele Gemeinsamkeiten in unserer momentanen Situation, das heißt auch wir können uns verstehen und uns gegenseitig versuchen zu unterstützen.
Das tut gut, hier so verstanden zu werden und sich austauschen zu können. Man fühlt sich ja sonst so blöd, weil man denkt "warum habe ich das und die anderen um mich herum alle nicht" Ich möchte auch, dass diese Phase endlich wieder besser wird, ich weiß ja, dass es auchh anders geht! Da ist dieses Forum schonmal eine Hilfe, endlich fühle ich mich nicht ganz allein.
Ich finde das mit dem Aufschreiben, was ich jetzt machen würde, wenn ich einen FA habe und wie ich mich dann fühle eine ganz gute Idee. Ich werde das glaube ich mal ausprobieren. Ich hoffe, wenn es soweit ist erinner ich mich auch dran bzw. habe die Kraft, das wenigstens zu probieren bevor ich direkt in einen FA verfalle.
Es stimmt, wenn man nicht alleine ist, ist es auf jeden Fall besser. Ich bin vor ein paar Monaten in eine neue Stadt gezogen und habe hier noch nicht so viele Freunde leider...und man erzählt ja auch nicht jedem gleich alles, sondern lernt sich erstmal kennen. Trotzdem tut es mitunter gut, unter Leuten zu sein. Manchmal ertrage ich die Anwesenheit anderer aber auch nicht. Dann muss ich einfach alleine sein, obwohl ich weiß, dass es mir danach noch schlechter geht. Kennt ihr das?
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 13:47
von Prim
Mir geht es auch wie euch ..
mir hat es gerade geholfen (Mittagspause, keiner da, ziemlich stressiger Vormittag gewesen..) mir vorzustellen wie es mir geht wenn ich mich danach übergebe. Psychisch und physisch, von Gewissensbissen bis Bauchschmerzen.
Das hat mich abgeschreckt. Mal schauen wie lange es noch anhält, ich will heute nicht schwach werden!
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 15:30
von Julysam
Hallo,
mir geht es ganz genauso wie euch allen. Wahrscheinlich sogar noch schlimmer. Ich hab ja schon jahrelang Bulemie, aber momentan ist es enorm kräftezehrend. Ich kann im Grunde gar nicht mehr von einzelnen Heißhungerattacken sprechen, da ich im Grunde nur noch fresse und kotze. Den ganzen Tag lang. Das fängt beim Frühstück an und hört vor dem Schlafengehen auf. Ich muss oft mehrmals am Tag einkaufen gehen, was mich enorm ärgert, da so viel Geld bei drauf geht. Ich schaffe es, wenn ich total tolle Pläne habe, mal einen, maximal zwei Tage normal zu essen. Dann läuft es wieder ein paar Wochen schlecht. Wenn ich anfange, normal zu essen, bekomme ich ein enormes Blähgefühl und es ist enorm unangenehm im Magen, ich lagere Wasser ein, sodass ich am zweiten Tag keine Lust mehr auf dieses Völlegefühl habe und wieder alles hineinstopfe und erbreche. Es ist einfach furchtbar. Ich weiß gar nicht mehr, wie ein geregeltes Essverhalten ist. Ich wünschte so sehr, ich hätte mal jemanden, mit dem ich reden könnte, der das auch hat, der mich mal versteht. Denn was soll ich den anderen schon sagen? "Ich hör ab morgen auf damit" ist mein Standartspruch, dem ich bald selbst nicht mehr glauen kann.
Ich möchte so gerne gesund essen. Hätte denn jemand Lust, vielleicht mit mir eine Freundschaft aufzubauen und sich vielleicht auch mal telefonisch zu unterstützen? Ich bin mir sicher, dass man sich zu zweit besser aufpeppeln kann. Bin übrigens 28 Jahre und fest im Beruf und wohne in Baden Württemberg. Am Wochenende in ich mit meinem Freund zusammen, wo es momentan auch leider nicht mit dem Essen klappt.
Bevor einer fragt. Nein, ich mache zur Zeit keine Therapie, ist leider nicht machbar. Aber auch die Therapeuten konnten mir bisher nicht weiterhelfen. Was nicht heißt, dass ich es nicht schaffe. Ich weiß, dass ich es schaffen werde. Und ich lasse nichts unversucht. Denn an den schönen Tagen, wo es gut läuft mit dem Essen, weiß ich, wie toll das Leben sein kann ohne Bulimie.
In diesem Sinne, würde mich freuen, wenn mir jemand eine Mail schreiben würde.
Julysam
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 20:51
von Lillyzoe
Also ich bin gerade echt froh das ich mich hier angemeldet habe, habe mich echt mega alleine mit der ES gefühlt... aber jetzt merke ich das ich nicht alleine bin und das es Menschen gibt die mich verstehen können !
Ja das mit dem Aufschreiben ist wirklich mal ne gute Idee und ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren

Ohja das kenne ich sehr gut, eigentlich wünsche ich mir dauerhaft jemanden der bei mir ist... und wenn es dann so weit ist, will ich alleine sein. Bei meinem Freund ist das momentan echt schlimm, ich freue mich total auf ihn wenn ich weiß das wir uns später sehen und wenn er dann bei mir ist blocke ich nur noch ab und will alleine sein. Ich schatte mich im Moment sowieso extrem von meiner Außenwelt hab, meine Familie fragt was los ist, meine Freund und ja sogar meine Lehrer und Chefin ! Ich will mit niemandem reden, total abwesend und will einfach meine Ruhe, obwohl ich mich eigentlich total nach "Aufmerksamkeit" oder auch Nähe sehne. Ich bin so sauer auf mich selber das ich so scheiße zu meinem Freund geworden bin, ich schnauze nur noch rum, mir passt gar nichts mehr und ich werde total schnell agressiv. Habe letztens mein ganzes Zimmer auseinander genommen, ich war ne zeitlang im Fitness wo ich meine Agressionen gut abbauen konnte... allerdings schaffe ich es da auch nicht mehr hin, erstens weil ich mich total zurückziehe von menschenmengen und weil ich total schlapp bin. Ich fühle mich als ob irgendwas vierundzwanzig stunden an meiner energie saugt.
@Julysam
Erstmal hallo, das hört sich echt heftig bei dir an. In den extremen Ausmaßen hatte ich es bis jetzt noch nie, aber das würde bei mir auch gar nicht funktionieren da ich 1. gar nicht das Geld dazu habe (lebe von Bafäg und wohne nicht zuhause) und zweitens bin ich nie alleine um so viele FA haben zu können (WG)... aber trotzem kann ich dich verstehen, ich kann verstehen das du normal essen können möchtest, denn das Essen beeinflusst deinen ganzen Tag... und vor allem dich, es ist wahrscheinlich 24 Stunden in deinem Kopf, was kaufe ich heute ein was esse ich wann hab ich die Gelegenheit dazu und dann danach das miese Gefühl. Das mit dem morgen mache ich es nicht mehr kenne ich zu gut, denn das nehme ich mir nach jeder FA vor und es hat noch nie geklappt... ich denke das ist nur damit du dich gut fühlst und nicht aufgibst und ich denke das ist auch wichtig und vielleicht schaffst du es ja doch irgendwann !!! ich drücke dir dazu jedenfalls die daumen, wenigstens das es besser wird und du teilweise normal essen kannst.
Was meinst du mit wo es momentan auch nicht mit dem essen klappt, weiß er von deiner ES ?
Ich finde es schön das du nicht aufgibst und das du die schönen Dinge im Leben noch sehen kannst und genießt wenn du die Chance dazu hast ! Wirklich Hut ab und genau desshalb denke auch ich das du es schaffst, wenn du es nicht aufgibst und dich hängen lässt schaffst du es, dann kann es jeder schaffen. Finde es ne gute Idee das du nach so einer festen "Freundschaft" fragst, vielleicht ist das ein guter erster Schritt und das kann dich gut aufbauen... aber ich denke dafür brauchst du genau die richtige Person. Also nehm dir Zeit, stöber noch durch die Foren und lerne neue Leute kennen und dann kommt die richtige Person !
NEVER GIVE UP ! Lilly
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 22:40
von ESSmeralda
rinchen25 hat geschrieben:Ich bin vor ein paar Monaten in eine neue Stadt gezogen und habe hier noch nicht so viele Freunde leider...und man erzählt ja auch nicht jedem gleich alles, sondern lernt sich erstmal kennen. Trotzdem tut es mitunter gut, unter Leuten zu sein. Manchmal ertrage ich die Anwesenheit anderer aber auch nicht. Dann muss ich einfach alleine sein, obwohl ich weiß, dass es mir danach noch schlechter geht. Kennt ihr das?
rinchen? ich kenne das zu 100%
neue stadt, als auch den drang auf abstand gehen zu müssen
mich strengen menschen an...
ich ertrage kaum nähe...
ich weiß nicht
ihr schreibt viel über das konkrete, die ES an für sich
aber wie schauts mit den gründen aus?
es hat ja alles seine ursachen...ich denke es macht sinn sich die anzuschauen
leider bin ich wegen der kasse in einer therapiepause...
spiele aber mit dem gedanken bald wieder in eine TK zu gehen
die bulimie ist neben der depression so mancher lasten aus meiner kindheit/jugend
hm...
ich wünschte ich wäre gesünder
grüße euch lieb
p.s.: das mit dem aufschreiben ist eine gute idee
allerdings VOR dem FA
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Di Dez 18, 2012 23:38
von defiant
hallo
also ich hab mir jez nicht alles so genau durchgelesen (bin um die uhrzeit schon zu müde ^^) - aber ich kenn das problem.
was mir hilft, vor einem fa ist vor allem einfach die wohnung verlassen und an die frische luft gehen...
vielleicht hilft dir aber auch ein coolpack um dich von deiner spannung runterzuholen...
oder was ich auf einer anderen seite gefunden habe, dass du überlegst, wieso du jetz einen fa haben willst- mit dem wort "halt" - ist es aus hunger (hungry) - also weil du wirklich bis jetzt zu wenig gegessen hast, oder weil du "angry" bist - und die wut einfach runterschluckst und eben am essen auslassen willst, weil du "lonely" also einsam bist oder weil du einfach müde "tired" bist - das war bei mir oft der fall...eine pause gönnte ich mir so nicht und ich war einfach müde und ein fa war die einzige möglichkeit, zeit für mich zu haben...vielleicht hilft dir das

Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Do Dez 20, 2012 22:46
von rinchen25
wie ist es euch ergangen die letzten tage? mir leider nicht so gut. Gestern war der einzige Tag ohne FA. Lag aber abends im Bett und hatte ein krasses Bedürfnis danach. Konnte mich auch gar nicht darüber freuen, weil der Drang so stark war, dass er alles überschattet hat. Heute war ich dann in der Uni und wollte danach direkt zum Sport. Der Drang zu fressen war aber den ganzen Tag so stark, dass ich es nicht ausgehalten habe und anstatt zum Sport in den nächsten Supermarkt gegangen bin. Den Rest brauch ich nicht ausführen
Das ist wie eine Droge. Ich bin gar nicht in der Lage etwas anderes zu tun, bis ich "es" getan habe. Momentan ist es ganz furchtbar.
Hilft also momentan nicht, sich etwas vorzunehmen, ist ja nicht so, dass ich nichts zutun habe/hätte, ich bin in so einem Moment nicht in der Lage etwas anderes zutun
Das Aufschreiben, wie Schnuddel vorschlägt, oder die Formel HALT von defiant finde ich richtig gut - wie schaffe ich es, in solch einem Moment daran zu denken, woher nehme ich die Kraft, das wenigstens zu versuchen anstatt gleich dem Drang nachzugeben?
@ESSmeralda: Natürlich muss man an den Gründen arbeiten um das Symptom loswerden zu können...mir sind sie auch bekannt, sofern man das überhaupt klar definieren kann. Es gibt - wie wohl bei fast allen - gewisse Dinge in der Kindheit/Jugend, die nicht "optimal" verlaufen sind und heutzutage gibt es bei mir einfach gute und schlechte Phasen bzw. solche wo es mir aus bestimmten Gründen (wie auch jetzt) einfach überhaupt nicht gut geht und ich es nicht schaffe, das anders zu kompensieren. Es gibt auch Zeiten, wo ich nicht gleich in dieses Muster zurückfalle. Und wenn man da einmal wieder mit anfängt, wird es leider ganz schnell wieder zur Gewohnheit.
Ich hab schon so viele Therapien gemacht, ich mochte meine Therapeuten und sie haben mir sehr geholfen. Aber ich kann doch nicht mein ganzes Leben darauf angewiesen sein?!?!
Liebe Grüße an euch alle. Wenn man sich in der Umwelt gerade einsam fühlt, tut es gut, dass dies hier nicht der Fall ist und es Leute gibt, die einen verstehen, weil sie genauso empfinden. Denn so ist es ja leider - selbst wenn man jemanden hat, dem man alles anvertrauen kann-nachvollziehen und wirklich verstehen kann es nur jemand, der es selbst erlebt hat.
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: So Dez 23, 2012 20:50
von Schnuddel
hey rinchen,
diesen drang und das Gefühl manchmal nicht anders handeln zu können, das kenne ich sehr gut. Ist mir diesen Sommer extrem bewusst geworden, wie sehr ich einfach davon fremdgesteuert bin und man hat das gefühl nicht dagegen ankämpfen zu können.
Auch wenn das so traurig ist, tut das gut, es auch mal von andern menschen hier zu lesen. Man kommt sich ja völlig absurd vor in dem Moment.
Bei mir ist es im Moment so lala, es geht häufig schon besser aber ich kann verstehen, dass es Momente gibt, in denen all diese guten Tipps vollkommen nutzlos sind, weil man das Gefühl hat, nichts dagegen tun zu können. ich weiß nicht wie es dir/euch damit geht, aber für mich war das eine verdammt schlimme erkenntnis....Ich hab trotz meiner eigentlich echt krassen Essstörung, die ich seit ich 12 bin habe, noch nie eine Therapie gemacht, deshalb dachte ich immer, es gibt vielleicht irgendwo doch was, was einen "heilen" kann, ich kenne es halt nur nich. Aber dieses Jahr hab ich zum ersten mal extrem gemerkt, dass wahrscheinlich nichts wirklich hilft, solang ich mich nicht selbst mit aller Kraft dagegen stelle. Das is verdammt schwer, aber vielleicht macht dir das ein bisschen Mut, dass es vielleicht doch nicht ganz auswegslos is. Ich habs zumindest geschafft, die FA zu reduzieren und all dem nicht mehr ganz so viel Raum zu geben ...jedenfalls im moment, ich bete dass es so bleibt.....
Jedenfalls hätte ich das vor ein paar Monaten nie nie niemals für möglich gehalten, weil ich mich exakt so verhalten hab wie du es beschreibst.....
Hab im Moment so langsam das gefühl, dass ich doch noch einen Funken Selbstkontrolle in mir habe, sie ist nicht immer da, aber doch noch vorhanden und ein paar mal hat dieses "Halt, jetzt nicht" doch geklappt....
Ich wünsch dir, dass es bei dir ganz bald ein bisschen bergauf geht, wir können das schaffen!
alles liebe, schnuddel
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Mi Dez 26, 2012 0:55
von manana
Hey ihr,
mein Therapeut hatte mir mal eine Methode genannt, die ich erstaunlich effektiv fand, um mich von einem FA abzuhalten. Er meinte, ich soll mir vornehmen, dass ich es "nur für heute nicht mache". Und ich finde das einen tollen Ansatz. Wenn ich mir den FA als solchen an sich erlauben würde und nicht dagegen ankämpfe, aber eben nur nicht heute. Morgen kann ich es immer noch machen.
Dieser Gedanke beruhigt mich irgendwie, ich male es mir für den nächsten Tag richtig schön aus, aber dann schläft man eine Nacht drüber und am nächsten Morgen ist der Druck vom Vortag meist nicht mehr in der Form vorhanden und außerdem ist es dann ja der nächste Tag, an dem man es nur an diesem Tag nicht macht.

Natürlich klappt es nicht immer, aber mir hat es sehr dabei geholfe, es doch sehr einzuschränken, vor allem, wenn gar nichts anderes noch geht. Wenn man sich den ganzen Tag vollgehauen hat mit Terminen und Freunden und Hobbys und was weiß ich, und diese absagt, um sich dem hinzugeben, und wenn alles andere als Ablenkung einfach nicht mehr funktioniert.
Vielleicht hilft euch das auch ein wenig?
Ich wünsch euch viel Kraft und hoffe, dass wieder bessere Zeiten kommen!
LG, manana
Re: Verhindern eines FAs / Tipps und Gegenmaßnahmen
Verfasst: Mi Dez 26, 2012 13:56
von Schnuddel
huhu,
dieses 1 Tag Prinzip kenne ich auch, hab sogar mal gelesen dass das ein kompletter Therapie-Ansatz ist....Kritik daran war wohl aber, dass man dann langfristig immer nur daraufhin arbeitet, den Tag "zu überstehen" ohne dass dabei ein wirklicher Fortschritt gemacht wird...
Ich find das allerdings ziemlich gut und kann auch nur bestätigen, dass mir das manchmal den Druck ein bisschen nimmt, wenn man sich sagt, dass es nur heute bzw. jetzt gerade nicht sein kann und dass man morgen wieder "darf".
Liebe Grüßis