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Voller Magen aber immer noch hungrig?

Verfasst: Sa Nov 10, 2012 17:26
von Rosine
Kennt das jemand? ich bin selbst nach einem essanfall bei dem ich bis zum platzen voll bin noch hungrig... was kann man dagegen tun? je mehr ich dann noch esse umso schlechter geht es mir aber Hunger habe ich am Ende immer noch...

Re: Voller Magen aber immer noch hungrig?

Verfasst: Sa Nov 10, 2012 18:07
von Ina_Love
Das kenn ich leider nur zu gut. Ich hab das total oft, da kann ich einfach nicht aufhören zu essen und nimm mir immer und immer mehr. Und nachdem ich was weiß ich wieviel gegessen habe, hab ich immer noch hunger.
Ich versuch mich dann immer abzulenken, indem ich raus gehe, was mit Freunden mache oder so, dann denk ich nich mehr ans essen oder k*tzen und dann geht es auch meistens ziemlich gut.

LG Christina

Re: Voller Magen aber immer noch hungrig?

Verfasst: So Nov 11, 2012 15:10
von Dreamdancer
Hab ich auch oft genug. Und dazu habe ich auch eine physische und eine psychische Erklärung.

Ich hab mich ein paarmal aus Geiz oder Geldmangel, oder aus irgendeinem Ernährungstick, sehr einseitig ernährt. Also zum Beispiel fast nur Kartoffeln, die kosten ja nichts. Und ich hab gemerkt, davon werde ich absolut nicht satt. Weil ja das Eiweiß fehlt. Da kann ich bis zum Bersten voll von sein, da fehlt trotzdem was. Und wenn mir das dann nach ein paar Tagen auffällt, dass mein Magen ständig überfüllt ist, und ich trotzdem nie satt bin, und rein zufällig mal was mit Eiweiß esse, dann geht es mir seltsamerweise sofort besser. Oder bei nur Gemüse, da fühlt man sich sofort satter, wenn man noch eine Kleinigkeit was mit vielen Kalorien isst. Oder nach einer deftigen schwerverdaulichen Mahlzeit hilft oft was Süßes, oder am Besten enzymhaltiges Obst, um überhaupt die Energie parat zu haben, den Rest auch verdauen zu können.
Da muss man halt gucken, dass man nicht nur genug Volumen oder genug Kalorien isst, sondern auch genug Eiweiß, Fett, Vitamine, Mineralstoffe. Die tragen ja alle zur Sättigung bei. Ausgewogen eben.

Aber naja, was viel häufiger vorkommt, ist psychischer Hunger. Wenn irgendwas fehlt, Kontakt zu anderen Menschen, etwas Wichtiges erledigen, oder wenn ich unglaublich wütend bin, oder was auch immer, emotional aufgewühlt oder sehr gefühlsleer jedenfalls, oder auch Übermüdung, wo das Schlafbedürfnis größer ist als der Hunger, dann sollte ich eigentlich schon wissen, dass ich beim Essen auf keinen Fall aufs Sattsein warten kann, weil das wird nicht kommen. Dann kann ich halt gucken, kann ich etwas noch schnell vor dem Essen klären, einen Anruf machen oder so, und dann geht es mir besser, sodass ich auch "satt" fühlen kann, oder schaufele ich mir eine Standardportion rein und dann nichts mehr, egal wie ich mich fühle, das geht halt vor anderen oder wenn ich ein Zeitfenster habe, das keine Zeit zum Weiterfressen lässt, oder gebe ich mich direkt dem FA hin, weil ich eh keine Chance habe :roll:
Mein Problem ist eben, selbst wenn ich unterscheiden kann, dass ich eben gerade eher ein psychisches Problem habe, als körperlichen Hunger, oder beides gleichzeitig, dann kann ich nicht gut damit umgehen. Ich spüre dann einfach meinen Körper gar nicht mehr, oder ich will eben lieber körperliche Schmerzen haben, als so eine Gefühlsüberflutung. Und auch wenn ich meine psychische Leere genau definieren kann, wieviel ich körperlich brauche, kann ich dann nicht gut einschätzen. Also deswegen entweder erst klären oder Portion genau definieren.

Re: Voller Magen aber immer noch hungrig?

Verfasst: Mo Nov 12, 2012 15:03
von Maite
Oh ja, wobei ich wieder beim Thema "körperlichen und seelischen/emotionalen Hunger nicht auseinander halten können"! das kenn ich zu gut. Wobei ich in das in eher anorektischen Phasen dann mit übertriebener Kontrolle zu kompensieren versuche oder dadurch, dass ich nur "leichte" Nahrungsmittel esse... und dann beginnt ein Teufelskreis. Und deshalb ist das auch keine Lösung.
Ich glaube, es geht wirklich darum, sich endlich zu trauen, all die Gefühle zu fühlen,die dahinter stecken.
schon komisch, dass es tatsächlich so ist, dass wir Essgestörte manchmal lieber den körperlichen Schmerz aushalten, als uns unseren wahren Bedürfnissen, Schmerzen und Gefühlen zuzuwenden, die einen ja auch nicht umbringen würden.
Also, hoffentlich ist die Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung für uns!
Aber diesen permantene unersättlichen Hunger habe ich auch, auch nach dem Essen. Da stehen Gefühle dahinter. Ich weiß es, aber sie immer zu fühlen, ist nicht leicht. Und manches ist sicher schon Gewohnheit geworden. Deshalb ist eine gewisse Struktur für den Anfang sicher nicht schlecht. Mir hat es auch manchmal geholfen, wenn ich meinen Essplan abends jemandem mitteilen konnte - dann war das ganze etwas verbindlicher.
Liebe Grüße!