hat jemand erfahrung mit dem thema "gefühle einfrieren". meine freundinn hat regelmässig diese phasen, wo sie ihre gefühle auf einmal nicht mehr findet, meisstens, wenn es grade perfekt läuft. von heut auf morgen ist alles weg und sie denkt sie liebt mich nicht mehr, ich bin nur ein kumpel, meisstens macht sie dann irgendeinen blödsinn, beschmutzt sich selber usw. bislang kam sie dann immer irgendwie an, die gefühle kamen zurück, im endeffekt immer intensiver und stärker. muss mir eingestehen, dass mich das trotz allen verständnisses wirklich verletzt, immer wieder vor den kopf gestossen zu werden, in dem zusammenhang belogen und auch betrogen zu werden. ich möchte sie nicht aufgeben, sie ist etwas besonderes, keine krankheit oder macke kann stark genug wiegen ihre besonderheit nicht mehr zu sehen. woran liegt dieses einfrieren, wie kann man es verhindern, dagegen arbeiten, oder es beenden wenn sie wieder so kalt wird. soll ich sie einfach ziehen lassen, da ihr die besonderheit von uns auch bewusst ist und kann darauf hoffen, dass sie es selber merkt, wenn ich sie nun fallen lasse? dass sie sich dann erinnert was ihr fehlt, auch wenn sie alternativen in dieser zeit an sich ran lässt???

ja kenn ich... hatte auch partnerschaften.. wo ich nichts fühlte.. liebe fühlte... und auch abneigung fühlte.....es ist ziemlich schwer damit umzugehen... für den partner und für denjenigen der die nicht gefühle.. oder abneigung durchmacht... rein objektiv weis man dass man den anderen echt mag... und man ist dennoch total gereizt wenn man ihn sieht und verletzt ihn... ich fand es unheimlich schwierig und habe mich deswegen dann auch schwerenherzens von meinem partner getrennt....
woran es liegt.. und wie man das ändern kann weis ich leider nicht... aber ich verstehe das es verdammt schwer ist....

weisst du, soll sie mich verheizen, dass ist mir mittlerweile egal, aber sie muss sich doch irgendwie helfen lassen! wenn wir uns schon verlieren ist beschi. genug, aber soll sie so weiter leben? es muss doch einen weg geben, dass wenigstens ihr zu helfen ist?
wie ist es, wenn diese phase vorbei ist, qualen einen nicht die momente und der mensch den man weggeschmissen hat, wenn diese einfrierphase vorbei ist, oder hat man direkt einen ersatz? wir haben alles geteilt, alles gemeinsam gemacht und uns wirklich extrem erfüllt. von heut auf morgen, keine gefühle, nur noch streit, distanz? wie verarbeitet man das bei dieser krankheit! ist echt mies, ich kenne sie so gut und sie ist wirklich ein aussergewöhnliches geschöpf

Hallo überfordert!

Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Allerdings kann nur sie selbst an sowas arbeiten und das in den Griff kriegen und niemand anders. Und mannkann eben auch niemanden zwingen. Wie ist es denn mit ihrer Meinung zu dem Ganzen? Was sagt sie denn dann hinterher, wenn die Phase vorbei ist? Oder wie verhält sie sich? Hat sie schon Hilfe in Anspruch genommen?

Ich kenne das in Teilen auch von mir, hat allerdings nichts mit der ES zu tun. Die liegt lange hinter mir. Beim Vater meines Kindes konnte ich seit der Schwangerschaft damals keine Nähe mehr ertragen und zulassen. Ich habe es auf Hormone geschoben. Allerdings war die Beziehung eh schon im Argen, ich mit der Gesamtsituation überfordert und im Grunde liebte ich ihn da schon nicht mehr so, wie es hätte sein sollen (längere Geschichte mit mehreren Gründen, hat aber ebenfalls nix mit Thema ES zu tun)

Was ich sagen will: ich neige zu sowas, vielleicht nicht so krass, wenn ich das Gefühl des Kontrollverlusts habe, wenn ich irgendwie (mit mir oder irgendwelchen Stressoren) überfordert bin, weil ich dann vieles schwarz male, was vielleicht nicht mal schwarz ist und da schwer aus dem total beknackten (zumindest teilweise) Gedankenkreisel wieder rauskomme. Ich habe inzwischen gelernt, dass ich das dann, wie ich das da dann grad fühle, nicht überbewerten darf und da ich mich einigermaßen kenne, kann ich es auch in etwa einschätzen. Es ist allerdings auch nicht so krass, dass sich meine Gefühle gleich ganz verstecken, ich würde sagen, dass es so ist, dass ich dann einfach wesentlich gereizter bin, (weil in die Ecke gedrängt - teils durch mich selbst) und dann grds zum Pessimismus neige. Ist ja meist auch leichte, sich dann das Schlechte einzureden, als sich gut zuzureden, dass schon alles nicht so schlimm ist. Sowas erfordert einfach Geduld (die ich mit mir selbst auch nicht unbedingt habe) und Zeit und auch den Willen, was zu machen. Ein anderer würde da selbst bei mir und einer wahrscheinlich sehr abgeschwächten Form dessen, was Du beschreibst, kein Stück weiterkommen und mich eher wahrscheinlich NOCH mehr nerven. Deswegen auch meine Frage, wie deine Freundin damit umgeht.
Wie alt ist sie, wenn ich fragen darf?

LG Nadine

therapie hilft vlt.. oder sonst irgendwie lernen mit seinen gefühlen umzugehen....
aber das muss sie selber machen... als aussenstehender kann man nicht viel machen.... denk ich....

meine meisten beziehungen waren so... (die die lang genug waren das die abneigung auftauchen konnte) und da hatte ich noch keine bulimie....wurde aber als kind s*x**ll* m*ssb**ch*. woher wohl auch meine schwierigkeiten mit beziehungen kommen... ich bin sehr oft über meine grenzen gegangen.. um den anderen zu gefallen... und so habe ich für mich momentan erstmal entschieden dass es für mich nicht gut ist eine beziehung zu haben.. bis ich mit mir ganz gut zurecht komme... wenn jetzt jemand kommen würde den ich sehr anziehend finde würde ich wahrscheinlich dennoch drauf eingehen.. aber es würde mehr zeit brauchen... und ich würde nicht wahllos jeden nehmen der mich toll findet.....
und reden hilft um den anderen halbwegs verstehen zu können....
und sowas kann man nicht von jetzt auf gleich ändern... ich denke es ist ein sehr langwieriger prozeß denn man durch machen muss.. um seine gefühle zulassen zu können.. und auch bei den richtigen personen auslassen kann... (bei beziehungen kann der partner schnell in eine unbeabsichtigte täter rolle schlüpfen.... weil man selber seine grenzen überging... das macht abneigung....)

sie ist noch sehr jung, 19, vom kopf her eine durchweg reife person, da sie im leben meisst auf sich allein gestellt war. frühe scheidung der eltern, schwere depression der mutter, die diese während der kindheit meiner freundinn in stationäre behandlung gezwungen hat, sie wurde von den nachbarn aufgenommen und hat mal da mal da ihre zeit verbracht.
wenn die phase vorbei ist, hat es beim ersten mal eine zeit gedauert, und sie spürte wieder alles, nach der letzten phase hat sie sich unglaublich in mich verliebt, konnte nicht mehr von mir lassen, war zuckersüß und total nähebedürftig. dann war es weg, sie war sehr streitsüchtig, wollte den gesamten weg festlegen, wie wir damit umgehen, eine falsche aussage oder frage von mir sie ist explodiert. dann war sie durchs streiten überfordert, also kontaktabbruch. normal dreht sie durch, wenn sie kontaktabbruch hört, ich glaube aber diesesmal weiss sie schon, dass ich sie nicht im stich lasse, darüber hinaus, hat sie eine alternative zu ihrem ex zu rennen, (auslöser der bulimie, ein totales a....), sie sagt selber, jedes mal wenn sie bei ihm war, wie enttäuschend er ist, wie schlecht sie sich in seiner nähe behandelt fühlt, aber wenn sie sich nach liebe sehnt, holt sie sie sich. sie macht sich damit kaputt und ihn noch mehr!
ich bin hin und hergerissen, soll ich sie laufen lassen, soll ich warten bis sie wieder im dreck liegt und erst dann aufsammeln, soll ich ihr sagen dass ich sie mag, oder dass ich ihr böse bin, ich habe keine ahnung mehr

also ich finde ja, dass das schon sehr krass ist... also ich bin hin und hergerissen, ob das krankheitsbedingt so ist, oder ob sie sich einfach nimmt, was sie will. (vielleicht auch eine Mischung aus Beidem?) Sie lässt dich stehen, rennt zum Ex, weil sie Liebe braucht??Und fühlt sich da dann aber auch schlecht behandelt... also das klingt mir schon sehr strange. Befindet sie sich aktuell in Therapie?
Also wenn ich es so objektiv lese , würde ich dir raten, lass sie gehen. Weil sie dich damit kaputt macht. Aber ich weiß, dass das nicht so einfach ist, wenn man der Part ist, der involviert ist und eben nicht nur ein "Aussenstehender".
Aber es glingt mir wirklich nicht nach dauerhafter, langfristiger, solider Beziehung. Und ich weiß nun ja auch nicht, was Du so vom Leben willst und erwartest. Es macht jedenfalls keinen Sinn, sich mit Liebe kaputt zu machen! Dann ist sie nämlich leider nur einseitig!

Ich wünsch Dir alles Gute!

von aussen betrachtet gebe ich dir recht! sie will nicht zu ihm, sie kämpft dagegen an, wird gelegentlich schwach! sie achtet mich mehr als man es sich vorstellen kann, ist alle nur nicht egoistisch, sie ist tatsächlich ein "gutes mädchen"! natürlich gehe ich daran kaputt, dass ist mir schon klar, ich habe mir die situation nicht ausgesucht. was ich vom leben erwarte....ich bin erfolgreich im beruf, stehe fest mt beiden beinen im leben und weiß recht gut wie der hase läuft. dieses mädel habe ich mir nicht ausgesucht, sie stand vor mir, wir hatten direkt einen extremen zugang. sie sagt selber, dass sie große angst hat mich zu verlieren, weil ich perfekt bin! sie weiß, sie kann immer auf mich bauen und ich ziehe sie aus jedem müll heraus, den ihr umfeld ihr bietet. wie gesagt, sie hat nicht viel im leben.
viele studien sagen, dass diese krankhaften beziehungen, explizit bei narzistischer bulimie häufig ein suchtverhalten zu einem schädlichen exfreund mit sich bringen. ist die therapie erfolgreich, hört auch diese "sucht" auf.
ja, dumm von mir sie zu verteidigen, wo sie es mir echt schwer macht, ich weiß allerdings wie sie ist und ich bin nicht in einer teeniverliebtheit. es ist was echtes

Das mag ja der Grund sein, warum man der Krankheit erliegt: Man spürt nichts mehr, und braucht den Reiz der Demütigung oder Selbstschändung, oder meint ihn zu brauchen, um endlich irgendeine Art von Regung in sich zu haben. Weil nichtmal das funktioniert, kann man damit nicht mehr aufhören.

Über die Echtheit der Zuneigung zu einem anderen sagt das aber nichts; ohnehin kann man kein Gefühl wiederholen; es ist in jedem Moment ein neues. Das Muster, das Objekt, kann dasselbe sein. Wer nicht glücklich werden will, wer sich selbst schädigen "muss", um leben zu können, der darf sich auch nicht von dem lieben lassen, den er selbst lieben könnte, oder in den Momenten kann, in denen er fühlen kann. Warum sie das nicht wiederholt? Weil es nicht demütigt, weil man daran nicht zugrunde geht. Denn Gefühllosigkeit ist etwas, das man nicht lang aushält. Man denkt notwendigerweise über ein Ende nach, vielleicht eins das man nicht aktiv herbeiführen kann, das man jedoch als mögliche Folgeerscheinung für wahrscheinlich halten mag.

Ich will meine Gedanken nicht in deine Freundin projizieren. Es sind nur gedankliche Anstöße über die Pathomechanismen eines in dieser Hinsicht kranken Denkorgans.

So banal diese Frage klingen mag: Was genau belastet dich an dem ganzen am meisten? Die Hilflosigkeit? Eine Art Selbstdemütigung, die du dabei zu erfahren meinst? Was hält dich bei ihr? Ein Bedürfnis fürs Tragisches, zu beweisen, dass man nicht seicht ist? Könntest du das auch anders beweisen? Wusstest du schon immer von ihrer Krankheit, oder wann und wie hast du es erfahren?

Es kann sehr viel helfen, jene Fragen beantworten zu können; das muss übrigens nicht hier, nicht öffentlich sein.