hilfe...

#1
hallo ihr lieben.
ich weiss, ich melde mich hier eigentlich nicht allzu oft zu wort, bin aber manchmal eine stille mitleserin.
aber heute geht es mir so schlecht, dass ich irgendwie rat brauche..

ich komme grad von einem stationären aufenthalt, 2 monate und bin nun in der tagesklinik.
seit montag, der erste tag an der TK, geht es mir so dermaßen schlecht.
mein essverhalten ist so wie früher.
ich habe übermäßige suizidgedanken und verletz mich selber.
ich habe dort niemanden, den ich vertraue, niemanden, dem ich diese ganzen gedanken anvertrauen kann.

heute sitze ich den ganzen tag in der wohnung. und weiss nicht was ich machen soll.
ich weiss nicht wohin mit mir.
ob ich einfach schlaftabletten nehmen soll und bis morgen schlafen soll, nur damit dieser scheiss tag endlich vorbei ist?
ob ich rausgehn soll und sinnlos mit dem auto rumfahren...
ich bin so traurig, ich sehne mich nach irgendjemandem, der mich versteht.
ich will reden, aber irgendwie auch nicht.
es tut mir leid, dass ich so durcheinander schreibe, aber ich muss die gefühle gerade los werden.. :(

bitte sagt mir was ich tun soll? also nicht generell, sondern einfach jetzt? damit diese gedanken, diese unruhe, dieses alles aufhört....
Leben ist Zeichnen ohne Radiergummi.

Re: hilfe...

#2
Ok, du willst eine konkrete Handlungsanweisung?
Schnapp dir Musik, dreh die so laut auf wie möglich (ob du Entspannungsmusik brauchst oder lieber rhytmische oder aggressive, musst du selber testen. Ich find Linkin Park nicht schlecht, oder wenn ich ein bisschen tiefer in mir versunken bin oder einfach Abstand will, Mantus und Black Heaven, also Richtung Gothic und Electronic. Und manchmal tut auch einfach kitschige Kindermusik ala Rolf Zuckowski oder schnulzige Popmusik ganz gut. Oder reine Instrumentalstücke, Ludovico Einaudi oder viele Filmmusikklassiker, Herr der Ringe etc) und geh eine halbe Stunde raus, einfach flott gehen und ein bisschen frische Luft schnappen und abreagieren.
Und wenn du wiederkommst, dann nimm dir eine Tintenpatrone, schnippel die mit einer Schere auf und schmier richtig dick mit der Tinte auf ein Zeichenblockblatt alles, was du negativ und scheiße findest. Das hilft, hab ich mal mit einer Freundin ausprobiert, der es akut scheiße ging (sie kämpfte mit Suizidgedanken und hielt sich auch nur mit starken Betäubungsmedikamenten über Wasser), und hinterher war sie tatsächlich erleichtert und wollte unsere Sauerei (haben bestimmt zehn Patronen verbraucht) auf ein Shirt drucken lassen. :-X)
Und wenn du das alles durch hast und immer noch Bedarf hast, dann schreib so lange hier rein, bis es dir besser geht.

(Sind ja auch schon ein paar Stunden rum, wie gehts dir denn jetzt? Bist du noch da?)
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie

Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.

(Mantus)

Re: hilfe...

#3
hmm, danke für die antwort :)
aber ich hab auch ohne sie zu lesen noch die kurve bekommen.. gott sei dank.
jetzt sieht die welt schon wieder ein bisschen besser aus. :)

aber das mit den tintenpatronen is iwie eine coole idee.
wenns wieder mal so weit is, werd ich daran denken, danke. :)
Leben ist Zeichnen ohne Radiergummi.

Re: hilfe...

#4
Hallo!

Was hat Dir denn gestern geholfen?

Wie gehts Dir heute?

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: hilfe...

#5
ich bin irgendwie mit dem auto gefahren, sinnlos durch die gegend, mit lauter musik...
es war irgendwie ein gefühl von freiheit.. :)
wobei man auch irgendwie zu viel zeit zum nachdenken.

heute, also ein paar tage danach sieht die welt schon wieder etwas besser aus.

finde toll, dass man hier jederzeit hilfe findet.

danke. :)
Leben ist Zeichnen ohne Radiergummi.

Re: hilfe...

#6
http://www.wissensagentur.net/ich-bin-n ... e-120.html

Meine Therapeutin sagt immer zu mir, dass man sich von seinen negativen Gefühlen distanzieren soll.
Ich neige oft dazu mich da total reinzusteigern und dann sehe ich nur noch in einem FA den Ausweg diese negativen Gefühle runterzuschlingen.

Das mit dem positiv denken habe ich immer abgetan, aber seit ich es wirklich versuche geht es mir etwas besser und ich kann Abstand von meinen negativen Gedanken gewinnen.
Den oben angegebenen Artikel finde ich eigentlich ganz gut, besonders das Beispiel sich bewusst für ein negatives Gefühl zu entscheiden, statt sich davon erdrücken zu lassen gefällt mir.

Es ist 12.05 Uhr und ich bin grad ziemlich genervt. :)
Man sollte im Leben Spuren hinterlassen, nicht Staub...
Und wer immer nur die geraden und glatten Wege geht wird irgendwann stehen bleiben...