Alles grad nicht so schnieke
Verfasst: Mi Okt 03, 2012 14:45
Hey ihr lieben Leute,
ich hab ewig nicht mehr geschrieben, aber ich dachte auch, dass es mir besser geht und ich nicht mehr so leicht in ein Tief rutschen kann mit allem, was ich in meinem zweiten stationären Aufenthalt gelernt habe.
Na ja, kurz zur Situation:
Ich bin vor ein paar Wochen weit von zu Hause weg zu meinem Freund gezogen, um hier auch mit einer Ausbildung zu beginnen. Das habe ich gemacht, mir gefällt die Arbeit sehr gut. An sich. Es gibt dort einige Konflikte im Team, das habe ich am ersten Tag gleich gemerkt. Außerdem kann ich immer noch nicht mit Kritik umgehen. Nicht einmal mit konstruktiver. Ich fühle mich dann meistens so, als ob man mich als Person und nicht ein bestimmtes Verhalten kritisieren würde. Jedenfalls setzt mich die Situation auf der Arbeit ziemlich unter Druck.
Zweitens laufen im Hintergrund noch so viele Familienstreitigkeiten ab. Ich bin froh, räumlich so distanziert davon zu sein, aber emotional kann ich mich leider nicht distanzieren. Ich könnte echt die ganze Zeit heulen, weil mich das alles so fertig macht und ich tu es ja auch oft genug.
Drittens fühle ich mich wahnsinnig einsam, weil ich noch niemanden so wirklich kenne hier, geschweige denn mal mit wem was unternommen habe. Ich hab zwar meinen Freund, aber ich kann und will auch nicht 24/7 an ihm kleben.
Das macht mich alles so unwahrscheinlich traurig, dass sich in den letzten 3-4 Wochen das Thema Gewicht und Essen in meinem Hirn wieder in den Vordergrund drängte. Obwohl ich wirklich viel zugenommen hatte, war mir mein Gewicht eigentlich nach der Klinik ziemlich gleichgültig. Ich aß, was mir schmeckte, nicht zu viel, nicht zu wenig, kochte regelmäßig,...
Aber jetzt kann ich nicht mehr. Ich fühle mich fett und blöd und ich weiß nicht, wieso ich das jetzt hier tippe. Mein Freund merkt natürlich sofort, wenn ich mal zu wenig esse. Dann will er mich immer überreden mehr zu essen, aber ich will mich doch auch nicht zum Essen zwingen lassen! Er hatte auch mal eine ES und ist auch noch nicht so stabil. Er droht dann immer mit "Gut, dann ess' ich jetzt auch nichts mehr." und dann stopf ich mir meistens irgendwas rein. Das ist doch auch nicht so prickelnd und damit setzt er mich ja nur noch mehr unter Druck. Aber ich weiß ja auch selbst, dass das wenig essen wieder nur zu FAs führt, aber ich kann im Moment einfach nicht anders.
Das schlimmste ist eigentlich, dass ich gar keine Zeit habe für eine ambulante Therapie, weil ich abends immer so fertig bin von der Arbeit, den halben Haushalt schmeißen muss, für die Schule lernen soll, für die Arbeit Sachen vorbereiten soll und und und. Mein Kopf platzt bestimmt bald, weil es mir einfach zu viel wird. Selbst am Wochenende finde ich meistens keine ruhige Minute. Ich habe Angst, dass ich diese Ausbildung wieder hinschmeiße, weil sie mich einfach zu sehr unter Druck setzt. Wahrscheinlich bin ich noch nicht stabil genug, ich weiß es nicht.
Ich weiß aber auch nicht, was ich jetzt machen soll. So kann es doch auch nicht weitergehen, oder? Ich kann mich jetzt auch niemandem anvertrauen, weil ich will einfach nicht schon wieder allen damit weh tun, dass ich mir selbst weh tue. Hat irgendwer einen Rat für mich?
Liebe Grüße,
artartart
ich hab ewig nicht mehr geschrieben, aber ich dachte auch, dass es mir besser geht und ich nicht mehr so leicht in ein Tief rutschen kann mit allem, was ich in meinem zweiten stationären Aufenthalt gelernt habe.
Na ja, kurz zur Situation:
Ich bin vor ein paar Wochen weit von zu Hause weg zu meinem Freund gezogen, um hier auch mit einer Ausbildung zu beginnen. Das habe ich gemacht, mir gefällt die Arbeit sehr gut. An sich. Es gibt dort einige Konflikte im Team, das habe ich am ersten Tag gleich gemerkt. Außerdem kann ich immer noch nicht mit Kritik umgehen. Nicht einmal mit konstruktiver. Ich fühle mich dann meistens so, als ob man mich als Person und nicht ein bestimmtes Verhalten kritisieren würde. Jedenfalls setzt mich die Situation auf der Arbeit ziemlich unter Druck.
Zweitens laufen im Hintergrund noch so viele Familienstreitigkeiten ab. Ich bin froh, räumlich so distanziert davon zu sein, aber emotional kann ich mich leider nicht distanzieren. Ich könnte echt die ganze Zeit heulen, weil mich das alles so fertig macht und ich tu es ja auch oft genug.
Drittens fühle ich mich wahnsinnig einsam, weil ich noch niemanden so wirklich kenne hier, geschweige denn mal mit wem was unternommen habe. Ich hab zwar meinen Freund, aber ich kann und will auch nicht 24/7 an ihm kleben.
Das macht mich alles so unwahrscheinlich traurig, dass sich in den letzten 3-4 Wochen das Thema Gewicht und Essen in meinem Hirn wieder in den Vordergrund drängte. Obwohl ich wirklich viel zugenommen hatte, war mir mein Gewicht eigentlich nach der Klinik ziemlich gleichgültig. Ich aß, was mir schmeckte, nicht zu viel, nicht zu wenig, kochte regelmäßig,...
Aber jetzt kann ich nicht mehr. Ich fühle mich fett und blöd und ich weiß nicht, wieso ich das jetzt hier tippe. Mein Freund merkt natürlich sofort, wenn ich mal zu wenig esse. Dann will er mich immer überreden mehr zu essen, aber ich will mich doch auch nicht zum Essen zwingen lassen! Er hatte auch mal eine ES und ist auch noch nicht so stabil. Er droht dann immer mit "Gut, dann ess' ich jetzt auch nichts mehr." und dann stopf ich mir meistens irgendwas rein. Das ist doch auch nicht so prickelnd und damit setzt er mich ja nur noch mehr unter Druck. Aber ich weiß ja auch selbst, dass das wenig essen wieder nur zu FAs führt, aber ich kann im Moment einfach nicht anders.
Das schlimmste ist eigentlich, dass ich gar keine Zeit habe für eine ambulante Therapie, weil ich abends immer so fertig bin von der Arbeit, den halben Haushalt schmeißen muss, für die Schule lernen soll, für die Arbeit Sachen vorbereiten soll und und und. Mein Kopf platzt bestimmt bald, weil es mir einfach zu viel wird. Selbst am Wochenende finde ich meistens keine ruhige Minute. Ich habe Angst, dass ich diese Ausbildung wieder hinschmeiße, weil sie mich einfach zu sehr unter Druck setzt. Wahrscheinlich bin ich noch nicht stabil genug, ich weiß es nicht.
Ich weiß aber auch nicht, was ich jetzt machen soll. So kann es doch auch nicht weitergehen, oder? Ich kann mich jetzt auch niemandem anvertrauen, weil ich will einfach nicht schon wieder allen damit weh tun, dass ich mir selbst weh tue. Hat irgendwer einen Rat für mich?
Liebe Grüße,
artartart