Hallo!
Brauche es gerade ganz dringend mal drüber zu schreiben, wenn mir schon ein passender Gesprächspartner fehlt.
Stecke gerade wieder ganz tief in einer sehr sehr unangenehmen Bulimiephase aus der ich mich unbedingt schnell wieder rausbewegen will. Fühle mich körperlich und seelisch so schlecht. Ausgetrocknet, schlapp, wabbelig, fett, ungesund, faul, lustlos, appetitlos, oft so hungrig und schwach, Zwängen unterlegen, ängstlich, besorgt um ganz viele Dinge va. wieder zuzunehmen und die Situation nicht in den Griff zu kriegen.
Hab vorher ein bisschen abgenommen (gut bei mir, bin fast im ÜG) durch Ernährungsumstellung und Sport, also auf gesundem Wege und hab mich mit der Figur sehr wohl gefühlt. Jetzt ist so einiges zusammengekommen an Faktoren, die dazu geführt haben, dass ich hungere und dann irgendwann später am Tag fresse und k*tze und außerdem auch viele Abf**rmittel genommen habe. Hatte aber am WE auch FAs ohne erbrechen. Ich finde ehrlich gesagt, dass das die allerschlimmsten sind. Diese ganzen süßen, fetten Sachen, die ich dann über Stunden hinweg in mich reinstopfe bringen meinen Körper total durcheinander. Will dann immer mehr von dem Zeug, auch an den Folgetagen, obwohl es mir so schlecht davon geht. Entferne mich dann mehr und mehr von meinem gesunden Körpergefühl und Essverhalten. Mutiere zum regelrechten Suchti. Ist jedes Mal sehr sehr schwer, wieder von diesen "süßen Drogen" wegzukommen.
Jedenfalls begann die ganze Misere am Freitag und zieht sich bis jetzt (Montag). 4 Tage nur merk ich gerade, dabei kommt mir diese Phase wie eine Ewigkeit vor. Kann also garnicht sein, dass ich sooo viel zugenommen habe. Gut.

Wie schaff ich es nun da raus?
Ich denke am wichtigsten ist es, mein
-Körpergefühl wieder deutlich zu verbessern,
weil mich das am meisten belastet. Das erreiche ich, indem ich mich wieder so gesund, ausgewogen und regelmäßig wie vorher ernähre, dem Körper die Nahrung gebe, die er braucht (ich weiß schließlich wie das geht!). Keinen triggernden ungesunden Süßkram mehr vorerst, bis es mir wieder besser geht und ich wieder damit umgehen kann. Dann gerne wieder in Maßen. Und ich sollte
-kein zu starkes Hungergefühl aufkommen lassen, langsam essen und genießen. Und nicht zu verbissen planen, sondern in mich reinhorchen. Dann brauch ich mir wegen des Gewichts keine Sorgen zu machen. Werde NICHT merklich zunehmen, sondern bleibe bei meinem guten NG. Werde wieder oft kochen-direkt morgen-und mir Zeit für mich nehmen. Ich werde außerdem
-Keine Kalorien zählen und mich nicht wiegen. Ich werde aber
-moderaten Sport treiben und
-meine Wohnung zu einem Ort machen, an dem ich mich wohl fühle, indem ich Ordnung und Gemütlichkeit schaffe

So hab ich es bisher auch aus noch so üblen Situationen herausgeschafft. Auch wenn ich jetzt meine, dass es ewig dauert, bis es mir nicht mehr so schlecht geht, es geht schnell. Morgen werde ich meine eigenen Tipps beherzigen und morgen abend schon viel glücklicher ins Bett gehen.
JETZT ist der Zeitpunkt, von dem an es bergauf geht....

Hallo Nachtigall,

ich kenne dass was Du beschreibst leider auch nur zu gut...
Ich lasse mich sehenden Auges immer wieder in den gleichen Strudel hinunterziehen.
Und die Vorsätze die Du formuliert hast habe ich mir 1:1 auch schon so oft vorgenommen.

Aber verflixt! Wie kann es sein dass wir immer wieder in die gleichen Fallen treten???
Ich für meinen Teil verstehe es nicht. Ich habe schon so oft versucht da raus zu kommen bis heute leider vergebens...
Ich schaffe es immer ein paar Tage, manchmal auch ein, zwei Wochen bewusst und k***frei zu leben und zu essen und dann falle ich wieder zurück. Es gibt auch (meines erachtens) keinen konkreten Auslöser dafür und während ich abgleite bin ich mir dessen irgendwie bewusst aber ich tue nichts dagegen sonder nehme in Kauf, das sich das alte Drama erneut abspielt... (mein Schwachpunkt sind lange Hungerphase, zu denen ich mich, aufgrund meines latenten Wunsches abzunehmen, immerwieder hinreißen lasse... obwohl mir klar ist dass ich den "kurzen Stolz" mit Selbsthass und Ekel in der bulimischen Phase bezahlen werde... irgendwie verrückt)

Hach je... ob wir irgendwann zur Vernunft kommen????
Vielleicht können wir uns über das Forum hier gegenseitig motivieren so dass wir nicht mehr so oft und vielleicht irgenwann garkeine Bulimie- oder andere ES-Abstürze mehr haben...

Ich würde es gerne probieren.

Bis dahin wünsche ich Dir viel Kraft und Mut, Hoffnung und Zuversicht wie auch Ehrgeiz und Durchhaltevermögen!

Ganz liebe Grüße.
Lenyna.

Hallo Lenya!
Ja, ganz genau! Sehenden Auges...sehr treffend formuliert. Zwischen einigen Tagen und zwei Wochen, manchmal drei geht alles gut. Keine Probleme. Dann merke ich aber irgendwann, dass ich so langsam "überfällig" bin. Dann eine Triggersituation oder nur ein bestimmtes Lebensmittel (fett und süß), dann geht es abwärts, ich leb die Bulimie voll aus für einige Tage. Anfangs genieß ich das sogar manchmal.....krass oder?? Aber mehr weil ich erleichtert bin, dass es wieder passiert ist und ich nicht mehr ständig drüber nachdenken muss, obs denn bald wieder soweit ist. Total irre.
Hab schon oft versucht eine Bulimiephase im Vorfeld zu verhindern. Aber das war irgendwie schlimmer als sie dann auszuleben. Dann leide ich bis zum Tiefpunkt und dann hangel ich mich mühsam wieder raus und es kommt wieder eine gute Phase.
Und auch bei mir gibt es oft keinen konkreten, tiefergehenden Auslöser (meines Erachtens). Außer, dass ich -genau wie du- den ständigen Wunsch in mir habe abzunehmen und daher ständig gezügelt esse. Nicht unbedingt hungern, aber ich esse sehr bewusst. Irgendwie habe ich das alles schon sehr akzeptiert. Aber trotzdem will ich, dass ich irgendwann ganz frei bin von diesen Schwankungen und nicht mehr abnehmen will, nicht mehr fresse und breche, nur noch esse wann mir danach ist. Denn wie du schon sagst....man bezahlt jede "stolze" Hungerphase später mit Selbsthass und Ekel.

Ich denke dass ist eine sehr gute Idee, dass wir uns ein bisschen motivieren bzw. analysieren;)

Ich bin mir sicher, dass wir zuerst den Wunsch abzunehmen beseitigen müssen, wenn wir uns dauerhaft von der Bulimie lösen wollen. Dieser Wunsch IST der tiefergehende Auslöser, zumindest geh ich bei mir davon aus. Ich kann mein Gewicht jetzt vorübergehend akzeptieren, aber ich werde immer gerne dünner sein wollen. Das ist leider einprogrammiert.
Denkst du, dass du den Wunsch loslassen kannst? Irgendwann? Was denkst du woher dieser Wunsch bei dir kommt?

Übrigens geht es mir heute schon viel viel besser:) Tipps beherzigt, ordentlich gegessen, auf mein Bauchgefühl gehört, Wohnung geordnet, Erledigungen gemacht...top! Eine gute Phase ist am aufsteigen. Für diese Phasen bin ich dankbar...

In welcher "Phase" steckst du gerade?

LG Nachtigall

Hallo liebe Nachtigall,

ich freue mich sehr für Dich dass Du heute einen guten Tag hattest! Glückwunsch! Sei stolz auf Dich!
Bis her war mein Tag auch ganz gut... allerdings bin ich erst vor einer Stunde von der Arbeit nach Hause gekommen, hab bis her nicht genug gegessen hab somit den gefährlichsten Teil des Tages noch vor mir, hab gesund gekocht und hoffe dass ich eine gute Portion esse ohne dass es zu einem FA kommt! Aber ich werd "einfach" versuchen an unsere guten Vorsätze zu denken und daran, dass ich auch stolz auf mich sein will!

Hach ja... der Wunsch abzunehmen und das gezügelte Essen sehe... Dass ich bei mir auch als die maßgeblichen Auslöser an. Und leider bin ich ehrlich ratlos wie ich die loswerden soll.
Ich weiss ich kompensieren mein schlechtes Selbstwertgefühl darüber, bzw. glaube ich es so kompensieren zu können. So nach dem Motto "wenn ich mich schon nicht kompetent, interessant, witzig, liebenswert oder wie auch immer fühle, will ich nicht auch noch durch mein äußeres Erscheinungsbild negativ auffallen, um so mein negatives Selbstbild (von dem ich unterstelle dass es alle anderen teilen) zu bestätigen...
Und ich weiss ja doch ganz genau: SO funktioniert das nicht! SO nehm ich nicht ab! SO verbessert sich mein Selbstwertgefühl kein Stück! SO fühle ich mich nich kompetent (mir rutscht gerade ein ironisches lächeln übers Gesicht angesichts der absurden vorstellung dass einem bulimische Phasen das Gefühl von Kompetenz vermitteln könnte....)! SO fühle ich mich auch alles andere als interessant, geschweige denn liebenswert oder witzig!
Und dabei ist es auch schon viel zu lange mein Wunsch regelmäßig zu essen. Ohne Zwang! Ohne Zwang zu hungern und ohne Zwang zu fressen und zu kotzen!

So also wie kriegen wir das hin?
Mir geht es wie Dir: nach ein paar "guten Tagen oder auch mal Wochen" knick ich wieder ein und hab eine fiese bulimische Phase. Ich merke dann auch schon, dass ich nach einer "Gelegenheit" suche, weil ich auch "wieder fällig bin". Und natürlich läßt sich eine Gelegenheit arrangieren.
Woher kommt das? Sind unsere guten Tage nicht so gut wie wir denken? Ich fürchte ja, zumindestens bei mir. Ich esse gezügelt, "zu" gesund und tendetielll zu wenig... Ich hab schonmal nach einem Buch gegessen (Essstörungen Gesunde Ernährung wiederentdecken) ist ein tolles Buch aber damit klappt es (bei mir) auch nur für ne gewisse Zeit, weil ich über kurz oder lang mich selbst belüge und weniger esse/ nicht so oft. Ich wollte mich mal erkundigen ob für Kandidaten wie mich eine Ernährungsberatung von der Krankenkassse finanziert oder wenigstens unterstützt wird. Einfach um mehr Verbindlichkeit in meine guten Vorsätze zu bringen... psychologisch hab ich das Thema schon recht ausführlich beackert (ambulant). Bei mir ist dass mitlerweile wirklich zu einem großen Teil ein ganz blöd eingefahrenes Verhaltensmuster (ich hab das Problem/die Erkrankung leider auch schon sehr lange). Meine Lebenssituation ist zwar manchmal etwas stressig, aber alles in allem ganz o.k.

Hast Du schon irgendwelche Therapieerfahrungen? Weisst Du wo bei Dir der Wunsch dünn zu sein herkommt? Hast Du Ideen wie man sich diesem entziehen kann?

Oh je ich glaub ich hab viel mehr geschrieben als ich wollte... sorry! So ausschweifend wollte ich nicht werden.
Naja um für heute zu schließen: Nochmal: Ich bin stolz auf Dich! Ich werd jetzt essen und kann hoffentlich auch stolz auf einen k***freien Tag sein.

Ich wünsch Dir nochmal viel Kraft.
Sei ganz lien gegrüßt.
Lenyna

Hallo Nachtigall,

wie war Dein Tag?
Bis jetzt war meiner gut, nachdem gestern der weitere Abend leider nicht so erfreulich gelaufen ist...
Hab jetzt wieder Feierabend und hab heute über den Tag hinweg regelmäßig gegessen Hoffe dass es dann jetzt heute abend besser läuft!
Mein "Mantra" für heute: "Wenn ich denke ein, zwei oder auch drei Bissen zu viel gegessen habe. Sch*** drauf! Dann geh ich moregn vor der Arbeit joggen!"
Ich hoffe das hilft...

Ich wünsche Dir, dass Du heute wieder einen ES-technisch guten Tag hattest

Viele liebe Grüße!
Lenyna.

Hallo Lenya!
Das tut mir Leid, dass es gestern nicht mehr so erfreulich lief:-/ Aber das kenn ich sehr sehr gut. Man isst tagsüber wenig während der uni/arbeit/freizeit und dann kommt man abends heim, kocht, nimmt sich sogar vor, das man nur isst bis man satt ist, aber weiß schon dass es gefährlich ist (sehenden auges....). dann ein Happen zu viel, man fühlt sich voll, denkt "jetzt ist es eh egal, lieber weiter essen, dann kann man ja später k**en gehn."
Schade, dass das so läuft. Esen, zufrieden sein, noch ein schönes buch lesen oder fern schaun oder noch spazieren gehn würde mir viel besser gefallen. Aber hab dann halt oft diesen fressdruck abends.
Mein Tag heute war noch besser als der gestrige. Habe mich mal mit alten freunden getroffen (die letzte zeit hab ich mich eher eingeigelt um zu hungern bzw. zu fressen), das schöne wetter genossen, sport gemacht, wohnung geputzt und schön gemacht, sodass ich mich richtig wohl fühle in meinem "nest". Hab jetzt definitiv eine glückliche hochphase eingeleitet. Bin sehr froh, dass es mir wieder gelungen ist.
Deinen wunsch dünn zu sein kann ich zu 100% nachvollziehen. Man fühlt sich im innern unsicher und denkt einen mangel zu haben, den man kompensieren muss durch einen perfekten, schlanken körper.
Das ist bei mir auch so, obwohl ich mir dessen oft nicht bewusst bin bzw. es verdränge. Ein teil von mir ist sehr selbstbewusst. Dieser teil sorgt dafür, dass ich mein leben in die hand nehme und für mich sorge, weil ich es verdiene! Er ist schon viel größer geworden zT. auch durch eine zweijährige ambulante therapie. Und ein kleinerer teil ist unsicher und fühlt sich nicht liebenswert, ungenügend, makelbehaftet.
Ich habe jetzt Bulimie, seit ich 16 bin aber schon mit 10 hab ich angefangen Diäten zu machen. Hängt wohl damit zusammen, dass in meiner Familie ein schlanker Körper mit Fleiß, Disziplin, Intelligenz, Schönheit assoziiert wird. Und ich immer das gefühl hatte, dass ich diese Eigenschaften aufbringen muss um Liebe zu kriegen. Das ist der kern der Sache: Ich dachte ich kann nur dünn Liebe und Beachtung bekommen. Irgendwie ist das immernoch ein bisschen verankert und bricht mal mehr mal weniger durch.
Meine guten Tage fühlen sich schon sehr gut an, vielleicht sogar besser als bei nicht-bulimikern, manchmal esse ich dann voller genuss auch viel, manchmal gezügelt. sehr unterschiedlich.
Das mit der Ernährungsberatung habe ich mir auch schon überlegt. Vllt kann ich an meiner ernährung auch was machen, dass mir zumindest hilft den körperlich verursachten (zB. durch zu wenig kohlenhydrate oder insgesamt zu wenig) heißhunger einzudämmen.
Wie lange hast du schon Bulimie? Wie fing es an?
Ich hoffe, dass dein Abend heute schön wird. Drück dir die Daumen.
Viele liebe Grüße,
Nachtigall

Hallo Nachtigall,

das klingt sehr schön wie Du Deine Hochphase beschreibst! Ich freu mich für Dich!
Mittwoch abend lief bei mir auch super! Ich hatte zwar kurz das Gefühl zu voll zu sein, konnte mich dann aber dazu überwinden das Gefühl auszuhalten. Und irgendwie scheine ich manchmal zu "vergessen" dass es ja auch ohne k*** wieder verschwindet.
Gestern lief leider wieder weniger erfreulich, aber wieder aus dem Grund dass ich Tags zuwenig gegessen hatte (ein kleiner Trost: gestern war es nicht selbstverschuldet bei der Arbeit wars zu stressig und ich bin wiklich nicht zum essen gekommen...) Ich hoffe heute wirds besser.
Ich freue mich wirklich sehr dass Du Dich gerade auf dem aufsteigenden Ast befindest! Das macht mir Hoffnung es auch schaffen zu können.
Ich habe jetzt leider nicht mehr die Zeit auf Deine Fragen einzugehen... Die Arbeit ruft wieder. Ich schreib Dir spätestens Samstag Abend oder am Sonntag ausführlicher.

Bis dahin wünsche ich Dir weiterhin eine gute (Hoch)zeit.

Viele liebe Grüße.
Lenyna.

Hi Lenya,
gratuliere zu Mittwoch! Jeder Tag zählt..
So viel zum aufsteigenden Ast: Gestern war auch total gut, heute auch bis vor ner Stunde.
Hab ein bisschen viel Süßes gegessen, weil ich mir zuerst was gönnen wollte und dann nicht aufhören konnte. Fazit: Ich befinde mich gerade wieder mitten in einem FA.
Ich hab ein so schlechtes Gewissen, weil ich keinen Sport gemacht habe heute:-/ und ich habe solche Angst zuzunehmen. Richtig Panik gerade. Tja, der immense Wunsch "dünn" zu sein haut mich mal wieder rein.
Gerade nehme ich mir wieder vor das WE zu hungern. Mal sehen wie es weitergeht.
Fühl dich bitte nicht unter Druck gesetzt mir ausführlich zu antworten;) Schreib einfach ganz frei wie du Lust hast! So lange Nachrichten überrumpeln einen ja manchmal richtig..
Ganz liebe Grüße,
hoffe du hattest einen guten Tag.
Nachtigall

Hallo Nachtigall,
oh je das tut mir leid, dass Du wieder einen FA hattest. Und ich kann Deine Angst vorm zunehmen auch nur viel zu gut nachempfinden! Meine Wahrnehmung ist nach solchen "Ausrutschern" auch immer total verzerrt. Ich fühle mich so abartig fett und spüre förmlich bei jeder Bewegung wo was wabbelt... wobei man so schnell garnicht zunehmen kann wie sich mein Körperbild ändert, einfach fürchterlich! Und in solchen Momenten denke ich auch oft dass es das vernünftigste wäre einfach die nächsten Tage mal nichts zu essen. So nach dem Prinzip -offensichtlich kann ich nicht mit Nahrungsmitteln umgehen also meide ich sie am besten mal eine Weile- nur leider macht das Gehirn da ja bekanntlich nicht so lange mit... und der Teufelskreis beginnt von vorne
Wie war schließlich Dein Wochenende? Konntest Du normal essen? Ich hatte Sonntag nochmal einen kleinen FA, gestern und heute waren o.k., was aber hauptschlich daran liegt dass ich ziemlich erkältet bin. Zum Glück muss ich diese Woche nicht so viel arbeiten und kann mich einigermaßen ausruhen...
Ich habe leider auch schon sehr lange Bulimie so seit ich 15/16 Jahre bin. Wo´s her kommt weiss ich eigentlich ziemlich genau... Hat viel mit komplizierten familiären Verhältnissen zu tun, S***m*** ("leichter" und über einen relativ kurzen Zeitraum hinweg) und Hänseleien in der Schule (bezüglich meiner Figur, weil ich recht früh recht "weiblich" geworden bin) das sind so die Hauptgründe. Es ist wirklich schrecklich wie lange sowas in einem weiterarbeitet. Und ich denke mir soooo oft: "Hey! Komm schon das war früher, Du führst jetzt Dein eigenes Leben..." Ich verstehe einfach nicht warum ich mir dieses ganz gute Leben dass ich mir ziemlich hart erkämpft habe "unnötig" schwer mache. Ich werds glaube ich auch nie verstehen... Bin ich zu schwach? Sind frühe negative Erfahrungen doch so mächtig? (Das will ich eigentlich nicht glauben) Ich weiss es nicht! Ich würde mir so gerne beweisen dass ich es kann!!!! Aber es ist sooo schwer. Ein Tag nicht aufgepasst und regelmäßig gegessen und schon kommt der nächste FA.
Hach ja... alles echt nicht so einfach! Ich hoffe Du hattes trotzdem ein einigermaßen gutes Wochenende. Und ich finde wir können auch stolz auf uns sein dass wir der Bulimie gerade den Kampf ansagen! Ich hatte auch schon Phasen in denen ich resigniert und einfach meine Symptome ausgelebt habe, weil ich mir nicht zugetraut hatte was zu ändern und angst davor hatte durch gescheiterte Versuche noch frustrierter zu werden...
Also: Never ever give up!!!!!
Wir wollen wenigstens das richtige und wenn wir´s lange genug probieren dann wird´s ja wohl hoffentlich irgendwann mal klappen!

Bis bald & ganz liebe Grüße,
Lenyna.

P.s. Ich fühl mich nicht verpflichtet öfter oder mehr zu schreiben. Ich denke nur dass regelmäßiges schreiben gut tut und die Motivation stabilisiert... Mir hilft es jedenfalls, nur fehlte mir letzte Woche etwas die Zeit