Rückfälle - Fluch oder Segen?

#1
Hallo zusammen,

mal wieder was von mir, der lieben LST ... Heute mit dem Thema:
Rückfälle

Ich les hier immer davon, wie viel Angst man davor hat.
Im Prinzip ist es ja ein gutes Zeichen, denn man hat erkannt, dass man ein Problem hat und möchte etwas dagegen tun.

Nun ist es aber doch so, je mehr ich an Rückfälle denke und je mehr Angst ich davor habe, desto mehr Druck baut sich auf.
Druck = Drang zu essen und die Kalorien anschließend wieder los zu werden.

Macht in der Summe: Angst vor Rückfällen = höhere Rückfallquote

Wie gehe ich stattdessen vor?
Ich mache mir einen Plan, was ich esse und wie viel für den Tag, die nächsten Tage.
Dieser Plan sollte realistisch sein, keine Minimalmengen, sondern euch viel eher davor bewahren.
Je normalere Mengen ich esse, desto weniger Heißhunger habe ich anschließend.

Was mache ich, wenn es mir schlecht geht?
Es gibt so viele Möglichkeiten.
Entweder lenkt man sich ab, trifft Freunde, macht Sport putzt die Wohnung oder sonstiges, was einem einfällt, oder man beschäftigt sich mit sich, wenn man es erträgt.
Was würde mir gut tun?
Ein schönes warmes Bad? Ein TV-Abend mit Stricken (denn wenn die Hände beschäftigt sind, braucht man dabei nichts essen), ...

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.



Was ist, wenn es doch zum Rückfall kommt?
Naja, was dann passiert, kennt ihr ja ;)

Aber wie verhalte ich mich danach?
Selbsthass? Selbstzweifel? Schuld? Alles negative Gefühle, die euch höchstens zurück werfen anstatt voran bringen.
Ihr habt etwas geschafft, ihr habt X Tage geschafft ohne zu erbrechen, AFM zu nehmen oder ähnliches, ihr seid gut. Ihr macht Fortschritte.

Natürlich ist es auch doof, danach wieder zu essen, aber versucht, trotzdem euren Rhythmus bei zu behalten.
Wenn ihr eine Mahlzeit aussetzt, habt ihr wieder das Gefühl, unbedingt Essen zu müssen etc.
Versucht normal zu Abend zu essen, zu frühstücken, oder was nächstes dran war.

Denn es ist nichts verloren, nur weil ihr schwach ward, das darf jeder mal sein.

Die Kunst ist es, sich wieder aufzurappeln: Aufzustehen, sich den Staub abzuschütteln und weiter zu gehen.

Das ist das wahre Geheimrezept, um diese Sucht hinter sich zu lassen.
Glück ist, wenn man trotzdem lacht

Re: Rückfälle - Fluch oder Segen?

#2
Ich habe neulich von einer Ärztin gehört, dass das Unterbewusstsein das Wort "nicht" nicht kennt. Wenn man also denkt "nicht einschlafen", hört das Unterbewusstsein nur "einschlafen" und man wird müde. Ich weiß nicht, wieviel da dran ist - die Ärztin ist auch etwas alternativ angehaucht, aber der Gedanke gefällt mir. Ich glaube Ablenkung bringt wirklich viel.
Es klappt bei mir alles generell immer besser, wenn ich mir nicht ständig ausmale was schief gehen könnte.

Re: Rückfälle - Fluch oder Segen?

#3
Das mit dem "nicht" habe ich kürzlich in anderem Zusammenhang auch gehört. Da scheint wirklich was dran zu sein. Die Person, die das sagte, war nämlich kein Arzt, sondern ein Personal Coach, der Arbeitslose betreut.

Über die Rückfälle habe ich an anderer Stelle schon mal geschrieben: Das Wort selber beschreibt ja, dass man sich VORwärts bewegt. Dann kommt zwischenzeitlich mal ein RÜCKfall. Das heisst jedoch nur, dass es nicht schnurstracks nach vorne geht. Es heisst absolut nicht, versagt zu haben. Also, lasst euch von einem Rückfall nicht aus dem Konzept bringen, haltet an euren Prinzipien fest und verfolgt euer Ziel weiterhin unbeirrt.

Viel Erfolg allen
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten