bulimie.at - das Forum

Hallo Leute,

also vor meinen Rückfall hörte ich ebenfalls schon Stimmen. Also ich meine mir ist bewusst das ich sie mir nur einbilde und ich weiß das sie nicht echt sind aber tzdm rede ich in gedanken mit 2 Stimmen.

Mein Arzt diagnostizierte mir "Bulimische Magersucht".. sprich esse sehr wenig und das kommt wieder retour.. jedoch bleibe auch ich nicht von FA's verschont...
Das erklärt vermutlich auch warum es 2 Stimmen sind. die eine gehört zur Bulimie und die andere zur Magersucht.

Als ich wieder Rückfällig wurde war eine zeitlang ruhe bis sich die Magersuchtstimme (nennen wir sie X) sich meldete...
Es war auf einer Feier und es gab so viele gute Sachen zu essen. Sie (Gott ich komm mir gerade vor wie ein Psychopath) schiss mich wieder zusammen ich solle nicht so viel fressen. Aprupt tauchte die Bulimiestimme auf (nennen wir sie Y - ja ich weiß nicht sehr kreativ) und fing mit X zum streiten an sie solle mich nicht so anfahren...
ihr könnt vielleicht herrauslesen das Mia weitaus freundlicher ist... Ich habe es am Anfang versucht zu ignorieren. Ich studiere Medizin, habe viel Psychologie und bin daher sehr pragmatisch.
Als ich mich dann aber letztens mit meiner Sex-Beziehung getroffen habe und mich mit ihm unterhielt fuhr aufeinmal X in meinen Kopf, meinte ich solle mir einen suchen der trainierter ist usw. ich habe mich so erschrocken das ich käßeweiß wurde das auch er mich darauf aufmerksam machte was denn mit mir los sei.
Y (die meinte Xsolle mir mein Glück gönnen) und ana fingen an zu streiten.
Ich habe dann versucht das es aufhört, was bis jz immer funktionierte. Aber es ging nicht. bisweilen wusste ich schon immer vorher was sie sagen würden (ist ja auch klar, weil ich es mir einbilde) aber mittlerweile ist es wie wenn ich wirklich mit einer Person spreche. Ich weiß nicht was ich für eine Antwort bekomme.

Aufgrund von meiner Position will ich zu keinen Psychologen.
Ich weiß ich wiederhole mich aber ich weiß das die Stimmen nicht real sind.
Aber ich würde gerne wissen ob es hier irgendjemanden gibt den es so, oder ähnlich geht.

Vielen Danke,

greez
D.

Hallo Schneeflocke,

also, wenn Du Medizin studierst, dann weißt Du vermutlich, was Du tun solltest: Dich zum Psychiater überweisen lassen. Der kann Dir dann Therapie und Medikamente verschreiben. Ich weiß, dass das schwer ist, wenn Du Angst hast um Deine berufliche Karriere. Aber Ärzte haben ja Schweigepflicht. Gehe vielleicht nicht gerade in die Praxis, wo Du Dein Praktikum mal gemacht hast oder noch zu arbeiten gedenkst. Aber ansonsten kann die Krankheit (was auch immer sich hinter dem "Stimmen hören" verbirgt) eben jeden treffen. Egal, wie gut man weiß, dass das jetzt nicht real ist. Ich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Stimmen ja Deinen Alltag und Deine Interaktion mit anderen zu beeinträchtigen scheinen. Ich habe mal einen Artikel über eine Frau gelesen, die ihre Kinder umgebracht hat, weil die Stimmen ihr erzählt haben, Dämonen hätten von ihnen Besitz ergriffen. Ich vermute mal, Deine Stimmen sind "nur" eine Gefahr für Dich, weil sie Deine Esstörung verstärken. Trotzdem würde ich nicht darauf spekulieren, dass Du ohne ärztliche Hilfe schon zurecht kommst. Ich kann Dir jedenfalls sagen, dass es nicht normales Essstörungssymptom ist, Stimmen zu hören. Aber auch das weit Du vermutlich selbst. Ich hatte jahrelang Bulimie und zeitweise auch Magersucht. Geredet hat keiner mit mir.... Ich weiß aber, dass es hier im Forum Leute mit Psychosen, multiplen Persönlichkeiten, inneren Kindern oder inneren Freunden gibt, die können Dir vielleicht mehr erklären. Wobei ich multiple Persönlichkeiten ausschließen würde, denn Du schaltest ja nicht um in eine andere persönlichkeit und weißt danach nicht mehr, was war.... Aber wie gesagt, ich bin kein Experte auf dem Gebiet, und ab zum Arzt. Was muss, das muss. Das lässt sich bestimmt behandeln, nur Mut....

LG

Sophie

ich weis nicht ob das vergleichbar ist... ich hoere manchmal auch stimmen... sie erscheinen mir aber eher wie eigene gedanken... meisten kann ich ihnen aber nicht wirklich zuhoeren... wenn ich das versuche sind sie weg... was ich mitbekommen habe sind das auch eher sinnlose gedanken.. oder seltsame .. keine ahnung.

Vielen dank für eure Antwort..

ja ich würde sie auch eher als Gedanken einstufen aber naja.. es ist komisch.. ich würde keinen deswegen umbringen oder mir selbst schaden. anfangs dachte ich, ich bilde sie mir ein weil ich mich alleine fühle weil sie eigentlich nur dann zu hören waren, was mittlerweile aber nicht mehr der fall ist...

ich weiß ein arzt wäre die beste lösung aber ich weiß auch das sie nur dann da sind wenn es mir mit meiner ES schlecht geht..

naja.. kopf hoch und krönchen richten werde mal genau tagebuch führen wann ich sie höre und wann nicht und betreib mal selbstanalyse

Hallo Schneeflocke,

na ja, so wie Du das schilderst, ist das Problem progressiv. Erst hast Du die Stimmen nur gehört, wenn Du alleine warst, etzt hörst Du sie auch, wenn Dien Freund anwesend ist oder bei einer party. Erst wusstest Du vorher schon, was die Stimmen sagen werden, jetzt nicht mehr....

Also, ich würde ja immer noch einen Arzt empfehlen. Je früher Du ansetzt, desto besser die Heilungschancen. Es sei denn, du magst Deine Stimmen? Wieso sollte ein Arzt nur da sein, wenn Deine ES schlechter wird, das ist doch Unsinn....

Lg

Sophie

Kann es denn nicht auch sein, dass du 3 Stimmen hörst?
Eine der Bulimie, eine der Magersucht und eine, welche die gesunden Anteile vertretet.

Mit den ganzen Diagnosen und Mischformen ist es ja immer nicht ganz einfach.
Von daher auch mit der Benennung der Stimmen ist es etwas schwierig.
Wenn man aber eine Person anschaut, die bloss bulimisch ist, dann hat sie wohl auch 2 Stimmen, nennen wir sie Engel und Teufel.
Der Engel auf der Schulter will, dass man gesund isst, der Teufel hingegen sagt, dass man ruhig essen und sich anschliessend übergeben darf.
Verstehst du?
Ich glaube, dass man das vielleicht nicht als verschiedene Stimmen bezeichnen sollte, weil es sich sonst schnell wie eine Psychose anhört, was ja aber dann wieder etwas ganz anderes ist, also die Stimmen, die die Patienten, die an einer Psychose erkrankt sind, hören. Vielleicht sollte man eher dazu sagen, dass es gespaltene Gedanken sind.

Vielleicht verstehst du, was ich meine.

Liebe Grüsse,
Larissa

naja, man kann aber schon unterscheiden, ob jemand wirklich stimmen hört, so wie der Post klingt, oder ob es die Es-'Stimmen' sind.
Aber wenn es schon vor dem Rückfall war, und nun schlimmer wurde, sogar im beisein des Freundes da sind...
Kommt es von außen? Oder ist es in deinem Kopf?
Zur sicherheit würde ich aber dennoch zum Arzt gehen. vielleicht sind deine Blutwerte gerade mies, und das ist der Effekt davon. Und falls du wirklich eine Psychose haben solltest, dann hilft er auch - nicht nur bei einer ES! Das sollte jemand, der Medizin studiert, aber auch wissen. Und natürlich kann jemand, der Medizin studiert,a uch selbst zum Psychologen oder Arzt! Oder glaubst du, wenn sich ein Arzt ein Bein bricht oder eine Blinddarmentzündung hat, dass der versucht, sich selbst zu operieren?!
gut ist ja mal, dass du weißt, dass die Stimmen nicht real sind. Nützt aber nichts, wenn du darunter leidest.
Tine

Ja, stimmt schon, dass es einen Unterschied gibt zwischen Stimmen, die man hört, aber gleichzeitig schon weiss, dass sie nicht real sind, und Stimmen, von denen man einfach weiss, dass man sie im Kopf hat, sie aber nicht bewusst hört.
Das Erstere ist dann psychosemässig, während das Zweite den Stimmen der Essstörung gleicht.

Ich finde auch, dass du dir überhaupt keine Gedanken machen sollst, ob du jetzt als angehende Ärztin zum Arzt gehst oder nicht.
Das macht jeder Arzt, wenn er Beschwerden oder Fragen hat, die er beantwortet haben möchte.
Deshalb hat man ja auch ein Beruf- und ein Privatleben.
Und diese Dinge wie deine Essstörung gehört eben in dein Privatleben, und da kannst du auch zum Arzt gehen.
Klar muss es nicht gleich die Praxis sein, in der du ein Prakti gemacht hast. Logisch!
Ich würde auch nicht in das Krankenhaus gehen wollen als Patient, in dem ich mal ein Praktikum gemacht habe.
Aber sonst: Hilfe bekommt jeder!

Lg,
Larissa

nochmal danke für die rückmeldungen...

ja ich weiß das ich es selbst am besten wissen sollte das ich zum arzt muss, aber mal ehrlich wie lange habt ihr gewartet obwohl ihr wusstet das ihr bulimie habt bis ihr zum arzt gegangen seit. es ist leider leichter gesagt als getan...
natürlich wäre es das beste, wollte aber eigentlich keine bestätigung das ich ärztliche hilfe brauche sondern einfach nur wissen ob es jemanden hier gibt den es genauso geht und wie der oder diejenige damit umgeht.

trotzdem vielen dank für eure hilfe

ich wuerde wegen den stimmen ehrlichgesagt nicht gleich zum arzt rennen... ich mein ich kenne ja wie gesagt so stimmen die immer mal da sind... ok sie reden nicht direkt zu mir.. sagen mir nicht was ich machen soll usw... die therapeuten denen ich davon erzaehlt habe fanden es glaub ich nur etwas seltsam.. wusten es aber nicht genau einzuordnen.. und war wohl nich so schlimm...
stimmen hoeren sollten wohl rein wissenschaftlich auch viel mehr leute....
"Stimmenhören verstehen: Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern"
das buch wurde mir mal empfohlen.. oder ich habs mir selber mal rausgesucht... allerdings habe ich es noch nicht gekauft....

danke für den buchtip, werds mir zulegen und mal ein bisschen durchstöbern

kannst mir dann ja erzaehlen ob es sich gelohnt hat... wuerde mich interessieren

werd ich machen ...
obwohl jz wo ich mich einsam fühle recht glücklich bin das "die 2" da sind.. krank eigentlich

ich find/fand meine stimmen auch immer intressant... gerade sind sie auch abundzu wieder da ..ich glaub weil ich einfach wieder recht muede bin... zu den zeiten wo sie sehr praesent waren, war ich auch mehr im halbschlaf...

Du benennst die Stimmen nach der ES; allerdings scheinen sie sich auch in andere Bereiche zu drängen.

Ich kenne ähnliches, allerdings eher im Ruhigen; teilweise kann ich nicht schlafen, weil ich welche höre. Realitätsverluste tagsüber sind meist eher durch etwas Diffuseres als wirklich kommentierende Stimmen bedingt. Zeitweise habe ich auch Antipsychotika genommen, und so wie du das schilderst kann ich es somit erst Recht empfehlen. Anfangs sind sie stark sedierend, aber das lässt nach einer Weile nach. Von den typischen Neuroleptika wie Haldol nimmt man nicht zu, hat aber einige unerwünschte Nebenwirkungen (extrapyramidalmotorisches Syndrom, Spätdyskinesien, Konzentrationsstörungen etc); bei den neueren ist es genau umgekehrt. Aripiprazol wäre eine Ausnahme, aber wirkt kaum antipsychotisch, eher auf die Negativsymptome. Aber das weißt du vermutlich selbst alles. Die Kunst ist es auch zu verinnerlichen, wenn man den Boden unter den Füßen verliert. Allein dass es dir überhaupt auffällt spricht aber durchaus für dich und deinen momentan (noch) vorhandenen Realitätssinn.

Um nach ICD eine Schizophrenie zu diagnostizieren (oder laut Schneider erstrangige Syndrome zu haben) muss eine "Ich Störung" vorliegen (Gedankenausbreitung, Gedankenentzug, Gedankeneingebung); man fühlt sich nicht mehr Herr über sein Denken und Handeln, die Stimmen werden nicht mehr als fremdartig, sondern Teil des Inneren oder der Umwelt erlebt.

Allerdings kann sich das schnell ändern. Auf jeden Fall musst du lernen, rechtzeitig Stop zu sagen um Schlimmeres abzuwenden; sonst droht eine Zwangseinweisung. Die macht sich im Lebenslauf auch deutlich schlechter als eine ambulante Therapie. Das aber nur so nebenbei (ich kann durchaus verstehen, dass es dir wichtig ist, aber man sagt ja oft Ehrgeiz sei "Symptom der Krankheit", und so irgendwie auch nicht "man selbst")

Wünsch dir viel Kraft, die richtige Entscheidung treffen zu können!