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Absolut Paradox..
Verfasst: So Jul 22, 2012 11:26
von Ite3Tup4
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Re: Absolut Paradox..
Verfasst: So Jul 22, 2012 12:16
von Sophie11
Lyshig hat geschrieben:Ich weiß nicht was ich machen soll, ich will so gerne noch mehr abnehmen. So lange bis ich mich gut fühle.
Aber ich habe Angst..
Hallo Lyshig,
Du hast es ja eigenlich selbst schon erkannt: im Körper wohl fühlen hat nichts mit dem tatsächlichen Gewicht zu tun....
In der Gruppentherapie hat mal eine Bulimikerin gefragt, wann das mit der Körperschemastörung (so nett man das Phänomen "sich-fett-fühlen-obwohl-man's-nicht-ist" in schlau

) besser wird. Ein schlauer Therapeut antwortete darauf "Wenn die ES besser wird". Aha. Und wie kriegt man das hin? Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz

Aussichtslos, oder??
Heute weiß ich aus Erfahrung: Er hat trotzdem Recht. Wenn man aufhört zu kotzen und anfängt, normal(er) zu essen, fühlt man sich auch in seinem Körper wohler.

Tja, von dieser stationären Therapie konnte ich Jahre später noch zehren....
Lg
Sophie
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: So Jul 22, 2012 17:53
von bellablah
Hey,
erstmal brauchst du dich für garnichts schämen! Du hast eine ernsthafte Erkrankung, die dich und dein Leben im Griff hat, leider, dafür braucht man sich nicht zu schämen. Sehe ich jedenfalls so...
Hast du mal darüber nachgedacht, deinen Freund einzuweihen?
Vielleicht würde es dann wirklich leichter werden und er könnte dir helfen, dich mit deinem Körper wieder anzufreunden, dich wohlzufühlen.
& klar ist das wenigstens etwas! Das sollte dir schon beweisen, dass du echt super aussiehst, nur manchmal hilft das nicht, oder? Leider.
Wenn du weiter abnimmst, endest du im Krankenhaus oder schilmmer noch, im Grab. Das ist dir klar, oder?
Denk' wirklich mal darüber nach, ob du deinem Freund nicht alles erzählst. Falls du das absolut nicht möchtest und für dich selbst auch einen guten Grund hast, dann solltest du vielleicht über eine Therapie nachdenken.
Hilfe annehmen ist manchmal die wahre Stärke!
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Mo Jul 23, 2012 16:41
von Ite3Tup4
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Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Mo Jul 23, 2012 16:58
von Mavie
hey,
das klingt ja gut, das freut mich für dich

Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Mo Jul 23, 2012 18:04
von *Larissa*
Hallo liebe Lyshig.
Ich finde du schreibst offen hier über deine Ängste, wozu es keinen Grund gibt dir Sorgen zu machen!
Auch wenn sie vielleicht in unserer Gesellschaft eher verschwiegen werden, das heisst noch lange nicht, dass sie niemand kennt!
Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass hier ein Widerspruch vorzufinden ist:
Lyshig hat geschrieben:Habe ihm auch gesagt, dass wenn ER bei mir ist, ich garnicht ans k* gehen denke. Sondern einfach glücklich bin. Das hat ihn gefreut.
Lyshig hat geschrieben:Ich habe ständig, wenn wir es tun, das Gefühl er guckt mir auf meine Problemzönchen.
Ich bin irgenwie angespannt und nicht wirklich bei der Sache.. das war noch nie ein Problem!
Ich finde es natürlich schön, wenn dein Freund sich freut, dass du, wenn du in seiner Gesellschaft bist, nicht daran denkst dich zu übergeben, aber beim GV fühlst du dich doch trotzdem unwohl.
Konntest du das auch mit ihm besprechen?!
Ich fände das sehr wichtig.
Und ich glaube, dass das dir UND auch deinem Freund helfen kann - und auch wird, wenn ihr darüber sprechen könnt.
Ps.: Ich gebe dir diese Tipps auch, weil ich selber die Erfahrung mache, dass es zwar schwer aber einfach nur die beinahe einzige Möglichkeit ist, wenn man mit jemandem, wie z.B. eben der Partner darüber spricht, was einem unwohl ist.
Er weiss dann auch viel mehr wo das Problem ist und kann versuchen das zu verstehen, ansonsten gibt man ihm gar nicht die Möglichkeit, das ist unfair, wie ich finde.
Liebe Grüsse,
Larissa
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Mo Jul 23, 2012 20:52
von bellablah
Das hört sich klasse an!
Siehst du, es war also doch die richtige Entscheidung, es ihm zu sagen.
Er ist für dich da und scheint wirklich DER Mann für dich zu sein.
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Di Jul 24, 2012 7:24
von *Larissa*
Naja; gerade so rosarot würde ich das jetzt schon nicht sehen, denn ich finde, dass es schon eine Herausforderung ist, eine Essstörung zu haben, oder auch gehabt zu haben und dazu noch einen Freund zu haben, mit dem man a.) das Thema kommunizieren soll, weil verheimlichen nichts ist, b.) ein Freund die Gefühlsebene verändert und c.) man, wie ich finde, viel öfter an sich selber zweifelt, auch wenn der Partner einem tausend Komplimente macht. Vielleicht auch noch d.) weil ganz einfach das nicht-haben oder zulassen eines Partners ganz klar anorektisch oder bulimisch ist, weil man damit ängstlich handelt und das Neue gar nicht zulässt.
Aber: Ich bin eindeutig der Meinung, dass es GESUND ist einen Partner zuzulassen, und es ist auch gesund mit ihm über eigene Ängste zu reden, weil man damit nur weiter kommen kann.
Sich total komisch (krank) zu verhalten und dem Partner zu signalisieren, dass er sich zurückziehen soll von einem, das wäre das kranke Muster unterstützen.
Du schaffst das schon, Lyshing!
Alles Gute!
Larissa
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Di Jul 24, 2012 9:33
von Ite3Tup4
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Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Di Jul 24, 2012 15:12
von Mavie
hallo Lyshig,
ich muss sagen dass dein beitrag sicher motivierend ist für andere, also motivierend dafür sich dem partner oder wem auch immer zu öffnen, was ja gerade bei körperlichen unsicherheiten nicht so leicht ist wie ich finde. vorallem wenn man sich schon total wo hineinsteigert, der andere dann so gut reagiert und sich das ganze damit wie auflöst und eine last von einem fällt

aber gleichzeitig sind es wohl auch probleme die mehr einem selbst als den anderen betreffen, der andere einem da viell. auch nur begrenzt helfen kann, vorallem dann nicht auf dauer wie ein kind oder porzellankiste behandelt zu werden. sicherlich ist einerseits nähe und vertrauen wichtig aber andererseits finde ich manchmal eine gewisse distanz auch sehr wichtig. also mir tut das in gewissen belangen ganz gut.
aber wiegesagt wie das bei dir in deiner konkreten situation war klang echt gut/motivierend

alles liebe
Re: Absolut Paradox..
Verfasst: Di Jul 24, 2012 21:58
von Mallory Weiß
Ich verstehe dich sogar sehr gut. Das K----- dient ja primär dem Abbau innerer Spannungen; ich zum Beispiel kann das selbst mit Wasser allein, nur um den Vorgang an sich zu haben, das Gefühl "voll" und dann "leer". Allein beim Gedanken dieser Sucht nicht nachgehen zu können drehe ich schon halb durch.
Deshalb ist es egal, wie viel du wiegst. Entscheidend ist es, auch einen anderen Weg gefunden zu haben, innere Spannungen abzubauen. Dies scheint noch nicht geschehen, deshalb fühlst du dich verständlicherweise schlecht.
In dir brodelt es, und das kann nicht raus, so wie früher, als man durch die Selbstzerstörung, die Erschöpfung, das Gefühl "alles haben zu dürfen", noch Dampf ablassen könnte, oder sich davon zumindest abzulenken vermochte.
Hier sind Ratschläge aber eher Schläge ins Gesicht; denn jeder muss den Weg finden, mit dem er das am besten hinkriegt. Da jeder auch andere Spannungsfelder in sich trägt, und anders damit umgeht. Die Literatur empfielt, als Orientierung: Meditation, "in den Köper hineinspüren", so genanntes "Skills Training", oder die "Emotional Behaviorale Therapie"(EBT). Beim "Abgewöhnen" von selbstschädigendem Verhalten ist das zumindest aktuell eigentlich der "Standard"-wobei das nicht automatisch eine Garantie sein muss, im Gegenteil. Ein anderer Ansatz wäre es, die Spannungsursachen ans Licht zu holen, wie durch Tiefenhypnose. Da hier die Qualität der Therapeuten jedoch sehr variabel ist und man hier auch schnell einen Fehlgriff machen kann, müsste man sich gut informieren, wer im näheren Umfeld in Frage käme.
Du kannst aber auch hier etwas Dampf ablassen. Aufschreiben, was dich genau an dem Tag besonders belastet hat. Genau beobachten, was in dir Widerwillen auslöst, und seien es kleinste Details, und genau beschreiben, was dabei in dir vorgeht. Am besten ist es, sich die Notizen dazu immer sofort zu machen, oder sich diese zumindest in einer Art innerem Dialog jeweils sofort klar zu machen.
Wünsch dir in jedem Fall viel Kraft; ich finde es bewundernswert, dass du gegen die Sucht angehst und den Willen zeigst, dich aus deren Fesseln dauerhaft zu befreien.