bulimie.at - das Forum

Hey Ihr da draußen!
Ich habe mich nach 4 Jahren Krankheit und 5 Jahren glücklicher Beziehung vor ungefähr 3 Monaten endlich meinem Freund anvertraut. Ich war mir eigentlich sicher, dass er Verständnis für meine Situation aufbringen kann- wo ich doch immer seine Traumfrau war. Doch nachdem ich mich geoutet hatte war die Sache mit der Traumfrau wohl oder übel vorbei.. Er zog sich immer mehr zurück, ließ keine Nähe zu und ich stand hilflos daneben und versuchte verkrampft die Beziehung zu retten- vergebens. Vor einem Monat ist er ausgezogen, vergnügt sich mittlerweile schon mit anderen Mädels...
Ich bin doch kein schlechter Mensch nur weil ich krank bin, er hat mich doch die letzten 4 Jahre auch geliebt, obwohl ich schon krank war.. Hab ich es ihm vielleicht zu spät gesagt? Ich kann einfach nicht glauben dass er nur wegen dieser Krankheit 5 Jahre einfach so wegwerfen kann!!!!

Tut mir sehr leid für dich
Vielleicht fängt er sich ja wieder? Oder glaubst du er war vielleicht nicht mehr sooo glücklich und m*ssb**ch* dies nun als Grund. Vielleicht nimmt er es persönlich weil du in der Beziehung mit ihm krank wurdest und er allein für dich nicht gereicht hat gesund zu sein/werden. Hast du in all den Jahren mal Therapie gemacht oder sonst versuche unternommen die es loszuwerden? Vielleicht gelingt es dir dieses schlimme Ereignis als Anstoß zu nehmen um gesund zu werden und was dagegen zu tun bzw. Drauf zu kommen woher es kommt. Alles gute!!!

Hallo Bella,

ich finde die Reaktion deines Ex-Freunds schon krass, ganz ehrlich gesagt.
Ich kann mir nicht erklären, warum er dich nach 5 Jahren (!!) deswegen alleine lässt.

Hat er dies denn als Grund genannt?
Oder ist es so, wie Rosenquarz bereits sagte? Dass die Beziehung sowieso nicht mehr allzu gut lief?!

Es tut mir Leid - das muss schlimm für dich sein. Endlich vertraust du dich jemanden an und wirst dann kurze Zeit später verlassen.

Ich drück dich,

Liebe Grüße
Jersey

Hallo!

Tut mir sehr leid für Dich

Oder ist es so, wie Rosenquarz bereits sagte? Dass die Beziehung sowieso nicht mehr allzu gut lief?!

War auch mein 1. Gedanke.. dass dieses Geständnis das Faß zum Überlaufen brachte, weil es ja auch nicht leicht ist für den Partner, die Krankheit mitzuerleben bzw. zuzuschauen, wie sich der andere systematisch kaputt macht

Ich hoffe, ihr könnt das noch klären irgendwie!

LG

Bella23 hat geschrieben:Hey Ihr da draußen!
Ich habe mich nach 4 Jahren Krankheit und 5 Jahren glücklicher Beziehung vor ungefähr 3 Monaten endlich meinem Freund anvertraut. Ich war mir eigentlich sicher, dass er Verständnis für meine Situation aufbringen kann- wo ich doch immer seine Traumfrau war. Doch nachdem ich mich geoutet hatte war die Sache mit der Traumfrau wohl oder übel vorbei.. Er zog sich immer mehr zurück, ließ keine Nähe zu und ich stand hilflos daneben und versuchte verkrampft die Beziehung zu retten- vergebens. Vor einem Monat ist er ausgezogen, vergnügt sich mittlerweile schon mit anderen Mädels...
Ich bin doch kein schlechter Mensch nur weil ich krank bin, er hat mich doch die letzten 4 Jahre auch geliebt, obwohl ich schon krank war.. Hab ich es ihm vielleicht zu spät gesagt? Ich kann einfach nicht glauben dass er nur wegen dieser Krankheit 5 Jahre einfach so wegwerfen kann!!!!

oh mein gott das ist schrecklich!! ich glaube es hat ihn verletzt dass du ihn so viele jahre belogen hast?
hatet ihr euch in ruhe aussprechen können? die anderen mädels bedueten ihmdoch nichts es ist nur zur ablenkung..rede mit ihm. vllt könnt ihr euch gegenseitig verziehen???

Die Reaktion ist natürlich schrecklich fürs Selbstwertgefühl. Erst am Wochenende hatte ich es mit meinem Freund über dieses Thema. Ich sagte zu ihm, ich hätte es ihm gar nicht erzählen sollen (nach 2 Wochen habe ich es ihm schon erzählt), dann würde ich ihn nicht so belasten damit. Ich erzählte ihm, dass hier im Forum öfter welche schreiben, dass der Freund oder Ehemann nichts davon weiß. Wir sind jetzt 10 Monate zusammen. Daraufhin meinte er, dass er das überhaupt nicht gut fände, es sei für ihn viel viel schlimmer, wenn er es irgendwann erfahren hätte und wüsste, dass ich es vor ihm verheimlicht hätte. Er meinte, das Vertrauen muss man in einer Beziehung aufbringen. Und ich bin ehrlich gesagt auch seiner Meinung, deshalb erzähl ich ihm auch immer offen, wie es mir geht.
Ich erzähle das dir nicht, um dir ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern um dir zu zeigen, dass das die normale Reaktion von Männern ist, so haben zumindest auch meine letzten zwei Freunde darüber gedacht. Dein Freund ist sicher verletzt und überfordert.
Kannst du nicht nochmal in Ruhe mit ihm reden, mit viel Verständnis für ihn und vielleicht kannst du dich auch entschuldigen, dass du den Mut nicht aufbringen konntest. Ich habe nämlich immer die Erfahrung gemacht, dass meine Freunde sofort gewillt waren, mit zu helfen und mich so gut es geht zu unterstützen. Ich wünsche dir alles Gute. Ob dein Freund die Größe dazu hat, kann ich nicht beurteilen, ich weiß nicht, ob er oberflächlich ist. Aber ich wünsche mir für dich, dass sich alles zum Guten wendet. Ich an seiner Stelle hätte nicht so reagiert.

Hallo Bella,
Obwohl ich mich meinen Vorrednern anschließe und es mir sehr leid tut, dass deine Offenheit mit dem Abbruch der Beziehung bestraft wurde, kann ich auch deinen Freund verstehen.
Er hat vermutlich das Gefühl, dass unter ihm der Boden weggebrochen ist, dass alles woran er geglaubt und worauf er vertraut hat, auf einer Lüge basierte. Der Mensch, den er am meisten liebt, hat ihm jahrelang einen so elementaren Teil seines Lebens verschwiegen. Zudem macht er sich vermutlich selbst Vorwürfe weshalb er das alles nicht schon viel früher gesehen hat.
Er hatte eine bestimmte Vorstellung von dir und eurem gemeinsamen Leben, die sich von einem Tag auf den anderen als ungültig herausgestellt hat. Selbstverständlich ist er überfordert und weiß nicht wie er damit umgehen soll. Du kennst diese Wahrheit schon seit Jahren, für ihn ist es komplettes Neuland und macht eine Heidenangst.

Wenn ER derjenige ist, für den du ihn die ganze Zeit gehalten hast, wird sich das mit Chance wieder einrenken. Aber vielleicht hast auch du blinde Flecken gehabt in den vergangene Jahren und ihn für jemanden gehalten,der er viellecht nicht ist.

Jetzt hättet ihr die Chance euch so kennenzulernen, wie ihr wirklich seid.

Und die Alternative, es ihm besser nicht gesagt zu haben, gibt es doch eigentlich nicht wirklich oder?
Also hast du alles richtig gemacht, dich ihm geöffnet als du bereit dafür warst. Und darauf solltest du stolz sein.

Vielen Dank,
für eure Antworten! Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht ob diese Beziehung wirklich stabil genug war... Ich wollte es ihm doch schon früher sagen aberich weiß wie sensibel er ist.. Er ist ein Typ Mensch der mit Problemen einfach nicht umgehen kann. Wir haben uns in den letzten Tagen noch oft unterhalten und ich habe immer mehr das Gefühl dass er mich wirklich nicht mehr liebt und mich wegen einer Anderen verlassen hat. Ich habe nie nichts gemerkt... ER war die Liebe meines Lebens und nun muss ich ihn gehen lassen, den wahren Grund der Trennung werde ich wohl nie wirklich erfahren.. Aber schwamm drüber, er hat mich in den letzten Wochen soo mies behandelt, ich glaube ich bin in der Lage in nächster Zukunft abschliessen zu können. Und übrigens ist seine neue Flamme 9 Jahre jünger als er- geht gar nicht, ich hoffe er wird rgendwann einsehen dass es im Leben um viel mehr geht als nur Mädchen, Parties und unbeschwert sein... Oh mann ich bin soo konfus...

Hallo Bella,

Bella23 hat geschrieben:nun muss ich ihn gehen lassen, den wahren Grund der Trennung werde ich wohl nie wirklich erfahren

Wenn es keinen eigentlich Grund für eine Trennung gibt, ist es immer schwieriger alles zu verarbeiten als mit Grund.

Wobei du dir die Gründe ein paar Zeilen weiter selbst aufzeigst:

Bella23 hat geschrieben:er hat mich in den letzten Wochen soo mies behandelt

Bella23 hat geschrieben:Und übrigens ist seine neue Flamme 9 Jahre jünger als er

Auch dieser Schmerz geht vorbei.
Du kommst darüber hinweg - vor allem, weil er dich, wie du sagst, in letzter Zeit nicht gut behandelt hat. Das hast du sicherlich nicht verdient.

Ich wünsche dir alles Gute!
Du schaffst das!

Ich habe keine Bulimie. Ich weiß daher auch nicht wie es sich anfühlt. Aber ich habe eine Kranke Schwester. Ich kann den Kerl irgendwie verstehen. Ich meine, du bist ihm sehr wichtig und er muss dabei zusehen wie du dich kaputt machst. Er ist absolut machtlos. Er leidet sehr darunter und möchte sich diesen Frust, dieses hilflos sein nicht mehr antun.
Ich kann mich auch nicht damit abfinden, dass bulimiker meinen das sei eine Krankheit und die funktioniert eben so. Aus. Ich halte es für eine sucht, die besiegt werden kann. Natürlich ist es schwer. Es ist auch schwer mit Drogen, alk, oder Zigaretten aufzuhören. Aber es ist bestimmt nicht unmöglich. Wenn man meint Bulimie sei eine Krankheit, ist es auch sehr verlockend sich damit abzufinden und einfach nichts zu tun... Keine Krankheit sondern ein First World Problem. Finde ich, als Außenstehende. Vielleicht ging es deinem Freund ja ähnlich...

@Sissimon: Ich kann gut verstehen, dass du das Verhalten nicht nachvollziehen kannst, da du selbst nicht betroffen bist.

Allerdings ist es leider nicht ganz so einfach, wie du dir das vorstellst. Wenn man mit der Bulimie einfach so aufhören könnte, wäre dieses Forum quasi leer!
Du stellst es ja quasi durch die Worte "First World Problem" so dar, als wäre es nur eine Masche um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dabei geht es nicht darum, dass hier nur willensschwache Heulsusen rumhängen, sondern darum, dass diese Sucht )die auch durchaus eine Krankheit ist) oft oder meist durch schwere psychische Probleme zustande kommt und solche muss man auch erstmal bewältigen. Das ist leider wirklich nicht so einfach wie sich das manch Außenstehender vorstellt....
KEIN Bulimiker will diese Krankheit wirklich haben. Manche merken das nicht gleich, weil sie am Anfang verharmlosen. Aber glaub mir, es will jeder da raus und jeder würde sich wünschen es sei so einfach wie du dir das vorstellst....

Ich kann auch gut deine Sorge um deine Schwester verstehen und wie schwer es sein muss sowas mit anschauen zu müssen, aber genau in dem Moment braucht sie dich ganz besonders, genau wie Bella23 ihren Freund gebraucht hätte.
Viele vertrauen sich auch genau aus dem Grund erst jemandem an, weil die sich Unterstützung erhoffen und gerne jemanden hätten mit dem sie offen reden können und mit dessen Hilfe sie die Krankheit besiegen können.

Vielleicht hilft dir ja dieses Forum ein bisschen mehr über Bulimie zu erfahren und auch mit der Belastung klarzukommen, die du dadurch erfährst.
Sich zu informieren ist immer gut!


@Bella23: So sehr ich versuche Verständnis für deinen Freund aufzubringen, denn wie schon geschrieben, auch "Angehörige/r" zu sein ist alles andere als leicht, es fällt mir grade durchaus schwer.
Das ist wirklich einfach nur mies, vor allem nach so langer Zeit.
Sicher hättest du es ihm früher sagen können, aber sowas ist eben nicht leicht. Ich selbst hab es meinem Freund nach 10 Monaten Beziehung und 2,5 Jahren Krankheit erzählt und auch nur, weil mich dieses Forum ermutigt hat.
Er hat zum Glück so reagiert, wie man es sich erhofft, auch wenn ihm oft noch das Verständnis und Feingefühl fehlt.
Vielleicht solltest du wirklich nochmal ein klärendes Gespräch suchen, dich bei ihm entschuldigen, dass du es ihm verheimlicht hast, aber auch ganz klar machen, wie schwer es ist soetwas vor sich selbst und anderen zuzugeben!
Es schockt mich einfach, dass er eure lange Beziehung wegen soetwas wegwirft....
Grade wenn er immer sagte du seist seine Traumfrau, sollte er doch erst recht mit und für dich kämpfen wollen.

Ich hoffe ihr bekommt diese Situation nochmal ausgebügelt, vielleicht braucht er auch einfach nur etwas Zeit das zu begreifen und zu verarbeiten...

Und wenn dem nicht so sein sollte, so hart es immer klingt: dann war die Trennung wohl doch die bessere Lösung, auch wenn es wahnsinnig weh tut.
Du hast jemanden verdient der zu dir steht und dich unterstützt.
Wünsch dir ganz viel Kraft!!

LG,
jiji

Also ich kann beide Seiten verstehen, obwohl ich selbst Bulimikerin bin.. und ich denke Sissimon kann das Problem genauso verstehen, wie jemand, die Bulimie HAT. Schließlich sind hier beide Seiten gefragt..

also auf der einen Seite, finde ich das Verhalten des Freundes natürlich nicht korrekt..

ANDERERSEITS wissen wir auch nicht wirklich, wie die Beziehung wirklich war.. vielleicht hat er sich ja wirklich schon länger nicht mehr wohl gefühlt in der Beziehung, unabhängig von der Bulimie..

Es ist in etwa so, wie wenn ein Raucher Lungenkrebs bekommt..
Alle würden sagen: war ja kein Wunder, bei dem was er geraucht hat..

allerdings gibt es auch solche, die Lungenkrebs bekommen, ohne dass sie auch nur je eine Zigarette angefasst hätten..

soll heißen: die Bulimie KANN der Auslöser gewesen sein.. sie kann es aber auch genauso gut NICHT gewesen sein.. der Zeitpunkt der Trennung war demnach dann nur ungünstig gewählt..

Huhu Bella!

Mensch, das tut mir wirklich leid für Dich!
Ich kann ehrlich gesagt auch nicht glauben, dass es wegen Deines Outings war. Vermtl. nimmt er dies jetzt nur als letzte "Ausrede" (besseres Wort fällt mir grad nicht ein), die Beziehung beendet zu haben.
Wärst Du nämlich tatsächlich seine Traumfrau gewesen, wäre er, selbst wenn er ein Problem mit dem Outing hätte, nicht einfach ein paar Wochen später direkt ausgezogen.
Ich kann verstehen, dass Menschen, insbesondere wahrscheinlich viele Männer, Probleme damit haben, mit der Materie an sich umzugehen. Aber das ist dennoch kein Grund, ein Beziehung zu beenden finde ich. Da hätte es dann ja auch andere Lösungen gegeben.

Wie geht es Dir denn jetzt damit? Bereust Du es, es ihm gesagt zu haben? Ich hoffe nicht und ich hoffe Du nimmst aus dieser schlechten Erfahrung jetzt nicht mit, dass es sich einfach nicht lohnt, sich jemandem anzuvertrauen. DAS fände ich nämlich fatal.
Es sind weder alle Leute, noch alle Männer so.

Bei allem Verständnis, dass man als Nichtbetroffener Probleme im Umgang haben kann, kann dies jedoch letztlich kein Grund sein, eine Beziehnung von 5 Jahren zu beenden.

Ich freue mich, dass Du das jetzt schon so differenziert sehen kannst und wohl auch siehst, dass das kaum der einzige Grund gewesen sein kann.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

Liebe Grüße Nadine