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von Gänseblume21
Hallo erstmal,
Ich kenne das was du beschrieben hast sehr gut, dieses nichts mehr spüren und sich irgendwie so weit weg von sich selbst zu fühlen.
Man glaubt das man an seine eigenen Gefühle irgendwie gar nicht mehr rankommen kann.
Wenn andere etwas ganz traurig oder ganz lustig finden ist man selbst eher derjenige der sich dazu zwingt das jetzt auch zu fühlen, obwohl emotional gar nichts mehr passiert.
Ich hatte einmal einen sehr guten Psychater, der hat zu mir gesagt das diese Emotionslosigkeit ein Selbstschutz ist, wenn man nichts fühlt kann einen auch nichts bewegen.
Man lebt in einer Untastbarkeit, dadurch das alles ganz fern wirkt bleibt der innere "Kern" geschützt.
Das Selbst schottet sich ab und sorgt einzig und allein dafür sich zu erhalten ohne erschüttert zu werden.
Du bist nicht abgestumpft oder zu keinen Gefühlen mehr fähig, du steckst in einem Loch das sich Schutz nennt.
Du versuchts dich unbewusst zu beschützen, baust dir einen Kokon und sorgst dafür das diesen ja nichts berührt.
Das kann man ab einem gewissen Grad nicht mehr alleine steuern, man wird also zum Opfer des eigenen Wesens ohne selbst die Möglichkeit zu haben diesen Kokon aufzubrechen um die Gefühle wieder frei zu lassen.
Das kann aber wieder werden, such dir einen Menschen den du ganz besonders gerne hast.
Zuerst einmal lass es dir dann gut gehen, trinke einen Tee oder spreche über Dinge mit diesem Menschen die sich schön und gut anfühlen. Versuche dich ganz auf diese kleinen Positiven empfindungen zu konzentrieren.
Versuche alles aufzusaugen und schöpfe Kraft aus diesem Gefühl.
Das machst du einfach mal so jeden Woche, muss auch nicht so oft sein, überforder dich nicht.
Und wenn du dann bereit, bist versuche das Gegenteil, denke über etwas ärgerliches nach vll etwas das du doof findest, aber bleib bei dir, du darfst dann nicht einbrechen es soll nur ein herantasten an das Gefühl sein
(Bloß nicht an sehr schlimme Dinge denken! Es reicht etwas wie zb, das Wetter ist doof, oder hab den Bus verpasst etc.).
Am besten du unternimmst danach etwas gutes.
Das mit den schlechten Gefühlen muss aber nicht sein, das solltest du für dich selber entscheiden wie langsam du dich an Gefühlsfacetten herantasten magst.
Denk bitte nicht du bist innerlich Tot, sieh es als eine innerliche Wartestellung die aufgehoben werden kann!
Ich weiß wie schwer es ist sich auch auf Therapeuten einzulassen, aber wenn du soweit bist sind sie der letzte Schlüssel zu deinen Gefühlen, weil sie genau wissen wie man die letzte Hürde am besten meistert.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.