weite Kleidung vs. eng anliegende Kleidung
Verfasst: Di Mär 20, 2012 14:01
Sorry, das Thema beschäftigt mich schon seit ein paar Tagen intensiv.
Also, kurz als Erklärung: Ich bin nach Jahren von (MS), Bulimie und BED mehr oder weniger wieder okay, was das Essverhalten betrifft. Sicher, ich fresse mich manchmal regelrecht voll und cih kompensiere manchmal Gefühle mit Essen. Aber ich habe NG und halte das auch. Ich komme soweit ganz gut zurecht. Allerdings trage ich immer weite Kleidung. Damit kompensiere ich die Angst zuzunehmen, die Angst, dass jemand sehen kann, dass ich mir gerade den Bauch vollgeschlagen habe. Und außerdem sieht dann keiner, was alles an mir rumschrabbelt in der Bewegung (Oberschenkel z.B.). Und das ist mit oberem NG schon ziemlich viel.
Ich stand letztens im BH vorm Spiegel und habe mir die Zähne geputzt. Dabei hatte ich eine lustige Erinnerung und musste spontan lachen. Das Lachen verging mir aber gleich wieder, weil ich zum ersten Mal gesehen habe, dass mein Bauch dabei wackelt wie sonst was.
Ich habe eine Mutter, die früher auf der Straße immer auf Leute vor uns gezeigt jat und deren "fetten Ar**" oder Falten kommentiert hat. Das ist halt nicht hilfreich. Auch wenn sie bei ihren Kindern immer andere Maßstäbe angelegt hat.
Jedenfalls, ich dachte immer, wenn ich mal eine zeitlang (in meinem Fall eigentlich schon jahrelang) normal esse, geht auch die Körperschemastörung wieder weg. Also theoretisch müsste ich mich für meinen Körper ja nicht schämen. Theoretisch. Und praktisch will ich damit auch nicht meine Zeit verschwenden. Aber ich komme nicht darüber weg.
Allerdings hätte ich vermutlich noch gut die nächsten zehn Jahre (oder noch länger) meines Lebens in weitem Klamotten zugebracht und mich damit ansatzweise wohl gefühlt. Allerdings mache ich jetzt gerade eine Tanzlehrerausbildung. Und meine Lehrerin hat mich nun gebeten, dass ich bitte enge Kleidung anziehen soll, damit sie sieht, ob ich technisch alles richtig mache. Logischerweise kann man Haltung und Beinführung in den weiten Sachen, die ich normalerweise trage, nicht wirklich korrigieren.
Jetzt habe ich mal ein paar hautenge Tops gekauft und zu Hause noch eng anliegende Hosen aus dem Schrank gekauft. Ich habe nur den Verdacht, ich werde sie nie anziehen. Das ist ungefähr so, als würde man von einem normalen Menschen verlangen, dass er nackt auf die Straße geht. Ich kann das nicht. Ich habe auch Angst, dass ich mich dann wieder selbst triggere (ich sag nur: Das Tanzstudio hat Spiegel) Ich habe dann wieder die Tendenz, meine Essensmenge rational beschränken zu wollen. Anstatt auf die Signale meines Körpers zu hören. Apropos Signale vom Körper: Die sind auch nicht wirklich richtig wiedergekommen. Ich lese ja von vielen (zuletzt glaube ich von cooky), dass nach einer Zeit normal-essens sich wieder Sättigungsgefühle einstellen. Bei mir ist das nicht so. Ich späre nichts außer HUNGER und ZUM PLATZEN VOLL. Also entweder breche ich ein Essen ab und beschäftige mich mit was anderem. Oder aber ich esse wirklich bis mein Magen annährend nicht mehr kann. Was irgendwie nicht richtig sein kann.
Aber sowas wie Sättigung kommt nicht wirklich bei rum. vielleicht sollte ich mal so was probieren wie "Kein Zucker". Zucker soll ja an allem Möglichen Schuld sein: Übergewicht, Heißhunger, Diabetes und - das Letzte, was ich gehört habe - ADHS.
Aber eigentlich ist Zucker weglassen auch so schwierig. Wo ist denn heutzutage schon kein Zucker drin.
Außerdem bin ich nicht für die radikale Variante.
Ah, was ich jetzt fragen wollte: Wie mache ich das jetzt am besten mit der Kleidung? Kleidungsregiment boykottieren?
Nur eine enge Hose anziehen und ein weites Shirt? Oder gleich die ganz radikate Variante mit enger Hose und engem Top?? Um Verhängen des Spiegels bitten?
Bin ich eigentlich die Einzige mit dem Problem? Ich meine, es gibt so viele ESler mit Körperschemastörung, die sich freizügig anziehen, gerade in dieser Jahreszeit.... Eigentlich sogar die meisten, vermute ich. Warum kann ich das dann nicht??
Danke im Voraus!
Sophie

Also, kurz als Erklärung: Ich bin nach Jahren von (MS), Bulimie und BED mehr oder weniger wieder okay, was das Essverhalten betrifft. Sicher, ich fresse mich manchmal regelrecht voll und cih kompensiere manchmal Gefühle mit Essen. Aber ich habe NG und halte das auch. Ich komme soweit ganz gut zurecht. Allerdings trage ich immer weite Kleidung. Damit kompensiere ich die Angst zuzunehmen, die Angst, dass jemand sehen kann, dass ich mir gerade den Bauch vollgeschlagen habe. Und außerdem sieht dann keiner, was alles an mir rumschrabbelt in der Bewegung (Oberschenkel z.B.). Und das ist mit oberem NG schon ziemlich viel.


Ich habe eine Mutter, die früher auf der Straße immer auf Leute vor uns gezeigt jat und deren "fetten Ar**" oder Falten kommentiert hat. Das ist halt nicht hilfreich. Auch wenn sie bei ihren Kindern immer andere Maßstäbe angelegt hat.

Jedenfalls, ich dachte immer, wenn ich mal eine zeitlang (in meinem Fall eigentlich schon jahrelang) normal esse, geht auch die Körperschemastörung wieder weg. Also theoretisch müsste ich mich für meinen Körper ja nicht schämen. Theoretisch. Und praktisch will ich damit auch nicht meine Zeit verschwenden. Aber ich komme nicht darüber weg.
Allerdings hätte ich vermutlich noch gut die nächsten zehn Jahre (oder noch länger) meines Lebens in weitem Klamotten zugebracht und mich damit ansatzweise wohl gefühlt. Allerdings mache ich jetzt gerade eine Tanzlehrerausbildung. Und meine Lehrerin hat mich nun gebeten, dass ich bitte enge Kleidung anziehen soll, damit sie sieht, ob ich technisch alles richtig mache. Logischerweise kann man Haltung und Beinführung in den weiten Sachen, die ich normalerweise trage, nicht wirklich korrigieren.
Jetzt habe ich mal ein paar hautenge Tops gekauft und zu Hause noch eng anliegende Hosen aus dem Schrank gekauft. Ich habe nur den Verdacht, ich werde sie nie anziehen. Das ist ungefähr so, als würde man von einem normalen Menschen verlangen, dass er nackt auf die Straße geht. Ich kann das nicht. Ich habe auch Angst, dass ich mich dann wieder selbst triggere (ich sag nur: Das Tanzstudio hat Spiegel) Ich habe dann wieder die Tendenz, meine Essensmenge rational beschränken zu wollen. Anstatt auf die Signale meines Körpers zu hören. Apropos Signale vom Körper: Die sind auch nicht wirklich richtig wiedergekommen. Ich lese ja von vielen (zuletzt glaube ich von cooky), dass nach einer Zeit normal-essens sich wieder Sättigungsgefühle einstellen. Bei mir ist das nicht so. Ich späre nichts außer HUNGER und ZUM PLATZEN VOLL. Also entweder breche ich ein Essen ab und beschäftige mich mit was anderem. Oder aber ich esse wirklich bis mein Magen annährend nicht mehr kann. Was irgendwie nicht richtig sein kann.



Ah, was ich jetzt fragen wollte: Wie mache ich das jetzt am besten mit der Kleidung? Kleidungsregiment boykottieren?


Bin ich eigentlich die Einzige mit dem Problem? Ich meine, es gibt so viele ESler mit Körperschemastörung, die sich freizügig anziehen, gerade in dieser Jahreszeit.... Eigentlich sogar die meisten, vermute ich. Warum kann ich das dann nicht??

Danke im Voraus!
Sophie