Re: ES zerstört solange es ein Geheimnis ist?

#16
Jani, auch wenn es dir grade subjektiv ziemlich Kacke geht...


.... finde ich dass du wirkst als hättest du große Schritte gemacht. Ich habe mich richtig gefreut über deinen Beitrag

Du hast dir freiwillig Hilfe geholt,
scheinst mit denen zu sprechen und dort mitzuarbeiten
und überlegst sogar das mit den Medis mal zu probieren ;).

ich finde das hört sich alles wirklich gut an !

Und falls es dich beruhigt: Ich habe schon ganz viele Medis probiert und keine davon haben mich vom Charakter her oder was auch immer verändert. Manchmal dauert es etwas bis man was findet was passt und keine starken Nebenwirkungen hat. Aber dann kann es wirklich eine Unterstützung sein.

Ich drück dir die Daumen für alles

Re: ES zerstört solange es ein Geheimnis ist?

#17
Hi knisie,
ja,es ist enorm schwer für mich,andere an mich ranzulassen,besonders Ärzte,die stationär so eine verdammte Macht haben... :evil:

es wird auf alles geschaut:
-wann und wielang ich raus darf(was und wo ich was machen will)
-ob ich mal nach haus darf
-ob ich esse,was ich wiege
-was meine destruktiven Gedanken und Handlungen machen
-was mich fertig macht
-an was ich arbeiten will
-warum ich grad wieder völlig abblocke, usw.................
und ich will am Liebsten nur abhauen und mich mit meinen Symptomen "wegschalten".

Langes Hungern betäubt sooo schön alle negativen Gefühle :D man fühlt,als wenn man schwebt und niemand kann einem was.

Naja,nachher geh ich wieder auf die Station und versuche nicht alles als Bedrohung anzusehn.

jani
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: ES zerstört solange es ein Geheimnis ist?

#18
Hallo,
so,ich habs geschafft,das ich ab heute Tagesklinisch auf die Station kann.
Endlich wieder nachts zu haus :D
Wie lange und ob ich doch wieder stat. nach Tiefenbrunn geh weiß ich noch nicht,ich muss ja noch ca. ein Jahr durchhalten,bis ich auf die Traumastation kann.
Auf keinen Fall will ich wieder still sein,alles ertragen und allein klarkommen wollen.
Mir ist klar geworden und das hab ich dort auch gesagt,das ich enorm viele Probleme hab.
Ich weiß auch,das ich esstechnisch nicht mehr lange so weitermachen kann,ohne,das ich ersthaft Probleme bekomme(geh mal wieder in Richtung UG).
Aber,ich hab mich intensiv körperlich untersuchen lassen,nach 5 Jahren :shock: stolz bin :roll:

jani
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: ES zerstört solange es ein Geheimnis ist?

#19
Hey Jani,

ich finde es toll, dass Du den Schritt in die Klinik gemacht hast, das hat Dich sicher einige Überwindung gekostet. Chapeau! :)
Was die Medis angeht: ich habe mich mehr als 10 Jahre dagegen gewehrt ADs zu nehmen, weil mir das immer wie das letzte Eingeständnis vorkam, das ich "richtig krank" bin.
Vor vier Jahren bin ich diesen Schritt dann doch gegangen, weil es einfach nicht mehr anders ging, wenn ich irgendwie mein Leben weiterleben wollte. Die ersten Wochen waren schlimm; spziale Phobien (was ich vorher nie hatte), Schwindelgefühle, verschlimmerte Symptome der Depression...aber danach war es eine Offenbarung. Ich weiß noch, wie ich eines morgens zur Arbeit gelaufen bin und auf einmal dachte: "Wow, so fühlen sich wohl die "normalen" Menschen!" Nicht euphorisch, aber ohne das Gefühl, sich ständig durch einen tiefen Morast vorwärts schleppen zu müssen. Morgens aufwachen ohne sich zu fragen, warum man überhaupt aufstehen soll, wenn das Leben eh so sch**** ist...Ich habe es nicht bereut und nehme meine Medikamente bis heute. Natürlich hatte ich trotzdem noch schlimme Phasen, aber ich falle nicht mehr so tief wie früher.
Vielleicht probierst Du es einfach mal aus - absetzen kannst Du die Medis ja immer noch.

Zu Deiner ursprünglichen Frage mit wem man über die Krankheit spricht:
Bei mir weiß jeder davon, der mir nahesteht. Ich bin seit Jahren sehr offen was meine Erkrankung angeht, und habe bisher kaum schlechte Erfahrungen gemacht.
Klar war es z.B. mit meinen Eltern manchmal schwierig, weil sie einfach nicht verstanden haben, was Bulimie wirklich bedeutet, und es gab einige Diskussionen und Kämpfe. Aber inzwischen können sie mich teilweise verstehen und nehmen auch Rücksicht.
Mit meinen Freunden war es nie ein Problem. Nur weil ich eine Krankheit habe bin ich ja nicht ein anderer Mensch; ich bin immer noch ich, und sie lieben mich so wie ich bin.
Wenn ich eine schlimme Phase habe sind sie für mich da, wenn es gut läuft (wie gerade jetzt :D ) freuen sie sich mit mir.
Du bist Du - ob mit oder ohne Krankheit. Jeder hat seine Schwächen, und ich persönlich finde es stärker die eigenen zuzugeben, als dauernd alles zu verheimlichen.

Viel Kraft wünsche ich Dir!

Alles Liebe.
bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: ES zerstört solange es ein Geheimnis ist?

#22
Hi Ihrs,
vielen herzlichen Dank für Eure Antworten!
heute gehts mir mal wieder sehr schlecht und ich bin am überlegen,ob es sein kann,das ich grad ne Depression hab(würd alle Kriterien erfüllen,haha...)
Es ist so verdammt hart den Tag zu überstehn,wenn man heftige Ängste hat,besonders,wenns anfängt dunkel zu werden.
Wenn man nicht essen,oder schlafen kann.
Wenn man mal wieder meint,keinen belasten zu dürfen(Eltern und Freunde kommen nicht damit klar,wenn ich zeige,das ich krank bin).
Wenn diese Gedanken so verdammt verführerisch sind,das man doch einfach "gehen" könnte.
ich hab das Gefühl,das ich Eure unterstützenden Antworten garnicht verdiene,da ich grad wieder überhaupt keine Kraft spüre,weiter machen zu wollen.
Zum Glück hab ich nicht mehr die Kraft zu weinen.
Sorry,ich hätt gern was schöneres geschrieben.

jani
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben