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Guten abend liebes Forum

wie der Titel schon sagt hasse ich meinen Job wie die Pest. Ehrlich.

Ich bin seit 3 Jahren Call Center Agent bei der Telekom. Und es ist die Hölle. Anfangs hats Spaß gemacht, aber mittlerweile... Auf der einen Seite langweilt es mich zu Tode! Jeden Tag die gleiche Scheiße. In 300 Sekunden muss ich einen Call erledigen und es sind immer die gleichen Themen und die selben nervigen Leute. Es ist so psychisch belastend dass es mich auffrisst. Ich bin 8h auf meinem Stuhl gefesselt. Ein Masterprogramm zeichnet alles auf: die Calls (immer wenn ich bereit stehe), die Nacharbeit eines Calls (die 40 Sekunden nicht überschreiten darf), alle Tätigkeiten die ich am Tag mache. Wir dürfen nicht mal mehr aufs Klo gehen, jede Sekunde der Abwesenheit wird aufgezeichnet. Es ist wirklich die Hölle!

Mittlerweile ist es so schlimm dass ich schon heule wenn ich morgens aufstehe und bekomme Magenkrämpfe oder Kopfschmerzen. Auf Arbeit schaue ich nach jedem Call auf die Uhr. Am meisten belastet es dass ich keine richtige Aufgabe habe. Nur Telefonieren. Ich wünsche mir so sehr einen positiven Stress. Einen Job wo ich sagen kann "OMG ich hab so viel zu tun, wie soll ich das alles schaffen??", aber so ist es nicht. Nein, die Zeit zieht sich wie Kaugummi, bei jedem Kunden möchte ich am liebsten heulen. Ich bin so kaputt von diesem Beruf dass ich nach der Arbeit zu nichts mehr in der Lage bin und morgens gar nicht mehr aufstehen will.

Ich bin gerade auf der Suche nach etwas neuem, habe auch in 2 Wochen ein Vorstellungsgespräch bei einer anderen Firma, habe aber wahnsinnige angst dass es nicht klappt und ich weiter in dieser Hölle festhänge. Und selbst wenn ich ihn bekomme, wie soll ich auch nur noch einen weiteren Tag dort rumbringen? Wenn ihr ähnliche Erfahrungen habt, wäre es schön wenn ihr mir mitteilt wie ihr das schafft?

Danke fürs Zuhören

Pretty-Face

Mein Gott du Arme, das ist ja voll der Druck! Das versteh ich sehr gut, ich würde das auch nicht aushalten.
Ich wünsch dir viel Glück beim Bewerbungsgespräch!!!

hey ich hab zwar ähnliche erfahrungen kann dir aber leider nicht sagen wie man das schafft, ich habe dass zu schulzeiten 4 jahre gemacht und auch häufig 6 stunden direkt nach der schule ud ich kann dich soo verstehen, für mich war es auch die hölle!!! nur dass ich wusste, dass ich das nicht ewig machen muss und theoretisch auch einfach hätte weniger arbeiten können und dann auch mal kaum...

ich denke daran kannst du dich nicht gewöhnen und ich hoffe, dass du was besseres findest... selbst im einzelhandel hast du ja mehr "zu tun", dass du wenigstens veschiedene aufgaben hast und nicht dauernd "wartest" bis jemand dran ist, bis du das gespräch fertig hast, bis pause ist und blaa... und da siehst du auch mehr menschen, besser als die leute am telefon zu haben, die meist auch nicht die freundlichsten sind

ich drücke die daumen bei deinem vorstellungsgespräch lg

gänse12 hat geschrieben:selbst im einzelhandel hast du ja mehr "zu tun", dass du wenigstens veschiedene aufgaben hast und nicht dauernd "wartest" bis jemand dran ist, bis du das gespräch fertig hast, bis pause ist und blaa... und da siehst du auch mehr menschen, besser als die leute am telefon zu haben, die meist auch nicht die freundlichsten sind

Super, danke, ihr habt mir schoneimal sehr geholfen. manchmal ist es tröstend, einfach zu wissen dass es anderen ähnlich erging. Ja, es ist der reinste Druck, im Call Center dreht sich alles um Zahlen. 300 Sek. hast du für einen Call inkl. Nacharbeit, in diesen 300 Sek sollst du das Problem lösen, den Kunden äußerst zufrieden stellen und in jedem Gespräch auch noch Kampagnen ansprechen, um was zu verkaufen. Es ist die pure Sklaverei und fühlt sich an wie Fließbandarbeit. Massenabfertigung.

Das mit dem Einzelhandel klingt schon ganz gut. Deswegen hab ich mich jetzt auch in einem Shop beworben. Ich hoffe es klappt! Ich wünsche es mir auf jeden Fall sehr, um endlich wieder glücklich zu sein und mich auch wieder für andere Sachen begeistern zu können, ohne dass alles hinter dieser riesigen negativen Arbeitswolke verschwindet.

Ganz liebe Grüße

ich verstehe dich so gut.
Mir gehts genauso, ich arbeite im krankenhaus als sekretärin.
Nach der schule habe ich schon gewusst, dass ich niemals einen bürojob haben möchte, wollte immer im gesundheitsbereich arbeiten und mit Menschen kontakt haben....

Tja, als es mit diesem wunsch nach der schule nicht klappte, ich ein halbes Jahr arbeitslos war, bewarb ich mich halt mal im KH und wurde auch genommen.
Bin zwar bei der Patientenaufnahme, hab also Menschen um mich, aber im endefekt ist und bleibt es ein bürojob, an dem ich 8 h lang vor dem computer gefangen bin.

Anfangs machte es mir auch wirklich spass, ich war ganz glücklich und zufrieden, ging gerne in die Arbeit, doch mit der zeit wurde mir immer mehr bewusst, dass das nicht das richtige für mich ist.

Ich fühle mich eingeengt, gefangen im büro!

halte das nicht mehr aus, und mir gehts wie dir, ich könnte jeden tag in der früh zum weinen beginnen, habe magen-darmbeschwerden, kopfweh und bin so oft im krankenstand, weil es mir einfach nicht gut geht.

Ich hasse es...

Aber was soll ich machen? habe mich bereits wieder bei diversen Fachhochschulen für ergo- u. physiotherapie beworben, weil mich das wirklich interessieren würde.
Anfangs wollte ich ja krankenschwester werden, allerdings hatte ich vor drei Jahren eine Art epileptischen Anfall... dadurch wurde mir ein strich durch die rechnung gemacht, denn man sollte ja mit dieser diagnose keine nachtdienste machen und einen job mit geregelter arbeitszeit ausüben.

Über dies bin ich immer noch nicht hinweg, evt. ist dies auch die Ursache meiner essstörung...man weiß es nicht

Hallo bettina_2401,

einen richtigen Rat kann ich dir auch nicht geben. Da ich ja selber nicht weiß wie ichs durchstehen soll

Aber ich hoffe, es hilft dir ein bisschen, dass du damit nicht allein bist. Ich wollte auch unbedingt studieren, das war mein Traum. Ich musste allerdings aus finanziellen Gründen und Streit wegen Unterhalt kurz vor dem Ende des 13. Schuljahres mein Abitur abbrechen und arbeiten. Das macht mich auch fertig wie verrückt.

Du darfst nicht mehr in der Vergangenheit leben, das ist wichtig. Es ist halkt passiert und wir können es nicht ändern. Es hilft uns nicht zu sagen "Was wäre wenn ich das gemacht hätte oder was wäre....". Das hilft nicht und stimmt uns nur traurig und lässt uns verzweifeln. Wir können nur das beste aus der Situation machen und versuchen ewinen Ausweg zu finden, denn das einzige was wir wirklich in der Hand haben ist das HEUTE. Bei mir hat es auch endlich geklapptein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Vielleicht solltest du dich erstmal nicht so einschränken, sondern dir erst mal einen alternativen Job suchen. Ich weiß nämlich ganz genau wie das ist in einem Job festzuhängen den man hasst und dass es dabei schwer ist die Motivation aufzubringen auch noch nach einem Ausweg zu suchen.

Also mein Rat: Such dir erst mal einen anderen Beruf (vielleicht gehst du mal zum Arbeitsamt, lässt dir ein Beratungsgespräch geben o.ä.), oder suchst in diversen Jobbörsen. Sobald du dann was anderes hast, was dich nicht so runterzieht, dann findest du auch einen Weg und die Kraft und Motivation dir deinen Traum zu verwirklichen. Denn genauso werde ich es machen

Ich wünsche dir maximale Erfolge!

Pretty-Face

ich glaube ja generell, dass die arbeit am und mit dem menschen einem sehr gut tun kann, selbst wenn man den job an sich nicht mag. vielleicht solltest du etwas in die soziale richtung machen oder zumindest ewas mit mehr (richtigem kontakt). bevor ich mein abitur auf dem zweiten bildungsweg anfing machte ich eine ausbildung zur friseurin. prinzipiell war ich damit sehr unzufrieden, die meisten müssen wohnhilfe beantragen weil das gehalt allein nur selten reicht, der druck aufs pensum zu kommen ist (grade bei großen firmen) enorm und es war körperlich sehr anstregend (pausen fielen oft aus und man steht den ganzen tag)..

AAABER: ich liebte unsere kunden. ich liebte es, einem kleinen kind die haare zu schneiden und über den weihnachtsmann zu philosophieren oder mit einem älteren herren über die teenies von heute zu meckern, ich bekam musik-tipps von jungen männern und schimpfte mit frisch getrennten kundinnen über die männerwelt. man lernt die unterschiedlichsten leute kennen und nimmt anteil an ALLEM (was man über friseure sagt stimmt nämlich.. )

das soll dich jetzt natürlich nicht in eine richtung schubsen (schon gar nicht friseur!), aber wenn ich so dran zurückdenke wie gut es mir manchmal tat einfach mit fremden menschen zusammen, dann ist das vielleicht künftig auch für dich eine kleine orientierungshilfe