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wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Sa Jan 07, 2012 15:01
von nuova
muss ich hier irgendwie den ganzen scheiß loswerden und auskotzen.
vielleicht kann sich irgendjemand dazu äußern... oder einfach nur zeigen, dass ich nicht alleine bin!?

allsoooooo...oh gott, ich bin am durchdrehen.
hab seit ca. 4 wochen ne ganz schlimme phase, seit es mir eigentlich wieder besser ging. jetzt der totale zusammenbruch... ich kann nicht mal mehr mit jemandem reden. ich kann einfach nicht mehr...
bin seit 2 wochen bei meinen eltern weil ich ferien habe und ich fühle mich komplett unter druck, ich bekomme die kilos von den letzten Fas nicht weg und hab sogar zugenommen obwohl ich wie eine blöde sport mache. das gibt mir den rest. :(

jetzt bin ich sogar zu blöd zum abnehmen und zu blöd um über was anderes nachzudenken.

mein oberstes gebot ist einfachn nur, keine FAs zu haben, das hab ich auch geschafft die letzten 2 wochen.
aber das war so anstrengend, mir raubt das irgendwie meine ganze energie.
das ist auch der einzige grund weshalb ich zu meinen eltern gegangen bin über die ferien, weil ich dort tagsüber nicht alleine bin.
mein vater ist rentner und meißtens zu hause. das hilft mir keine FAs zu haben...

ich habe kein einziges mal mit freunden telefoniert, etwas mit anderen unternommen oder abends weggegangen.
ich kenne mich so nicht! aber ich schäme mich so für die FA kilos, die scheiß gedanken um gewicht und figur regieren meinen alltag und ich heule gerade als ich das schreibe. das kann doch einfach nicht sein!!!

und ich schäme mich so dafür dass ich mich selbst so fertig mache. ich lungere den ganzen tag zu hause rum, versuche was fürs studium zu arbeiten und lebe von mahlzeit zu mahlzeit und den täglichen sport.

zudem ist meine mutter so aggressiv und mein vater so krank und die familie einfach komplett gestört
und ich habe beschlossen 2 wochen freiwillig hier zu bleiben.
ich finde keine richtigen worte mehr für meine gefühle... ich will einfach nur ganz laut schreien!!!
ich bin nur hier um keine fas zu haben.
am montag geht das studium weiter und ich wohne wieder mit meinem freund zusammen.
ich bete dass die phase endlich vorüber geht...

heute nacht war mein freund hier und ich kann schon wieder nicht mit ihm in einem bett schlafen (zu viel nähe, will alleine sein, fühl mich zu fett neben ihm, das kränkt ihn und dann macht es mich wütend... letztendlich kann ich auch mit ihm nicht mehr reden, konnte ihn zum abschied nicht mal küssen oder ansehen.

ich fühle mich wie der größte freak und kann nicht aufhören zu heulen...

vielleicht schreib ich heute abend nochmal

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Sa Jan 07, 2012 16:29
von Rosenquarz
du bist sicher nicht alleine!
ich bin auch mal zu den eltern weil ich dachte es hilft...lang hat es nicht geklappt.
ich denke das liegt unter anderem daran dass ablenkung nicht die lösung ist. versuchen drauf zu kommen warum man überhaupt fas hat wäre wahrscheinlich (langfristig) sinnvoller. (ich kann ja gscheit reden, krigs ja selber nicht hin)

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Sa Jan 07, 2012 16:45
von Zwischen_Welt
Hey Nuova... <3
Ich kann mich Rosenquarz nur anschließen... Du bist nicht alleine... Lass den Kopf nicht hängen :(
Hmm... Weiß deine Familie und dein Freund denn, dass du eine Essstörung hast?
:-/ Leider kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dir die Zeit bei deinen Eltern auf Dauer helfen wird dein Problem in dem Griff zu kriegen...
Du bist zwar nicht alleine und hältst dich zurück, aber gleichzeitig scheint dich die Zeit bei deinen Eltern ja richtig kaputt zu machen und aufzureiben :(
Und niemand hält dich für einen Freak... :( Ich kann dir nur raten mal mit deinem Freund zu reden... Dass du ihn nicht einfach so von dir stößt...
Hmm sonst drücke ich dir die Daumen, dass bei dir alles wieder ins Lot kommt!
Liebe Grüße

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Sa Jan 07, 2012 18:46
von nuova
@rosenquarz

du hast schon recht, man sollte auf die ursache der fas kommen.
das einzige was ich weiß ist, dass ich mit meinem irgenwie nicht mehr zurecht komme.

mich hat es an einem bestimmten tag, ich weiß auch noch welchem tag, komplett aus der bahn geworfen und ich traue seit dem weder mir noch anderen leuten über den weg... dieses gefühl geht nicht weg, ich denke das ist der grund für die fas.
aber ich weiß einfach nicht wie ich dieses gefühl losbekomme.

naja, ab morgen bin ich wieder in meinen eigenen vier wänden

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Sa Jan 07, 2012 18:49
von nuova
@ zwischenwelt

ja, meine eltern und mein freund wissen von der bulimie. die ignorieren das schon seit tagen dass es mir scheiße geht.
ich denke die wissen einfach auch nicht mehr weiter.

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Mo Jan 09, 2012 18:43
von kleinerstern123
Hy nuova!

Ich bin ziemlich neu hier und hab gerade deinen Beitrag gelesen. Sehr berührend, weil ich dich gut verstehen kann. Und keine Sorge, alleine bist du sicherlich nicht. Im Grunde ist man das eh nie, aber ich kann verstehen, dass in einer solchen Situation die Einsamkeit und das Gefühl vollkommen alleine auf diesen Planeten zu sein übermächtig wird. Ich hatte das auch, damals als ich Magersüchtig war. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich und die Einsamkeit war übermächtig, ich fühlte mich unverstanden, niemand war da um mir zuzuhören, niemand konnte mich verstehen.
Aber ich begann nach einer sehr schlimmen Zeit, wo ich am Grat zwischen Sein und nicht sein gewandelt bin, mich zu fragen, warum ich den eigentlich hier bin auf dieser Welt. Und was ich möchte - möchte vom Leben.
Und ich habe dann auch gefunden wonach ich gesucht haben - ein Ziel, einen Sinn in meinem Dasein, das vorher so sinnlos und unbedeutend erschien. Damals habe ich aber mein gesamtes Leben umkrempeln müssen. Ich hab meinen Job aufgegeben, mir Zeit genommen nur für mich da zu sein und wieder lernen zu leben. Und nach einem halben Jahr konnte ich mit neuer Energie meinen derzeitigen Lebensweg beschreiten.
Natürlich weiß ich, dass das nicht jeder kann. Aber hast du dich schon mal gefragt, was du vom Leben möchtest? Was für dich Sinn machen würde im Leben?
Bei mir sind es Kinder - ich liebe Kinder und mache derzeit auch eine Ausbildung zur Pädagogin. Und da ich auc hselbst mal Kinder möchte, musste ich aufhören zu hungern, denn wie sonst sollte mein Körper fähig werden jemals ein Kind zu bekommen?
Wobei ich natürlich anmerken muss, dass diese Krankheit und Sucht immer ein Teil meines Lebens sein wird. Ich weiß nicht ob ich jemals normal essen kann, aber ich mache das mit einem strengen und fixen Zeitplan. Und ich muss sehr aufpassen was Waagen usw. angeht. Die meide ich normalerweise, außer beim Arzt, aber sonst habe ich so etwas nicht in meiner Wohnung. Es erinnert mich einfach zu stark an die Zeit wo ich täglich auf der Waage war und jeden Gramm gezählt habe. Jetzt schaue ich nur, dass ich mich wohl fühle in meinem Körper.

Jedenfalls abschließend meine Frage: Weißt du was du vom Leben willst? Und wenn nein, hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht? Vielleicht hilft es ja, wenn du dir das durch den Kopf gehen lässt.
Ich wünsche dir auf alle Fälle nur das Beste und hoffe, dass du deinen Weg findest, vor allem mal den Weg raus aus der Sucht!
I.

Re: wenn es niemanden gibt zum zuhören

Verfasst: Mi Jan 11, 2012 20:18
von binchen77
Hey, Nuova!

Wie geht es dir heute? Bist du schon wieder in deinen eigenen vier Wänden?
Ich kann mir schon vorstellen, dass 2 Wochen in der heiklen Umgebung, und vor allem irgendwie immer unter Kontrolle sich nur schlecht auswirken können....

Glaub mir, ich versteh dich wirklich; ich kämpfe selbst jeden Tag. Und es ist erschreckend und oft auch bizarr, was man sich einfallen lässt, um einen FA im Tag unterzubringen. Findest du nicht?

Gib nicht auf! Du schaffst es wieder!!!
Versuch herauszufinden, was du wirklich möchtest - was du dir von deinem Leben erwartest.
Kopf hoch!

Lg, Sabine