Jeder Tag..

#1
beginnt mit dem selben Gedanken.
"Ab heute mache ich es anders, ich werde nun mein Leben ändern, so geht das nicht weiter, ich hasse mich, ich bin so hässlich, ich bin so fett, ... ich bin sinnlos. es muss sich was ändern"
Und jeder Tag endet mit dem Gedanken ... "Wieder nicht geschafft, du blöde Kuh."

An wen oder was soll ich mich denn wenden, wenn es für mich keinen einzigen Ausweg mehr gibt?
Ich kann nicht mal in Therapie gehen oder wenigstens Beratungsgespräch, weil ich keine Zeit habe, ich arbeite im Gastgewerbe.. ich könnte also nicht mal einen Termin vereinbaren, weil ich nur kurzfristig weiss, wann ich frei hab.


Wann oder wo hört dieser Albtraum auf? Wann ist endlich dieser Zeitpunkt wo ich aufwache und mir denke "Puh, war alles nur ein Traum O_o"

Gibt es einen Ausweg? Wenn ja, wo fängt er an.. oder wie erreich ich ihn am besten in meiner Situation?

Bittebittebitte . Ich fühl mich wie ein Flugzeug in der Luft, das nicht weiss wo es landen soll. :(

Re: Jeder Tag..

#2
Hallo Liebe Complex! :)

"Ab heute mache ich es anders, ich werde nun mein Leben ändern, so geht das nicht weiter, ich hasse mich, ich bin so hässlich, ich bin so fett, ... ich bin sinnlos. es muss sich was ändern"
Und jeder Tag endet mit dem Gedanken ... "Wieder nicht geschafft, du blöde Kuh."

Ohje, du startest aber nicht sehr positiv in den Tag?!?!?! Bei deinen Gedanken ist jeder Mensch im Laufe des Tages so frustriert, dass er ein Ventil benötigt. Ich kann es leider sehr gut nachvollziehen, wenn man so denkt, aber versuch immer wieder, dir morgens lieber etwas Nettes zu sagen, wie z.B:

"Heute ist ein neuer Tag, ich werde vielleicht nicht ALLES besser machen als sonst, aber ich werde mich bemühen, auf mich zu achten und positiv mit mir umzugehen, weil ich mich dann vielleicht auch irgendwann besser fühlen werde! Ich werde versuchen, etwas Schönes an diesem neuen Tag zu unternehmen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist."

Und am Ende des Tages sagst du vielleicht "Ich habs geschafft, ich hab was Schönes gemacht, mich gut gefühlt, automatisch nicht so viel gegessen/erbrochen? und komm mir gleich weniger eklig und somit vielleicht sogar schöner vor (denn mal ehrlich: Kotzen macht überhaupt nicht schön."

Ich wünschte, ich könnte das auch für mich umsetzen. Es klappt zwar nicht immer, aber ich versuche es jeden Tag aufs Neue und wenn der Tag dann wirklich mal schön war, halte ich daran fest und hoffe, dass es sich wiederholt. Letztendlich kann man sowieso nur kleine Schritte machen, was völlig in Ordnung ist und womit man sich anfreunden muss (auch das darf langsam passieren, wie ich für mich beschlossen habe).

Warum findest du denn alles sinnlos und gäbe es etwas, was allem einen Sinn verleihen könnte?
Und mal ehrlich: Glaubst du wirklich, dass es das Aussehen und das Abnehmen ist, welches das Leben sinnvoll macht?
Darf ich fragen, ob dir deine Arbeit Spaß macht?
Gibt es eventuell Probleme, die du angehen solltest? :S

Liebste Grüße, viel Hoffnung und unendlich viel Kraft!
Zuletzt geändert von La Speranza am Di Dez 27, 2011 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
Unser Morgen wird anders sein,
wenn wir das Heute verändern!

Re: Jeder Tag..

#3
Hallo und danke für deine Antwort, erstmal :)

Ich versuche doch positiv den Tag zu starten, aber sobald ich in den Spiegel schau, oder mich mit anderen vergleiche, die ich so seh... dann fühl ich mich einfach so. Ich mein, mein Kopf weiss, dass es nicht allzuschlimm ist wie ich es mir vorstelle, dass ich wahrscheinlich ziemlich normal ausseh, für andere. Aber ich fühl mich manchmal wie Quasimodo unter lauter Supermodels. Hört sich vielleicht dumm an, aber es ist so. Und es ist nicht schön dieses Gefühl zu haben. :(

Und so seh ich das auch, wenn ich mal einen Tag ohne Fressanfall überstanden habe, dann geh ich zufrieden ins Bett, aber ich kann nicht, so wie du, daran festhalten. Ich vergesse dieses "schöne" Gefühl nach einem "erfolgreichem" (essstörungsmäßig-erfolgreich) Tag wieder. ... und der nächste Tag kann dann wieder das absolute Gegenteil werden. :/

Ob mir meine Arbeit Spass macht? Hm, also ich mag meinen Job und ich bin auch gut darin, aber ich hab mittlerweile die Freude an allem verloren, ich mache alles nur noch, weil ich muss. ... um wenigstens nach Aussen ein normales Leben zu führen.