Abendliche FAs // Vegan?

#1
Hey ihr lieben!
Eigentlich kann ich schon relativ zufrieden sein; ich bin bis auf wenige Rückfälle (vielleicht 1x in 1-2 Monaten) aus der Bulimie rausgekommen und habe vor allem eingesehen, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehmen muss + ändern muss, was mir nicht passt. Dass ich glücklich und zufrieden mit meinem Leben und vor allem mit mir selbst werden muss, um nicht mehr zu versuchen, alles mit Essen auszugleichen. Trotzdem habe ich nach wie vor an manchen Abenden FAs wenn ich nach Hause komme, meist nachdem ich mit meinem Freund zusammen viel Alkohol getrunken habe. Komischerweise verstehe ich nicht wirklich warum es gerade dann ist, denn dann fühle ich mich z.B. wesentlich weniger gestresst als nach einem langen Unitag, wenn abends noch lernen auf mich wartet. Oder ist es der Gedanke "jetzt ist es wegen der Kalos eh egal?". Naja, bin weiterhin auf der Suche, aber habe noch nicht wirklich effektive andere Mechanismen gefunden um den FAs aus dem Weg zu gehen.
Meine Hoffnung ist es nun, es wieder so zu probieren wie ich es vor gut nem Dreivierteljahr auch schonmal richtig lange und gut geschafft habe (und zum ersten Mal wieder ohne Kalorienzählen und Wiegen, gott war das schön!) -> Qualität bei der Ernährung! Süßstoff, Lightprodukte weglassen, mich wirklich mit dem Thema gesunde, vollwertige Ernährung auseinandersetzen.
Haben hier schon andere die Erfahrung gemacht, dass dies geholfen hat? Vegane Ernährung wäre ein letzter krasser Schritt (den ich aber vielleicht eines Tages vor allem gegen Massentierhaltung vollziehen will), aber vegetarisch + vollwertig würde ich mich sehr gerne ernähren. Fühlt sich auch gesundheitlich viel besser an, und beim Sport (mache ca. 2x Kampfsport pro Woche) hab ich dann auch viel mehr Energie, die Kopfschmerzen sind weg etc.

Liebe Grüße,
SunriseStar
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

------------
"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#2
Ich bin aus moralischen Gründen veganer und in schlimmen Essstörungszeiten esse ich trotzdem manchmal unvegane Sachen, weil ich nicht genug vegane Sachen finde die genauso sch.... wirken. Gerade in normalen Supermärkten. Oder mein Gehirn sagt nur noch Zucker! Fett!!! Und die Ethik dahinter kann ich ganz vergessen.

Wenn ich so esse, dass es meinem Körper eigentlich recht gut geht, esse ich 100% vegan, viel gemüse, viel obst, wenig Fett, aber ich zähle nichts. Und ich esse VIEL. Eigentlich ziemlich logisch: wenn man genug isst, dass der körper gut verwerten kann und man alle Nährstoffe hat UND genug Zucker im Blut, wieso sollte man dann Essattacken haben? Vorallem weil es in so Momenten ja schwerer ist sich auch psychisch schlecht zu fühlen wenn es einem körperlich gut geht.

Wenn du gerade essattacken hast nach dem du viel alkohol getrunken ist, ist das doch eigentlich recht logisch, oder? Viel einfacher ungesunder Zucker UND spät in der Nacht, wenn der Blutzucker sowieso mehr durcheinander ist. Man hat ja auch eher essattacken wenn man einen berg süßigkeiten ist.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#4
Hallo,
also erst ein Mal zu deinen FAs nach dem Alkohol... schon mal drüber nachgedacht einfach nichts (oder weniger) zutrinken? Ich kann mir gut vorstellen, dass der Alkohol deine allgemeine Kontrolle gegenüber FAs einfach lockert und es so einfach dazu kommt, dass du es zulässt. (also ist nur eine Theorie, ich selbst trinke garkeinen Alkohol)

Ich bin selbst Veganerin und kann sagen, dass diese Art mich zu ernähren keinesfalls meine FAs unterbindet. Ich esse dann auch weiterhin nur vegan... Aber ich schaffe es, dass die alltäglichsten Lebensmittel (Brot, Nüsse) zu FAs ausarten.
Quod bonum, faustum, felix fortunatumque sit.

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#5
Hey!
Danke für eure Antworten, echt interessant :-)
Hatte gar nicht vermutet dass es noch andere Veganerinnen hier gibt, fandet ihr die Umstellung eigentlich schwer?

Ja, auf Alkohol zu verzichten wäre wohl sehr gut... aber hui, das wird fürchterlich schwer. Gerade wenn man so mit mehreren unterwegs ist abends, gemütlich in meiner Lieblingskneipe, und dann kein Bier? Na da hab ich echt noch ne Baustelle vor mir...
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

------------
"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#6
Also ich personlich fand die Ernährungsumstellung nicht schwer. Gut ich war davor schon 5 Jahre Vegetarierin. Mein Rat wäre, wenn man es wirklich will, sollte man sich vor allem am Anfang um Rezepte kümmern, damit man nicht das Gefühl von Verzicht bekommt.

Und zu der Sache mit dem Alkohol, werde ich mich nur in sofern äußern: Ich konsumiere prinzipiell keinen Alkohol. Ich halte es für überflüssig. Zumal Alkohol selbst nicht schmeckt und nur dafür da ist, sein Bewusstsein zu verändern, wie andere Drogen auch. (Ich hoffe, dass ichh niemandem mit meiner Auffassung zu nahe trete)
Quod bonum, faustum, felix fortunatumque sit.

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#7
also ich war fast zwei jahre vegan, und mir ist die umstellung nicht schwer gefallen weil ich seit fünf jahren vegetarierin bin,..
es lässt sich das meiste auch echt gut ersetzen finde ich..
im moment ernähr ich mich leider nur vegetarisch, ich weiß nicht wieso ich es einfach nicht mehr ganz schaff mich vegan zu ernährn aber ich versuchs so gut wies geht immernoch, und wills auch umbedingt wieder schaffen ganz zum veganen umzusteigen..

und zum alkohol: also ich hab seit eineinhalb jahren keinen alkohol mehr getrunken und damit kann ich echt gut leben, es is für mich so das einzige bei dem ich noch kontrolle hab^^
nein aber echt jetzt: es ist echt eine überlegung wert mit dem trinken aufzuhören, mir gehts seitdem echt besser (: und man ist dann auch irgendwie stolz auf sich..
Zuletzt geändert von inglorious am Do Dez 08, 2011 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
The greatest cruelty is our casual blindness to the despair of others.

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#9
Ich trinke auch prinzipiell keinen Alkohol. Ich war auch noch nie betrunken.
Gesellschaftsdrogen die verharmlost werden sind irgendwie nicht so meins.
Aber ich weiß nicht, so wie du gesagt hast, der Körper "braucht" das dann - wirklich? nicht eher die Seele?
Der Körper braucht keine tierischen Produkte. Aber wenn man ihn unterernährt (oder lange unterernährt hat) wie der Körper natürlich gerade die sachen mit viel fett und viel zucker, die auch sehr sehr schnell wirken. Und das ist öfter unveganes Essen, einfach weil es mehr "da" ist.

Ich hatte aber auch schon vegane essattacken, und habe oft mein veganes essen ausgespuckt. eine lösung für alles ist das sicher nicht. Gerade Brot, Nudeln usw, sind schwer wenn man direkt noch drin steckt.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#11
EnRetard hat geschrieben:Der Körper braucht keine tierischen Produkte.
Und woher bekommst du dein Vitamin B12? Dass Veganer erstmal damit keine Beschwerden haben liegt daran, dass es etwa 2 Jahre gespeichert werden kann. Nichtsdestotrotz ist Vitamin B12 nur in tierischen Produkten enthalten und die müssen konsumiert werden, um die Speicher wieder aufzufüllen. Es sei denn man isst Lebensmittel die künstlich mit B12 angereichert sind.

Und zu behaupten, vegane Ernährung helfe Mensch und Tier (Pflanzen werden ja oft nicht zu den Lebewesen gezählt) ist extrem kurzsichtig, oder wisst ihr genau wo und wie euer Essen angebaut, gedüngt, geerntet, verarbeitet und vermarktet wird, welche landwirtschaftlichen Flächen dafür notwendig sind etc. etc.?
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#12
Gut das mit dem Vitamin B12 ist es schwierig. Aber es sind wirklich viele Lebensmittel damit angereichert. Und abgesehen davon ist die Bioverfügbarkeit in Nahrungsergänzungmitteln eh besser als in tierischer Nahrung
oder wisst ihr genau wo und wie euer Essen angebaut, gedüngt, geerntet, verarbeitet und vermarktet wird, welche landwirtschaftlichen Flächen dafür notwendig sind etc. etc.?
Weiß man das denn bei tierischen Lebensmitteln? Also ich sehe dieses "Argument" als nicht tragfähig.(50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte werden an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert)
Wenn man heutzutage sicher sein will, dass sein Essen qualitativ gut und CO²neutral ist, dann musst du schon deinen eigenen Bauernhof haben!
Zuletzt geändert von Lahja am Fr Dez 09, 2011 14:51, insgesamt 2-mal geändert.
Quod bonum, faustum, felix fortunatumque sit.

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#13
Lahja hat geschrieben:Gut das mit dem Vitamin B12 ist es schwierig. Aber es sind wirklich viele Lebensmittel damit angereichert. Und abgesehen davon ist die Bioverfügbarkeit in Nahrungsergänzungmitteln eh besser als in tierischer Nahrung
Ich kann nicht sagen, ob die Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln höher ist, es würde mich aber nicht überraschen. Aber die Tatsache, dass man als Veganer auf Nahrungsergänzungsmitteln o.ä. angewiesen ist, zeigt, dass tierische Produkte sehr wohl sinnvoller Bestandteil des menschlichen Speiseplans sind.
Lahja hat geschrieben:
oder wisst ihr genau wo und wie euer Essen angebaut, gedüngt, geerntet, verarbeitet und vermarktet wird, welche landwirtschaftlichen Flächen dafür notwendig sind etc. etc.?
Weiß man das denn bei tierischen Lebensmitteln? Also ich sehe dieses "Argument" als nicht tragfähig.
Du unterstellst mir hier, meine Aussage wäre ein ""Argument"" FÜR tierische Nahrung gewesen. Es war lediglich ein Hinweis darauf, dass man nicht unbedingt die Welt verbessert, nur weil man sich vegan ernährt.
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#14
Erst habe ich gedacht, dass vegane Ernaehrung auch viel gesuender sei. Aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher, z.B. auch bei Fisch/Omega3 Fettsaeuren etc.
Aber es geht mir einfach um drei Dinge, und so werde ich auch langsam meine Ernaehrung umstellen:

- viel von dem Supermarktmuell soll nicht mehr in meinem Koerper landen, also Essen in Dosen, Fertiggerichte sowieso nicht, stark verarbeitete Produkte (dazu gehoert wohl leider auch Soja?), lang haltbar gemachte Produkte (H-Milch, die nicht in der Kuehlung ist) etc.
- so wirklich ungesunde Lebensmittel, die der Gesundheit wirklich schaden auf lange Sicht gesehen
Chips, die ganzen Baeckereizuckersachen etc. wegzulassen. Sie haben wirklich keinen Nutzen fuer meinen Koerper,
sondern belasten Verdauung, Blutgefaesse, ... (gehe an die ganze Sache sehr wissenschaftlich ran und lese auch viel
ueber Biochemie, hoere Vortraege z.B. von Dr. Douglas Graham) und schaue, mit welcher Nahrung es meinem Koerper besser geht..
- und, was ich wirklich wichtig finde ist, diese Massentierhaltung und Tierquaelerei nicht mehr zu unterstuetzen. Ich habe
das Glueck, dass ein paar Strassen weiter ein Naturkostladen ist, der die Milch frisch vom Bauern bezieht und auch sonst
viele frische Produkte anbietet. Fleisch vermisse ich jetzt nicht so wirklich, aber ab und zu etwas Joghurt, Kaese und Milch...
aber nicht wenn die Kuehe dafuer so gehalten werden wie man das auf so manchen Youtube videos sehen kann. Oh man
und wenn ich da nur an die Huehner und Puten denke... grauselig! Die Frau bei der ich zur Untermiete wohne hat ein Huhn
im Garten, da gibt es dann auch ab und zu das ein oder andere sicher freilaufende Ei von unserem glueckligen Huhn :P

Naja, jedenfalls merke ich jetzt schon wie sehr mich dieses ganze krasse Lebensmittelmarketing wundert, obwohl ich doch
bis vor wenigen Tagen kaum darueber nachgedacht hab. Aber was wir alles in uns reinkippen, im wahrsten Sinne des Wortes, ist
doch echt unglaublich? Aspartam-Farbstoff-Wasser als Getraenk, Zucker-Weissmehl-Fettbomben, und dann wundern
wir uns (oder ich hab mich jedenfalls immer gewundert), dass die Koerper nicht so wirklich funktionieren, man staendig
Kopfschmerzen hat, sich muede und kaputt und instabil fuehlt...

Okay, genug davon, ich will auch echt absolut nicht verurteilend rueberkommen auch wenn das vermutlich so klingt. Ich bin
dafuer, dass jeder das fuer sich selbst entscheiden muss und soll, und ich hab mich jetzt erstmal so entschieden :)

Und was den Alkohol betrifft werde ich echt versuchen das auch zu reduzieren, auch wenn mir das wohl echt schwerfallen wird.
Aber erstmal von Bier auf Wein umzusteigen und ein Limit zu setzen wird sicher helfen!
lieben Dank fuer eure Antworten :)

Edit: Oh und noch zur Diskussion mit Vitamin B12: Ich hab auch gelesen dass es einen Mangel geben kann, wenn man nicht darauf achtet... und dass es nicht in verlaesslicher Menge in Sojaprodukten vorhanden ist, man somit Nahrungsergaenzungsmittel nehmen soll. (aber aus anderen Quellen auch wieder, dass das Quatsch ist...)

@Lupus: Aber ich weiss nicht, wenn man wirklich komplett auf tierische Nahrungsmittel verzichtet, ist das dann nicht besser fuer die Tiere da sie nicht mehr fuer einen selbst in so schlechten Bedingungen gehalten werden und ausgebeutet werden muessen? ich denke, so hat es Lahja gemeint?
Zuletzt geändert von SunriseStar am Fr Dez 09, 2011 15:14, insgesamt 2-mal geändert.
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

------------
"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."

Re: Abendliche FAs // Vegan?

#15
SunriseStar hat geschrieben:@Lupus: Aber ich weiss nicht, wenn man wirklich komplett auf tierische Nahrungsmittel verzichtet, ist das dann nicht besser fuer die Tiere da sie nicht mehr fuer einen selbst in so schlechten Bedingungen gehalten werden und ausgebeutet werden muessen? ich denke, so hat es Lahja gemeint?
Ja, ich denke auch, dass Nelly es so gemeint hatte, darum finde ich es auch kurzsichtig, weil zu Lebensmittelproduktionen mehr gehört, als das unmittelbare Leid, das man bei Massentierhaltung etc. sehen kann.

Die von dir aufgeführten Punkte kann ich absolut nachvollziehen.
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."