bulimie.at - das Forum

Hallo liebe Foris

ich bin Janina, mittlerweile 21 Jahre alt und würde gerne mich & mein Buch hier vorstellen.
[unter einem Synonym bin ich hier im Forum schon länger vertreten.]

Lange litt ich selbst unter Bulimie und auch wenn ich 'nur' eine vergleichsweise kurze Zeit wirklich erbrochen habe, hat der Krieg im Kopf doch viel länger getobt – und selbst heute (vier Jahre kotzfrei) belästigt er mich noch manchmal.
Um mit diesem erdrückenden Zustand fertig zu werden, habe ich früh angefangen viel, viel zu schreiben, zu überlegen und analysieren.
Die Symptomfreiheit habe ich auf diese Weise geschafft und auch die quälenden Gedanken wurden mit jedem verstreichenden Tag weniger.
Heute würde ich fast sagen, dass ich wieder frei bin, wenn auch mit einem „schlafenden Monster im Innern“, das ich wohl narbenlos nie wieder ganz loswerde. Doch ich scheue mich lange nicht mehr davor zu sagen: „Ja, ich bin gesund.“ Ich kann gedankenlos wieder essen und vor allem: leben.

Während dieser Zeit habe ich alle Bücher zum Thema verschlungen, die ich gefunden habe. Am liebsten habe ich (Erfahrungs-) Geschichten darüber gelesen und keine Sachbücher. Leider waren die Meisten stark triggernd und viele beschrieben zwar den Weg IN die Sucht hinein sehr ausführlich, doch das, was mich wirklich interessierte – nämlich, wie man wieder HERAUSkommt – wurde nur am Rande abgehandelt.

Und um diese Lücke ein wenig zu füllen, traute ich mich endlich selbst etwas darüber zu schreiben. Denn es gibt kein Rezept, keine Anleitung, kein SO! wirst du wieder gesund.
Es gibt nur Ideen und Gedanken, verschiedene Lösungsansätze, Sinnbilder, die dem einen oder anderen vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung geben.

Ich habe versucht, all das, was mir geholfen hat, aus der Bulimie wieder herauszukommen, in dieses Buch zu packen.
Es ist in der Kategorie 'Erzählung' untergekommen, denn – es ist kein Roman und auch keine Biographie, aber ein richtiger Ratgeber eben auch nicht.
Es ist eine Erzählung; weil ich erzähle, welche Gedankenansätze mir persönlich geholfen haben.

Im Buch selbst ist es die Geschichte des Mädchens Iruka, deren Weg man mitverfolgen kann, wenn man möchte. Sie ist längst inmitten der verstörenden Sucht gefangen und versucht mit Mühe und Not einen Zugriff darauf zu finden.


Gerne würde ich hier Anregungen und Ideen mit euch austauschen und wenn ihr möchtet, mal eine Leseprobe zur Verfügung stellen.
Unter Janina.Michl@gmail.com bin ich auch immer persönlich zu erreichen.

Das ist der Link zur BUCHSEITE.

Ich freue mich über regen Meinungsaustausch &
liebe Grüße,
Janina

Hallo Janina,

ich bin auch 19 und schreibe auch extrem gerne. Leider habe ich aber das Selbstvertrauen in mich etwas verloren und schreibe nur noch für mich selber.

Als ich den Eintrag gelesen habe, war ich offen gesagt etwas eifersüchtig. (Habe mir vorgenommen, ehrlicher zu sein, und ich denke du kannst mich verstehen, wenn ich das hier so schreibe) Aber du schreibst so wundervoll sympathisch und ich lasse es mir bestimmt nicht nehmen, dir als erste zu gratulieren! Ich finde es toll, hast du etwas darüber geschrieben. Es stimmt, dass Erzählungen von Wegen aus der Bulemie schwer zu finden sind. Aber gerade die interessieren wohl auch am meisten die Betroffenen. Der "spektakuläre" und schockierende Teil ist ja der Weg hinein. Der jedoch sehr viel leichter zu finden ist.

Ich wollte dir einfach nur sagen: das hast du toll gemacht.
Ist dein Buch denn schon herausgekommen? Wie heisst es denn? Ich würde es gerne lesen:)
Ich bin mitten in meinem Kampf gegen die Bulemie, habe auch schon eine Therapie angefangen.

Liebe Grüsse und ich wünsche dir viele positive Rückmeldungen für dein Buch!



Ps. : war grad auf der Facebook- Seite: KOMPLIMENT!!!:)

Hey

Vielen Dank für die lieben Worte!

Für mich ist das gerade auch noch alles neu und total spannend. Aber darf ich dir was verraten? Ich habe das Buch erst zweimal schreiben müssen, bis es mir gefiel (und ein Verlag es wollte).
Die meiste Zeit habe ich ebenfalls nur für mich (Tagebuch) darüber geschrieben, bis ich mich dazu überwinden konnte, es zu einem "richtigen" Buch zusammenzuschreiben. Doch als es fertig war, gefiel es mir noch nicht einmal ... und den Verlägen auch nicht. Das hat mich ganz schön runtergezogen, weil trotzdem ne Menge Arbeit und Liebe zum Schreiben dringesteckt hat.
Das ist jetzt über ein Jahr her.
Und irgendwann - hab ich mich doch wieder drangesetzt, weil ich das schreiben doch nicht lassen kann.
Frei nach dem Motto - try again, fail better!
Was soll ich sagen? Da ist es nun

Deshalb - versteck auch du dich nicht!
Und danke für deine Ehrlichkeit, kann ich gut nachvollziehen... das war ich die letzten zwei Jahre ja auch immer auf alle anderen, die ein Buch veröffentlicht haben (und bin es jetzt, auf alle die tatsächlich von der Schreiberei leben können^^). Hauptsache, man lässt sich davon nicht runterziehen.

Ich wünsch dir alles alles Gute im Kampf gegen die Bulimie!
Mein Freund hat mir im Bezug dazu, früher immer den Finger auf die Stirn getippt und gesagt:
"Da drinnen sind ganz viele verschiedene Welten, ganz viele Ichs. Aber alle diese Ichs haben nur einen Gott - und der bist du."

Liebe Grüße & lieben Dank,
Janina

Erstmal, Janine, doppelte Gratulation! Zu deinem Überwinden der Bulimie, und zu deiner Publikation! Das ist echt grosse Klasse, wow. Ich interessiere mich auch für dein Buch, vielleicht hole ich es mir ja noch...

Janina Michl hat geschrieben: Mein Freund hat mir im Bezug dazu, früher immer den Finger auf die Stirn getippt und gesagt:
"Da drinnen sind ganz viele verschiedene Welten, ganz viele Ichs. Aber alle diese Ichs haben nur einen Gott - und der bist du."

Kennst du Wo die wilden Kerle wohnen/ where the wild things are ? Das erinnert mich so stark daran. In diesem Kinderbuch/ Film ist Max ein ganz wilder, unruhiger Junge, der oft von seinen Gefühlen übermannt wird. Im Verlauf der Geschichte zieht er sich immer stärker in eine Traumwelt zurück. In dieser Welt lebt er in einem Wald, wo er anmählich seine Monster kennenlernt. Da hat es das Monster Einsamkeit, das Monster Eifersucht, das Monster Angst ... Das sind "richtige Monster", d.h. ganz schön grauslig. Er lernt dann aber, dass er, um im Wald leben zu können, diese Monster bändigen muss. Und er erkennt, dass er sie dafür zuerst ganz schön liebhaben muss, damit sie umgänglich werden. Nur so kann er ihr König werden und mit all diesen Monstern in Frieden leben.

Das ist doch ultra süss, und ich glaube, das trifft für uns alle hier auch sehr zu.

Liebe Grüsse

Lagom.

Irgendwie kommt mir das alles ein bisschen gefaked vor, das nur zwei Leute antworten die sich zuuufällig genau an dem Tag (bzw.2 Tage später) registriert haben, an dem der Thread eröffnet wurden und ja soooo begeistert sind...aber will euch ja nix unterstellen Leute....

davon abgesehen gibts hier auch ein Bücher Forum, wo das hingehört...

ich würde da nicht gleich paranoid werden... Nein ehrlich, was spricht dagegen, dass man (ich!) es toll findet, wenn jemand seine Bulimie überwindet und das sogar noch vermutlich literarisch ansprechend in einem Roman verpackt, der vielleicht auch anderen Betroffenen helfen könnte. Keine Ahnung...

Aber ja, nur so.Ich poste auch in anderen Threads. Nun ja, beweisen kann ich dir ja nicht, dass ich "echt" bin, und ganz ehrlich, ist mir eigentlich auch egal. Vielleicht bin ich ja wirklich auch nur eine traurige Seele, die's so langweilig in ihrem Leben hat dass sie nichts besseres zu tun hat wie eine Bulimie zu faken. Hach, ich wünschst mir fast.

Hallo zusammen,

@ lagom,
danke für die Info zu dem Film! Ich weiß, dass ich die Kinowerbung dazu mal gesehen hatte, aber den Film selbst dann nicht mehr. Werde ich aber auf jeden Fall nachholen
An und für sich finde ich das auch noch eines der schwersten Probleme – mit den zehntausend verschiedenen Meinungen in meinem Kopf klarzukommen, umzugehen und herauszufinden, welche davon nun die für mich Richtige ist (in dem Moment). In den meisten Fällen versuche ich "auf mein Gefühl zu hören", nur versuch das mal, wenn man keine Ahnung mehr hat, welche Stimme jetzt denn tatsächlich das Bauchgefühl ist?
Aber es wird besser, ich übe fleißig^^
Da fällt mir obendrein wieder eine meiner Lieblingsweisheiten ein, ich weiss nicht, ob du sie kennst. Im Endeffekt sagt sie nichts anderes, als das, was wir bisher auch festgestellt haben:

Ein alter Indianer erzählte seinem Enkel:
„In meinem Herzen leben zwei Wölfe. Der eine Wolf ist der Wolf der
Dunkelheit, der Ängste, des Misstrauens und der Verzweiflung.
Der andere Wolf ist der Wolf des Lichts, der Lust, der Hoffnung, der
Lebensfreude und der Liebe. Beide Wölfe kämpfen oft miteinander.“
„Welcher Wolf gewinnt?“, fragte der Enkel.
„Der, den ich füttere“, sagte der Indianer.




@ Starlight

Ehrlich gesagt, verletzt mich diese Unterstellung ein bisschen. Ich bin hier schließlich auch schon über zwei Jahre aktiv und habe mich direkt vor dem Sprung aus der Krankheit angemeldet, was mir den letzen Schubs gegeben hat. Unter meinem richtigen Namen schreibe ich jetzt, weil ich diese vielen sehr persönlichen Beiträge gerne anonym belassen würde; ich hoffe, das kannst du nachvollziehen.
Den Thread habe ich mit Absicht nicht im Bücherbereich gepostet, weil es mir eben nicht nur um das Buch geht, sondern um Mut zu machen.

Liebe Grüße,
Janina

unterste schublade, starlight. mir gefällt das forum weils da viele leute gibt, die echt ahnung haben und sich helfen wollen.
ich hab janina noch nie in meinem leben gesehen und bin "ach so zufällig" auf ihre seite gestossen weil ich "ach so zufällig" mich für das interessiere, was sie schreibt.
macht mich grad richtig sauer sowas.

Ein alter Indianer erzählte seinem Enkel:
„In meinem Herzen leben zwei Wölfe. Der eine Wolf ist der Wolf der
Dunkelheit, der Ängste, des Misstrauens und der Verzweiflung.
Der andere Wolf ist der Wolf des Lichts, der Lust, der Hoffnung, der
Lebensfreude und der Liebe. Beide Wölfe kämpfen oft miteinander.“
„Welcher Wolf gewinnt?“, fragte der Enkel.
„Der, den ich füttere“, sagte der Indianer.

Wow, das ist schön. Danke für's Teilen!

Toller Wolfs-Spruch, gefällt mir auch...

Hallo zusammen,

falls es sich jemand ansehen möchte - ich habe ein neues Video zum Buch gedreht

Hey, wollt dir nur mal ein großes Kompliment, für dein Buch aussprechen.
Habs kürzlich gelesen und das in zwei Tagen.

Vicky1992 hat geschrieben:Hey, wollt dir nur mal ein großes Kompliment, für dein Buch aussprechen.
Habs kürzlich gelesen und das in zwei Tagen.

Heey

...hihi, du bist die allererste fremde Person, die mir tatsächlich sagt, sie hätte es gelesen Meeensch, ich freu mich grad wie blöde

Hey

Als freie nebentätige Journalistin der TH bin ich wahnsinnig beeindruckt. Ich gratuliere dir Ich habe selber schon einiges veröffentlicht und weiß wie schwer soetwas ist. Ich habe mich auch schoneimal an einem Werk probiert was autobiographisch geprägt ist, aber jedesmal gelingt es mir nicht die richtigen Worte zu finden. Ich finde es toll, dass du es geschafft hast und wünsche dir zukünftig noch viel Erfolg dabei.

Alles Gute,
Pretty-Face

Ach ja, solltest du noch nicht recht wissen, was du in deinem Leben noch machen möchtest, dann hätte ich eventuell einen Vorschlag für dich. Bewirb dich doch auch für "Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus" an der Uni Hildesheim, ich versuchs, obwohl die nur 10 Studenten pro Jahr nehmen (ist die einzige Uni mit diesem Studiengang). Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben

Ich bin Sonntag auf diesen Thread gestoßen, hab mir die Auszüge durchgelesen und die Videos angeguckt, und war sofort begeistert. Jetzt liegt das Buch seit gestern neben mir. Bisher kam ich noch nicht dazu, allzu viel davon zu lesen und bin erst auf Seite 30 oder so, aber ich finde es jetzt schon großartig. Du schreibst toll, und ich kann mich mit dem Buch total identifizieren.
Genau so ein Buch hab ich seit einem Jahr gesucht!

Ich wünsche dir, dass du damit großen Erfolg haben wirst. Du verdienst ihn.