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Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 7:29
von Napoleona
Hallo ihr lieben..

jetzt muss ich hier auch mal einen eigenen Thread aufmachen... und zwar wegen folgendem:
ich habe ja seit über 12 Jahren Bulimie.. komme aus einem guten Elternhaus mit einer tollen Familie.. mir ist in meiner Kindheit nichts schreckliches wiederfahren..und dennoch bin ich in die Bulimie reingeschlittert...

ich habe noch nie professionelle Hilfe in Anspruch genommen..evtl. wird sich das in nächster zeit ändern... denn gestern ist folgendes passiert:

meine Eltern haben innerhalb meiner Bulimie-Phase schon einige Male wohl mitbekommen, dass ich mich übergeben habe..es wurde angesprochen..Sorgen wurden geäußert.. meine Mutter hat oft geweint.. aber irgendwann war das wieder vergessen..

gestern Mittag hat meine Mutter mitbekommen, wie ich mich wieder erbrochen habe und sprach mich auch direkt drauf an.. (alles wortwörtlich möchte ich nicht wiedergeben, da sicherlich einige bissige Kommentare kommen würden, die ich gerade nicht ertrage, weil meine Mutter sich einfach nur Sorgen macht..) ..
u. a. hat sie aber auch gesagt: du brauchst doch professionelle Hilfe... (allerdings hat sie das wirklich in einem Lösungsansatz gemeint.. also nicht sarkastisch oder böse gemeint) .. gestern war auch das 1. Mal, dass ich meine Bulimie nicht verleugnet habe.. ich habe ihr nicht gesagt, dass ich BUlimie habe.. ich habe NICHTS dazu gesagt..

mein Problem ist nun folgendes:
JETZT wäre vielleicht DIE chance wirklich Hilfe in Anspruch zu nehmen..

ANDERERSEITS muss ich gestehen, dass ich weiß, dass ich die Bulimie noch nicht aus meinem Leben gehen lassen kann.. ich kann sie eindämmen..aber sie gibt mir momentan wirklich noch ein wenig ein Ventil.. ich stehe kurz vor meinem Uni-Abschluss.. bevor ich den habe, steht aber noch eine wichtige Klausur an, die über hop oder top entscheidet.. Meine Abschlussarbeit werde ich Freitag abgeben... irgendwie habe ich zukunftsangst und dadurch einen innerlichen Druck.. um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich JEMALS dazu bereit bin, die Bulimie gehen zu lassen...
hat es dann überhaupt Sinn, Hilfe in Anspruch zu nehmen??

vielleicht würde es mich zum Umdenken bringen.. aber ich muss auch gestehen, dass ich meine FA manchmal genieße... ich genieße es, an Festen essen zu können, was ich will, ohne zuzunehmen...

ach man.... ich hoffe, ihr könnt mich ein wenig verstehen... haltet ihr es für sinnvoll, HIlfe in Anspruch zu nehmen, obwohl man irgendwie weiß, dass man nicht davon loslassen kann??

Ich hoffe, dass keine bissigen Beiträge kommen... klar ist die Bulimie ungesund und es wäre schöner, wenn man sie loswird... aber wäre es so leicht, wären wir alle nicht hier... :cry:

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 7:57
von weirdFairy
Napoleona hat geschrieben: hat es dann überhaupt Sinn, Hilfe in Anspruch zu nehmen??
Liebe Napoleona,

klar macht es Sinn, Hilfe in Anspruch zu nehmen! *umarm* Oft dauert es sogar eine Weile, bis die Hilfe richtig anläuft. Also wäre das doch ein idealer Zeitpunkt, für "hinterher" einen Termin zu machen. Freitag ist nicht außer Reichweite. :) (Übrigens, die allerbesten Wünsche für den Abschluss!!! Du schaffst das! :) )
Wenn Du zwischendurch einfach mal irgendwo Druck abladen willst, macht sich die Psychosoziale Beratungsstelle der Uni recht gut. Dort bekommt man in der Regel sehr schnell und unverbindlich einen Termin. "Nebenbei" coachen die auch ein wenig die Abschlussphase ;) und Du könntest über die Zukunftsfragen mit ihnen sprechen.
Die B. lässt man, glaub ich, erst wirklich gehen, wenn man andere Methoden entwickelt hat, mit dem Druck oder anderen Auslösern umzugehen.

Alles Liebe,
weirdFairy

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:05
von Aschenputtel
Erstmal finde ich es gut, dass du zu dir selbst so ehrlich bist.

Ja, ich denke schon, dass du trotzdem professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
Ich glaube diese Ambivalenz einerseits die Bulimie zu besiegen und andererseits sie doch wieder ausleben zu wollen, kennen viele. Ich zumindest auf jeden Fall :wink:
Gehört eigentlich diese Ambivalenz nicht zum typischen Krankheitsbild? :?:

(Ich frag mich gerade wieviele Menschen wirklich felsenfest dazu bereit sind von ihrer Sucht abzulassen, wenn sie in Therapie gehen? Ich würde nämlich schätzen die wenigsten....ein wenig Ambivalenz schwingt doch immer mit, oder? Ist ja auch ein großer und irgendwie beängstigender Schritt. Und am besten schafft man es wenn dir jemand dabei zur Seite steht!)

Es wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, die weiteren kommen dann, wenn die Zeit dafür reif ist.
Manchmal viel schneller als man denkt.

Nein, leicht ist es wohl NIE die Bulimie hinter sich zu lassen, aber MACHBAR auf alle Fälle! :D
Kopf hoch! :)

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:15
von Napoleona
Hallo ihr 2... vielen lieben Dank für eure Antworten.. tut gut, sie zu lesen!!

@weird... ich bin dir auch noch eine pn schuldig.. ;-) .. das mit der uni-beratungsstelle klingt gut.. daran hab ich auch schon gedacht.. dachte aber irgendwie, dass die terminvergabe da extrem langwierig ist... und vermutlich hatte ich auch angst, da tatsächlich mal hinzugehen..
danke, dass du mir die daumen drückst..aber ich glaube gerade, dass das so vergebens ist... sitze grad vor meiner abschlussarbeit und denk mir: man.. das ist sicherlich großer käse was du da geschrieben hast.... egal ... mache heute alles fertig.. und am freitag wird sie weggeschickt..wenn es gereicht hat.. schön.. wenn nicht, halt nicht.. kann meine arbeit gerade gar nicht einschätzen.... am wichtigsten ist eigentlich die klausur nächste woche... wenn ich die nicht schaffe, schmeiß ich, da ich sonst mein nebenfach wechseln müsste.. wenn ich sie schaffe und die ba-arbeit nicht geschafft hätte. würde ich die ba-arbeit eben nochmal überarbeiten.. mit dem kopf bin ich schon bei der nächsten baustelle, weil ich ja eh nochmal in eine ganz andere richtung möchte.. falls das nix gibt und das studium auch nicht.. dann steh ich ganz schön blöd da.. dann muss ich nen plan c finden.. ;-) ... deshalb: zukunftsangst ist momentan sehr groß!

@aschenputtel..

vielen dank auch für deine antwort... die hat mir viel mut gemacht und gezeigt, dass ich wohl nicht alleine mit meinem gefühl dastehe... ich habe nur angst, dass ich einem therapeuten etwas vorspielen muss..denke, dass viele jemanden ablehnen, der nicht mit der meinung hingeht: 100% bulimie-frei zu werden.. wobei ich das schon gerne hätte.. aber ich bin im moment nicht bereit, dagegen anzukämpfen.... zumindest nicht so, dass ich sie ganz los werden kann.. :-(

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:31
von Louve
Hey!

Erstmal ganz viel Kraft für den Abschluss!! Wenn du schon soweit gekommen bist, schaffst du das auch noch!! :D

Und wegen deiner eigentlichen Frage: Ich mach auch eine Therapie und bin im Moment nicht bereit die ES loszulassen. War es eigentlich von Anfang an nicht wirklich. Und dass weiß meine Thera auch. Hab ihr gesagt, dass ich sie prinzipiell schon loswerden will, aber dass ich im Moment einfach keinen "Grund" find und irgendwie die Motivation nicht da ist (wobei ich trotzdem dagegen kämpf. - hab die letzten 2 tage brechfrei überstanden).
Für mich ist die Thera im Moment trotzdem unglaublich wichtig (wobei es viel um die Depression geht derzeit aber auch was die ES betrifft) und hilft, auch ohne loslassenwollen der Bulimie.
Und wenn du sagst, du könntest sie dadurch eindämmen....wäre das nicht schon mal ein Riesenschritt für den Anfang?
Und die anderen beiden haben auch Recht, dass sich vieles in deiner Einstellung nochmal verändern kann durch die Thera!!

Also mein Rat: Wenn du die Chance hast, Hilfe zu bekommen, dann nimm sie in Anspruch! Zwingen die Bulimie aufzugeben kann dich sowieso keine Therapie ;)

Alles Liebe

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:41
von Napoleona
Hey Louve..

vielen lieben Dank für deine Worte... und ja.. es stimmt.. ihr habt alle 3 Recht.. nur habe ich schon Angst, dass mich ein Thera abweist, wenn ich von anfang an sage, dass ich wohl noch nicht ganz loslassen kann... es wäre für mich glaub ich furchtbar, wenn der 1. thera, an den ich mich wende ein Arschloch ist... man liest hier ja auch so einiges.... ich glaube, ich würde nie wieder zu einem gehen...

Mein Problem ist glaube ich, dass meine Familie sich viel von der Therapie versprechen würde... also dass ich ein paar mal hingehe und alles ist wieder gut.. -so ungefähr eben.. ;-) - ..
ich bekomme mittlerweile zwischendurch mal einen kotzfreien Tag hin..das macht mich eigentlich schon ziemlich stolz, weil das bis vor kurzem unvorstellbar gewesen ist... ABER: ich bekomme so kotzfreie tage nur hin, weil ich mich dann drauf freue, dass ich z.b. am nächsten morgen, einen FA haben kann und erbrechen kann.. wisst ihr wie ich meine???

wenn ich mir vorstelle, dass ich NIE WIEDER kotzen "darf", reißt mir das irgendwie den boden unter den füßen weg..

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:52
von Nightmare
Hallo Napoleona,

ich habe, wenn ich deinen Beitrag (und einige andere von dir) lese, immer das Gefühl, du erklärst dir selbst, warum du eigentlich ganz einfach von der Bulimie loskommen müsstest, weil du doch keinen 'Grund' hast, der 'rechtfertigen' könnte, weswegen du überhaupt hineingerutscht bist.
Und genau das ist schon der Punkt, an dem ich glaube, dass eine Therapie dir helfen könnte.
Du erwähnst den Genussfaktor und die 'Bequemlichkeit' des maßlosen Fressens, das sich nicht auf der Waage rächt - aber dahinter stecken mit Sicherheit echte Probleme, die die Krankheit so lange aufrecht erhalten haben.
Ich glaube, wenn es dir nur um die Reuelosigkeit ginge, hättest du diese Anstrengungen nicht über so lange Zeit hinweg aufrecht erhalten.
Vielleicht solltest du dich auf die Suche nach einem Therapeuten begeben, der WIRKLICH darauf spezialisiert ist und die Suche darf dann auch etwas länger dauern, wenn du am Ende jemanden findest, der zu dir passt.
Mein Rat wäre, auch wenn er die Krankheit vorerst konserviert (aber man muss ja nicht ausgerechnet in der entscheidenden Prüfungsphase mit dem großen Umkrempeln beginnen), dass du jetzt schonmal recherchierst, welche Möglichkeiten sich dir bieten; dass du hier und da entsprechende Therapeuten kontaktierst und dir dann dein Gespräch aus die Zeit nach dem gröbsten Unikram legst. So lange dauert es oft sowieso, bis man einen Termin bekommt.
Nur würde ich jetzt schon damit anfangen, damit du quasi direkt einen Übergang schaffen kannst und nicht erst einmal ins Bodenlose fällst; denn bei allem Stress, den die Uniarbeit mit sich bringt, gibt sie deinem Alltag auch einen gewissen Rahmen.

Viele Grüße und mit einem einfachen Satz zusammengefasst: Ja, ich glaube fest daran, dass JEDER Hilfe annehmen sollte, der auch nur den kleinsten Gedanken in diese Richtung hat. Es kann schließlich nur besser werden! Also auf in den Kampf! :)

Nightmare

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:53
von Louve
Dass du Angst hast, dass dich deine Thera abweist, kenn ich. Ich geb zu, ich hatte da relatives Glück. Hab mich zuerst an eine Beratungsstelle gewendet und mich mit der dort gut verstanden und geh jetzt privat zu ihr (wurde übrigens mehr oder weniger gezwungen zu der beratungsstelle zu gehen. also sie weiß auch, dass ich mir von mir aus keine Hilfe gesucht hätte). Zahl halt relativ viel aber es is mir lieber als zu versuchen über KK etc irgendwen zu finden, mit dem ich mich vllt nicht versteh.
Aber selbst wenn du am Anfang zu wen blöden kommen solltest - gib deswegen nicht auf!!! Es gibt viele echt gute Therapeuten und vllt ist es eine Suche, aber eine die es wert ist!
Napoleona hat geschrieben:ich bekomme mittlerweile zwischendurch mal einen kotzfreien Tag hin..das macht mich eigentlich schon ziemlich stolz, weil das bis vor kurzem unvorstellbar gewesen ist... ABER: ich bekomme so kotzfreie tage nur hin, weil ich mich dann drauf freue, dass ich z.b. am nächsten morgen, einen FA haben kann und erbrechen kann.. wisst ihr wie ich meine???
Ja ich versteh was du meinst. Trotzdem ist es eine tolle Leistung!! Ich halt im Moment auch nur durch, weil ich mir sage, dass ich es wieder tun werde. Ich geb mir kein Limit oder so, wann ich wieder einen FA haben werd oder wann ich wieder brech. Aber ich sag mir einfach: "Wenn es nicht mehr geht und du wieder brechen oder dich vollstopfen willst, dann kannst du das tun. aber bisdahin halt durch"
Dieses Wissen, dass die ES nicht weg ist und ich quasi jederzeit wieder einen FA haben kann (also nicht jederzeit aber es gibt genug möglichkeiten) hilft mir also auch tage ohne zu überstehen.

Und dass sich die Eltern so viel von der Thera versprechen...ja das machen meine glaub ich auch...ich hoff einfach dass ihnen bewusst ist, dass ich die brauche, auch wenn ich die ES noch nicht loslass. Klingt zwar etwas blöd aber es hätt ja auch wenig sinn mich in der Thera NUR auf das Essen zu konzentrieren, wenn ich im Moment damit kämpf die Tage und vor allem Abende allein psychisch mal zu überstehen.

Also Napoleona: Nicht den Boden unter den Füßen wegreißen lassen, aber vielleicht mal springen im Wissen, dass der Boden dann noch da ist, wenn man landet ;)

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 8:56
von Louve
Nightmare hat geschrieben:du erklärst dir selbst, warum du eigentlich ganz einfach von der Bulimie loskommen müsstest, weil du doch keinen 'Grund' hast, der 'rechtfertigen' könnte, weswegen du überhaupt hineingerutscht bist.
Und genau das ist schon der Punkt, an dem ich glaube, dass eine Therapie dir helfen könnte.
Das kann ich übrigens bestätigen! Hab auch ne tolle Familie, Schule gut abgeschlossen, guten Studienplatz....und mir immer gesagt ich hätte keinen Grund. Durch die Thera hab ich dann einfach festgestellt, dass es bei mir schon einge Sachen gibt. Dinge, die vllt nicht unbedingt als DAS schlimme gelten, aber mich doch sehr in meinem Leben beeinträchtigt haben bzw einfach meinen Leben immer eine Richtung vorgegeben haben, die ich nicht gehen wollte.

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 9:01
von Napoleona
@Nightmare.. vielen Dank für deine Antwort.. und auch du hast vollkommen recht... ich versuche mich IMMER zu rechtfertigen was die Bulimie betrifft.. da hast du wirklich recht...

auch wenn mich viele dafür jetzt hassen, aber es ist ja nur MEINE ansicht auf mich bezogen: die bulimie ist für mich eine schwachstelle in meinem leben.. mir fällt es schwer vor anderen zuzugeben, dass ich Bulimie habe.. ich weiß für mich, dass ich bulimie habe.. aber ich habe angst, dass andere mich als "schwach" sehen, wenn sie es wissen...

im realen leben bin ich eine starke persönlichkeit.. eigentlich nimmt mich auch jeder so wahr... aber innendrin bin ich manchmal so sensibel und gefühlstapsig...

ich denke meine Bulimie rührt daher, dass ich irgendwie das "schwarze" schaf in der familie bin.. meine geschwister haben ihr leben erfolgreich gemeistert... studium in der regelstudienzeit... verheiratet... guter job..

bei mir ist es eben etwas anders gelaufen...meine eltern haben mir da nie einen vorwurf draus gemacht..im gegenteil... aber ich selbst hatte mir das gefühl gegeben, zu versagen..

aber vermutlich wäre es in der tat nicht verkehrt, mit einer neutralen person darüber zu reden..

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 9:06
von Napoleona
Louve hat geschrieben:
Nightmare hat geschrieben:du erklärst dir selbst, warum du eigentlich ganz einfach von der Bulimie loskommen müsstest, weil du doch keinen 'Grund' hast, der 'rechtfertigen' könnte, weswegen du überhaupt hineingerutscht bist.
Und genau das ist schon der Punkt, an dem ich glaube, dass eine Therapie dir helfen könnte.
Das kann ich übrigens bestätigen! Hab auch ne tolle Familie, Schule gut abgeschlossen, guten Studienplatz....und mir immer gesagt ich hätte keinen Grund. Durch die Thera hab ich dann einfach festgestellt, dass es bei mir schon einge Sachen gibt. Dinge, die vllt nicht unbedingt als DAS schlimme gelten, aber mich doch sehr in meinem Leben beeinträchtigt haben bzw einfach meinen Leben immer eine Richtung vorgegeben haben, die ich nicht gehen wollte.
ich denke auch, dass es mir in den punkten wohl wirklich gut tun würde...
ich möchte auch nicht behaupten, dass es in meinem leben KEINEN grund dafür gegeben hätte, mit der bulimie anzufangen..aber ich verstehe nicht, warum ich den weg der bulimie gewählt habe... denn so groß waren meine probleme eigentlich nicht... da haben andere irgendwie "Bulimie-Vorrecht"...

bei mir ist der Druck vorm Versagen derzeit sehr groß... aber hatte ich so einen Druck schon mit 12/13??? ich weiß es nicht.. :cry:

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 9:47
von Nightmare
Ich könnte mir vorstellen, dass du auch mit 13 Jahren dazu in der Lage warst, Versagensängste zu empfinden. Gerade in so einer von Veränderungen geprägten Zeit ist das wohl sogar 'normal'.
Und wenn du damals in die Bulimie gerutscht bist, dann vielleicht anfänglich aus gerichtlichen Gründen, aber irgendwann hat das Fressen/Erbrechen eine Eigendynamik entwickelt und genau an dieser Stelle muss man sich fragen: warum?
Sicherlich nicht, weil diese Vorgänge wirklich Freude bereiten, sondern weil du kein anderes Ventil hattest und dabei noch einen scheinbaren 'Vorteil' (den des Nicht-Zunehmens) festmachen konntest.
Deshalb wirst du sicherlich auch heute, in objektiv als stressig zu erkennenden Situationen wie der Uni-Abschlussarbeit, weiterhin von dieser Krankheit verfolgt und 'gestützt'. Eben, weil du noch immer keine andere Möglichkeit hast, damit umzugehen.
Du merkst, ich lege dir eine Therapie wirklich nahe. Allein schon, wenn man liest, dass du dir Gedanken um die Erwartungshaltung deiner Eltern machst. Das alte Muster, du merkst es ja selbst.
Tu es, weil DU für dich kämpfen willst.

Viel Kraft!!!
Nightmare

Re: Chance vergebens?

Verfasst: Mi Sep 28, 2011 10:10
von Napoleona
danke Nightmare...

deine ganzen worte klingen so plausibel und nachvollziehbar...
du darfst gerne als meine Therapeutin anfangen.. ;-)