Hallo,
weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber meine ganze Situation verschlechtert sich von Tag zu Tag und so langsam weiß ich auch echt nicht mehr, wie es weitergehen soll.
Ich bin derzeit im Ausland und hier eigentlich super glücklich, das Land ist der Wahnsinn und meine Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß, ich möchte gar nicht mehr zurück nach Deutschland und weiß gar nicht, wie ich dort jemals wieder leben soll. Und doch mache ich mir alles kaputt ... ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine eigene Toilette, was richtig kontraproduktiv ist, weil ich gar nicht mehr darauf achten muss, ob jemand etwas mitkriegt oder nicht. Obligatorisch fürs Ausland, natürlich hab ich zugenommen und mit jedem Gramm mehr steigt mein Selbsthass und meine Verzweiflung. Ich habe nur noch Fressanfälle, eine normale Mahlzeit krieg ich nicht mehr hin, entweder gar nichts oder alles, auch jegliches Gefühl für Sättigung habe ich verloren. Ärger mit meiner Mitbewohnerin ist vorprogrammiert ... wo ist denn das hin verschwunden und das und das und das, sie merkt leider auch wirklich alles. Ja, keine Ahnung, wo das hin ist, da war doch eh fast gar nichts mehr drin, das haben wir doch nur einmal gekauft und nicht zweimal ...
ich kann das nicht mehr ... will nicht mehr zunehmen, will nicht mehr kotzen, aber will nur noch fressen, alles, alles, alles, und ich habs hier wirklich raus, als Veganerin in einem Entwicklungsland und trotzdem nur Fressanfälle, das muss man auch erst mal fertig bringen.
mein anderes großes Problem sind die Männer und ich glaube, das gehört schon wieder in einen anderen Bereich, aber es ist auch so sehr damit verbunden ... je schlechter es mir wegen der Bulimie geht, desto schneller steigere ich mein Selbstbewusstsein durch irgendwelche Männergeschichten, was hier echt so super einfach ist, weil einem als weiße Frau so viele Männer nachrennen, der Machismo ist sehr stark verbreitet, aber was solls, ist ja eh nur für eine Nacht ... und ich hasse und verabscheue mich so sehr dafür, danach gehts mir nur noch beschissener, aber für einen Moment fühle ich mich wirklich begehrenswert, attraktiv und, ja, liebenswert, und vor allem nicht mehr ganz so leer ... nur danach ... ein Stück Dreck ... kotz dir doch die Seele aus dem Leib ... unfähig, etwas anderes zu machen ...
Es wird nicht besser ... es wird einfach nicht besser ... und das Krasse ist, ich liebe das Leben hier wirklich, nur nach einem Fressanfall und abends allein im Zimmer geht es mir dreckig ... ich könnte gerade nur noch heulen oder besser noch, wieder fressen, dann gehts mir ja für diesen Moment besser, dann tu ich mir all die gewalt an, die ich verdient habe. während eine straße weiter (ich lebe
in einem armenviertel) menschen hungern ... da fühlt man sich gleich besser. Wie krank das eigentlich ist.
tut mir leid für all diese wirren Gedanken, ich weiß nicht, was ich bezwecken will ... doch, loswerden will ichs, vielleicht auch gedankenanstöße, austausch, hilfe ... keine ahnung.
danke fürs lesen auf jeden fall.
Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#2Hey,
ich muss mir gerade noch mal alles von der Seele schreiben ...
Ich habe irgendwann mit meiner Mitbewohnerin geredet und es ihr gesagt, weil es immer wieder für Ärger gesorgt hat. So richtig umgehen kann sie damit nicht, aber immerhin nehmen wir jetzt alle Mahlzeiten gemeinsam zu uns und sie bremst mich ein wenig, damit es nicht jedes Mal in einen Fressanfall ausartet. Was mich allerdings stört, aber so richtig: sie ist extrem geizig. Sie zählt immer genau nach, wie viel da ist, und rechnet sich dann aus, wer wie viel gegessen hat. Gerade beim Frühstück fragte sie mich schockiert und auch ein wenig verärgert, ob ich denn wirklich so viel Obst gegessen habe - was heißt viel, einige Bananen (die sind hier winzig, also nicht mit denen, die man in Deutschland kaufen kann, vergleichbar - eine Banane in Deutschland = ca. 3 Bananen hier) und drei, vier Mandarinen, innerhalb von zwei Tagen. Aber verdammt noch mal, Obst ist doch dazu da, dass man es zwischendurch mal isst, oder? Und das mache ich dann auch, als kleine Zwischenmahlzeit oder wenn ich einfach Appetit darauf habe. Das ist doch dann nicht viel!
Ich bin gerade ebenfalls echt sauer, weil sie meinen Punkt auch gar nicht versteht, und sehr verletzt, weil sie mir vorwirft, zu viel gegessen zu haben. Zu viel Obst?? Naja, jedenfalls habe ich mein eigentlich normales Frühstück dann wieder ausgekotzt, weil der Glaube dann wieder da war, ich esse zu viel. Obwohls im Moment, rational betrachtet, nicht stimmt! Aber mit ihren Aussagen tut sie mir einfach weh.
Das ist grade alles schon wieder bescheuert... :/
ich muss mir gerade noch mal alles von der Seele schreiben ...
Ich habe irgendwann mit meiner Mitbewohnerin geredet und es ihr gesagt, weil es immer wieder für Ärger gesorgt hat. So richtig umgehen kann sie damit nicht, aber immerhin nehmen wir jetzt alle Mahlzeiten gemeinsam zu uns und sie bremst mich ein wenig, damit es nicht jedes Mal in einen Fressanfall ausartet. Was mich allerdings stört, aber so richtig: sie ist extrem geizig. Sie zählt immer genau nach, wie viel da ist, und rechnet sich dann aus, wer wie viel gegessen hat. Gerade beim Frühstück fragte sie mich schockiert und auch ein wenig verärgert, ob ich denn wirklich so viel Obst gegessen habe - was heißt viel, einige Bananen (die sind hier winzig, also nicht mit denen, die man in Deutschland kaufen kann, vergleichbar - eine Banane in Deutschland = ca. 3 Bananen hier) und drei, vier Mandarinen, innerhalb von zwei Tagen. Aber verdammt noch mal, Obst ist doch dazu da, dass man es zwischendurch mal isst, oder? Und das mache ich dann auch, als kleine Zwischenmahlzeit oder wenn ich einfach Appetit darauf habe. Das ist doch dann nicht viel!
Ich bin gerade ebenfalls echt sauer, weil sie meinen Punkt auch gar nicht versteht, und sehr verletzt, weil sie mir vorwirft, zu viel gegessen zu haben. Zu viel Obst?? Naja, jedenfalls habe ich mein eigentlich normales Frühstück dann wieder ausgekotzt, weil der Glaube dann wieder da war, ich esse zu viel. Obwohls im Moment, rational betrachtet, nicht stimmt! Aber mit ihren Aussagen tut sie mir einfach weh.
Das ist grade alles schon wieder bescheuert... :/
Zuletzt geändert von lamorena am Do Sep 15, 2011 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#3Hey.. Mann das hört sich ja echt stressig an bei dir gerade. ich finds wahnsinnig mutig von dir, dass du deiner Mitbewohnerin gesagt hast was Sache ist!! Respekt. Echt. Wie hat sie denn da reagiert?
Und wenigstens macht dir deine Arbeit Spaß, das ist schon viel wert. In welchem Land steckst du gerade? Ist es gerade erst der anfang oder geht es schon aufs ende zu?
Man denkt immer, dass man in Entwicklungsländern abnehmen müsste, aber das ist eigentlich Quatsch. zumindest bei mir ist es auch eher umgekehrt, dass ich - ganz egal wo ich bin - auf reisen tendeziell eher zunehme. Das geht aber alles wieder weg.
Was ich nicht ganz versthe: wieso machen du und deine Mitbewohnerin nicht einfach getrennte Lebensmittel und Einkäufe? Meiner Erfahrung nach ist das immer besser, weil Menschen da echt ziemlich verschieden sind.
Lass was von dir hören, wenn du mal zeit hast.
Ganz viele virtuelle Kraft und Nerven
Und wenigstens macht dir deine Arbeit Spaß, das ist schon viel wert. In welchem Land steckst du gerade? Ist es gerade erst der anfang oder geht es schon aufs ende zu?
Man denkt immer, dass man in Entwicklungsländern abnehmen müsste, aber das ist eigentlich Quatsch. zumindest bei mir ist es auch eher umgekehrt, dass ich - ganz egal wo ich bin - auf reisen tendeziell eher zunehme. Das geht aber alles wieder weg.
Was ich nicht ganz versthe: wieso machen du und deine Mitbewohnerin nicht einfach getrennte Lebensmittel und Einkäufe? Meiner Erfahrung nach ist das immer besser, weil Menschen da echt ziemlich verschieden sind.
Lass was von dir hören, wenn du mal zeit hast.
Ganz viele virtuelle Kraft und Nerven

Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#4Ui, Ausland
, Südamerika wie ich vermute...
Ja, ich würde auch getrenntes Einkaufen vorschlagen.
Das hilft Dir bei deinen FA wenig, aber nimmt den Streß mit der Mitbewohnerin.
Und um die Babybananen beneide ich Dich - die schmecken nämlich auch besser.
Und die Männergeschichten sind eine fatale Sache: Klar lassen sie Dich glauben, du wärst die Tollste.
Und das ist ja auch ein ganz phantastisches Gefühl! Endlich mal richtige Komplimente! All die Dinge, die daheim nie gesagt worden sind...
Aber laß' dich nicht fallen! Der Aufschlag auf Beton ist geradezu garantiert.
Und wenn Du es schon nicht nicht schaffst Dir selber zuliebe Dich nicht auf jedes schöne Wort einzulassen, kannst du es vielleicht für Deine Nachfolgerinnen tun. In manchen Ländern müssen dann 100 Frauen das dadurch produzierte Vorurteil ausbaden und das ist, wie ich als erfahrende Globetrotterin sagen kann, nicht immer witzig.

Ja, ich würde auch getrenntes Einkaufen vorschlagen.
Das hilft Dir bei deinen FA wenig, aber nimmt den Streß mit der Mitbewohnerin.
Und um die Babybananen beneide ich Dich - die schmecken nämlich auch besser.
Und die Männergeschichten sind eine fatale Sache: Klar lassen sie Dich glauben, du wärst die Tollste.
Und das ist ja auch ein ganz phantastisches Gefühl! Endlich mal richtige Komplimente! All die Dinge, die daheim nie gesagt worden sind...
Aber laß' dich nicht fallen! Der Aufschlag auf Beton ist geradezu garantiert.
Und wenn Du es schon nicht nicht schaffst Dir selber zuliebe Dich nicht auf jedes schöne Wort einzulassen, kannst du es vielleicht für Deine Nachfolgerinnen tun. In manchen Ländern müssen dann 100 Frauen das dadurch produzierte Vorurteil ausbaden und das ist, wie ich als erfahrende Globetrotterin sagen kann, nicht immer witzig.
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Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#5Hey,
danke für eure Antworten, ich entschuldige mich schon mal, dass meine etwas länger ausfallen wird, ich komme immer so schnell ins Reden ...
Zuerst, ja, Südamerika ist richtig
Peru, um genau zu sein, ich lebe seit einem Monat hier und bleibe insgesamt ein Jahr, stehe also noch direkt am Anfang. Und die Babybananen sind wirklich göttlich, verstehe nicht, warum es die in Deutschland nicht gibt, aber allgemein lohnt sich Peru schon wegen der großen Auswahl an leckeren, exotischen und seltsamen Früchten.
So viel zugenommen habe ich nicht, da mein Gewicht eh ständig schwankt, hält es sich wirklich in Grenzen. Aber wie das halt so ist, jedes Gramm ist ein Gramm zu viel ...
Meine Mitbewohnerin ist zugleich meine Mitfreiwillige; wir leben, arbeiten und reisen zusammen und haben auch einen ähnlichen Freundeskreis, sofern man nach einem Monat schon von Freundeskreis reden kann. Deshalb wäre es richtig blöd, wenn das so zwischen uns in der Luft hängt ... sie war ganz ehrlich und meinte gleich, sie hat überhaupt keine Ahnung davon, fands gut, dass sie das nun weiß, damit wir damit besser umgehen können, und wollte wissen, was wir denn machen können. Das fand ich eigentlich gut, denn Mitleid möchte ich nicht, aber andererseits kommen dann solche Aussagen wie "aber Bananen haben doch auch viele Kalorien, warum isst du die dann?" und sie fragt immer mal wieder nach, ob ich denn wieder gekotzt hätte. Was ich wiederum richtig hasse und grundsätzlich immer verneine, auch wenn es nie stimmt. Aber im Allgemeinen hätte es schlimmer kommen können und ich kann auch verstehen, wie schwer es sein muss, mit einer Bulimikerin zusammenzuleben.
Zum Teil machen wir schon getrennte Einkäufe, weil ich Fleisch- und Milchprodukte nicht mitfinanzieren möchte. Aber solche Sachen wie Brot, Obst, Gemüse etc. kaufen wir halt schon zusammen; wir kochen ja auch zusammen und es ist einfach leichter, weil man dann nur einmal einkaufen muss und für beide etwas da ist. Mit unseren Arbeitszeiten wäre es manchmal sonst etwas schwierig.
Zu den Männergeschichten: Ja, das ist schon richtig, auch wenn ich die ganzen Komplimente nicht so richtig ernst nehme, weil die meisten Männer sehr viel und auch sehr viel schmeichelhaftes reden, wenn der Tag lang ist. Meistens geschieht das bei mir auch nur in Verbindung mit viel Alkohol und Pisco ist echt stark ... ich möchte es aber wirklich zurückschalten, weil es vieles zerstört, nicht zuletzt mich selbst. Außerdem lebe und arbeite ich hier mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und auch, wenn sie von diesem zweiten Leben, das ich führe, nichts wissen und nichts mitkriegen, fühle ich mich merkwürdig, wenn ich ihnen zeigen möchte, dass es auch ein anderes Leben gibt als das, das sie kennen gelernt haben, und dabei selbst nichts auf die Reihe kriege.
Zudem wird das eines der besten Jahre meines Lebens, da bin ich mir sicher, und ich möchte nicht diesen bitteren Beigeschmack haben, sondern es in allen Zügen genießen und endlich mal aus den alten Strukturen ausbrechen.
blob, ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich dich das jetzt frage, du musst auch nicht antworten. Ich habe ein wenig Angst davor, wie es auf Reisen sein wird; nächstes WE wollen wir drei Tage zum Colca-Canyon, was super anstrengend sein wird, da werde ich alle Kraft brauchen, also auch Essen. Und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, das Essen in mir zu lassen oder es doch wieder nur auszukotzen, auch wenn es so dumm wäre, weil ich es wirklich brauchen werde. Wie läuft das bei dir auf Reisen?
danke für eure Antworten, ich entschuldige mich schon mal, dass meine etwas länger ausfallen wird, ich komme immer so schnell ins Reden ...
Zuerst, ja, Südamerika ist richtig

So viel zugenommen habe ich nicht, da mein Gewicht eh ständig schwankt, hält es sich wirklich in Grenzen. Aber wie das halt so ist, jedes Gramm ist ein Gramm zu viel ...
Meine Mitbewohnerin ist zugleich meine Mitfreiwillige; wir leben, arbeiten und reisen zusammen und haben auch einen ähnlichen Freundeskreis, sofern man nach einem Monat schon von Freundeskreis reden kann. Deshalb wäre es richtig blöd, wenn das so zwischen uns in der Luft hängt ... sie war ganz ehrlich und meinte gleich, sie hat überhaupt keine Ahnung davon, fands gut, dass sie das nun weiß, damit wir damit besser umgehen können, und wollte wissen, was wir denn machen können. Das fand ich eigentlich gut, denn Mitleid möchte ich nicht, aber andererseits kommen dann solche Aussagen wie "aber Bananen haben doch auch viele Kalorien, warum isst du die dann?" und sie fragt immer mal wieder nach, ob ich denn wieder gekotzt hätte. Was ich wiederum richtig hasse und grundsätzlich immer verneine, auch wenn es nie stimmt. Aber im Allgemeinen hätte es schlimmer kommen können und ich kann auch verstehen, wie schwer es sein muss, mit einer Bulimikerin zusammenzuleben.
Zum Teil machen wir schon getrennte Einkäufe, weil ich Fleisch- und Milchprodukte nicht mitfinanzieren möchte. Aber solche Sachen wie Brot, Obst, Gemüse etc. kaufen wir halt schon zusammen; wir kochen ja auch zusammen und es ist einfach leichter, weil man dann nur einmal einkaufen muss und für beide etwas da ist. Mit unseren Arbeitszeiten wäre es manchmal sonst etwas schwierig.
Zu den Männergeschichten: Ja, das ist schon richtig, auch wenn ich die ganzen Komplimente nicht so richtig ernst nehme, weil die meisten Männer sehr viel und auch sehr viel schmeichelhaftes reden, wenn der Tag lang ist. Meistens geschieht das bei mir auch nur in Verbindung mit viel Alkohol und Pisco ist echt stark ... ich möchte es aber wirklich zurückschalten, weil es vieles zerstört, nicht zuletzt mich selbst. Außerdem lebe und arbeite ich hier mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und auch, wenn sie von diesem zweiten Leben, das ich führe, nichts wissen und nichts mitkriegen, fühle ich mich merkwürdig, wenn ich ihnen zeigen möchte, dass es auch ein anderes Leben gibt als das, das sie kennen gelernt haben, und dabei selbst nichts auf die Reihe kriege.
Zudem wird das eines der besten Jahre meines Lebens, da bin ich mir sicher, und ich möchte nicht diesen bitteren Beigeschmack haben, sondern es in allen Zügen genießen und endlich mal aus den alten Strukturen ausbrechen.
blob, ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich dich das jetzt frage, du musst auch nicht antworten. Ich habe ein wenig Angst davor, wie es auf Reisen sein wird; nächstes WE wollen wir drei Tage zum Colca-Canyon, was super anstrengend sein wird, da werde ich alle Kraft brauchen, also auch Essen. Und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, das Essen in mir zu lassen oder es doch wieder nur auszukotzen, auch wenn es so dumm wäre, weil ich es wirklich brauchen werde. Wie läuft das bei dir auf Reisen?
Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#6Hola La morena
Der Colca Canyon ist wunderschön und Du mußt sehr früh los um die Kondore zu sehen.
Ich war damals die einzige Weiße im Bus und die Leute sprechen kaum noch Spanisch, sondern nur noch Quechua.
Wo bist Du denn in Peru? Der Colca Canyon ist schon relativ weit oben und es wird nachts kalt und vor allem geht einem die Puste aus.
Zu dem Essen und kotzen kann ich nur bedingt was sagen, da ich hier nicht als Betroffende bin, sondern als Angehörige. Aber in dem speziellen Fall vielleicht schon, da ich zu dem Zeitpunkt als ich da war Brechdurchfall hatte.
Zum einen sind Bananen schon mal gut, aber auch der leckere geröstete Mais den es überall gibt. Zum anderen empfehle ich Cocatee zu trinken. 1. Weil es gut gegen die Höhenkrankheit ist, 2. gute Laune macht und 3.Dir die Kraft gibt die Du brauchst und viele notwendige Mineralien enthält.
Allen anderen gegenüber möchte ich jetzt betonen, dass ich zwar ein Fan von cocatee bin dieser aber mit der in Europa zu erwebenen Droge soviel zu tun hat wie eine Aspirin mit Morphium.
Und Falls Du dir einen fiesen Infekt zuziehst empfehle ich Oreganotee. Ja, genau das Zeug, was normalerweise auf die Pizza kommt. Und zwar einen Teelöffel pro Tasse ohne Zucker. Damit kriegst Du alles weg
Der Pisco ist recht stark, das Zeug kenne ich auch noch. Und das ständige 'rubia' und 'pelo superfino'
Genieße die Aufmerksamkeit und die Komplimente. Aber vergiß auch nicht Deine Position. Du bist Europäerin und somit reich. Es nützt nichts zu erklären, dass du es hier in Europa keineswegs bist. Obgleich ich sie in einen Schockzustand versetzt habe, als ihnen erzählte, was man hier so für Mietpreise hat.
Nicht selten kommt nach einer Freundschaft auch eine Frage nach Geld. Nicht sofort natürlich.
Aber ich hatte 2x die Anfrage, ob ich bitte mal eben $1000.00 ausspucken könne.
Dieses Bild wirkt auch mit, wenn Komplimente gemacht werden und wenn Du umworben wirst.
Und für eine Beziehung bedarf es schlußendlich Augenhöhe und die ist bei den Voraussetzungen sehr mühsam.
Aber im Grunde weißt du das bestimmt alles selber.
Nutze das Jahr um Raum für dich zu entdecken. Bei meinem ersten Auslandsaufenthalt war ich erst mal geschockt wie typisch Deutsch ich bin. Eine andere Kultur bietet auch immer andere Lösungen für Schwierigkeiten. Und schaue, welche Dir guttun, welche Du annehmen kannst.
Wie ich schon in anderen Beiträgen schrieb hat Bulimie meiner Meinung nach wenig mit Essen zu tun. Schaue auch in Hinblick darauf, wie welche Möglichkeiten es sonst noch so gibt Deiner Persönlichkeit Ausdruck zu geben.
Den größten Kulturschock wirst Du beim wiederkommen erleben.
Liebe grüße
blob

Der Colca Canyon ist wunderschön und Du mußt sehr früh los um die Kondore zu sehen.
Ich war damals die einzige Weiße im Bus und die Leute sprechen kaum noch Spanisch, sondern nur noch Quechua.
Wo bist Du denn in Peru? Der Colca Canyon ist schon relativ weit oben und es wird nachts kalt und vor allem geht einem die Puste aus.
Zu dem Essen und kotzen kann ich nur bedingt was sagen, da ich hier nicht als Betroffende bin, sondern als Angehörige. Aber in dem speziellen Fall vielleicht schon, da ich zu dem Zeitpunkt als ich da war Brechdurchfall hatte.
Zum einen sind Bananen schon mal gut, aber auch der leckere geröstete Mais den es überall gibt. Zum anderen empfehle ich Cocatee zu trinken. 1. Weil es gut gegen die Höhenkrankheit ist, 2. gute Laune macht und 3.Dir die Kraft gibt die Du brauchst und viele notwendige Mineralien enthält.
Allen anderen gegenüber möchte ich jetzt betonen, dass ich zwar ein Fan von cocatee bin dieser aber mit der in Europa zu erwebenen Droge soviel zu tun hat wie eine Aspirin mit Morphium.
Und Falls Du dir einen fiesen Infekt zuziehst empfehle ich Oreganotee. Ja, genau das Zeug, was normalerweise auf die Pizza kommt. Und zwar einen Teelöffel pro Tasse ohne Zucker. Damit kriegst Du alles weg

Der Pisco ist recht stark, das Zeug kenne ich auch noch. Und das ständige 'rubia' und 'pelo superfino'
Genieße die Aufmerksamkeit und die Komplimente. Aber vergiß auch nicht Deine Position. Du bist Europäerin und somit reich. Es nützt nichts zu erklären, dass du es hier in Europa keineswegs bist. Obgleich ich sie in einen Schockzustand versetzt habe, als ihnen erzählte, was man hier so für Mietpreise hat.
Nicht selten kommt nach einer Freundschaft auch eine Frage nach Geld. Nicht sofort natürlich.
Aber ich hatte 2x die Anfrage, ob ich bitte mal eben $1000.00 ausspucken könne.
Dieses Bild wirkt auch mit, wenn Komplimente gemacht werden und wenn Du umworben wirst.
Und für eine Beziehung bedarf es schlußendlich Augenhöhe und die ist bei den Voraussetzungen sehr mühsam.
Aber im Grunde weißt du das bestimmt alles selber.
Nutze das Jahr um Raum für dich zu entdecken. Bei meinem ersten Auslandsaufenthalt war ich erst mal geschockt wie typisch Deutsch ich bin. Eine andere Kultur bietet auch immer andere Lösungen für Schwierigkeiten. Und schaue, welche Dir guttun, welche Du annehmen kannst.
Wie ich schon in anderen Beiträgen schrieb hat Bulimie meiner Meinung nach wenig mit Essen zu tun. Schaue auch in Hinblick darauf, wie welche Möglichkeiten es sonst noch so gibt Deiner Persönlichkeit Ausdruck zu geben.
Den größten Kulturschock wirst Du beim wiederkommen erleben.
Liebe grüße
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Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#7Hallo Laromena
42
ich habe jetzt nicht deinen Text gelesen, ist eigentlich nicht meine Art habe, im Moment keine Zeit dafür, ich hoffe ich kann das später noch nach holen. Aber schau hier Douglas Adamsmal nach warum ich dir das so geschrieben habe. Sei mir deswegen nicht böse
LG Nudel
42
ich habe jetzt nicht deinen Text gelesen, ist eigentlich nicht meine Art habe, im Moment keine Zeit dafür, ich hoffe ich kann das später noch nach holen. Aber schau hier Douglas Adamsmal nach warum ich dir das so geschrieben habe. Sei mir deswegen nicht böse
LG Nudel
Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#8@nudel
Der Haiku kommt von mir und das Douglas Adams glaubt, dass die Antwort auf alle Fragen 42 ist weiss ich auch
Der Haiku kommt von mir und das Douglas Adams glaubt, dass die Antwort auf alle Fragen 42 ist weiss ich auch
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Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#9Hey,
klar weiß ich, dass 42 die Antwort darauf ist. Aber es fehlt ja die Frage.
Mir ist kein passender Betreff eingefallen und weil ich Douglas Adams liebe, habe ich das einfach genommen. Passt ja auch irgendwie.
Naja, dieses WE ist leider nichts draus geworden; hier im Kinderdorf geht derzeit die Grippe um, die leider auch einen meiner Mitfreiwilligen erwischt hat, weshalb wir es auf nächstes Wochenende verschoben haben. Wehe, es klappt dann nicht.
Ja, man muss sehr zeitig los, 3.15 ist Abfahrtszeit ... was tut man nicht alles. Aber ich freu mich sehr darauf und bin jetzt noch gespannter.
Ich lebe direkt in Arequipa, weshalb ich mich schon ein wenig an die Höhe angepasst habe und die eiskalten Nächte auch schon kenne. Aber es gibt ja die tollen artesanías, bei denen ich regelmäßig mein ganzes Geld lasse und mich deshalb schon mit richtig warmen Socken, Pullovern etc. eingedeckt habe. Und dass man so schnell außer Atem kommt, kenn ich auch schon, ist nervig, wenn man mit den Jungs Fußball spielt, da gewinnen die sowieso immer ...
Aber danke für deine vielen Tipps, Kokablätter hab ich mir auch schon auf dem Mercado besorgt!
Das mit dem Geld stimmt schon, diese Erfahrung musste meine Mitfreiwillige machen ... aber ich kann es auch verstehen, um ehrlich zu sein. Wie gesagt, ich lebe hier in einem sehr armen Viertel, habe arme Bekannte und krieg von "meinen" Kindern viel mit. Da sieht man die Welt schon mit anderen Augen. In Deutschland komme ich auch aus eher ärmeren Verhältnissen, aber verglichen mit dem, was hier Normalität ist, bin ich wirklich reich. Ich bin die reiche Europäerin, die für ein Jahr hier lebt, und danach nach Deutschland in den Luxus zurückkehrt ... es ist ein komisches Gefühl. Und bestimmt kein angenehmes.
Ja, es ist eine ganz andere Erfahrung und ich bin froh darüber, diese machen zu dürfen. Man nimmt so viel mit, entdeckt so viel, lernt sich selbst ganz anders kennen. Ich möchte die obligatorische Cuzco-Reise auch alleine machen. Vielleicht auch, um mich selbst zu finden.
Danke für deine Worte und Anregungen. Ans "Wiederkommen" möchte ich noch nicht einmal denken, ich weiß nicht, wie ich jemals wieder in Deutschland leben soll. Aber ich sollte sowieso im Hier und Jetzt leben und nicht in der Zukunft.
Ich habe vor einigen Tagen meinen Traumstudienplatz im Nachrückverfahren bekommen. Zwar musste ich ihn dieses Jahr ablehnen, was sich echt blöd anfühlt, aber nächstes Jahr habe ich dafür richtig gute Chancen. Es wäre so perfekt. Genau diese Stadt, genau diesen Studienplatz ... hab mich zwar dafür beworben, aber nicht mal im Traum daran gedacht, dass ich dafür eine Zusage kriegen KÖNNTE. Dementsprechend bin ich mit meinen Gedanken jetzt ständig dort, was mir nicht so gut gefällt, weil ich mich viel eher auf die Gegenwart konzentrieren sollte. Ich hoffe nur, das legt sich bald; hier gibt es noch so viel zu entdecken, was ich in einem Jahr nicht mehr machen kann.
Ein Bekannter hat sich beispielsweise angeboten, mir ein wenig Quechua beizubringen, worüber ich mich so riesig freue. Wie oft hat man denn schon eine solche Gelegenheit im Leben?
Und dann ärgere ich mich wieder über mich selbst, weil ich mir das alles selbst so verbaue. Ich habe seit Tagen keine einzige Mahlzeit mehr drin behalten, dafür aber jede Mahlzeit zum Fressanfall umgestaltet. Ich habe auch entdeckt, dass ich in Bezug auf meine Waage die ganze Zeit einen Denkfehler hatte. Diese ist nicht genau, beginnt nicht bei *kg, aber ich muss keine *kg dazu rechnen wie ich es immer gemacht habe, sondern im Gegenteil, *kg abziehen, wenn ich mein Gewicht wissen möchte. Was eine krasse Entdeckung war, weil ich festgestellt habe, dass ich hier doch nicht zugenommen habe. Aber ich fühle mich nicht so. Ich fühle mich ekelhaft fett und widerlich und hässlich und nicht liebenswert. Und ich weiß doch, dass es so ist, ich sehe es im Spiegel, ich fühle es. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit meinem Selbstbild so sehr daneben liege, auch auf Fotos bekomme ich die Bestätigung dafür.
Ich muss dazu sagen, dass ich gar nicht so dünn sein möchte. Das finde ich gar nicht schön; mir gefallen Frauen mit Kurven viel besser, und ich glaube, mein Traumgewicht liegt auch völlig im Normalgewicht. Aber es ist eben niedriger als mein jetziges, auch wenn es nur wenige Kilos sind.
Aber jedes Gramm macht für mich einen Unterschied.
Dann fühle ich mich auch oft so oberflächlich irgendwie. Ich muss nur aus dem Haus gehen, dann sehe ich, was richtige Probleme sind. Wenn meine Kinder auf mich zurennen, regelrecht nach meiner Nähe lechzen und schreien, mich "Mama" nennen und mir ihre Geschichten erzählen ... und dann heule ich rum, weil ich ein paar Probleme mit dem Essen habe?
Ja, okay, ich weiß, dass dahinter mehr steckt. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass ich unterbewusst dadurch nur meine Vergangenheit zu kompensieren oder zu verarbeiten versuche, weil ich keine andere Möglichkeit gefunden habe, damit klarzukommen, und sich das nun so äußert. Klingt einleuchtend; aber an dem Gefühl, dass ich doch gar keine Probleme habe, ändert sich trotzdem nichts.
So viele Gedanken ... es tut gut, diese hier äußern zu können und zu dürfen.
Liebe Grüße
klar weiß ich, dass 42 die Antwort darauf ist. Aber es fehlt ja die Frage.

Mir ist kein passender Betreff eingefallen und weil ich Douglas Adams liebe, habe ich das einfach genommen. Passt ja auch irgendwie.

Naja, dieses WE ist leider nichts draus geworden; hier im Kinderdorf geht derzeit die Grippe um, die leider auch einen meiner Mitfreiwilligen erwischt hat, weshalb wir es auf nächstes Wochenende verschoben haben. Wehe, es klappt dann nicht.

Ja, man muss sehr zeitig los, 3.15 ist Abfahrtszeit ... was tut man nicht alles. Aber ich freu mich sehr darauf und bin jetzt noch gespannter.
Ich lebe direkt in Arequipa, weshalb ich mich schon ein wenig an die Höhe angepasst habe und die eiskalten Nächte auch schon kenne. Aber es gibt ja die tollen artesanías, bei denen ich regelmäßig mein ganzes Geld lasse und mich deshalb schon mit richtig warmen Socken, Pullovern etc. eingedeckt habe. Und dass man so schnell außer Atem kommt, kenn ich auch schon, ist nervig, wenn man mit den Jungs Fußball spielt, da gewinnen die sowieso immer ...
Aber danke für deine vielen Tipps, Kokablätter hab ich mir auch schon auf dem Mercado besorgt!
Das mit dem Geld stimmt schon, diese Erfahrung musste meine Mitfreiwillige machen ... aber ich kann es auch verstehen, um ehrlich zu sein. Wie gesagt, ich lebe hier in einem sehr armen Viertel, habe arme Bekannte und krieg von "meinen" Kindern viel mit. Da sieht man die Welt schon mit anderen Augen. In Deutschland komme ich auch aus eher ärmeren Verhältnissen, aber verglichen mit dem, was hier Normalität ist, bin ich wirklich reich. Ich bin die reiche Europäerin, die für ein Jahr hier lebt, und danach nach Deutschland in den Luxus zurückkehrt ... es ist ein komisches Gefühl. Und bestimmt kein angenehmes.
Ja, es ist eine ganz andere Erfahrung und ich bin froh darüber, diese machen zu dürfen. Man nimmt so viel mit, entdeckt so viel, lernt sich selbst ganz anders kennen. Ich möchte die obligatorische Cuzco-Reise auch alleine machen. Vielleicht auch, um mich selbst zu finden.
Danke für deine Worte und Anregungen. Ans "Wiederkommen" möchte ich noch nicht einmal denken, ich weiß nicht, wie ich jemals wieder in Deutschland leben soll. Aber ich sollte sowieso im Hier und Jetzt leben und nicht in der Zukunft.
Ich habe vor einigen Tagen meinen Traumstudienplatz im Nachrückverfahren bekommen. Zwar musste ich ihn dieses Jahr ablehnen, was sich echt blöd anfühlt, aber nächstes Jahr habe ich dafür richtig gute Chancen. Es wäre so perfekt. Genau diese Stadt, genau diesen Studienplatz ... hab mich zwar dafür beworben, aber nicht mal im Traum daran gedacht, dass ich dafür eine Zusage kriegen KÖNNTE. Dementsprechend bin ich mit meinen Gedanken jetzt ständig dort, was mir nicht so gut gefällt, weil ich mich viel eher auf die Gegenwart konzentrieren sollte. Ich hoffe nur, das legt sich bald; hier gibt es noch so viel zu entdecken, was ich in einem Jahr nicht mehr machen kann.
Ein Bekannter hat sich beispielsweise angeboten, mir ein wenig Quechua beizubringen, worüber ich mich so riesig freue. Wie oft hat man denn schon eine solche Gelegenheit im Leben?
Und dann ärgere ich mich wieder über mich selbst, weil ich mir das alles selbst so verbaue. Ich habe seit Tagen keine einzige Mahlzeit mehr drin behalten, dafür aber jede Mahlzeit zum Fressanfall umgestaltet. Ich habe auch entdeckt, dass ich in Bezug auf meine Waage die ganze Zeit einen Denkfehler hatte. Diese ist nicht genau, beginnt nicht bei *kg, aber ich muss keine *kg dazu rechnen wie ich es immer gemacht habe, sondern im Gegenteil, *kg abziehen, wenn ich mein Gewicht wissen möchte. Was eine krasse Entdeckung war, weil ich festgestellt habe, dass ich hier doch nicht zugenommen habe. Aber ich fühle mich nicht so. Ich fühle mich ekelhaft fett und widerlich und hässlich und nicht liebenswert. Und ich weiß doch, dass es so ist, ich sehe es im Spiegel, ich fühle es. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit meinem Selbstbild so sehr daneben liege, auch auf Fotos bekomme ich die Bestätigung dafür.
Ich muss dazu sagen, dass ich gar nicht so dünn sein möchte. Das finde ich gar nicht schön; mir gefallen Frauen mit Kurven viel besser, und ich glaube, mein Traumgewicht liegt auch völlig im Normalgewicht. Aber es ist eben niedriger als mein jetziges, auch wenn es nur wenige Kilos sind.
Aber jedes Gramm macht für mich einen Unterschied.
Dann fühle ich mich auch oft so oberflächlich irgendwie. Ich muss nur aus dem Haus gehen, dann sehe ich, was richtige Probleme sind. Wenn meine Kinder auf mich zurennen, regelrecht nach meiner Nähe lechzen und schreien, mich "Mama" nennen und mir ihre Geschichten erzählen ... und dann heule ich rum, weil ich ein paar Probleme mit dem Essen habe?
Ja, okay, ich weiß, dass dahinter mehr steckt. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass ich unterbewusst dadurch nur meine Vergangenheit zu kompensieren oder zu verarbeiten versuche, weil ich keine andere Möglichkeit gefunden habe, damit klarzukommen, und sich das nun so äußert. Klingt einleuchtend; aber an dem Gefühl, dass ich doch gar keine Probleme habe, ändert sich trotzdem nichts.
So viele Gedanken ... es tut gut, diese hier äußern zu können und zu dürfen.
Liebe Grüße
Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#10Leider spinnt mein Rechner gerade, dabei würde gerne antworten.
Arequipa mochte ich wahnsinnig gerne.
Schreibe, sobald ich kann
Arequipa mochte ich wahnsinnig gerne.
Schreibe, sobald ich kann
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Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#11Hallo lamorena,
Arequipa hat unheimlich gut gefallen. Angenehmes Klima, tolle Atmosphäre, tolles Essen und das Kloster!
Hast Du dir schon das Kloster angeguckt? Das mußt Du unbedingt machen.
Cuzco selber hat mir gut gefallen. Machu Picchu dafür weniger. Wahnsinnig teuer und SEHR touristisch.
Mach' es, wenn Du schon mal da bist, aber habe auch nicht zu hohe Erwartungen. Es war der teuerste Tag meines Peruaufenthaltes. Pisco (ich hieß der ort glaube ich) in der Nähe von Cuzco hat mir besser gefallen. Weil es wenigstens noch die Chance gab, die Atmosphäre aufzunehmen.
Und Cuzco einen tollen Schokoladenladen. Ich muß schauen, ob ich die Adresse noch finde.
ES haben meiner Meinung nach nur sehr begrenzt was mit Essen zu tun. das habe ich ja schon an anderer Stelle geäußert. Und das trifft auf Dich sicher genauso zu wie auf meine Freundin. Ihr mögt grundverschieden sein (weiß ich ja von hier nicht), aber von dem was ich hier so lese sieht das für mich wie ein sich verselbständigter Zorn aus.
Zur Kulturschock und Rückkehrschock werde ich mich später noch äußern. Auf dem Gebiet bin ich Expertin - im wahrsten Sinne des Wortes
Was denn für einen Studienplatz und wo, wenn ich mal so neugierig fragen darf?
LG
blob
Arequipa hat unheimlich gut gefallen. Angenehmes Klima, tolle Atmosphäre, tolles Essen und das Kloster!
Hast Du dir schon das Kloster angeguckt? Das mußt Du unbedingt machen.
Cuzco selber hat mir gut gefallen. Machu Picchu dafür weniger. Wahnsinnig teuer und SEHR touristisch.
Mach' es, wenn Du schon mal da bist, aber habe auch nicht zu hohe Erwartungen. Es war der teuerste Tag meines Peruaufenthaltes. Pisco (ich hieß der ort glaube ich) in der Nähe von Cuzco hat mir besser gefallen. Weil es wenigstens noch die Chance gab, die Atmosphäre aufzunehmen.
Und Cuzco einen tollen Schokoladenladen. Ich muß schauen, ob ich die Adresse noch finde.
ES haben meiner Meinung nach nur sehr begrenzt was mit Essen zu tun. das habe ich ja schon an anderer Stelle geäußert. Und das trifft auf Dich sicher genauso zu wie auf meine Freundin. Ihr mögt grundverschieden sein (weiß ich ja von hier nicht), aber von dem was ich hier so lese sieht das für mich wie ein sich verselbständigter Zorn aus.
Zur Kulturschock und Rückkehrschock werde ich mich später noch äußern. Auf dem Gebiet bin ich Expertin - im wahrsten Sinne des Wortes

Was denn für einen Studienplatz und wo, wenn ich mal so neugierig fragen darf?
LG
blob
The secret to life
Is contained in this Haiku:
Oops, ran out of room.
(Dan from Memphis)
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Re: Leben, Universum und der ganze Rest ...
#12Hallo,
die Antwort kommt ein wenig spät, aber ich schaffe es nicht so oft länger ins Internet.
Erst mal kurz: nein, das Kloster habe ich mir noch nicht angeschaut, irgendjemand hatte uns gesagt, dass es am 10. jedes Monats nur 10 Soles kostet, deshalb wollen wir darauf warten, bis es mal passt und wir an einem 10. auch Zeit haben. Juanita kenne ich bereits, alle möglichen Viertel und seit kurzem nun auch den Colca-Canyon - wunderschön und atemberaubend! Ich war wirklich sehr beeindruckt. Ich schreibe auch einen Blog, wenn du magst, kann ich dir die Adresse auch per PN schicken, da habe ich ganz viele Fotos hochgeladen.
Naja, Macchu Picchu ist ja fast schon obligatorisch, ich werds auch machen, finds nur immer so traurig, dass Peru eigentlich komplett darauf reduziert wird, dabei hat dieses Land so viel mehr zu bieten, diese Vielfältigkeit ist einfach unglaublich.
Zum Thema Kulturschock im eigenen Land - sehr gerne, würde mich freuen, wenn du auch dazu etwas schreiben würdest. Wo warst du denn, dass du die Erfahrungen damit gemacht hast?
Der Studienplatz wäre Sozialwissenschaften und Spanisch in Berlin.
Womit haben Essstörungen deiner Meinung nach eher zu tun?
Bei mir läufts im Moment nicht so toll. Ich glaube, ich bin gerade dabei, mich in jemanden zu verlieben, den ich hier kennen gelernt habe. Was ich um jeden Preis vermeiden wollte. Ich bin so durcheinander, so verwirrt, so unsicher ... wir haben morgen Abend eine Verabredung. Und ich fühle mich wie eine 13-Jährige vor ihrem allerersten Date, mit denselben Zweifeln, Fragen, Ängsten und demselben Herzklopfen ... alles, was ich bisher hatte, war viel zu überstürzt, viel zu schnell, und ich will, dass es dieses Mal anders ist, weil ich diesen Mann wirklich, wirklich mag. Und auch wenn ich es bisher nie war, stelle ich gerade fest, dass ich durchaus auch unheimlich schüchtern sein kann und eine riesengroße Angst habe.
Und um damit irgendwie umzugehen, fresse und kotze ich natürlich, was auch sonst. Habe Halsschmerzen, Herzrasen, Kreislaufprobleme und kann danach manchmal kaum noch atmen, aber das ist ja nicht so wichtig, denn ich mache trotzdem weiter.
Ich habe einen weiteren Schritt getan, um mir Hilfe zu holen. Am WE hatten wir Besuch von zwei anderen Freiwilligen, die nicht weit von hier leben, einer von beiden vertraue ich auch sehr. Ich habe es ihr nicht am Wochenende gesagt, aber ihr eine lange Mail geschrieben, weil ich mit ihr richtig gut reden kann und mir davon auch etwas erhoffe.
Und dann denke ich, dass ich all diese möglichen Hilfe gar nicht will. Wenn ich mir meine Zukunft vorstelle, sehe ich zwar, wie ich nach und nach meine Ziele verwirkliche, aber ich sehe auch immer die Bulimie. Ich kann mir mein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen. Will ich denn überhaupt davon loskommen? Für was? Was bleibt ohne? Wie soll man ohne mit all der Scheiße klarkommen?
Ich weiß es einfach nicht ...
Liebe Grüße
die Antwort kommt ein wenig spät, aber ich schaffe es nicht so oft länger ins Internet.
Erst mal kurz: nein, das Kloster habe ich mir noch nicht angeschaut, irgendjemand hatte uns gesagt, dass es am 10. jedes Monats nur 10 Soles kostet, deshalb wollen wir darauf warten, bis es mal passt und wir an einem 10. auch Zeit haben. Juanita kenne ich bereits, alle möglichen Viertel und seit kurzem nun auch den Colca-Canyon - wunderschön und atemberaubend! Ich war wirklich sehr beeindruckt. Ich schreibe auch einen Blog, wenn du magst, kann ich dir die Adresse auch per PN schicken, da habe ich ganz viele Fotos hochgeladen.
Naja, Macchu Picchu ist ja fast schon obligatorisch, ich werds auch machen, finds nur immer so traurig, dass Peru eigentlich komplett darauf reduziert wird, dabei hat dieses Land so viel mehr zu bieten, diese Vielfältigkeit ist einfach unglaublich.
Zum Thema Kulturschock im eigenen Land - sehr gerne, würde mich freuen, wenn du auch dazu etwas schreiben würdest. Wo warst du denn, dass du die Erfahrungen damit gemacht hast?
Der Studienplatz wäre Sozialwissenschaften und Spanisch in Berlin.
Womit haben Essstörungen deiner Meinung nach eher zu tun?
Bei mir läufts im Moment nicht so toll. Ich glaube, ich bin gerade dabei, mich in jemanden zu verlieben, den ich hier kennen gelernt habe. Was ich um jeden Preis vermeiden wollte. Ich bin so durcheinander, so verwirrt, so unsicher ... wir haben morgen Abend eine Verabredung. Und ich fühle mich wie eine 13-Jährige vor ihrem allerersten Date, mit denselben Zweifeln, Fragen, Ängsten und demselben Herzklopfen ... alles, was ich bisher hatte, war viel zu überstürzt, viel zu schnell, und ich will, dass es dieses Mal anders ist, weil ich diesen Mann wirklich, wirklich mag. Und auch wenn ich es bisher nie war, stelle ich gerade fest, dass ich durchaus auch unheimlich schüchtern sein kann und eine riesengroße Angst habe.
Und um damit irgendwie umzugehen, fresse und kotze ich natürlich, was auch sonst. Habe Halsschmerzen, Herzrasen, Kreislaufprobleme und kann danach manchmal kaum noch atmen, aber das ist ja nicht so wichtig, denn ich mache trotzdem weiter.
Ich habe einen weiteren Schritt getan, um mir Hilfe zu holen. Am WE hatten wir Besuch von zwei anderen Freiwilligen, die nicht weit von hier leben, einer von beiden vertraue ich auch sehr. Ich habe es ihr nicht am Wochenende gesagt, aber ihr eine lange Mail geschrieben, weil ich mit ihr richtig gut reden kann und mir davon auch etwas erhoffe.
Und dann denke ich, dass ich all diese möglichen Hilfe gar nicht will. Wenn ich mir meine Zukunft vorstelle, sehe ich zwar, wie ich nach und nach meine Ziele verwirkliche, aber ich sehe auch immer die Bulimie. Ich kann mir mein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen. Will ich denn überhaupt davon loskommen? Für was? Was bleibt ohne? Wie soll man ohne mit all der Scheiße klarkommen?
Ich weiß es einfach nicht ...
Liebe Grüße