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Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 19:38
von Trixi
Hallo,

ich wohne mit meiner Schwester in unserem 200m² Dachgeschoss, wir haben so ziehmlich alles heroben nur noch keine Küche, aber die ist nicht zwingend notwendig, da unten im Erdgeschoss meine Eltern und Großeltern leben.
Mein Problem, ich koche mir unter da Woche oft selber und am We esse ich offt mit meiner Familie mit nur, wenn wir wie öfter wiedermal streiten dann geh ich rauf und alles hat sich wieder im WC erledigt.
Also meine Eltern wissen zwar dass es mir oft nicht so gut geht aber sie glauben das hängt mit dem vielen Arbeiten zusammen, bin immer lange im Büro.
Wie erkläre ich ihnen das am Besten, ich habs schon mal versucht und sie wissen es eigentlich eh, nur wollen sie es nicht wahr haben oder so...........
Eine Meldung von ihnen, wie kann man mit fast 30ig Jahren so dumm sein und sich immer wieder übergeben, das kann ja nicht sein;
Ich fühle mich ein bisschen unverstanden;

Kann mir da Jemand weiterhelfen oder soll ich einfach nichts sagen und schauen dass ich das alleine(bzw mit Freunden) hinbekomme.

LG Trixi

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 20:05
von *Tine*
hm, mit 29 Jahren würde ich mich echt abnabeln und gewisse Dinge alleine klären und regeln und händeln, und nicht mehr auf Verständnis der Eltern hoffen oder auf was auch immer...Du bist doch eh noch so sehr da drin eingebunden, wenn du in deren Haus wohnst und dir sogar noch eine Wohnung mit deiner Schwester teilst...
Tine

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 20:22
von Kleene
Ich glaube das hat nichts mit dem Alter zu tun. Jeder will sich verstanden fühlen und nicht so dumme Sprüche wie „wie kann man nur“ hören.

Vielleicht solltest du ein Buch über Bulimie für Angehörige bestellen und es Ihnen auf den Küchentisch legen? Oder nen Artikel der das gut erklärt. Das man es eben nicht aus Lust und Laune macht, sondern es eine ernstzunehmende Krankheit ist.

Hast du denn generell schon mal über einen Auszug nachgedacht? Ich weiß ja nicht wie deine Lage ist, aber offensichtlich hast du ja nen Job und verdienst somit eigenständiges Geld. Würdest du dir das zutrauen, oder kommt das für dich gar nicht in Frage?

Alles liebe, die kleene

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 20:34
von butterfly26
Hi,

ich würde auch sagen, dass man leider in Bezug auf diese Krankheit nicht mit allzuviel Verständnis für einen rechnen sollte, da Eltern schnell damit überfordert sind, nicht nachvollziehen können, warum das ausgerechnet mit ihrer Tochter passiert und sich in ihrer Angst meist falsch verhalten. Sie wollen sicher nur das Beste für dich, aber machen durch ihre Aussagen nichts besser, weil sie es nicht besser wissen, wie auch?!

Du bist 29, selbständig, kannst für dich selbst entscheiden und solltest dir Hilfe von außen suchen. Eltern/Familie sind zu sehr in alte Muster drin um noch klar sehen zu können, du musst selbst für dich einstehen und für dich kämpfen.

Und dir die Fragen stellen, was dir die Krankheit gibt, was sie dir bringt, wozu du sie brauchst?

LG

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 20:51
von Rosenquarz
ich bin 26 - also kann die krankheit auch nicht auf die pupertät schieben :/ also ich hab hab es ihnen auch erst erklärt, ich hab es als art sucht erklärt so wie alkohol und dass ich nicht satt werde ... so wirklich haben sies nicht verstanden, deshalb hab ich ihnen zusätzlich noch ein buch gegeben.
gib ihnen zeit, meine habens auch nicht gleich verstanden, weils sie glaub ich auch nicht gleich verstehen wollten.
viel erfolg!

frage: wie wäre es von zu hause auszuziehen?

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Di Aug 16, 2011 7:39
von Trixi
Hallo,

danke für die vielen netten Rückmeldungen, es is auf jeden Fall einiges dabei worüber ich nachdenken sollte;

@tine ja du hast Recht, aber ich möchte einfach haben, dass sie meine Situation besser verstehen und das es ned gut ist, mir alles mögliche zu essen anzubieten und dann übergebe ich mich erst wieder, sie glauben sie tun mir da was gutes.
es is echt eine schwierige Lage, aber ich war schon gut dabei und schaffe es wirklich länger ohne FAs durchzuhalten, nur im Moment hab ich einefach einen kleinen Rückschlag und versuche halt das Beste draus zu machen.

Ja und wegen dem Ausziehen, wir haben ca. vor 3 Jahren ausgebaut daheim, haben ein sehr großes Haus und einen wunderschönen Garten, also wir liegen uns nicht auf der Pelle, wenn es nicht sein soll und nach oben kommt eigentlich keiner das is das Reich meiner Schwester und mir.
Es is wirklich schwer, denn so recht ausziehen möchte ich nicht, da ich ziehmlich viel arbeite und meistens eh spät vom Büro heim komme. Und einen Hund hab ich auch den ich über alles liebe und brauche, daher möchte ich ned unbedingt ausziehen.
Und es is schon so, dass ich mein Leben selber im Griff habe, ich kümmere mich daheim so ziehmlich um alles selber was mich betrifft.

@kleene
ja genau es is einfach so, dass ich solche Meldungen ned hören will, denn sowas hilft mir nicht und mein anderes Problem ist, dass sie halt glauben ich wäre schon wieder weg von der Krankheit, da ich schon noch dünn bin aber nicht mehr so schlimm wie eine Zeit lang und jetzt denken sie halt dass es mir besser geht, nur verstehen sie nicht, dass das mit Bulimie nicht so ist wie mit der Magersucht. Aber ich werd versuchen ihnen das nochmal mitzuteilen, aber ich glaube auch, sie wissen es aber wollen es nicht wahr haben.

Ja auch zu deiner Frage, einen Auszug kann ich mir leider auch ned leisten, denn 200 m² Ausbau kostet einiges an Geld und da zahlen wir eh genug zurück darum.
Und ja ich arbeite in einer Firma bin sozusagen meine eigene Chefin, also ich teile mir meine Arbeit selber ein (mache Buchhaltung, Zahlungsverkehr, Steuer rechnen für 4 Firmen)und jetzt bin ich seit April auch noch Geschäftsführerin einer neuen Firma und daher möchte ich halt mein Problem mit der ES in den Griff bekommen, da noch sehr viel auf mich zukommt und ich hoffe es wird mir nicht zuviel.


Vorschläge wie ich mich auf sowas vorbereiten kann, ohne gleich wieder nervös zu werden und einen Rückfall zu bekommen?

@butterfly
Ja ich habe eh auch Hilfe von Aussen, mein Freundeskreis steht total hinter mir und ich gehe zu einer Kinesilogin (das hilft sehr) und jetzt mache ich auch Shiatsu - da werden einem Nadeln gesetzt, das is noch besser also nur so zur Erklärung
hatte immer so starke Regelschmerzen und seit ich mir die Nadeln für das setzen hab lassen, hab ich überhaupt keine Schmerzen mehr, nur mit der Bulimie geht das nicht so schnell, das mit den FAs hat 2-3 Tage gehalten und ich hab dann wieder aufgehört mit den Nadeln, da ich dachte es reicht schon, aber ich mache heute gleich wieder weiter, muss den Herrn erst anrufen. Ich muss mal endlich was gscheit durchziehen, nicht immer bei einer kleinen Besserung glauben es passt schon wieder..............
Ich bin leider sehr ungeduldig und darum kann es mir ned schnell genug gehen *gg* Leider;

@Rosenquarz
Danke auch dir für die Rückmeldung, denke das mit dem Auszug hab ich eh schon erklärt und
ja bei mir is die Krankheit auch erst da seit 4 jahren, hatte früher mit sowas nie Probleme, da hab ich noch dumm geredet, als ich wen gsehen hab der sowas hatte, wie kann man so dumm sein, ich habs selber ned verstanden.
Das weis man ned wenn man es selber ned erlebt, darum verstehe ich auch meine Eltern.
Es is halt so,manchmal macht es mir garnichts wenns was sagen, aber an manchen Tagen wenn ich halt eh schon vom Büro geschlaucht bin und dann noch daheim irgendwas kommt, wirds zuviel.

Danke nochmal, bin echt überrascht und so froh endlich Leute gefunden zu haben, die einen verstehen.

LG Trixi

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Di Aug 16, 2011 11:34
von aire
Hallo Trixi
Trixi hat geschrieben:aber ich möchte einfach haben, dass sie meine Situation besser verstehen und das es ned gut ist, mir alles mögliche zu essen anzubieten und dann übergebe ich mich erst wieder, sie glauben sie tun mir da was gutes.
tja, was Du willst und was Du kriegst, sind zwei paar Schuhe. Wenn Deine Eltern Dich die letzten dreißig Jahre nicht verstanden haben, ändert sich da auch nichts mehr dran. Das ist nur sinnlos verschwendete Energie. Akzeptiere Deine Eltern lieber wie sie sind. Ändern werden sie sich nicht. Und Du wirst sie schon gar nicht ändern können. Also verabschiede Dich von der Illusion.
*Tine* hat geschrieben:hm, mit 29 Jahren würde ich mich echt abnabeln und gewisse Dinge alleine klären und regeln und händeln, und nicht mehr auf Verständnis der Eltern hoffen oder auf was auch immer...Du bist doch eh noch so sehr da drin eingebunden, wenn du in deren Haus wohnst und dir sogar noch eine Wohnung mit deiner Schwester teilst...
Tine
Dito.

lg

aire

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Di Aug 16, 2011 12:41
von Trixi
Hallo aire;

ja warscheinlich hast du eh Recht, ich muss machen was ich will und nicht das was andere wollen, dann würds eh gehen, sie zwingen mich ja zu nichts, nur selber bin ich manchmal a bissi schwach und dann passierts halt.

Aber danke für die Rückmeldung.

LG Trixi

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Di Aug 16, 2011 20:37
von butterfly26
Hm, die Sucht ist keine Schwäche, sie kompensiert Gefühle, mit denen du scheinbar nicht umgehen kannst, sie lässt dich das wieder "kotzen", was du an anderer Stelle (bei anderen Personen) rauskotzen könntest. Du unterdrückst deine Gefühle um nicht unangenehm aufzufallen, du bleibst brav bei deinen Eltern wohnen, isst ihr vorgesetztes Essen, weil du eine gut erzogene Tochter bist, du bist ihnen für alles dankbar für das, was sie getan haben und du traust dich nicht wirklich, dich durchzusetzen??!!!

Keine Ahnung, von nicht kommt nichts, noch mal die Frage: Warum gehts du sonst so mit dir um?

LG :wink:

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mi Aug 17, 2011 8:29
von Trixi
Hallo butterfly,

Ja warscheinlich hast du eh Recht, es is auch sicher so, dass ich meinen Gefühlen aus dem Weg gehe mit der ES, aber früher hab ich das auch nicht so gemacht sondern einfach gesagt was mir nicht passt;

Ja das mit der braven Tochter is ein bisschen übertrieben, ich wohne zwar daheim im eigenen Stockwerk, aber da schon alleine und kochen, waschen usw. mache ich alles selber.............

ich esse nur mit wenns mir nicht gut geht, eben weil ich es dann wieder loswerde............
Die Frage is wirklich gut, was mir eigentlich nicht passt, ich hab doch alles und kann auch alles machen was ich will und trotzdem bin ich oft unzufrieden, aber ich denke mehr mit mir selber als mit anderen.

Ich weis nicht genau wie ich das am Besten erklären soll, ich komm meistens spät vom Büro heim und wäre zum Niederlegen aber nein ich muss zum Kühlschrank gehen, warum wenn der Tag so gelungen war.

Ich bin echt schwierig und verstehe mich oft selber nicht.

LG Trixi

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Mi Aug 17, 2011 20:14
von butterfly26
Hm, ich finde nicht, dass du schwierig bist, aber das ist es, du verstehst dich selber nicht.

Du bist also unzufrieden mit dir selbst und ich kann dich verstehen. Ich habe auch alles, ich lebe alleine, ich bin Single, verdiene mein eigenes Geld, bin unabhänig, brauche nichts und niemanden (außer es gibt ein technisches Problem :lol: ) und ich hadere auch nur mit mir. Ich komme mit mir, wie ich bin, wie ich mich sehe, nicht wirklich zusammen. Mal besser, mal schlechter. Kompliziert, aber ist nun mal so und damit habe ich gelernt zu leben.

Mit meinen Fragen will ich dich nicht provozieren, aber noch einmal: von nichts kommt nichts.

Willst du was ändern in deinem Leben? Was stört dich an dir selbst? Abgesehen davon, dass du wahrscheinlich eh ein hübsches, tolles Mädchen bist, aber leider nehmen wir uns alle anders wahr.

LG

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Do Aug 18, 2011 7:27
von Trixi
Danke, du bist echt lieb;

Das hilft mir sehr, seit ich bei dem Portal angemeldet bin, mit Mädels reden denen es genauso geht is wirklich eine super Sache;

Ja du hast total Recht mit dem was du schreibst, ich sollte mir wirklich mal überlegen für was ich die FAs benutze, sollte wieder anfangen laufen zu gehen, das hab ich früher auch gemacht und das tut richtig gut, nur seit ich die ES habe, bin ich leider zeitweise sehr geschlaucht, aber das wird sich auch wieder einpendeln;
Stell dir vor, bin heute beim 3ten Tag wo ich mich nicht übergebe, bin richtig stolz auf mich.

Wie is das bei dir so, machst du das auch noch recht oft oder is das bei dir schon besser?

Nein, das weis ich schon, dass du mich nicht ärgern willst, das is schon klar, aber ich sollte mir wirklich mal Gedanken da drüber machen.

Weist was ein Kollege gsagt hat, das sowas mit einer ES immer solchen Personen passieren muss die das garned nötig haben, ich meine jezt vom Aussehen her.............
denn ich nehme an du bist auch ein fesches Mädel und sonst passts auch, warum dann sowas.
Aber ich sag immer, kommt Zeit kommt Rat;

LG Trixi

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Do Aug 18, 2011 19:59
von butterfly26
Danke, aber wie gesagt, ich finde mich durchschnitt (und das ist schon eine Besserung, früher habe ich mich nur vor mir selbst geekelt, wirklich gegruselt habe ich mich vor mir selbst, aber ich habs in den Griff bekommen und damit ist auch die B* besser geworden; nein, ich habs im Griff, aber es kommt schon noch manchmal vor, dass ich beim Essen das von mir gesetzte Limit überschreite und ich dann übern Klo hänge :roll: :evil: ).

Weißt du, die B ist nicht von heute auf morgen plötzlich da gewesen, sondern hat sich eingeschlichen und sie wird auch nicht so schnell, auf Knopfdruck, wieder weg sein und lass dir eins gesagt sein: Rückschläge gehören dazu, aber es kommt dann darauf an, wie du damit umgehst. Denn jeder Tag ist ein neuer Tag und du hast jeden Tag eine neue Chance, wieder von vorne zu beginnen. Rückschläge sind kein Weltuntergang, sondern können dich weiterbringen und dir aufzeigen, wie weit du schon bist. Denn es wird mit der Zeit immer besser und leichter.

Aber ich schreibe hier was von Rückschlägen und du hast es 3 Tage geschafft ohne Rückfall. Und das ist spitze. :D Und dieses Gefühl des Stolzes, dieses Gefühl, wieder andere Dinge gemacht zu haben (und die Zeit nicht der Sucht "gewidmet" haben), das sind Dinge, an die du dich immer erinnern sollst.

LG

Re: Bulimie - wie erklärt man das den Eltern?

Verfasst: Fr Aug 19, 2011 8:54
von Trixi
Ja das mit der Selbstliebe ist so eine Sache, da haben wir leider nicht soviel davon, aber es wird besser wie du sagst;

Ja das sagt mir meine Kinesologin auch immer, dass Rücksschläge dazugehören und dass das alles seine Zeit dauert, aber ich bin eh gut, schaffe es immer länger ohne Rückfall also 3 Wochen sind schon drinnen, es geht eh Bergauf, hatte nur letzte Woche einen Einbruch aber seither is alles bestens.
Ich genieße es, dass es mir gut geht und mir nichts weh tut.

Danke, du hilfst mir echt weiter, das tut total gut.

Wünsche einen schönen Freitag mal;
LG Trixi