Seite 1 von 2

Bin zum Monster geworden

Verfasst: Di Aug 02, 2011 18:08
von Naturelle
Hey...

War lange nimmer da. Hatte sehr viel um die Ohren mit Umzug, Arbeit und Uni, hatte fast 3 Monate kein Internet, weil die Telekom nicht fähig war eine Leitung zu legen
und nun bin ich seit fast 2 Wochen endlich wieder online.
Ich sitz mit der neuen Wohnung auf ner totalen Baustelle. Seit Mai sind mein Freund und ich schon hier, doch durch das viele Arbeiten und den fehlenden Stauraum
(der Speicher, der uns versprochen wurde ist noch lange nciht fertig renoviert) versinken wir in unserer Bude im Chaos.
Meinem Freund gehts psychisch auch nicht gut,... damit rechtfertigt er, dass ich ihm alles hinterherräumen darf. Ich fühl mich nur noch zunehmend überlastet mit Wohnung, Geldsorgen - überzogenes Konto, Schulden, etc...
Ich hab dabei eine Entwicklung durchgemacht, die mir nicht gefällt: Ich zicke und schreie wegen jedem Mist rum, flenne wegen jedem Dreck. Kleinigkeiten bringen mich total aus der Bahn, bin nur noch weinerlich. Ich suche eine Shorts, finde sie nicht, flenne und spüre nur verdammt viel Wut und Traurigkeit in mir, ich brauche eine Gabel, keine Gespülte mehr da, ich flenne wieder...
Ich fühl mich nur noch verbittert... Quasi nach dem Motto "Geht doch eh alles schief, egal wie sehr du ackerst um was auf die Beine zu stellen" Und ich spüre einen Schmerz im Inneren, der immer wieder unerträglich wird.

Mit meinem jetzigen Freund bin ich seit Februar zusammen und fürihn ist das natürlich auch eine mega Belastung, denn er hat mich eher lieb und einfühlsam kennengelernt und nun bin ich ein totales Monster, das wegen jedem Dreck zu streiten anfängt.
Ich fühl mich nur noch total überreizt, ich hasse die Welt, ich hasse vor allem mich, meinen Körper, meine Art und vor allem: Dieses Monsterverhalten. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll, denn das bin ich einfach nicht. Das passt nicht zu mir. Woran kann das liegen? Nerven am Ende und keine Kraft mehr? Wird man dann so?

Es geht nun schon über 3 Monate hinweg so. Ich hatte auch früher schon Phasen, in denen ich mich umbringen wollte, aber die waren nie so knapp vorm Ende wie jetzt - ich steh manchmal an dem Punkt es tun zu wollen - hier und jetzt - trau mich dann halt nicht, aber so weit war ich noch nie. Das schockiert mich total.
Meine Thera weiß davon.... Aber irgendwie reichts einfach net einmal die Woche zu reden. Ich denk schon lang über Krisenintervention in der Psychiatrie nach, aber denke, wenn ich mal ein paar Tage weg geh, dann bricht ohne mich hier eh alles zusammen. Mein Freund macht kaum was in der Wohnung.... Dann kommt auch kein Geld mehr durch mich rein, denn ich bin nur geringfügig und als Werkstudent beschäftigt, da gibts kein Krankengeld. Konto ist überzogen, das Geld reicht oft grad noch um was zu Essen zu kaufen und zu Tanken. Wir müssen finanziell erst wieder hochkommen. Wenn ich in ne Klinik geh, dann verdien ich erstens nichts und muss aber dennoch täglich 10 Euro an die KK blechen...
Zweitens hab ich Angst, dass die mich länger behalten als nur ein paar Tage und mich nicht mehr rauslassen wollen.


Kann diese Überreiztheit, das ständige Gezicke und Geheule denn davon kommen, dass die Nerven blank liegen? Von zu vielen Sorgen, Problemen, etc?

LG Naturelle

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Di Aug 02, 2011 19:45
von Hirngespinst
oha, das klingt sehr übel!
natürlich keine ahnung wieso, weshalb warum es dir jetzt grad so schlecht geht aber wenn du ernsthafte selbstmordgedanken hast, solltest du dringend(!) etwas unternehmen.

1.) wenn du kein geld für die klinik hast (diese 10 euro täglich) dann kannst du trotzdem dorthingehen, du kannst dich bei deiner krankenkasse befreihen lassen, wenn dein einkommen unter einer bestimten grenze liegt. (und soweit ich weiß, kannst du das auch von der klinik aus regeln, bei mir hat die kasse die kostenübernahme auch erst nach über 3 wochen stationärem aufenthalt bewilligt und ich musste garnichts selbst bezahlen)
2.)wieso macht dein freund nix? er muss ja nicht gleich großartig renovieren aber die alltaglichen sachen sollten doch drin sein oder? ich meine immerhin geht es dir ja auch gerade nicht so gut und du bist ja nicht sein kindermädchen.
3.) dass du kein geld verdienen kannst, während du in der klinik bist ist natürlich ein problem! aber du verbrauchst natürlich auch weniger denn essen kannst du dort und autofahren würde dann auch ersteinmal wegfallen. und wenn das einkommen von deinem freund nicht für die miete ausreicht: kennt ihr irgendjemanden, der euch da privat etwas helfen kann, wenn die bank sich quer stellt?
oder wäre es vielleicht eine möglichkeit, dass du kurzfristig bei einer freundin unterkriechst? dann könntest du weiter arbeiten und wärest trotzdem ersteinmal aus dem chaos raus, vielleicht würde dir das schon mal ein bischen weiterhelfen?
4.) wenn du dich entscheidest,in die klinik zu gehen und dir gefällt es dort plötzlich doch nicht, dann entlässt du dich einfach wieder.
du kannst ja von anfang an sagen, dass du nicht auf die geschlossenen gehst.

etit: das ist vielleicht alles ein bischen unangenehm und dramatisch und vielleicht kracht dein leben noch ein bischen mehr über dir zusammen - aber besser, du nimmst das in kauf und lässt dich eine zeitlang im krankenhaus bewachen als dass du am ende tot bist weil du einen kurzschluss hattest!

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Di Aug 02, 2011 21:23
von Naturelle
Hallo Hirngespinst,

Danke für deine Antwort!!!

Hab heute mit meiner Thera telefoniert, fühl mich aber das erste mal in 2 Jahren unverstanden :!:
Ach ja, ich vergaß zu erwähnen... ich hab ein Alkoholproblem seit März.... ich trinke 3-4 mal pro Woche und zwar harte sachen wie vodka, weinbrand, rum... meine Thera meint ich sei noch nicht abhängig.... stimmt, ich kann auch ohne alk leben,... die tage ohne, wenn ich nachts Auto fahren muss, machen mir nix aus... Aber es entwickelt sich zu einer Sucht und ich will den Alk einfach nicht weglassen :shock:
Meine Thera war heute am Telefon fast schon verzweifelt, wurde lauter "Frau ... ! So kenne ich Sie gar nicht!" Ich hatte nie was mit Alkohol am Hut bis vor wenigen Monaten. Ich trank im Jahr mal 1 Bier, 1 Glas Sekt, 2 oder 3 Liköre wenns hoch kam....

Na ja, anderes Thema, werde mich wohl an die Suchtberatungsstelle wenden müssen....

ES-technisch ist alles ziemlich viel besser bei mir.
Ich hasse meinen Körper zwar, finde mich fett und unattraktiv, aber k.... kaum noch, habe keine FA's.... Esse sehr normal. Fühlt sich unproblematisch an...
Habe nach meiner 2-jährigen Raucherkarriere aufgehört vor 10 Wochen... Auch toll....

....Nur der Alk....
1.) wenn du kein geld für die klinik hast (diese 10 euro täglich) dann kannst du trotzdem dorthingehen, du kannst dich bei deiner krankenkasse befreihen lassen, wenn dein einkommen unter einer bestimten grenze liegt. (und soweit ich weiß, kannst du das auch von der klinik aus regeln, bei mir hat die kasse die kostenübernahme auch erst nach über 3 wochen stationärem aufenthalt bewilligt und ich musste garnichts selbst bezahlen)
Der Tipp ist gut, werde mich informieren, danke! Denn mein Einkommen liegt einfachnunmal nur bei 400-500 Euro... Das Bafög wurde mir wegen fehlenden Leistungsnachweisen gestrichen.
2.)wieso macht dein freund nix? er muss ja nicht gleich großartig renovieren aber die alltaglichen sachen sollten doch drin sein oder? ich meine immerhin geht es dir ja auch gerade nicht so gut und du bist ja nicht sein kindermädchen.
Er ist megasensibel... Okay, keine Entschuldigung, mir gehts auch dreckig und ich bin es, der den Dreck von 2 Leuten wegräumt, Geschirr spült, Wäsche macht, etc.... Klar, ich kanns verstehn, ich möcht auch alles liegen lassen... Aber ich bin eher so, ich spring ausm Bett, und fang an.
Er hat mir bei der Arbeit schon sehr viel abgenommen, hat mehr gearbeitet, damit ich 2 Wochen frei haben konnte - aber ich finde auch mit 40 Std die Woche kann man seine Socken und Unterhosen in den Wäschekorb hauen oder mal Geschirr spülen, wenn man grad dabei ist sich was zu kochen.
Er meint, er stünde neben sich, dissoziiert, etc.... Hat mir Beispiele erzählt.... Ihm gehts schon dreckig mit seinem Job,... er hält das nicht aus. Wir sind beide einfach am Ende :cry: :|
3.) dass du kein geld verdienen kannst, während du in der klinik bist ist natürlich ein problem! aber du verbrauchst natürlich auch weniger denn essen kannst du dort und autofahren würde dann auch ersteinmal wegfallen. und wenn das einkommen von deinem freund nicht für die miete ausreicht: kennt ihr irgendjemanden, der euch da privat etwas helfen kann, wenn die bank sich quer stellt?
oder wäre es vielleicht eine möglichkeit, dass du kurzfristig bei einer freundin unterkriechst? dann könntest du weiter arbeiten und wärest trotzdem ersteinmal aus dem chaos raus, vielleicht würde dir das schon mal ein bischen weiterhelfen?
Ich hab eine beste Freundin, zu der kann ich nicht, weil ihr "Freund" (eher Tyrann) das Stress machen würde. Dann könnte ich noch zu den Ellis meines Freundes, die superlieb sind... aber wie gesagt SEINE Ellis.
Sonst nur zu meiner sis, die 200km weg wohnt, das wäre problematisch mit Arbeit.
Also fällt dieser Punkt weg.
4.) wenn du dich entscheidest,in die klinik zu gehen und dir gefällt es dort plötzlich doch nicht, dann entlässt du dich einfach wieder.
du kannst ja von anfang an sagen, dass du nicht auf die geschlossenen gehst.
Meine Thera sagte immer zur "Krisenintervention" ... Das ist in der Klinik bei uns nur Geschlossene. Weiß nicht, ob die mich auch auf ner anderen Station sofort nehmen würden. Muss mich informieren, denn ich seh keinen anderen weg.
etit: das ist vielleicht alles ein bischen unangenehm und dramatisch und vielleicht kracht dein leben noch ein bischen mehr über dir zusammen - aber besser, du nimmst das in kauf und lässt dich eine zeitlang im krankenhaus bewachen als dass du am ende tot bist weil du einen kurzschluss hattest!
Die Kurzschlüsse nehmen zu :shock: Ich hab meinen Freund schon gebeten meine Schlaftabletten zu verstecken, da ich die schon mehrfach nehmen wollte und er mich davon abhielt...
Ich erkenn mich selbst nimmer.

Der nächste Schritt wird wohl sein mich bei der Psychiatrie zu informieren, ob die mich nehmen und wie lange, auf welche Station...

LG Naturelle

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Di Aug 02, 2011 21:46
von Louve
Liebe Naturelle,
bitte lass dir dringend und schnell helfen!!!
Auch wenn alles schwierig ist mit dem Geld und der Wohnung - es bringt dir nichts, wenn du ein Einkommen und eine eigene Wohnung hast, wenn du nicht mehr da bist (und so wie du deine Gefühle beschreibst klingt das leider so, als ob das bei dir bald der Fall sein könnte...also nimm bitte bitte mehr Hilfe an!)!!!

Dass dein Freund nicht in der Wohnung mithilft und sich dabei auf seine Gefühle bezieht ist echt nicht in Ordnung von ihm! Vor allem, wenn er weiß wie es dir geht. Dann muss ihm doch klar sein, dass er so alles nur noch schlimmer macht!

Kannst du mit deiner Thera reden, ob du nicht zumindest 2x die Woche kommen könntest?

Im Gesamten würd ich aber schon sagen, dass dein verändertes Verhalten durch den ganzen Stress und Druck kommen kann. Ich hatte auch eine Phase, in der mich alles total schnell fertig gemacht hat (hatte mal eine Panikattake nachdem ich eine Wasserflasche ausgeschüttet hab!) und ich merk einfach, dass mich zu Zeiten, wo es mir besser geht, vieles gar nicht berührt, was mich sonst fertig macht!

Bitte such dir Hilfe und halt uns auf dem Laufenden!!!
Wünsch dir alles Gute!

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Di Aug 02, 2011 23:58
von aire
Naturelle hat geschrieben:Hey...

War lange nimmer da. Hatte sehr viel um die Ohren mit Umzug, Arbeit und Uni, hatte fast 3 Monate kein Internet, weil die Telekom nicht fähig war eine Leitung zu legen
und nun bin ich seit fast 2 Wochen endlich wieder online.
Ich sitz mit der neuen Wohnung auf ner totalen Baustelle. Seit Mai sind mein Freund und ich schon hier, doch durch das viele Arbeiten und den fehlenden Stauraum
(der Speicher, der uns versprochen wurde ist noch lange nciht fertig renoviert) versinken wir in unserer Bude im Chaos.
Meinem Freund gehts psychisch auch nicht gut,... damit rechtfertigt er, dass ich ihm alles hinterherräumen darf. Ich fühl mich nur noch zunehmend überlastet mit Wohnung, Geldsorgen - überzogenes Konto, Schulden, etc...
Ich hab dabei eine Entwicklung durchgemacht, die mir nicht gefällt: Ich zicke und schreie wegen jedem Mist rum, flenne wegen jedem Dreck. Kleinigkeiten bringen mich total aus der Bahn, bin nur noch weinerlich. Ich suche eine Shorts, finde sie nicht, flenne und spüre nur verdammt viel Wut und Traurigkeit in mir, ich brauche eine Gabel, keine Gespülte mehr da, ich flenne wieder...
Ich fühl mich nur noch verbittert... Quasi nach dem Motto "Geht doch eh alles schief, egal wie sehr du ackerst um was auf die Beine zu stellen" Und ich spüre einen Schmerz im Inneren, der immer wieder unerträglich wird.

Mit meinem jetzigen Freund bin ich seit Februar zusammen und fürihn ist das natürlich auch eine mega Belastung, denn er hat mich eher lieb und einfühlsam kennengelernt und nun bin ich ein totales Monster, das wegen jedem Dreck zu streiten anfängt.
Ich fühl mich nur noch total überreizt, ich hasse die Welt, ich hasse vor allem mich, meinen Körper, meine Art und vor allem: Dieses Monsterverhalten. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll, denn das bin ich einfach nicht. Das passt nicht zu mir. Woran kann das liegen? Nerven am Ende und keine Kraft mehr? Wird man dann so?

Es geht nun schon über 3 Monate hinweg so. Ich hatte auch früher schon Phasen, in denen ich mich umbringen wollte, aber die waren nie so knapp vorm Ende wie jetzt - ich steh manchmal an dem Punkt es tun zu wollen - hier und jetzt - trau mich dann halt nicht, aber so weit war ich noch nie. Das schockiert mich total.
Meine Thera weiß davon.... Aber irgendwie reichts einfach net einmal die Woche zu reden. Ich denk schon lang über Krisenintervention in der Psychiatrie nach, aber denke, wenn ich mal ein paar Tage weg geh, dann bricht ohne mich hier eh alles zusammen. Mein Freund macht kaum was in der Wohnung.... Dann kommt auch kein Geld mehr durch mich rein, denn ich bin nur geringfügig und als Werkstudent beschäftigt, da gibts kein Krankengeld. Konto ist überzogen, das Geld reicht oft grad noch um was zu Essen zu kaufen und zu Tanken. Wir müssen finanziell erst wieder hochkommen. Wenn ich

in ne Klinik geh, dann verdien ich erstens nichts und muss aber dennoch täglich 10 Euro an die KK blechen...
Zweitens hab ich Angst, dass die mich länger behalten als nur ein paar Tage und mich nicht mehr rauslassen wollen.


Kann diese Überreiztheit, das ständige Gezicke und Geheule denn davon kommen, dass die Nerven blank liegen? Von zu vielen Sorgen, Problemen, etc?

LG Naturelle
Hallo Naturelle,

schön, Dich wieder zu lesen. :D Unschön, Dich so zu lesen. :(

Also, ich würde sagen, das klingt schwer nach Depression. Mit dem Weinen wegen jeder Kleinigkeit, Nerven am Ende, Gefühl, alles ist sinnlos, egal, was Du versuchst, auf die Beine zu stellen. Ich habe mich die letzten wochen schlau gelesen und erzähl jetzt jedem, dass er Depressionen hat. (Nein, im Ernst: Es klingt echt danach.)

Ich wäre deswegen auch unbedingt für die Kriseninterventions-Option :!: Vielleicht versinkt dann die Wohnung im Chaos. Aber der Wohnung ist auch nicht geholfen, wenn Du Suizid begehst. (Hey, Mods, kann der Thread ne triggerwarnung kriegen?) Vielleicht rafft sich Dein Freund aber auch mal selber auf und macht was. Faule Socke. :twisted: Dir geht es schließlich auch schon lange nicht mehr gut, und Du schaffst für mehrere Leute. Neben Studium und Job :!:

Als ich das gelesen habe, dass Du Deinem Freund nachräumst, habe ich mir gedacht: Das ist mal wieder so typisch Naturelle. Endet immer als der Depp für alle. Als Kind war es Deine Mutter, für die Du gearbeitet hast, letztes Jahr Dein Vater, als er seine letzten Monate hatte, früher auch noch Deine Großeltern, für die Du immer herfahren und was machen solltest - oder?? Und jetzt ist es der Freund. Dabei fing eure Beziehung, so weit ich mich erinnere, sehr vielversprechend an. Da war er mal ein Halt für Dich... Was ist nur daraus geworden?

Brich aus! Nimm die Psychiatrie, wenn's nichts anderes gibt. Frag Deine Hausärztin und/ode rPsychologin um Alternativen, wenn Du Psychiatrie nicht willst wegen dem Eingesperrt werden. Du bist übrigens kein Monster. Ich habe das Gefühl, aus Dir kommt nur etwas unkontrolliert raus, was Du jahrelang schlucken musstest...

lg

aire

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Mi Aug 03, 2011 1:39
von Caruso
Hi Naturelle !

Du bist ganz gewiß nicht zu einem Monster geworden. Da kommt nur ganz schön was zusammen .....

Es ist meine persönliche Meinung (und bitte nicht als Kritik verstehen), daß sich zwei Menschen in ähnlicher psychischer Mißlage zwar schneller finden, aber sich leider nicht gegenseitig helfen können. Im Gegenteil, der eine zieht den anderen runter, solange, bis beide einen Status erreicht haben, der eher destruktiv als förderlich ist. Du selber bist derzeit nicht in der Lage, einen labilen Menschen (und dies scheint Dein Freund ja wohl zu sein) zu stützen, weil Du selber für Dich selbst noch lange nicht die Kraft hast, diese Situation zu meistern. Diese Beziehung, die Du führst, ist kontraproduktiv und in meinen Augen gefährlich für Dich selbst. Die wenige Kraft, die Du hast, investierst Du nicht in Dich selber, sondern in eine Person, die selber Hilfe benötigt. Es ist selten, daß ich Beziehungen so deutlich werte, aber ich finde, an dieser Stelle ist dieses offene Wort nötig.

Alkohol ist eine Sekundär-Flucht, die nicht selten im Zusammenhang mit psychischen Krankheiten auftritt. Dies macht den Teufelskreis noch enger, weil die eine Sucht dazu dient, eine andere Sucht zu kompensieren. Es ist eine Verlagerung, Naturelle. Der Alkohol verdrängt die FA, also ist es gefühlt eine Verbesserung für Dich. De facto ist aber die Zweitsucht eine viel schlimmere, weil diese auch körperlich abhängig machen wird.

Ich schließe mich Aire und den Vorrednerinnen an - es besteht Handlungsbedarf für Dich ! Jetzt und gleich. Und ohne schuldhaftes Verzögern. Und vorallendingen geht es um Dich selbst. Um Dein Leben und nicht um das eines Freundes. Er ist für sein Handeln und Tun selbst verantwortlich, weil eine Verantwortung für Dich scheint er ja nicht zu sehen, oder kann es nicht sehen (und auch dieser Satz ist bitte ohne Vorwurf zu verstehen).

Nochmal, Naturelle - Du lebst im roten Bereich Deiner Drehzahl. Suizidale Gedanken fallen nicht so einfach vom Himmel, diese haben eine Ursache ! Und wenn man diese Ursache nicht selber in den Griff bekommen kann, dann ist es gut und wichtig, wenn man noch selber handeln kann. Also handle !!

Nicht für mich, nicht für Deinen Freund - sondern für Dich selber !!!

bin via PN, Facebook oder Telefon gerne für Dich da (ich glaube, Du hast alle Kontaktdaten .... :roll: :roll: )

alles Liebe für Dich

Caruso

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Mi Aug 03, 2011 8:49
von Colourful
Hey meine Liebe!

Ich kann mir aire und Caruso nur anschließen - du MUSST etwas machen. Bitte! Für dich!
Krisenintervention muss ja nicht unbedingt "geschlossen" sein.
Caruso hat geschrieben:Es ist meine persönliche Meinung (und bitte nicht als Kritik verstehen), daß sich zwei Menschen in ähnlicher psychischer Mißlage zwar schneller finden, aber sich leider nicht gegenseitig helfen können. Im Gegenteil, der eine zieht den anderen runter, solange, bis beide einen Status erreicht haben, der eher destruktiv als förderlich ist. Du selber bist derzeit nicht in der Lage, einen labilen Menschen (und dies scheint Dein Freund ja wohl zu sein) zu stützen, weil Du selber für Dich selbst noch lange nicht die Kraft hast, diese Situation zu meistern. Diese Beziehung, die Du führst, ist kontraproduktiv und in meinen Augen gefährlich für Dich selbst. Die wenige Kraft, die Du hast, investierst Du nicht in Dich selber, sondern in eine Person, die selber Hilfe benötigt. Es ist selten, daß ich Beziehungen so deutlich werte, aber ich finde, an dieser Stelle ist dieses offene Wort nötig.
Stimme dem zu, weiß natürlich, dass man das so aus der Ferne nicht beurteilen kann.

Liebe Grüße!

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Mi Aug 03, 2011 11:17
von aire
Caruso hat geschrieben:bin via PN, Facebook oder Telefon gerne für Dich da (ich glaube, Du hast alle Kontaktdaten .... :roll: :roll: )
Ich natürlich auch. Wenn Du Telefon durch "skype" ersetzt. Und falls Du überhaupt willst. ;) Wir kennen uns ja auch schon eine Zeit lang.

lg

aire

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Do Aug 04, 2011 0:53
von Naturelle
Danke euch allen,

bin gerade nach einem 11-Std-Arbeitstag heimgekommen.... war fast 14 Stunden ausm Haus, bin voll k.o. daher antworte ich heute nicht mehr.

Wollte nur danke sagen für eure Hilfe :D

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Do Aug 04, 2011 1:29
von Caruso
na ja - Hilfe war es nicht so wirklich richtig. 8)
Helfen kannst nur Du Dir selber.

Es war mehr so ... Meinungsäußerung aufgrund von dem, was Du geschrieben hast mit einem Hauch einer Wertung ... wobei der "Hauch" schon ziemlich subjektiv war, gebe ich ja zu. :roll:

Wünsche Dir eine gute Nacht und erst mal erholsamen Schlaf, Naturelle.

bis bald

Caruso

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Do Aug 04, 2011 12:13
von Naturelle
Natürlich ist es Hilfe :P
Zumindest eine Hilfe um zu wissen, dass ich jemandem zum reden hab und Menschen da sind, die sich drum scheren, wie's mir geht. Das hilft schon mal ungemein.

Ja.... Caruso und aire, ich finds auch superlieb von euch beiden mir anzubieten, dass ihr auch alternativ zum forum da seid :oops: :D
Und schön, dass du dich freust mich hier wieder zu sehen aire :D Dacht schon, merkt eh keiner, wenn ich ma weg bin :mrgreen:
Louve hat geschrieben: Im Gesamten würd ich aber schon sagen, dass dein verändertes Verhalten durch den ganzen Stress und Druck kommen kann. Ich hatte auch eine Phase, in der mich alles total schnell fertig gemacht hat (hatte mal eine Panikattake nachdem ich eine Wasserflasche ausgeschüttet hab!) und ich merk einfach, dass mich zu Zeiten, wo es mir besser geht, vieles gar nicht berührt, was mich sonst fertig macht!
Das beruhigt mich auch sehr. Gestern ging es mir auch wieder ziemlich gut, zumindest die ersten 9 Stunden während meiner Arbeitszeit. Mein Freund hat sich schon gewundert, weil ich wieder lieb und anhänglich war, wie er mich vor meinen dauernden Ausrastern kannte.
Na ja, dann musste ich 2 Überstunden schieben - mit Rückenschmerzen (mein Rücken ist derzeit voll mitgenommen, alles tut weh und Schwindel) und bei Regen aufm Roller - mein Zweitjob ist so'n Lieferjob bei ner rotgrünen bekannten Pizzakette... Bei Wind und Wetter Roller fahren, schwer schleppen, in 3.,4. Stock bepackt hochlaufen, im Laden zurück dann Putzen, Putzen, Putzen, Putzen und dauernd getreten zu werden bloß nicht zu trödeln.
Na ja, als ich dann 2 Stunden länger bleiben musste, sank meine Laune wieder schlagartig.

Was ich da einfach nur merkte: Sobald ich innere Ruhe hab, siehts mit Reizbarkeit und Heulerei auch anders aus.

Und heut ist sie ganz am Boden, da die Wohnung morgen fürn Vermeiter vorzeigbar sein muss :shock:

Irgendwie bleibt mir da grad keine Zeit über Auszeit nachzudenken -.-

@aire: Depression.... jaaaaa, ich weiß hab ich schon lange. Und ganz ehrlich: Ich hab meine Antidepressiva eigenmächtig ausgeschlichen und nehm seit 2 Wochen keine mehr, da ich die Schnauze voll hab seit über 2 Jahren diesen Chemiedreck zu schlucken... Ich versuchs grad mit Ignatia Globuli...

Zum Thema "Freund" komm ich später, muss jetzt mal hier weitermachen, bevor ich noch ganz hibbelig werde, weil ich hier "faul vom PC hocke"

Denke das Bild von ihm ist etwas falsch rübergekommen. Faul ist er echt nicht...

LG Naturelle

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Fr Aug 05, 2011 1:48
von aire
Hallo Naturelle,

[quote="Naturelle"]@aire: Depression.... jaaaaa, ich weiß hab ich schon lange. Und ganz ehrlich: Ich hab meine Antidepressiva eigenmächtig ausgeschlichen und nehm seit 2 Wochen keine mehr, da ich die Schnauze voll hab seit über 2 Jahren diesen Chemiedreck zu schlucken... Ich versuchs grad mit Ignatia Globuli.../quote]

"Chemiedreck schlucken". :roll: Also, wirklich, Du rauchst seit ich weiß nicht wann und soweit ich weiß ziemlich viel, aber die AD's setzt Du ab. :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: Muss ich da jetzt die Logik kapieren? :roll:

Ich will Dich ja nicht total demotivieren, aber ehrlich gesagt klingen Deine Probleme nicht nach etwas, was mit ein paar Kügelchen und Verdrängung gelöst werden könnte. :?

Was sollen wir denn da machen, wenn Du hundert Ausreden erfindest, keinen Fuß in ne psychosomatische Klinik o.ä. zu setzen? Wie wichtig können denn ein paar Staubfusseln und verstreute Bücher in Deiner Wohnung sein? :shock:

Und dass Dein Rücken auch im Eimer ist, sollte Dir auch zu denken geben...

:(

lg

aire

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Fr Aug 05, 2011 8:44
von H2000I
Meine liebe Naturelle,
dass du Hilfe für deine Psyche brauchst, da schließe ich mich voll und ganz meinen Vorredner an.
Aber wenn ich diesen Satz lese,
Ich fühl mich nur noch zunehmend überlastet mit Wohnung, Geldsorgen - überzogenes Konto, Schulden, etc...
schreit mich auch noch ein ganz großes Geldproblem an, welches dich voll und ganz belastet.
Hast du da nicht die Möglichkeit eine Schuldnerberatung aufzusuchen? Oder dir Hilfe und Unterstützung von einem guten Bekannten oder Verwandte zu suchen?

Ich sehe da nähmlich schon ein ganz starkes Problem darin, wenn man hilflos und ängstlich an den nächsten Tag denkt wo wieder irgend etwas zu bezahlen wäre odeer eine Abbuchung vom Konto erfolgen soll, wobei dort aber nix zum abbuchen ist.
Das sind Ängste und Sorgen, die ununterbrochen im Kopf herumschwirren. Wurscht was man gerade tut. Alleine der Alkohol verspricht uns ein wenig Betäubung und diese Sorgen kurz mal auszuschalten.
Achtung!!!!! Wie gesagt, eben mal kurz!!!! Das Problem wird dabei nicht geringer!!!!

Ja, und ich spreche hier aus eigener Erfahrung.....
Du hast hier schon mal anklingen lassen, dass du Geldsorgen hast, das tut ja bald mal wer.
Aber kannst du auch offen darüber reden, wie dich diese Gedanken auffressen?
Diese Ängste vor der nächsten Rechnung, diese Ängste vor den unbezahlten Rechnungen?
Da sieht man dann oft keinen Ausweg mehr. Und vor lauter Angst findet man auch keinen Plan, dieses zu ändern. Lass dir bei deinem Geldproblem helfen!!!!
Vielleicht kann man dein überzogenes Konto und alle Schulden auf einen Pott geben und dann eine monatliche Zahlung vereinbaren. So ist die Sache übersichtlicher für dich und die Ängste werden dadurch sicher auch kleiner.

Ich hatte nach meiner Scheidung ein massives Geldproblem und bin ehrlich gesagt auch kurz vom durchdrehen gewesen....Alkohol war damals auch ein großes Thema.
Unkontrollierte Weinkrämpfe und Depressionen waren an der Tagesordnung.

Bitte lass dir helfen, in jede Richtung, die nur möglich ist.

Alles alles Liebe
Hedi

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Fr Aug 05, 2011 10:12
von Naturelle
Ganz schnell hier noch:

Ich rauche seit fast 3 Monaten nicht mehr
und hab auch meine Ernährung umgestellt :!: Von Fastfood, Fertigdreck etc. auf frisches Obst, Gemüse, qualitativere Zutaten und vegetarisch.

So viel zum Chemiedreck :wink:

Re: Bin zum Monster geworden

Verfasst: Fr Aug 05, 2011 14:16
von aire
Herzlichen Glückwunsch und Entschuldigung. Schließlich kann selbst ich ja nicht immer auf dem aktuellsten Stand sein....

Und, war Dein Vermieter schon da?