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der Blick nach vorn...

Verfasst: So Jun 26, 2011 17:51
von Sonnenschein81
In meiner Vorstellung hab ich ja alle erklärt bzgl meiner ES. Es ist erst sehr kurzzeitig aber ich möchte raus bevor es Überhand nimmt...

Heute ist Tag 2 und es fiel mir erstaunlich leicht. Hab heute super Abendbrot gegessen mit den Kindern und meinem Mann. Meine Familie ist der Blick nach vorne!!

Trotzdem möchte ich eine ganz normal Diät weiter führen. Ich weiß, dass ich hier mein Gewicht nicht schreiben darf aber nur soviel, x - *kg sollen runter :D

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: So Jun 26, 2011 18:33
von joliana
bist du sicher, dass du diät + gegen die bulimie kämpfen wirklich kombinieren kannst?
ich glaube es nicht. durch das zwingende kalorieneinsparen "darfst" du dir noch weniger "fehltritte" erlauben, also sind FAs und kotzen vorprogrammiert...

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: So Jun 26, 2011 19:00
von aire
Ich glaube auch, dass die Diät und Bulimie bekämpfen baden gehen wird.... Entweder rutschst Du in die Magersucht, oder kriegst einen FA (mit kotzen). Ich tippe auf Letzteres....

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: So Jun 26, 2011 19:05
von jeany201081
Auch ich rate von einer Diät ab..Was hällst du stattdessen von einer Ernährungsumstellung..bringt auf jeden Fall auf die Dauer mehr..

Alles andere da kann ich mich meinen Vorgängerinnen nur anschließen..führt erneut zu einem scheitern..

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:14
von Sonnenschein81
Oh mensch, Mädels... vielen Dank für die aufmunternden Worte :wink:
"Meine" Diät ist eine Ernährungsumstellung. Ich esse gesünder und um 18 Uhr das letzte mal. Erstaunlicherweise hab ich mit diesem kleinen Trick ja schon "einige" KGs abgenommen.

Würde ich jetzt essen, wie ich lustig bin, ggf in mich rein schaufeln und zunehmen... weia, dann seh ich mich eher gefährdet, wieder zu falschen "Abnehmmethoden" zu greifen. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich mache einfach nur etwas fdh und versuche mein Gewicht wenigstens erst mal zu halten. Es wäre einfacher zu erklären wenn ich hier mit Zahlen arbeiten würde, dann würde man es eher verstehen. Ich habe ja nur wenige Tage bewusst erbrochen und kaum an Gewicht verloren, da ich kurz darauf wieder gegessen habe (FAs)...

Aber jetzt zum eigentlichem Thema... es fiel mir wieder sehr leicht heute. Kann gar nicht glauben, dass es (bis jetzt) so gut funktioniert. Wahrscheinlich hab ich wirklich rechtzeitig den Absprung geschafft. Trotzdem behalte ich für mich im Hinterkopf, dass ich eine Essstörung habe, auch wenn ich sie nicht mehr auslebe.

Die Angst vor den Folgeschäden (Zähne, Haut etc) schrecken sehr ab.
Ich hab sogar heute zu meiner Mama gesagt, dass ich mit dem jetzigen Gewicht auch ganz gut leben könnte. ich erwische mich zwar immernoch dabei, dass ich mich viel vergleiche mit anderen aber ich glaube, dazu braucht man nicht krank sein, das ist wohl Frauendenken 8)

Danke fürs Zuhören/Lesen :D

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:20
von Nancy101
Am Anfang klang das grad vernünftig bis du geschrieben hast....du machst eben etwas fdh...

Das Problem dabei: FDH ist die größte Ernährunglüge die es gibt. Du entziehst deinem Körper jede Menge Nährstoffe weil du ihm zu wenig Essen zufügst. Folge: Heißhunger oder auch gar normaler Hunger ---> Dann wirst du essen weil man dies auf Dauer nicht durchhält -> man isst zuviel!

Sowas nennt man den Kreislauf jeder Diät.

Ich glaube Ziel sollte es sein, sich ausreichend Kalorien zuzufügen sprich eben abhängig von Größe, Gewicht, Alter usw.
Sport ist da so ein Zaubermittel.

Das soll dich böse gemeint sein aber es ist einfach nicht zu vereinbaren.

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:23
von joliana
wenn du in deinem beitrag begeistert schreibst, dass du mit deiner neuen diät abgenommen hast, dann musst du dich nicht über diese reaktionen wundern ;) schließlich ist das hier immer noch ein forum, in dem die meisten gegen den abnehmdrang kämpfen.

wenn es dir gut geht und du auf diese weise den FAs entgeht, dann ist das gut so. jedoch ist fdh immer noch die hälfte. die hälfte von was, frage ich mich? ich kann natürlich nicht beurteilen wieviel oder wie gut du isst... wenn du sagst du isst gesund, dann glaube ich dir natürlich. aber trotzdem hoffe ich dass du irgendwann auch mal dahin kommst zu akzeptieren wie du aussiehst, und nicht deinen körper weiter verändern willst.

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:25
von Nancy101
Ja, okay also ich beziehe jetzt fdh auf den normalen Bedarf. Wenn du vorher natürlich doppelt soviel gegessen hast ist das ja in Ordnung.
Aber irgendwas lässt mich zweifeln. Da muss man glaube ich aufpassen.
Ich hab mir häufig selbst was vorgemacht, damit ich es nicht wahrhaben musste.

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:29
von Sonnenschein81
Hallo
nein ich fasse das auch nicht böse auf von dir :wink:
aber ich denke, hier sind viele sehr verbissen und pessimistisch, haben ja viele auch sehr schreckliche "Schicksale", so dass der Optimismus auf der Strecke bleibt.

Ich frühstücke völlig normal, esse Mittag und Abendbrot, nasche zwischendurch. Ich trinke halt möglichst nur selter und nach 18 Uhr, versuche ich nichts mehr zu essen. Wenn es mal was ist, reichen mir auch 1-2 Stückchen von was auch immer und dann ist das gut.
mit FDH mein ich z. B. das Mittagessen. Ich esse eine Portion, dann bin ich satt - Punkt! früher hab ich einfach - warum auch immer - mit Nachschlag geholt - ohne Hunger zu haben. Das versuch ich zu vermeiden.

Also nächster versuch: Ich esse nicht mehr übermäßig sondern normal... hört sich jetzt besser an oder??

Mein Problem zur Zeit ist, dass ich mich den ganzen Tag wohl fühle und motiviert bin und abends wenn ich hier lese (jetzt z. B.) mich das alles entmutigt... ich schaffe das alles, ich will das unbedingt. Ich bin so glücklich mit meiner Familie drüber reden zu können... Ich höre gerne Meinungen aber im Internet ist es leider oft schwierig, das nicht falsch zu verstehen.

Ich habe keine 14 Tage (darf ich das schreiben?) mich wissentlich übergeben... daher denke ich, dass ich den Absprung noch rechtzeitig geschafft habe... werde das Thema aber nicht unterschätzen.
LG

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:34
von Sonnenschein81
joliana hat geschrieben:wenn du in deinem beitrag begeistert schreibst, dass du mit deiner neuen diät abgenommen hast, dann musst du dich nicht über diese reaktionen wundern ;) schließlich ist das hier immer noch ein forum, in dem die meisten gegen den abnehmdrang kämpfen.

wenn es dir gut geht und du auf diese weise den FAs entgeht, dann ist das gut so. jedoch ist fdh immer noch die hälfte. die hälfte von was, frage ich mich? ich kann natürlich nicht beurteilen wieviel oder wie gut du isst... wenn du sagst du isst gesund, dann glaube ich dir natürlich. aber trotzdem hoffe ich dass du irgendwann auch mal dahin kommst zu akzeptieren wie du aussiehst, und nicht deinen körper weiter verändern willst.
Ich darf ja leider mein Gewicht nicht schreiben... es geht wirklich nur um ganz wenig, ich möchte nur gerne mein Gewicht halten und vielleicht noch "etwas" abnehmen. Ganz schlank möchte ich gar nicht sein, ich nehme nämlich an den falschen Stellen ab und da wäre mein Mann sicher nicht glücklich drüber :wink:

Nee im Ernst... es geht mir gut und wenn ich so bleibe, wie ich bin, dann ist das auch ok... ich werde so geliebt und wenn ich in den Spiegel gucke, bin ich nicht unglücklich. Ich habe auch schon lange gelernt, meine guten Seiten zu sehen.

Ich danke dir trotzdem für deine Anmerkung, vielleicht nehme ich auch einiges zu schnell böse auf. Das sollte so nicht sein :D
LG

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:37
von Nancy101
Oh okay, das klingt ja ganz anders und vernünftig.
Viele sehen das hier sehr verbissen weil sie wie ich ebenfalls schon sehr sehr lange krank sind. Man will gesund werden aber der Weg ist lang und schwer. Ich glaube man muss es verbissen sehen.

Bei dir ist es ja noch nicht lange und ich glaube ebenfalls das du deinen Weg hinaus finden wirst. Du hast den Vorteil es früh ernst genommen zu haben. Ich zb. wollte jahrelang nicht einsehen dass ich krank bin.

Wenn dich das Forum eher negativ beeinflusst solltest du glaub ich weniger hier lesen. Oder nur bestimmte Beiträge. Ich drück dir jedenfalls die Daumen.

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:43
von Sonnenschein81
Nancy101 hat geschrieben:Oh okay, das klingt ja ganz anders und vernünftig.
Viele sehen das hier sehr verbissen weil sie wie ich ebenfalls schon sehr sehr lange krank sind. Man will gesund werden aber der Weg ist lang und schwer. Ich glaube man muss es verbissen sehen.

Bei dir ist es ja noch nicht lange und ich glaube ebenfalls das du deinen Weg hinaus finden wirst. Du hast den Vorteil es früh ernst genommen zu haben. Ich zb. wollte jahrelang nicht einsehen dass ich krank bin.

Wenn dich das Forum eher negativ beeinflusst solltest du glaub ich weniger hier lesen. Oder nur bestimmte Beiträge. Ich drück dir jedenfalls die Daumen.
Danke, ich muss hier wohl noch lernen zu schreiben :roll: bin ja noch neu...
Das hast du schön geschrieben. Ich glaube so fest daran und hab so viele Ziele und werde versuchen, hier nicht alles aufzusaugen. Manches Schicksal nimmt mich schon sehr mit. Gerade die Leute, die in Therapie gehen.

Vielleicht sollte man sich wirklich so respektieren, wie man ist. Ich würde es natürlich als schönen Nebeneffekt sehen, dieses Gewicht gerade zu halten. Denn das habe ich mir vor dem Übergeben erkämpft.

Alles wird gut :D

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:49
von Nancy101
Man muss lernen den Körper zu akzeptieren. Das können meist auch gesunde Menschen nicht so recht. Ist heutzutage wohl ein weit verbreitetes Problem. Wen wundert das?

Ich weiß natürlich jetzt dein Gewicht nicht aber wenn es ein gesundes, ausreichendes Gewicht ist (und danach klang es ja) dann kannst du das auch ohne die blöde Krankheit halten.
Ich halte meins auch mit dem Essplan der Klinik. Auch wenn ich momentan wieder sehr mit mir kämpfe und es häufiger daneben geht.

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 18:57
von Sonnenschein81
Ja ich bin normalgewichtig + ein kleines bisschen... so darf ich das wohl schreiben :wink:
ich bin leider so ein Langeweile-Esser... "nichts zu tun, was könnt ich denn essen" :roll:
Da muss ich noch dran arbeiten. Vielleicht mehr Putzen oder so 8)

darf ich nach deiner Geschichte fragen? Gerne auch per pn
LG

Re: der Blick nach vorn...

Verfasst: Mo Jun 27, 2011 19:09
von Nancy101
Ich kann die hier auch gerne schreiben. Ich hoffe nur, dass das dir nicht zu nah geht. Deshalb vorweg: Ich bin in Behandlung und hab helfende Hände :wink: :D

Ich hab mein ganzes Leben Essen als etwas Böses betrachtet. Woher das so richtig kommt weiß niemand. Ich habe jedes Problem sofort am Essen ausgelassen. Als Kind mit Essen verweigern. Mit 11 fing ich an das mit mehr Essen zu kompensieren. Ich nahm zu. Ich war als Kind immer stark untergewichtig was aber eine körperliche Erkrankung zum Ursprung hatte.
Ich nahm dann immer weiter zu. War dann normalgewichtig. Mein Vater war Alkoholiker, verprügelte meine Mutter und ich schaute zu. Ich fühlte mich als Kind natürlich hilflos. So fühl ich mich auch heute als 22jährige. Dieses Gefühl ging nie weg.
Ich weiß nicht wieso aber mit 12 fing ich an mich zum übergeben zu bringen. Ich glaub heute, dass es um Aufmerksamkeit ging. Es war auch nie so, dass es mir tatsächlich um dünn sein ging. Bei mir ging es eher um gesehen werden. Später um sterben.
Jedenfalls übergab ich mich weiterhin regelmäßig. Irgendwann wurde aus dem Viel essen richtige Essanfälle. In der Schule hatte ich es nicht leicht. Ich wurde als "anders" wahrgenommen und behandelt. Mit 13 fing es an in richtiges Mobbing auszuarten. Ich wurde verprügelt und beschimpft.
Mit 14 zogen meine Mutter und ich über Nacht aus und in einer andere Stadt. Mein Vater sagte darauf "Wenn ihr jetzt geht bring ich mich heute um." Wir gingen dennoch. Die Nacht war schrecklich. Mein vater lebt übrigens noch. Allerdings ist der Kontakt gleich 0.

Eigentlich war das genau richtig so. Alles wurde besser. Meine neue Schule war toll. Ich war sogar beliebt. Mein Essverhalten änderte sich nicht. Komischerweise. Warscheinlich war ich tatsächlich irgendwie seelisch abhängig. Mit 15 fiel ich in der Schule häufig um. Dann erwischte mich meine Mutter überm Klo hängend. Ich verbrachte 6 Wochen in der Kinderpsychiatrie. Dort verweigerte ich das Essen. Das war den Schwestern auch völlig egal. Ich war ja normalgewichtig. Dann ist das ja nicht schlimm. :roll: Leider hatten die 0 Ahnung. Ich hungerte zuhause weiter und landete 2 Monate später nochmal in einer anderen Kinderpsychiatrie.
Danach war ich jahrelang in ambulanter Behandlung. Es war besser aber lange nicht gut. Immernoch hatte ich Fressanfälle, übergab mich, hungerte und nahm auch Abführmittel.
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