Leddak`s Hirn
Verfasst: Do Jun 23, 2011 21:09
Hallo Zusammen,
ich habs ja schon im Vorstellungsthread erwähnt, dass ich mir erlaube einen Thread für meine Geschichte zu eröffnen, in den ich dann auch gern alles packen möchte, was mir so auf der Seele brennt.
Zum einen hoffe ich, es dient der Übersicht und zum anderen hoffe ich sehr, dass ich damit nicht anmassend bin.
Schon länger hab ich mir Gedanken drüber gemacht wie ich es alles beschreibe / schreibe / zusammenfasse und vielleicht ist es nicht ungeschickt, wenn man sich einfach so kleine "Päckchen" zu einzelnen Themen macht.
Wie heute zum Beispiel: was bedeutet generell Essen für mich, was bedeutet die Zahl auf der Waage für mich?
Ich gehöre zu den Menschen die Essen lieben, auch alles essen (auch gut vertragen) und für ihr Leben gern auch Essen von fremden Kulturen probieren etc.
Selbst in meiner Kindheit wurde Essen schnell zum Hauptthema: aufgewachsen in der ehemaligen DDR passte ich aufgrund meiner "ehr zarten" Statur nicht so ganz in den -wie sagt man?- "Fünfjahresplan";-) und so wurde ich zwei Mal für mehrere Wochen weit weg von meinen Eltern in eine Kur geschickt zum Zunehmen. Beim ersten Mal war ich vier, beim zweiten Mal sieben Jahre alt und die Kuraufenthalte waren jedes Mal die Hölle für mich. Net wegen dem Essen aber die Trennung von meinen Eltern, die strengen Tanten, die dort über uns Kinder wachten, die Verbote die sie erteilten....schlimm.
Naja und meine Eltern leben halt auf dem Land, da wird schwer gearbeitet und halt auch entsprechend gegessen. Vier Mahlzeiten am Tag sind dort an der Tagesordnung und die Mahlzeiten sind reichhaltig - so sehr, dass ich jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuche (aufgrund der sehr grossen Entfernung sind nur Besuche über mehrere Tage möglich) schon einen Horror davor hab.
Jetzt kommt das fürchterliche Dilemma: ich esse ja auch mit und es ist sooo verdammt lecker
und gleichzeitg hasse ich mich, hasse *kg die sich dann langsam aber sicher anlagern, hasse mich weil ich mich wegen dem Essen hasse, bin gereizt und die Grundstimmung ist ehr bescheiden.
Fragt mich net warum ich dann net einfach mal eine Mahlzeit ausfallen lasse oder einfach nur weniger auf den Teller lege - für mich ist das mittlerweile fast unmöglich geworden.
Die Gründe dafür sind ja vielen von Euch selbst bekannt: "ach jetzt ist es auch egal, du hast nun schon versagt, also kannste auch weiterschaufeln.....- ja und morgen dann, oder wenn die Tage vorbei sind, dann wird einfach wieder "mehr auf die Ernährung geachtet" = GEHUNGERT.
Mit dieser Geschichte habe ich auch im Alltag ziemlich Probleme: normal habe ich meinen kleinen Ernährungsplan für den Tag im Kopf, sobald ich aber schon zum Frühstück etwas zu mir nehme was auf einer verbotenen Liste für mich steht ist der Tag gelaufen - ich schaufle alles in mich hinein was net niet- und nagelfest ist, selbst Zeugs was ich sonst garnet so gern hab!!! (Leider liegt in einem Krankenhaus meistens auch noch sehr viel Zeugs aus meiner "Verbotsliste" rum) Ich fresse also weiter....den ganzen Tag, obwohl ich satt bin - ja obwohl mir bereits der Magen weh tut und dieses elendige Völlegefühl nun überhaupt nicht mehr angenehm ist, um weiter zu arbeiten.
Der Tag danach wird dann eben wieder mit einem agressiven Fasten verbracht und der Tag drauf auch...usw.
Angefangen hat meine ES mal mit einer Diät (schnell mal eben ein paar Pfunde verlieren) ABER bitte wirklich SCHNELL - ich gehöre zu den wirklich ungedudigen Menschen in allen Lebenslagen.
Um eben auch schnell an eine Gewichtreduktion zu kommen, wurde das Essen auch gewaltig reduziert.
Ausser an den Wochenenden (ich führe seit sieben Jahren eine WE - Beziehung), da sollte mein Freund ja nix mitbekommen, da habe ich wieder normal gegessen.
Ich kann Euch sagen: ich hab nur noch für diese Wochenenden gelebt....die Sonntagabende schon angefangen zu zählen - wieviele Tage fasten bis endlich wieder Freitag ist. Ja klar und schon Tage vorher war ich schwer am überlegen was ich kochen könnte, wo wir essen gehen könnten....und irgendwann wurde diese Liste erweitert: welche Tafel Schoki zieh ich mir an dem WE denn noch rein und welchen Kuchen und welche Vor-vor-Speise zur eigentlich Vorspeise eines Abendmenüs usw.
Mein Freund muss doch irgendwann mal was bemerkt haben? Immerhin hab ich angefangen für zwei Personen in so rauen Mengen zu kochen, als würde gleich noch eine ganze Armee vorbei kommen.
Keine Ahnung ob er wirklich je was bemerkt hat - gesagt hat er nie was und auch als ich ihm alles nach und nach von allein erzählte, blieb er in seinen Ratschlägen ehr rational, verhalten...ruhig (versteht mich net falsch, ich nehms ihm nicht übel - er ist einer der liebsten Menschen der Welt, nur so schwer greifbare Dinge wie eine ES, die sich irgendwann nur noch im Kopf abspielt... dafür ist er einfach nicht gemacht). Ich denke mittlerweile ist er sogar ganz froh, wenn ich an den WE`s alles nur so reinschaufle, damit ich überhaupt was esse, dann die Fastenresultate am Ende einer Woche hat er ja oft genug gesehen.
Ja das Resultat ist auch so ein merkwürdiges Ding. Vor sechs Jahren hatte ich im Traum kein Problem mit der Zahl auf der Waage, mit der ich heute ein gewaltiges Problem habe - selbst dann noch, wenn sie noch *kg entfernt ist. Was zum Henker ist nur in mir geschehen, dass ich das nun plötzlich nicht mehr akzeptieren kann?
Klar es gefiel mir tenedentiell schon immer mehr, wenn jemand sehr schlank ist (mir ganz persönlich jetzt) und die Zahlen, die ich dann zu "Spitzenzeiten" auf die Waage zauberte, die waren einfach nur krass und mein Körper dazu...für mich persönlich super - für alle anderen nur noch ein Hungerhaken.
Dieses Gefühl, was man dann dabei hat - ich meine diesen bald schon euphorischen Rauschzustand (wow so wenig Gewicht, so ein cooler Körper...und dennoch soo leistungsfähig) der fühlte sich für mich immer am Besten an. Net mal das Essen was ich mir erlaubte konnte da mithalten und dennoch wollte ich beides.
Ich hoffe Ihr wisste was ich meine: auf der einen Seite war man soo (trügerisch) tapfer und hat "was Tolles" auf der Waage geleistet, war voller Disziplin - man hätte also quasi mal wieder ein richtig leckeres Essen verdient....auf der anderen Seite weiss man eben auch, wie schlecht und schuldig man sich hinterher fühlt und es passt dennoch haufenweise Essen mehr rein, als das Erlaubte Abendessen.....weil eigentlich war das ja auch schon wieder zu viel und man hat auch hier schon wieder versagt, da kommts doch auf das halbe Schwein auf Toast zusätzlich zum Abendessen ja nun auch net mehr an....
Ich hoffe ich konnte das einigermassen erklären.
Für mich ist es ein riesen Kampf....und meinem Hirn ist es nur am Arbeiten: soll ich, soll ich nicht? darf ich, darf ich nicht? Und überhaupt wieviele kcal wären das denn jetzt und wie werd ich sie wieder los??? Wieso war ich nur wieder so schwach?! Wieso schaff ich es net mal mit einer normalen Mahlzeit so wie früher?
Es ist vielleicht ein bisschen viel drum rum Geschwafel geworden aber danke an alle die sich die Zeit nehmen und meine Geschichte auch lesen
- allein die Länge des Beitrages zeigt mir schon wieder welche Hauptrolle das Essen bei mir eingenommen hat.
Grüsse die Leddak
ich habs ja schon im Vorstellungsthread erwähnt, dass ich mir erlaube einen Thread für meine Geschichte zu eröffnen, in den ich dann auch gern alles packen möchte, was mir so auf der Seele brennt.
Zum einen hoffe ich, es dient der Übersicht und zum anderen hoffe ich sehr, dass ich damit nicht anmassend bin.
Schon länger hab ich mir Gedanken drüber gemacht wie ich es alles beschreibe / schreibe / zusammenfasse und vielleicht ist es nicht ungeschickt, wenn man sich einfach so kleine "Päckchen" zu einzelnen Themen macht.
Wie heute zum Beispiel: was bedeutet generell Essen für mich, was bedeutet die Zahl auf der Waage für mich?
Ich gehöre zu den Menschen die Essen lieben, auch alles essen (auch gut vertragen) und für ihr Leben gern auch Essen von fremden Kulturen probieren etc.
Selbst in meiner Kindheit wurde Essen schnell zum Hauptthema: aufgewachsen in der ehemaligen DDR passte ich aufgrund meiner "ehr zarten" Statur nicht so ganz in den -wie sagt man?- "Fünfjahresplan";-) und so wurde ich zwei Mal für mehrere Wochen weit weg von meinen Eltern in eine Kur geschickt zum Zunehmen. Beim ersten Mal war ich vier, beim zweiten Mal sieben Jahre alt und die Kuraufenthalte waren jedes Mal die Hölle für mich. Net wegen dem Essen aber die Trennung von meinen Eltern, die strengen Tanten, die dort über uns Kinder wachten, die Verbote die sie erteilten....schlimm.
Naja und meine Eltern leben halt auf dem Land, da wird schwer gearbeitet und halt auch entsprechend gegessen. Vier Mahlzeiten am Tag sind dort an der Tagesordnung und die Mahlzeiten sind reichhaltig - so sehr, dass ich jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuche (aufgrund der sehr grossen Entfernung sind nur Besuche über mehrere Tage möglich) schon einen Horror davor hab.
Jetzt kommt das fürchterliche Dilemma: ich esse ja auch mit und es ist sooo verdammt lecker

Fragt mich net warum ich dann net einfach mal eine Mahlzeit ausfallen lasse oder einfach nur weniger auf den Teller lege - für mich ist das mittlerweile fast unmöglich geworden.
Die Gründe dafür sind ja vielen von Euch selbst bekannt: "ach jetzt ist es auch egal, du hast nun schon versagt, also kannste auch weiterschaufeln.....- ja und morgen dann, oder wenn die Tage vorbei sind, dann wird einfach wieder "mehr auf die Ernährung geachtet" = GEHUNGERT.
Mit dieser Geschichte habe ich auch im Alltag ziemlich Probleme: normal habe ich meinen kleinen Ernährungsplan für den Tag im Kopf, sobald ich aber schon zum Frühstück etwas zu mir nehme was auf einer verbotenen Liste für mich steht ist der Tag gelaufen - ich schaufle alles in mich hinein was net niet- und nagelfest ist, selbst Zeugs was ich sonst garnet so gern hab!!! (Leider liegt in einem Krankenhaus meistens auch noch sehr viel Zeugs aus meiner "Verbotsliste" rum) Ich fresse also weiter....den ganzen Tag, obwohl ich satt bin - ja obwohl mir bereits der Magen weh tut und dieses elendige Völlegefühl nun überhaupt nicht mehr angenehm ist, um weiter zu arbeiten.
Der Tag danach wird dann eben wieder mit einem agressiven Fasten verbracht und der Tag drauf auch...usw.
Angefangen hat meine ES mal mit einer Diät (schnell mal eben ein paar Pfunde verlieren) ABER bitte wirklich SCHNELL - ich gehöre zu den wirklich ungedudigen Menschen in allen Lebenslagen.
Um eben auch schnell an eine Gewichtreduktion zu kommen, wurde das Essen auch gewaltig reduziert.
Ausser an den Wochenenden (ich führe seit sieben Jahren eine WE - Beziehung), da sollte mein Freund ja nix mitbekommen, da habe ich wieder normal gegessen.
Ich kann Euch sagen: ich hab nur noch für diese Wochenenden gelebt....die Sonntagabende schon angefangen zu zählen - wieviele Tage fasten bis endlich wieder Freitag ist. Ja klar und schon Tage vorher war ich schwer am überlegen was ich kochen könnte, wo wir essen gehen könnten....und irgendwann wurde diese Liste erweitert: welche Tafel Schoki zieh ich mir an dem WE denn noch rein und welchen Kuchen und welche Vor-vor-Speise zur eigentlich Vorspeise eines Abendmenüs usw.
Mein Freund muss doch irgendwann mal was bemerkt haben? Immerhin hab ich angefangen für zwei Personen in so rauen Mengen zu kochen, als würde gleich noch eine ganze Armee vorbei kommen.
Keine Ahnung ob er wirklich je was bemerkt hat - gesagt hat er nie was und auch als ich ihm alles nach und nach von allein erzählte, blieb er in seinen Ratschlägen ehr rational, verhalten...ruhig (versteht mich net falsch, ich nehms ihm nicht übel - er ist einer der liebsten Menschen der Welt, nur so schwer greifbare Dinge wie eine ES, die sich irgendwann nur noch im Kopf abspielt... dafür ist er einfach nicht gemacht). Ich denke mittlerweile ist er sogar ganz froh, wenn ich an den WE`s alles nur so reinschaufle, damit ich überhaupt was esse, dann die Fastenresultate am Ende einer Woche hat er ja oft genug gesehen.
Ja das Resultat ist auch so ein merkwürdiges Ding. Vor sechs Jahren hatte ich im Traum kein Problem mit der Zahl auf der Waage, mit der ich heute ein gewaltiges Problem habe - selbst dann noch, wenn sie noch *kg entfernt ist. Was zum Henker ist nur in mir geschehen, dass ich das nun plötzlich nicht mehr akzeptieren kann?
Klar es gefiel mir tenedentiell schon immer mehr, wenn jemand sehr schlank ist (mir ganz persönlich jetzt) und die Zahlen, die ich dann zu "Spitzenzeiten" auf die Waage zauberte, die waren einfach nur krass und mein Körper dazu...für mich persönlich super - für alle anderen nur noch ein Hungerhaken.
Dieses Gefühl, was man dann dabei hat - ich meine diesen bald schon euphorischen Rauschzustand (wow so wenig Gewicht, so ein cooler Körper...und dennoch soo leistungsfähig) der fühlte sich für mich immer am Besten an. Net mal das Essen was ich mir erlaubte konnte da mithalten und dennoch wollte ich beides.
Ich hoffe Ihr wisste was ich meine: auf der einen Seite war man soo (trügerisch) tapfer und hat "was Tolles" auf der Waage geleistet, war voller Disziplin - man hätte also quasi mal wieder ein richtig leckeres Essen verdient....auf der anderen Seite weiss man eben auch, wie schlecht und schuldig man sich hinterher fühlt und es passt dennoch haufenweise Essen mehr rein, als das Erlaubte Abendessen.....weil eigentlich war das ja auch schon wieder zu viel und man hat auch hier schon wieder versagt, da kommts doch auf das halbe Schwein auf Toast zusätzlich zum Abendessen ja nun auch net mehr an....

Ich hoffe ich konnte das einigermassen erklären.
Für mich ist es ein riesen Kampf....und meinem Hirn ist es nur am Arbeiten: soll ich, soll ich nicht? darf ich, darf ich nicht? Und überhaupt wieviele kcal wären das denn jetzt und wie werd ich sie wieder los??? Wieso war ich nur wieder so schwach?! Wieso schaff ich es net mal mit einer normalen Mahlzeit so wie früher?

Es ist vielleicht ein bisschen viel drum rum Geschwafel geworden aber danke an alle die sich die Zeit nehmen und meine Geschichte auch lesen

Grüsse die Leddak