Hey, ich beteilige mich auch mal.
Meine Ausbruchsgedanken sind schon sehr lange da. Spätestens ab dem Grundschulalter wollte ich einfach in den Wald ziehen, einfach mal aus dem normalen Leben verschwinden. Eben was ganz Neues anfangen.
Und ich habe immer wieder über Wege nachgedacht, wie man das verwirklichen könnte. Später bin ich viel geritten, und habe bei jedem Ausritt den Wald danach gescannt, wo es sich denn gut leben ließe.
Verwirklicht habe ich das nicht.
Allerdings bin ich später gelegentlich mal ausgebrochen, seltener, als ich es im Kopf gern gemacht hätte, aber es kam doch vor.
Kurz vor meinem Abi bin ich spontan eine Woche in den Urlaub gefahren, allein zum Campen mit einer Gruppe, die ich nicht kannte. Ausbruch aus all dem wahnsinnigen Lerngetue, das die anderen so machten.
Dann anderthalb Jahre später nach der Trennung von meinem Freund bin ich zwei Wochen in den Süden gefahren und hab im Freien an einem Strand gepennt. Lauter Penner kennengelernt und ein paar junge Leute, die das freiwillig länger machten, so mit Anlehnung an die Hippie-Bewegung. Es war schon eine tolle Erfahrung, auch wenn ein paar extreme Situationen dabei waren.
Und letztes Jahr bin ich mal eben spontan aus der Uni und dem Alltag ausgebrochen und war als Aupair weg.
Naja, die große Änderung hat es nie gebracht, und ich träume immer noch vom großen Ausbruch, der alles ändert, denke, ich habe irgendwas nicht richtig, nicht extrem genug gemacht, als dass es eine Veränderung hervorrufen könnte.
Und so langsam habe ich ja die naheliegenden Sachen durch, Südeuropa und so, und jetzt spuken Asien und Afrika in meinem Kopf rum.
Aber ich habe mich schon geändert, irgendwie, hatte viel Zeit, über mich nachzudenken, habe spannende Erfahrungen gemacht, habe mir selber bewiesen, dass ich fähig zu besonderen Dingen bin.
Und mein Ausbruchsdrang ist nicht mehr ganz so groß. Im Moment versuche ich mir erst mal, ein Leben hier einzurichten, Uni, Job usw. Und breche aus, indem ich mit dem Fahrrad zur Uni fahre, auch wenn es regnet und das sonst keiner machen würde, und mich dann absichtlich verfahre, und nicht auf die Uhr gucke, und die ganzen süßen kleinen Waldwege kennen lerne. Kurzurlaub am Nachmittag
