Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#1
Hallo ihr Lieben!

Ja, ich habe schon lange nicht mehr im Forum geschrieben - das tut mir auch irgendwie Leid, da ich jetzt das Gefühl habe, hier nur zu "nehmen" und nicht zu "geben". Aber ich kam in der Vergangenheit einfach nicht klar mit der Fülle an Gedanken hier, da halt oft auch triggernde Sachen geschrieben werden.

Aber ich merke, dass mir derzeit der Austausch mit Betroffenen fehlt. Daher hoffe ich, die triggernden Dinge hier auszublenden und mich konstruktiv austauschen zu können.

Also was mir im Moment ganz besonders am Herzen liegt, ist, wie sich meine Symptome entwickelt haben. Ich hoffe ich schreibe nicht zu viel, probiere das Problem aber mal darzustellen:
Wenn ich in letzter Zeit (und das geht jetzt schon einige Monate so) einen FA habe, erbreche ich nicht gleich. Ich ziehe das Ganze extrem hinaus, sodass Stunden vergehen und ich oft (oh mein Gott, das ist mir so peinlich...) erst um 3:00 Uhr in der Früh mich aufraffe und erbrechen gehe. Es ist für mich zu einer riesen Überwindung geworden, einfach unglaublich anstrengend. Dann fehlt mir natürlich einiges an Schlaf - wenn es irgendwie geht, und ich nicht unbedingt auf die Uni muss, schlafe ich dann auch bis zum Nachmittag.

Ich habe das Thema auch in der Therapie besprochen, aber es ist mir selbst dort so peinlich, und ich bin auch so wütend auf mich selbst, dass ich es einfach nicht ändern kann (das ist genauso wie wenn man sich vornimmt keinen FA zu haben, es passiert trotzdem). Die Bulimie nimmt mir dadurch so viel an Lebenskraft, sie nimmt irgendwie noch viel mehr Platz ein als früher.

Ich glaube schon irgendwie zu wissen, was der Grund ist, dass sich das so entwickelt hat: Ich "lulle" mich ein. So vollgefüllt kann ich einfach gar nichts mehr spüren, ich mache mich taub. Und um dieses Gefühl ja nicht loszuwerden, ziehe ich es eben so lange hinaus. Irgendwo ist es auch eine Art Selbstverletzung, mir den notwendigen Schlaf einfach nicht zu geben, mich so lange wach zu halten bis ich nicht mehr kann.

Ich habe einfach Angst, dass sich das nun immer noch mehr verschlimmert, und da ich ja nun mal nicht einfach von heute auf morgen die FA lassen kann, breche ich mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann zusammen.
Derzeit schaffe ich es gerade noch, die Pflichttermine an der Uni wahrzunehmen, da diese erst am Nachmittag sind. Aber je näher die Prüfungszeit kommt, desto mehr übermannt mich die Angst, denn so wie es jetzt ist kann ich mich überhaupt nicht aufs Lernen konzentrieren.

Nun, wenn es jemand geschafft hat sich bis hier durchzukämpfen: Habt ihr irgendeine Idee, wie ich es schaffen kann, zumindest die FA nicht so extrem ausarten zu lassen? Denn das sich vornehmen, heute mal nicht so lange zu warten, um zu einer normalen Zeit schlafen zu gehen, klappt nicht.
Meine einzige Idee wäre, mal wirklich zu versuchen wenn ich einen FA habe, jegliche Ablenkung, also den Fernseher, das Handy usw. abzudrehen (damit lenke ich mich nämlich sonst immer in der Zeit zwischen Essen und Erbrechen ab). Die Frage ist nur, ob ich das wirklich aushalte, da ich dann quasi meinen eigenen Gedanken beim Essen ausgeliefert bin.

Jedes Kommentar, jede Idee, würde mir helfen. Alleine zu wissen, dass ich hier wirklich ehrlich sein kann, und es jemand weiß, hilft schon.

Liebe Grüße
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#3
kann deine Verzweiflung nachvollziehen
Danke Christinel :) alleine dieser Satz hilft schon, nimmt schon ein bisschen von der großen Last von mir!

Liebe Grüße
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#4
hey, kopf hoch mädel!!

hab das selbst ein halbes jahr lang fast täglich bis 3 oder 5 uhr früh gemacht und hatte aber auf der uni pflichtpraktika in der früh ( und das mo bis fr von 8 bis halb 12 ) und danach noch bis 4 vorlesungen.

und ich habs auch geschafft! hab dann in der vorlesung geschlafen :D hehe ...um zum ernst zurückzukehren... ich hab monatelang unter der woche im durchschnitt nur 4 stunden geschlafen. und ich hab dieses verdammte jahr auf der uni mit allen prüfungen GESCHAFFT!!

ich glaub irgendwie, dass wir bulimikerInnen alle von natur aus sehr sehr starke und widerstandsfähige menschen sind. zumindest sind unsere körper an starke beanspruchung gewöhnt.

mir hat in der zeit nichts geholfen. in letzter zeit hab ich untertags mehr zeit für FAs. außerdem versuch ich meine freizeit gut durchzuplanen, dass ich gar keine zeit hab und nicht vor 22 uhr heimkomm. ich versuch immer, nichts zum essen zuhause zu haben außer 2 stück obst und suppenwürfel. es wäre mir meist eine größere Überwindung um halb 11 den pizzaservice anzurufen, der nur mehr 30 minuten liefern kann... ;)

und dann bin ich auch ganz glücklich über 4 tassen klare suppe mit getrockneten kräutern drin- da hab ich kein schlechtes gewissen, wenn das drin bleibt ;)

eine aufgabe an DICH:
schreib mir, was dich so erschöpft hat an dem tag, dass du SOOOOO lust auf essen hast??!!!
schreib mir, EINEN einzigen Satz, der deine Stimmung, dein Befinden besxchreibt!!!
und ich werd SOFORT antworten wenn ich deine mail erhalte!!!
DAS SCHAFFST DU!!!

EINEN SATZ!!!

lg lina

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#5
Liebe Lina!

Oh mein Gott, du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich grade heule! Und das sind keine Verzweiflungstränen.
Ich dachte nie, NIE, dass es jemandem wirklich auch so gehen würde, und dass es jemand geschafft hat da wieder auszubrechen! Danke, du bist grad das Licht am Ende meines Tunnels!

Also, ich schreibe dir den einen Satz, ich schreibe ihn hier hinein, wenn es dir nichts ausmacht:

Mich erschöpft die Maske, die ich den ganzen Tag trage - ich bin den ganzen Tag nicht ich selbst, sondern ein anderes, "starkes" Abbild meiner Persönlichkeit, um ja keinem meine tatsächliche Verzweiflung und mein Leid zeigen zu müssen.

Ja, wenn ich es in einem Satz beschreiben soll, ist es das wohl, was in mir das große Verlangen nach Essen weckt.

Und deine Tipps, den ganzen Tag zu verplanen und nichts zu Essen zu Hause zu haben: ich glaube, das könnte mir auch helfen. Das mit dem verplanen ist natürlich wieder schwierig, weil es einfach so viele Tage gibt, an denen ich mich nur isolieren und verkriechen möchte. Aber ich will es versuchen, im Moment halte ich mich an jedem noch so kleinen Faden fest, der mich aus diesem Loch irgendwie wieder rausholen könnte.

Liebe Grüße
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#7
hallo pustekuchen!
ich kenne das auch sehr gut! ich weiss gar nicht wie ich das ueberlebt habe. unsere armen koerper. vor allem der schlafentzug muss super schaedlich sein (noch dazu meine ich!). ich hatte zu der zeit auch noch so viel gesoffen...
tipps habe ich auch keine. dafuer findet man immer zeit! :evil:
die idee mit dem einen satz oder text darueber wie du dich fuehlst finde ich gut!
auch das 'nicht man selber sein' trifft voll und ganz auf mich zu. gestern war ich auf einer verantstaltung und ich musste mir vorstellen wie ich jemandem sage wie depressiv ich bin, weisst du, so mit laecheln und lieb und nett... die haetten sich sooo so verarscht gefuehlt! bei dem gedanken musste ich schon fast lachen! ;-)
wenn nur jemand wuesste!! :shock:
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#9
Wow, es ist einfach so unglaublich erleichternd zu hören, dass es anderen auch so geht! Ich dachte nie, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin, danke an alle, die mir ein bisschen Hoffnung gegeben haben. Ich bin sehr froh mich hier geöffnet zu haben.
light-up hat geschrieben:wenn die Verzweiflung sehr groß ist, dann kommt auch dein Schritt in Richtung Besserung.
Ja, da hast du Recht - ich denke, irgendwie kann es jetzt nur bergauf gehen (wobei man sich da ja nicht so sicher sein kann). Aber jetzt bin ich bereit endlich was zu ändern! Mehr dazu schreib ich gleich.
mary jane hat geschrieben:gestern war ich auf einer verantstaltung und ich musste mir vorstellen wie ich jemandem sage wie depressiv ich bin, weisst du, so mit laecheln und lieb und nett
Solche Gedanken kommen mir auch häufig... Wir sind die Meister des Versteckens und Schwindelns, selbst die Leute, die von meiner Bulimie wissen (wie mein Freund), wissen längst nicht alles. Nicht einmal ihm konnte ich davon erzählen, dass das bei mir in letzter Zeit immer bis in die Morgenstunden dauert.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte allen davon erzählen, damit es jeder weiß. Aber das würde nicht funktionieren, 90% der Leute können mit der Krankheit nicht umgehen und das würde es nur noch schlimmer machen. Die Frage ist, was ich mir davon erhoffe... wohl ganz viel Mitleid. Aber ich bin froh, dass es ein paar Menschen wenigstens gibt, mit denen ich (halbwegs offen) darüber reden kann.
Magdalena hat geschrieben:nach einem Fa muss dein armer Bauch doch bis zum Platzen gefüllt sein
Das stimmt, aber irgendwie sind es auch diese körperlichen Schmerzen, die mich ablenken von meinem psychischem Leid, glaube ich. Habe auch schon Angst davor, dass mein Magen mal reißt :shock: aber der Körper hält unglaublich viel aus... Was nicht heißen soll, dass es nicht passieren kann...
Magdalena hat geschrieben: wie kann man denn nach so langer Zeit überhaupt noch was rauskriegen??
Es geht :roll: Zwar natürlich nicht so "gut" wie wenn man sofort nach dem Essen erbricht, aber wenn ich diese Mengen wirklich "drinlassen" würde, bräuchte mein Körper wohl 2 Tage, um das alles zu verdauen.

Also, ich hatte heute Therapie, und habe wieder darüber gesprochen wie verzweifelt ich bin und wie aussichtslos mir die Situation erscheint. Dann haben wir versucht herauszufinden, was ich damit bezwecke - und es ist für mich so, dass ich damit 1. die Einsamkeit versuche zu unterdrücken und 2. es auch benutze, um die Zeit, bis ich sozusagen wieder aus der Wohnung muss und in Kontakt mit Menschen trete, zu überbrücken.
Dazu muss ich sagen, ich wohne alleine in einer Wohnung. Und bei dem Gespräch ist mir plötzlich ganz klar geworden, dass es genau das ist, was irgendwie auch meine Bulimie aufrecht erhält. Ich bin oft alleine, einsam (besonders an Sonntagen, für mich immer der schlimmste Tag der Woche...).
Als ich hierherzog, war eine WG für mich undenkbar, auch wegen der Bulimie, weil ich dachte ich könnte das keinem zumuten. Aber andererseits war da wohl auch der (kranke) Hintergedanke, dass ich so immer essen und erbrechen könnte, wie es mir gerade passt - quasi die Freiheit für meine Bulimie :roll: .
Ich bin also zu dem Entschluss gekommen, dass ich etwas an meiner Wohnsituation verändern möchte und MUSS, wenn ich gesund werden will. Es bringt mir nichts, wenn ich mich noch einsamer mache, als ich mich so schon fühle.
Die Frage ist halt nur, mit wem zusammenziehen, wohin, usw. Aber ich habe zumindest Hoffnung, dass ich aktiv etwas beitragen kann um gesund zu werden.

Ich bin über jedes Feedback dankbar! Es tut so gut, hier die Gedanken ein wenig ordnen zu können und Rückmeldungen zu bekommen :)

Liebe Grüße
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#10
Pustekuchen hat geschrieben:
light-up hat geschrieben:wenn die Verzweiflung sehr groß ist, dann kommt auch dein Schritt in Richtung Besserung.
Ja, da hast du Recht - ich denke, irgendwie kann es jetzt nur bergauf gehen (wobei man sich da ja nicht so sicher sein kann). Aber jetzt bin ich bereit endlich was zu ändern!
Und wie genau sehen jetzt deine Schritte zur Veränderung aus?
Zuletzt geändert von light-up am Di Mär 29, 2011 12:08, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#11
Hi liebe Pustekuchen!

Erstmal einen ganz dollen Knuddler zur Aufheiterung :-)

Weißt du denn, was dich momentan so beschäftigt und fertig macht, dass du dich selbst mit so einer anstrengenden Methode betäuben musst?

Gefällt dir dein Studium denn und macht es dir wirklich Spaß?

Wie läuft es denn mit deinen sozialen Kontakten momentan?

Lieben Gruß
Kitty :-)
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#12
@Pustekuchen

Da haben wir was gemeinsam: Uni
mir gefällt mein Studium, das ist auch ein Problem, ich traue mir nicht zu zuzugreifen - also erst recht durchzustarten
Ich bringe zwar gut die Leistung, tue mir auch mit dem Lernen sehr leicht, aber irgendwie scheint es so, dass ich mich auf den Lorbeeren ausruhe und die freie Zeit dem Essen wirdme.

Wie ergeht es dir mit dem Studium?
Hast du Kontakte?

Gutes Studium und gute Kontake müssen nicht unbedingt einen retten. Bei mir ist alles äußerlich perfekt, aber dennoch, irgendwie geht da was nicht :?

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#13
light-up hat geschrieben:Und wie genau sehen jetzt deine Schritte zur Veränderung aus?
Die Wohnsituation ändern, das meinte ich ;) steht im letzten Absatz meines Posts!

@Kittycat

Danke für deinen Aufmunterungs-Knuddler :)

Ja, es ist halt sehr viel aufgekommen in den letzten Monaten (s*x**ll* m*ssbr**ch) und ich bin halt dabei, das alles aufzuarbeiten - aber es braucht seine Zeit.

In der Gegenwart ist es derzeit vor allem das Alleinesein, das mich so fertig macht und vor dem ich mich so fürchte.
Sonst kann ich den Essensdruck jetzt nicht so an einer bestimmten Sache festmachen, ich habe einfach nie gelernt mit gewissen Situationen umzugehen und eine innere Stabilität und Sicherheit zu entwickeln - die Sucht hat da viele Funktionen übernommen (Traurigkeit nicht spüren müssen, Wut nicht spüren müssen, Schuldgefühle, Konflikte aus dem Weg gehen, ...)
Wie bereits gesagt, ich glaube, dass dieses FA-Hinauszögern vor allem zur Unterdrückung der Einsamkeit dient, wenn ich alleine in meiner Wohnung bin und niemand da zum Reden.

Mein Studium gefällt mir sehr, und selbst wenn es da auch einiges gibt, was ich selbst total mühsam zu lernen finde, weiß ich, dass ich den Beruf später mal ausüben will und daran Spaß habe. Ich finde es auch toll, mir Wissen anzueignen, es ist halt nur schwer sich konzentrieren zu können wenn man permanent ans Essen denkt...

Naja, soziale Kontakte habe ich schon, eine Freundin die von allem weiß und mir zur Seite steht. Aber die hat selbst massig Probleme. Ich habe einen unglaublich lieben Freund, der mir alles auf der Welt bedeutet, nur studiert der leider in einer anderen Stadt und wir können uns nicht so häufig sehen.
Sonst habe ich schon einen kleinen Freundeskreis auf der Uni, aber da wissen die meisten nichts von der Bulimie und verstehen daher wohl auch nicht, dass ich oft auf Kontakte von außen angewiesen bin und selbst wenn ich mich versuche zu isolieren, jemanden bräuchte, der trotzdem da ist und mich auffängt.



Nun, zu meinem Vorhaben, meine Wohnsituation zu ändern: Ich habe heute die eine Freundin, die eben von allem weiß (auch dem m*ssbr**ch), gefragt (und mir leider schon ein bisschen zu große Hoffnungen gemacht). Sie kann nicht mit mir zusammenziehen, weil sie bereits in einer WG mit einer Freundin wohnt und die natürlich nicht einfach so im Stich lassen kann oder rausschmeißen oder so.
Jetzt steh ich irgendwie blöd da. Bin wütend auf mich selbst, dass ich mir so große Hoffnungen gemacht hab. Überleg, ob ich das Vorhaben nicht doch wieder auf Eis legen soll... Die nächste Möglichkeit wäre halt, jemanden von meinen Freunden auf der Uni zu fragen, aber da wohnen einige doch noch bei den Eltern und da ist fraglich, ob die dann eine Wohnung zahlen würden.
Sonst könnte ich nur noch in eine wildfremde WG ziehen. Aber würde ich denen dann von der Bulimie erzählen? Würden die mich verstehen? Und ist man als Bulimikerin überhaupt WG-tauglich?
Ich will einfach nicht mehr alleine sein... am liebsten würde ich noch heute meine Koffer packen und zu meinem Freund ziehen, aber das geht auch nicht, dann könnte ich mein Studium schmeißen...

Ach sorry, ich bin grad nur noch ein Jammerlappen und total wirr im Kopf. Keine Ahnung was jetzt kommen soll...
wenn jemand von euch aus Wien ist, könnt ihr mich aufnehmen? (kleiner Verzweiflungsruf, weiß nicht obs klug wäre wenn mehrere Bulimikerinnen in einer WG wären ^^)

Liebe Grüße
ein heute etwas in-sich-zusammen-gefallener Kuchen
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#14
Ich hab grad das Bedürfnis zu schreiben... Kanns verstehen, wenn niemand geantwortet hat auf meinen Beitrag, ich schreib ja wirklich immer Romane :roll: aber ich versuch mich jetzt kurz zu halten, dann antwortet vielleicht auch wieder wer.

Mir gehts einfach mies. Hab das Wochenende wieder nur mit fressen/kotzen und schlafen verbracht, und das obwohl ich für morgen lernen sollte weil wir abgeprüft werden im Kurs...

Der Wunsch, aus meiner Wohnung auszuziehen und meiner Isolation ein bisschen zu entkommen ist immer noch da, aber ich weiß irgendwie nicht, was ich jetzt tun soll. Nachdem die eine Freundin, die über mich und meine Geschichte bescheid weiß, nicht mit mir zusammenziehen kann, hab ich noch jemanden gefragt, der zumindest weiß, dass ich in Therapie bin. Aber der sieht meine Not nicht wirklich und hat glaub ich keinen Stress, von Zuhause auszuziehen. Ich hab von ihm weder eine Zu- noch eine Absage erhalten, also häng ich da jetzt in der Luft.

Ich weiß einfach nicht, wie es jetzt weitergehen soll. Ich drehe mich im Kreis und sehe nicht mehr klar :( .
Es gibt Tage, wo man so traurig ist, dass man sich noch trauriger machen möchte. Gustave Flaubert

Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt. Thomas Mann

Re: Zum Verzweifeln - FA bis in die frühen Morgenstunden

#15
hallo pustekuchen,

es tut mir sehr leid fuer dich dass es dir grad so (schlecht) geht - ich bin zur zeit auch nur am durcheinander essen/ fa's haben, unproduktiv sein, denke also, dass ich deine situation ein wenig nachempfinden kann .. leider keine guten tipps gegen essdruck geben, keine die aus meiner eigenen erfahrung stammen zumindest, aber vielleicht findest du in diesen threads ein paar gedankenanstoeße:
- http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692666
- http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692857
- http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692847

ich kann auch gut nachvollziehen dass du dich ganz allein in einer eigenen wohnung einsam fuehlst und dich sehr leicht bulimisch verhalten kannst. gut finde ich, dass du schon eine therapie machst. ich komm zwar aus, und wohne auch in, wien, aber mit meinem freund zusammen, in einer kleinen wohnung, haetten raummaeßig keine moeglichkeit jemanden zusaetzlich aufzunehmen, darueber hinaus sind wir beereits mit mir ueberfordert .. wenn du mit niemanden dir bekannten zusammen ziehen kannst, waer auch eine wg mit neuen leuten wirklich ueberlegenswert und probierenswert, finde ich. hauptsache, du versuchst etwas zu veraendern. vielleicht gibt es wgs deren bewohner gern was miteinander unternehmen, fuer eine freundschaftlich-familiaere wg sind, nicht so distanziert miteinander leben wollen, wie es auch in anderen wgs durchaus vorkommt. vielleicht koenntest du das in einem "suchschreiben" nach einer wg oder leuten die eine gruenden wollen so formulieren ?
oder, das wuerde mir auch noch einfallen, du versuchst eine "therapeutische wohngruppe (fuer essgesteoerte)" zu finden, schau mal hier: http://www.wien.gv.at/sozialinfo/conten ... nseid=1192 >> http://www.wienersozialdienste.at/foebe ... wohnen.php

oder frag mal deine therapeutin ?


auf jeden fall alles liebe, gute und viel glueck !
sun will set