Bulimie im Griff und nun starke Depressionen:-(

#1
Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich hier neu angemeldet, weil ich so langsam am verzweifeln bin. Seit 11 Jahren leide ich nun schon an meiner Bulimie, davon bin ich ganze 10 Jahre alleine mit rumgelaufen. Letzte Jahr kam bei mr der große Zusammenbruch. Ich hatte einen Burn-out und über Nacht ist meine ganze Welt zusammengebrochen. Ich habe eine 3-monatige stationäre Therapie hinter mir, nach der es mir auch viel besser ging. Ich habe gelernt, mit meiner Bulimie zu leben bzw habe ich mich erstmal auf Ursachenvorschung begeben. Seit mehr als einem halben Jahr habe ich nun keine erneuten Rückfälle gehabt, worüber ich auch sehr stolz bin...doch nun stecke in einer Depression fest. Ich fühle mich allein und weiß nicht mehr weiter. Mittlerweile spielt mein Körper auch nicht mehr ganz mit...ständig bin ich wegen irgendwas krank. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...habe Angst, dass ich mir meine berufliche Zukunft verbaue. Hinzu kommt noch, dass ich momentan frisch verliebt bin und nun schon die ersten Probleme da sind, weil ich nicht offen und ehrlich über meine Probleme sprechen kann. Die Angst vor einer Ablehnung ist so groß, dass ich mich wie gelähmt fühle, mich IHM gegenüber zu offenbaren. Ich merke momentan schon wieder, dass ich nicht richtig essen kann, weil mich die ganze Situation so belastet und ich nicht weiß, wie ich daraus kommen soll.
Ist irgendjemand unter euch, der einen Rat für mich hat...
Mein Beitrag klingt mit Sicherheit sehr verwirrend, aber genau so fühle ich mich gerade...Alles ist durcheinander und ich drehe mich im Kreis:-(

Eine gute Nacht euch Allen:-)

Re: Bulimie im Griff und nun starke Depressionen:-(

#2
Hallo,
ich kann dir folgenden Artikel über Depressionen und Essstörungen empfehlen, mir hat er bei der Selbsterkenntnis ganz gut geholfen: http://www.schuckall.de/artikel/depress ... oerung.htm

Und sonst erst mal herzlichen Glückwunsch dafür, dass du der Bulimie den Kampf angesagt hast, damit bist du schon mal einen ganz wichtigen Schritt weiter.
Ich glaube, bei dir hat die Bulimie jahrelang alles überdeckt, was du an Problemen so mit dir mitgeschleppt hast, und jetzt ist sie nicht mehr da, alles kommt zum Vorschein. Das ist eigentlich gut, endlich kommst du an die Sachen ran und hast eine Chance, sie zu bearbeiten und zu lösen, aber es ist auch sehr schwer, dass du dich damit jetzt ernsthaft auseinandersetzen musst und dich nicht mehr hinter deiner Essstörung verstecken kannst.
Die wichtigste psychische Arbeit liegt noch vor dir.

Bist du noch in therapeutischer Begleitung?
Du solltest unbedingt Instrumente lernen, wie du mit schwierigen Situationen umgehen kannst, ohne dich in die ES zu stürzen oder in Depressionen zu fallen.
Vorläufig würden dir vielleicht auch Antidepressiva helfen, auch wenn ich persönlich gegen Medis bin.

Was mir so an Selbsthilfestrategien einfällt, gönn dir jeden Tag eine halbe Stunde für all deine negativen Gefühle und Probleme, schreib sie einfach auf, oder sprich sie auf Kassette, oder mal ein Bild dazu, da gibst du dir den Raum dafür.
Und dann ist Schluss mit negativ. Versetze dich den Rest des Tages absichtlich in positive Stimmung, hör Musik, von der du weißt, dass sie dir bessere Laune macht, geh raus in die Sonne, genieß die Zeit mit deinem Freund, guck dir Bilder von Kindern, Tieren oder der Natur an, versuch zu singen, und red dir einfach immer wieder ein, das Leben ist ok, du hast die Kraft, es zu packen, es gibt gute und schlechte Zeiten, aber das ist eine Herausforderung und es macht immer wieder Spaß, die guten Seiten zu suchen und zu finden.

Diese Lähmung kenne ich auch sehr gut, mir fällt es irrsinnig schwer, mit anderen Leuten zu reden, und ungelöste zwischenmenschliche Probleme blockieren mich ewig, sodass ich dann auch nichts anderes auf die Reihe kriege. Um so toller ist aber das Gefühl der Erleichterung, wenn sich doch etwas klären lässt, kennst du das auch?
Vielleicht kannst du deinem Freund ja eine Lightversion deiner Probleme erzählen, nicht explizit alle Details erläutern, aber vielleicht sagen, dass es dir oft sehr schwer fällt, die schönen Seiten des Lebens zu sehen und zu genießen, dass du dich manchmal sehr hilflos gegenüber deinem Leben fühlst und du auf sein Verständnis hoffst, wenn du in manchen Situationen seltsam reagierst. Ob du explizit das Essthema ansprechen willst, hängt davon ab, wie belastend du es aktuell noch findest und wie sehr du ihm vertraust. Sagt dein Gefühl, du kannst es ihm sagen?

Ich wünsch dir alles Liebe und mach so toll weiter.

Deine Dreamdancer
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie

Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.

(Mantus)

Re: Bulimie im Griff und nun starke Depressionen:-(

#3
Liebe Dreamdancer,

vielen Dank für dein tolles Statement:-) Den Artikel habe ich mir gleich mal ausgedruckt...der ist wirklich super und ich habe mich sehr oft darin wiedergefunden.

Du hast mir die Augen geöffnet mit deinen Worten. Ich wollte es bisher nicht wahrhaben, dass in der tiefe doch ganz andere Probleme stecken, als meine ES. Ich bin noch in therapeutischer Behandlung und habe mich auch entschieden, nochmal eine stationäre Therapie zu machen. Ich merke, dass es so nicht wietergehen kann und ich mich endlich dem ganzen Mist stellen muss. Ich habe Angst Antidepressiva einzunehmen, von daher hat mich meine Ärztin vorerst auf Johanniskraut eingetsellt, womit ich zur Zeit recht gute fahre.

Was genau meinst du mit Instrument? Womit hast du Erfolg gehabt? Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben:-)?

Wie lange ist es bei dir schon her bzw seit wann kämpfst du schon mit dir und deiner ES?

Die Idee mit der Lightversion ist gut...hab mir schon die ganze Zeit nen Kopf gemacht, wie ich das Ganze am besten verpacke, ohne das er danach die Flucht ergreift:-( Na mal schauen, heute Abend gibts eine Aussprache...wenn ich daran denke, bekomme ich gleich wieder Bauchaua :cry:

Ich wünsche dir auch alles Liebe:-)

Bis bald.

Deine Cyan

Re: Bulimie im Griff und nun starke Depressionen:-(

#4
Hallo

Ich weis, dass folgendes der letzte weg sein sollte, und man zu erst andere mittel und wege versuchen sollte... Doch mir gehts seitdem ich antidepresiva nehme besser... Ich hab kaum geschlafen und sehr viel geweint, ich weine zwar noch immer sehr viel, aber es geht mir prinzipiell etwas besser..
Auswirkung auf mein essverhalten hat es allerdings nicht.

Natürlich war/ist das unter absprache der therapeutin/arzt geschehen..

Re: Bulimie im Griff und nun starke Depressionen:-(

#5
hallo (((;

Sei stolz auf dich denn das kannst du wirklich sein.....

Und ich kann dich sehr gut verstehen total....

und zwar möchte ich dir einen Rat geben wegen deiner beziehung das es wirklich wichtig wäre wenn man ehrlich und offen ist......ich habe es selber mit erlebt und dadurch meine ganze beziehung zerstört.....leider......

ich weiss es ist sehr schwer aber vvielleicht ist es wirklilch besser wenn man ehrlich zueinander ist und einfach nur sein darf was ist und wie man fühlt....

lg tam